»Virologe Hendrik Streeck gehört dem Expertenrat an, der die Bundesregierung in der Corona-Pandemie berät. Im FOCUS-Interview argumentiert er gegen eine Impfpflicht und würdigt Schwedens unaufgeregten Weg durch die Pandemie…
Noch immer starren wir jeden Tag auf die Inzidenzen wie das Kaninchen auf die Schlange. Es kommt mir vor wie der morgendliche Wetterbericht. Dabei wissen wir längst alle, dass diese Zahl nur noch wenig Aussagekraft hat…
Das Virus wird im nächsten Winter noch da sein, und jeder von uns wird sich irgendwann mit Corona infizieren. Wir müssen auch offen aussprechen, dass es eine irrige Meinung ist, wir könnten das Virus dauerhaft auf einem niedrigen Level kontrollieren. Jeder muss sich selbst überlegen, wie er dieser Infektion begegnet…
Gerade diskutierte der Bundestag über mögliche Impfpflichten. Wo stehen Sie da?
Zunächst muss man feststellen, dass die Frage nach der Impfpflicht eng mit dem Genesenenstatus zusammenhängt …
… den das RKI jüngst auf drei Monate reduziert hat.
Das hat mich, milde ausgedrückt, geärgert.
Warum?
Es wird als Begründung auf die Wissenschaft verwiesen. Mir ist aber keine Studie bekannt, die diese Entscheidung begründen kann. Im Gegenteil: Nach allen Studien zu diesem Thema, die mir bekannt sind, weisen Genesene einen gleich guten oder zum Teil besseren Schutz auf als Geimpfte. Den besten Schutz bietet übrigens die Kombination aus geimpft und genesen.
Die Genesenen werden unterschätzt?
Auf jeden Fall. Der Schutz vor allem vor einem schweren Verlauf ist bei Genesenen wirklich sehr gut. Die bisherige Eile, sich danach schnell auch noch boostern zu lassen, ist daher nicht geboten…
Gesellschaften sollten meiner Meinung nach nicht in Geiselhaft genommen werden für letztlich sehr hypothetische Überlegungen. Auch wenn die sicher oft gut gemeint sind, fallen sie doch manchmal sehr apokalyptisch aus. Ich glaube, es ist wichtig, realistisch zu bleiben.
Also keine Impfpflicht?
Die Impfung, das zeigt die bisherige Empirie, ist ein Eigen‑, weniger ein Fremdschutz. Insofern ist das Argument für eine Impfpflicht der Schutz vor einer Überlastung unseres Gesundheitswesens …
… der ja auch wichtig ist, oder?
Das ist essenziell, aber: Man muss dieses Problem endlich bei der Wurzel anpacken, statt dies über eine Impfpflicht zu klären. Unser Gesundheitswesen ist marode, Verbesserungen sind überfällig. Der Job im Pflegeberuf muss wieder attraktiver werden, die Arbeit muss machbarer und besser vergütet werden und, und, und …
Zweitens würde ich die Frage nach einer Impfpflicht gestaffelt angehen. Der Sommer gibt uns zunächst Zeit, den derzeitigen Ist-Zustand besser zu verstehen. Wir müssen feststellen, wie hoch die Grundimmunität in der Bevölkerung überhaupt ist. Das bedeutet, dass wir feststellen müssen, wie viele Menschen geimpft und wie viele genesen sind. Dadurch verstehen wir, wie groß unsere Immunitätslücke eigentlich noch ist.
Haben wir zehn Prozent, die gar keinen Schutz haben? Oder nur fünf? Dann wissen wir auch, was eine Impfpflicht überhaupt noch erreichen kann. Daran angeknüpft finde ich den Vorschlag sehr gut, dass jeder, der nicht geimpft ist, verpflichtet wird, sich zur Impfung beraten zu lassen, ähnlich wie man das bei dem Thema Schwangerschaftsabbrüche kennt…
Stünde es ohne soziale Netzwerke von Twitter bis Telegram besser um unsere Psyche?
Zu Telegram kann ich nicht viel sagen, weil ich mich dort noch nie bewegt habe. Aber Twitter und andere soziale Medien heizen in solchen Krisenzeiten die Stimmung tatsächlich eher an. Es ist ja auch verführerisch, etwa bei Twitter einfach mal eine Beleidigung rauszuhauen und sofort von einer anonymen Masse große Bestätigung zu erfahren. Besonders erschreckend daran ist vielleicht, dass ich viele Politiker und auch Journalisten erlebt habe, die sich ihre Meinung in der Twitterblase bilden. Dort regiert aber eine gefährliche Melange von Stimmungen…«
focus.de (5.2.)
https://www.t‑online.de/region/leipzig/news/id_91613578/gewandhaus-in-leipzig-falsch-positive-pcr-tests-fuehrten-zu-absage-von-konzert.html
Da stelle ich mal die Frage, wie viel falsch positive Tests in den letzten zwei Jahren für sinnlose Quarantänen gesorgt haben und weiter sorgen?
Offensichtlich kann es in den Laboren jederzeit zu Fehlern kommen mit falschen oder falsch gemessenen Zyklen des CT-Werts. Es ist also nach wie vor ein extremes, hohes Risiko, sich ÜBERHAUPT testen zu lassen, das Testen von gesunden, symptomlosen Menschen MUSS sofort aufhören! Jeder riskiert, egal ob "doppelt-geimpft" oder gar nicht oder "nur genesen", mit jedem, wirklich JEDEM PCR- oder anderem Test eine Quarantäne.
Wer lässt sich "impfen"? Das sind diejenigen, die dachten, wow, jetzt spare ich mir das Testen, ich bin dann frei. Jetzt soll jeder per "Impf"-Pflicht 3 "Impfungen" bekommen, warum? Nur, um sich anschließend immer noch weiter testen zu lassen! Und nach der vierten "Impfung" schlägt der PCR-Test aus Versehen oder wegen Labor-Fehlern trotzdem wieder jederzeit "positiv" aus.
Die Quarantäne-Zeiträume können wahlweise durch beliebige "Corona-Schutz-Maßnahmen" per Verordnung wieder verlängert, willkürlich verkürzt werden, die "Impf"-Dosen-Pflicht-Anzahl wird beliebig ebenso erhöht.
Das ist tatsächlich eine Endlos-Spirale, rein aus der Quarantäne, raus aus der Quarantäne, Urlaub planen – Urlaub absagen, Konzert absagen, umsonst geprobt, Ticket stornieren, Urlaub neu reservieren, Hochzeit planen mit Vorfreude, Hochzeit platzen lassen mit großer Enttäuschung, Geburtstagsparty planen, wieder absagen, Messe‑, Veranstaltungsplanung – alles wird jederzeit – hau ruck!! – zerstört durch mögliche falsch-positive Tests.
Trotz doppeltem "Impf"-Status reihen sich Millionen Menschen wieder in die Test-Center ein.
"DINE@claudisbest
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2 Std.
Ich bin fassungslos, ich habe gerade mit diesem Laden telefoniert…er bestätigte mir, dass sie keine Mietwagen an Ungeimpfte vermieten- das sei auch unverantwortlich gegenüber den anderen Menschen. Zudem Vorgabe vom ADAC. Zum Glück konnte ich nicht durch’s Telefon springen"
Melanka@Melanka74
4 Std.
Kein Mietwagen vom #ADAC ohne #Impfung
https://twitter.com/Hochrisikopati1
"Gesellschaften sollten … nicht in Geiselhaft genommen werden für letztlich sehr hypothetische Überlegungen."
Könnte das mal jemand bitte flächendeckend plakatieren?
Ich dachte immer, bei der Beratung zum Schwangerschaftsabbruch soll es darum gehen, Schwangeren Möglichkeiten zur Hilfe und Unterstützung aufzuzeigen, die sie mit einem Kind in Anspruch nehmen können.
Worum soll es bei der "Beratung" zur Imfpung gehen?
Und: Müssen auch Impfwillige zur "Beratung"?