Der Autor dieses Kommentars im "Tagesspiegel", Thomas Trappe, war im Gegensatz zur Generallinie seines Blattes auch in der Vergangenheit oft um eine differenzierte Darstellung bemüht. Jetzt ist von ihm zu lesen:
»… Für manche Kritiker überzogener Corona-Maßnahmen, vor allem übereiliger Beschlüsse zulasten von Jugendlichen und Kindern, mögen die jüngsten Eingeständnisse Karl Lauterbachs eine Wohltat sein. Für jene mit einer gesunden Abneigung gegen Selbstbezogenheit und politische Verklärung sind sie weiterhin schwere Kost.
Denn es ist überdeutlich, welches Narrativ Lauterbach – und mit ihm viele andere – in den vergangenen Wochen zu etablieren versuchen: Dass die Coronapolitik von Beginn an stets getrieben war vom aktuellen Stand der Wissenschaft. Man habe es nicht besser gewusst und daher falsche Entscheidungen getroffen. Schade drum, nicht zu ändern, hinterher ist man immer klüger. Allein: Stimmt halt nicht. Viele waren vorher einfach nur neunmalklug.
Denn es fehlte, spätestens in der zweiten Jahreshälfte des ersten Coronajahres, nicht an deutlich vernehmbaren Stimmen, die in aller Eindringlichkeit und aus heutiger Sicht mit großer Prognosegenauigkeit zum Beispiel vor den wahrscheinlichen psychischen Folgen von Schul- und Kitaschließungen warnten.
Auf die Idee, dass eine Pflicht zum Tragen einer Maske beim Joggen oder das Verbot, sich allein im Park auf eine Bank zu setzen, „Schwachsinn“ sein könnten, kamen damals nicht nur sehr viele Menschen, sie haben es auch unmissverständlich artikuliert.
Gesprochen werden muss daher nun intensiv – gerne auch im Rahmen eines parlamentarischen Ausschusses – über einen Kollateralschaden der Pandemie, nämlich die nachhaltige Erschütterung der politischen Debattenkultur.
Wer in der Hochphase der Pandemie falsch lag, liegt auch jetzt falsch
Wenn man heute die Maßnahmen der ersten beiden Coronajahre entkernt um jene, die inzwischen rundheraus als falsch gelten oder deren Nutzen mittlerweile als bestenfalls höchst unsicher zu gelten hat, dann fallen viele der vermeintlichen Gewissheiten in sich zusammen wie ein Coronavirus an der frischen Luft. Zu nennen wären hier etwa noch die 2G-Regelungen oder fast schon zynische Regelungen für Angehörige von Pflegeheimbewohnern und bei Beerdigungen.
Wenn maßgebliche Stimmen aus Politik, Medien, Wissenschaft nun aber aus heutiger Sicht falsch lagen, dann lagen sie auch damals falsch. Und die Logik gebietet dann das Zugeständnis an viele der damaligen Kritiker: Dass sie in einigen Punkten wohl recht gehabt haben müssen…
Allein, bis heute wird ihnen vorgeworfen, Propagandisten einer unverantwortlichen „Durchseuchungsstrategie“ zu sein, die das Leben der Kinder und ihrer Angehörigen gefährde. Dies ist nur ein Beispiel von vielen für eine völlig verunglückte politische Kommunikation während der Corona-Pandemie.
Natürlich geht es nun bei einer wie auch immer gearteten Aufarbeitung nicht darum, im Nachgang den Reichstag stürmende Demokratiefeinde zu legitimieren; um rechtsesoterische Spinner, die schon im Infektionsschutzgesetz als solchem einen Affront sahen; oder um jene, denen die „Coronadiktatur“ aufleuchtete, sobald sie gebeten wurden, sich die Hände zu waschen.
Aber genau mit Verweis auf jenes sehr spezielle Soziotop beginnt ja das das Problem. Denn die vergiftete Unsitte, der alles prägende Kurzschluss in der Hochzeit der Pandemie, war es stets, die extremen Ränder, die skurrilsten Auswüchse zu Repräsentanten zu überhöhen für alle Skeptiker, Kritiker und Gegner bestimmter Coronamaßnahmen.
Das traf Eltern und Elterninitiativen, die sich für offene Schulen einsetzten. In den Strudel gerieten in ihrem Fach angesehene, vormals völlig unverdächtige Wissenschaftler, Pädiater zum Beispiel oder Kinder- und Jugendpsychotherapeuten…
Die Botschaft, dass es in einer Krisensituation wie der zurückliegenden das beste Mittel ist, eigene Überzeugungen hintanzustellen, aus Angst, sich am Rand des gesellschaftlichen Diskurses wiederzufinden, wäre eine der schlimmsten Folgen, die die Pandemie gesellschaftspolitisch zeitigen würde…«
Da fehlt so einiges, und vielen Ausgegrenzten, Beschimpften und zu Injektionen Gezwungenen wird diese Kritik arg mild erscheinen. Sie zeigt aber, daß die Lauterbachs und Berndts nicht damit durchkommen werden, mit dem viertelherzigen Eingeständnis, die Kitaschließungen waren wohl ein bisschen zu viel, (obwohl… der Wissensstand von damals…) sich ein paar Milligramm Asche aufs Haupt zu streuen.
Tim Röhn
@Tim_Roehn
"Fatal war auch die Kommunikation: von abrupten Kehrtwenden bei der Impfpflicht über eine schädliche Arroganz, mit der anderslautende Meinungen abgebügelt wurden, bis zu Lauterbachs Horrorprognosen, die sich nie bewahrheiteten."
https://handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-deutschland-hat-nichts-aus-der-coronapandemie-gelernt/28968440.html
@herrkloeckner
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handelsblatt.com
Zögern und Zaudern – Deutschland hat nichts aus der Coronapandemie gelernt
Bei der Aufarbeitung der Coronapandemie geht es um die Suche nach Schuldigen statt um Lehren aus der Krise. Das verheißt nichts Gutes für die nächste Krise.
9:31 AM · Feb 14, 2023
https://twitter.com/Tim_Roehn/status/1625427473994334209?cxt=HHwWgoC-uZ_r1o4tAAAA
Jessica Hamed
@jeha2019
·
15h
Die „neuen Ideen“ #2G und #3G, wie sie @EskenSaskia
ungeniert als Errungenschaft verkauft, leisteten das, wovor ich von Beginn an warnte: #shiftingbaseline. Der oberste BW-Datenschützer warnt vor überschießenden „Überwachungstendenzen“ & beklagt 1/3
swr.de
Landesdatenschützer warnt vor Überwachungstendenzen
Während der Corona-Pandemie haben sich viele Bereiche des öffentlichen Lebens digital abgespielt. Dieser Schub der Digitalisierung bringt auch Gefahren mit sich.
Jessica Hamed
@jeha2019
„Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung sei in der Pandemie stark unter Druck geraten. So wurden sensible Gesundheitsdaten, wie…Corona-Testergebnisse oder der Impfstatus einer Person…massenhaft in Apps und anderen digitalen Anwendungen erfasst.“
Zu Esken: 2/3
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TheRealTom™
@tomdabassman
·
Feb 12
·
SPD-Vorsitzende Saskia Esken:
'Wir haben mit 2G, 3G neue Ideen angewandt, die vorher so nicht möglich gewesen wären. Ich finde, wir können ganz zufrieden sein mit dem, was wir erreicht haben.'
9:16 AM · Feb 14, 2023
https://twitter.com/jeha2019/status/1625423830863826944
Viren verbreiten unter Freunden das geht garnicht… . "Die Forscher haben öffentlich keine neuen wissenschaftlichen Beweise vorgelegt, die die Hypothese von einer Entstehung im Labor wahrscheinlicher machen würden."
https://www.rnd.de/politik/ursprung-von-corona-us-republikaner-starten-untersuchung-VHVLDYFNI5E5VN7LA26SXCMA2I.html
Naja,
viel weiter als https://www.corodok.de/sie-sagen-sorry/ "sie sagen sorry" geht es nicht.
"Da fehlt so einiges, und vielen Ausgegrenzten, Beschimpften und zu Injektionen Gezwungenen wird diese Kritik arg mild erscheinen. Sie zeigt aber, daß die Lauterbach und Berndt nicht damit durchkommen werden, …, sich ein paar Milligramm Asche aufs Haupt zu streuen."
Ja, das hoffe ich auch – ich wünsche mir aus tiefstem Herzen, dass diese Menschen nie wieder einen Posten bekleiden werden, wo sie anderen so schaden können, ich wünsche mir, dass sie … (das führe ich hier lieber nicht aus … aber zum Glück sind die Gedanken ja frei , NOCH).
Aber noch mehr hoffe ich, dass irgendwann jemand auch mal öffentlich – so wie ich es seit über 2 Jahren tue, nur leider nicht die Reichweite habe, da ich Social Media nicht nutze – meine ärztlichen Kollegen im übertragenen Sinn "an die Wand stellt" – also anklagt.
Sie sind doch diejenigen, die dafür verantwortlich sind – egal was irgendein Schwachsinns-Politiker (sorry, ich kann die einfach nicht mehr anders benennen) von sich gibt u. egal was es für Verordnungen und Gesetze gibt – ihren hippokratischen Eid zu wahren und FÜR ihre Patienten zu agieren – nicht ihnen zu schaden, und zwar zum großen Teil massiv.
Denn was diese Gentherapie-Präparate an Langzeitfolgen, besonders bei den jungen Menschen, noch hervorbringen werden, wird uns noch komplett überrollen.
Ohne das Mitmachen eines Großteils meiner ärztlichen Kollegen hätten diese "Impfungen" und auch die Maßnahmen nicht durchgeführt werden können. Und diesem großen Teil meiner Kollegen hätte es allen spätestens mit der bedingten Zulassung der Gentherapie-Präparate wie Schuppen von den Augen fallen müssen. Wie gesagt hatten wir das alles ja schon mal in kleinerer Form, leider verpufft (leider für die Drahtzieher), bei der Schweinegrippe.
Warum klagt keiner die an, die es hätten auf Grund ihrer Ausbildung am besten wissen müssen. Werden die wieder davon kommen? Und dann auch weitermachen – wie es viele jetzt auch noch tun und diese Gentherapien weiterhin den Menschen aufschwatzen, Kindern und Jugendlichen ebenso wie Schwangeren (schließlich empfiehlt es ja die STIKO, dieser Handlanger der Pharmalobby) – und so meinen die Kollegen wohl, sie sind aus dem Schneider.
Und das alles nur aus Gier – denn was anderes kann ich diesen Medizinern nicht unterstellen nach der mittlerweile auch im Mainstream bekannten Datenlage, erst recht auf Grund der Datenlage, die seit langem in der Fachliteratur nachlesbar ist.
Wie widerwärtig ist deren Agieren nur.
Wer bringt diese in hohem Maße Mitverantwortlichen, die sich Ärzte nennen, zur Strecke? Wer gebietet denen Einhalt?
Da fehlt tatsächlich so Einiges.
Warum z.B. hat er den Bereich der Justiz nicht erwähnt; aus Furcht, dann sind wir keinen Schritt weiter. Über die Entgleisungen und Käuflichkeit seiner eingenen Zunft verliert er wenig Worte.
Der Versuch den Elefanten nun hinter einem vierblättrigen Kleeblatt zu verstecken wird hoffentlich mißlingen.
Es ist alles dokumentiert. Die Verbrecher im Amt und in den Lehrstühlen, in den Vorständen und den Redaktionen werden nicht davongekommen sein. Einige vielleicht, wie immer…,aber die Wahrheit kommt ans Licht. Und auch die kleine schwache Idee, von " verunglückter Kommunikation" zu sprechen, wird sich der Lächerlichkeit preisgeben. Wichtiger ist, was im Hintergrund geschieht,WHO, IHR, Thales, ID2020 uvm, da lauert die eigentliche Bedrohung, das eigentliche Ziel.
Sie haben recht, da fehlt einiges: Da fehlt ein Hinweis auf die Gewalt, die der Staat gegen friedliche Demonstranten ausgeübt hat. Da fehlt auch der Hinweis, daß Demonstranten, die ein Grundgesetz vor der Brust hielten, von maskierten Polizisten gedroht wurde, sie mitzunehmen, wenn sie das GG nicht sofort verschwinden lassen. Da fehlt …….
Danke mal wieder!
Für unermüdliche Perlensuche.
Mit Verbrechern diskutieren sozusagen.
mmh, meine deutsche Geschichte zeigt: mmh!
der Erwachsene hat im Laufe der letzten Jahrhunderte verlernt, bzw es wurde insbesondere den Deutschen madig gemacht, mit voller, offener Brust Fehler einzugestehen! anstatt ich (der Journalist und der Mensch) oder wir (im Sinne meine Zeitung, meine Medien und ich) wird seit Jahren schon geschwurbelt: ein anonymes und anonymisierendes "die Götter waren es".
für mich ein Zeichen des #intantilen_Patriachs mit der dramatischen Einschränkung: im Kinderland/im Kindergarten/in Schulen sorgen Eltern/Erzieher für den 'erzieherisch wichtige Einsicht'.
hier verstecken sich die Großen hinter PR-Getue und 'die Anderen' und setzen auf kollektives Vergessen/Verdrängen aller Systemlinge!
(hat ja auch nach '45 gut geklappt!)
Prozesse gegen "Impfverweigerer" finden weiterhin statt:
"Corona-Prozesse gegen Pflegekräfte: Erst beklatscht, dann bestraft"
https://overton-magazin.de/top-story/corona-prozesse-gegen-pflegekraefte-erst-beklatscht-dann-bestraft/
Es ist für mich unfassbar, dass so etwas Gesetz werden konnte: keine Impfpflicht (in der Pflege), aber es muss eine Impfbescheinigung (ggfs. ein Genesenenachweis) vorgelegt werden. Was ist das für ein absurdes Recht?
Lieber Herr Aschmoneit,
bitte tun Sie mir einen Gefallen, und bringen Sie keine Fotos mehr von diesem kranken Philister..Ich kann ihn nicht mehr sehen…
Beim Lesen der ersten Hälfte dachte ich noch, ein eher ungewöhnlicher Artikel für den Tageslügel. Aber die durchaus gut und richtig formulierten Aussagen macht der Autor in der zweiten Hälfte wieder kaputt. Kontaktschuld, diffamierende Bezeichnungen und vorauseilender Gehorsam kenne ich schon zur Genüge.
Auch wenn sich der Autor in der Vergangenheit differenziert geäußert haben mag (das kann ich nicht beurteilen, da er mir unbekannt ist), stellt sich die Frage, ob es sich hier mal wieder nur um ein Feigenblättchen bzw. eine Nebelkerze handelt.
@Brian,
wohl weniger eine Nebelkerze (Feigenblättchen trifft es da schon eher) als der unbedingte Wille, nicht auch zu jenen zu gehören, die komplett danebenlagen. Deswegen muß man immer auch genug "echte" Kritik an den Kritikern üben dürfen. Es kann einfach nicht alles falsch gewesen sein. Schließlich gab es, laut Autor, ja auch eine "Pandemie". Und wer das glaubt, der kritisiert nie ernsthaft die letzten drei Jahre…
War doch alles ganz easy für die Oldies, sind nur
älter geworden.….
Vermischtes
Senioren in Coronapandemie sehr widerstandsfähig
Mittwoch, 15. Februar 2023
Ärzteblatt
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/141036/Senioren-in-Coronapandemie-sehr-widerstandsfaehig?
Er gibt sich auflärerisch, kann es aber nicht lassen, sogleich das Böse und Schlechte zu markieren. (Keine Hände waschen, etc.) Ein Heuchler.
Btw: "Spätestens in der zweiten Jahreshälfte des ersten Coronajahres", konnte man mit Hilfe "der Wissenschaft", bereits wissen, dass SARS-Cov‑2 nicht gefährlicher ist, als ein mittelschweres Grippevirus, und dass es nicht durch Kontaktinfektion übertragen wird. (Nur so als Anregung, für künftige Helden der Aufklärung.)
"Sie zeigt aber, daß die Lauterbachs und Berndts nicht damit durchkommen werden, mit dem viertelherzigen Eingeständnis, die Kitaschließungen waren wohl ein bisschen zu viel, (obwohl… der Wissensstand von damals…) sich ein paar Milligramm Asche aufs Haupt zu streuen."
Was heißt denn aber, dass sie "nicht damit durchkommen" werden? Verlieren sie etwa ihren Job? Oder landen sogar im Knast? Denn das ist es, was den "Querdenkern" teilweise widerfahren ist.
Es wird keine echte Aufarbeitung geben. Und es wird auch niemand wirklich zur Verantwortung gezogen werden. Es sei denn, man betrachtet den Rücktritt eines Politikers und die anschließende Aufnahme eines noch lukrativeren Postens in der Privatwirtschaft als eine "Strafe".
Stattdessen wird man noch ein paar "Spaziergängern", "betrügerischen Ärzten" und "rechtsbeugenden Richtern" den Prozess machen. Oder hier und da vielleicht auch mal einen Krisen Profiteur verknacken, weil dieser seine Beute nicht ordnungsgemäß mit dem Staat geteilt (=versteuert) hat.
Das wird es aber auch schon gewesen sein. Und es ist mir schon ein Rätsel, wieso man in einer Welt, in der Julian Assange im Hochsicherheitsgefängnis sitzt, während George W. Bush seinen Lebensabend genießt, immer noch an so etwas wie eine irdische Gerechtigkeit glauben kann.
Fehler einzugestehen, ist dem Menschen nicht in die Gene geschrieben. Daher tun Menschen besser daran, gewisse Fehler gar nicht erst zu begehen. Die DFG schreibt beispielsweise Wissenschaftlichern mit ihren Leitlinien zu guter wissenschaftlicher Praxis ins Stammbuch, dass sie ihre Thesen stets kritisch zu hinterfragen haben. Wenn man sich das angewöhnt, kommt man gar nicht erst in die Verlegenheit, Kritiker der eigenen Thesen niederbrennen zu wollen. An dem Maßstab der Selbstkritik gemessen kann man auch leicht erkennen, wer wirklich Wissenschaftler ist und wer nur Akademiker.