Praxis wird "von Patienten mit Impfnebenwirkungen geradezu überrannt"

Unter dem Titel »Covid-19 und Impfnebenwirkungen: „Eine Impfpflicht wür­de das Tor zum Missbrauch weit öff­nen“« ist am 31.3. auf ber​li​ner​-zei​tung​.de zu lesen:

»Herr Dr. Freisleben, seit wann kom­men Patienten mit schwe­ren Impfnebenwirkungen zu Ihnen?

Ich habe selbst erst ler­nen müs­sen, was die Impfnebenwirkungen bei Covid sind. Schon im Mai 2021 ist ein 62-jäh­ri­ger Patient an einer Sinusvenenthrombose ver­stor­ben. Er war sonst bis auf Bluthochdruck kern­ge­sund. Seine Frau hat­te ihn zu der Impfung gedrängt, was sie heu­te bit­ter bereut…

Normalerweise wer­den bei Autoimmunprozessen im Körper bestimm­te Strukturen ange­grif­fen, das zeigt sich immer mit Entzündungszeichen. Hier haben wir es aber mit einer ande­ren Form zu tun. Es sind Prozesse, die wie Autoimmunprozesse ablau­fen, die ich aber an den Blutwerten nicht erken­ne. Die Leute kom­men mit Symptomen, die man in die­ser Kombination nicht kennt. Sie haben Schwindel, Hauterscheinungen, Stechen in Gelenken und sind unheim­lich müde. Wenn ich dazu die übli­chen Blutuntersuchungen mache, fin­de ich nichts. Der Patient geht zum Neurologen, der misst die Nervenleitgeschwindigkeit und fin­det auch nichts, genau­so wenig wie der HNO-Arzt. Diese Menschen sind wirk­lich ver­lo­ren, sie gehen vom einen Facharzt zum ande­ren und kei­ner kann ihnen hel­fen. Wenn sie dann das Wort Impfen oder Impfnebenwirkungen auch nur erwäh­nen, wen­den sich vie­le Ärzte von ihnen ab. Die Patienten erzäh­len fast alle die­sel­be Geschichte: Ihnen wur­de gesagt, das sei psy­cho­so­ma­tisch oder sie soll­ten sich nicht so anstel­len oder sie wür­den sich das nur ein­bil­den. Davon habe ich inzwi­schen fast 100 Patienten unter­sucht, behan­delt und gemeldet…

Warum gibt es dann unter Medizinern kei­nen Aufschrei und war­um wird dazu so wenig geforscht?

Es gibt eine star­ke Agenda in Deutschland und auch welt­weit, die da heißt: Die Impfung ret­tet uns aus der Pandemie. Alles, was die­se These rela­ti­viert, wird sofort in den Schatten gestellt. Es wird zwar zu Long Covid geforscht, aber damit zei­ge ich die Schwere der Erkrankung und moti­vie­re die Leute zum Impfen. Bei Impfnebenwirkungen könn­te ich die Menschen in ihrer Bereitschaft zur Impfung stut­zig machen, das wird von vorn­her­ein fast tabuisiert…

Übersteigt Ihrer Meinung nach die Zahl der Patienten mit Impfnebenwirkungen inzwi­schen die von Patienten mit Long Covid?

Bei wei­tem. Ich habe acht Menschen mit stär­ke­ren anhal­ten­den Long-Covid-Beschwerden in Behandlung. Wenn ich die Patienten, die extra wegen Impfnebenwirkungen neu zu mir gekom­men sind, abzie­he, habe ich 40 Patienten aus mei­ner Stammklientel mit schwe­ren Impfnebenwirkungen. Die sind nicht arbeits­fä­hig und haben Symptome, die ihr Leben mas­siv ein­schrän­ken. Wir haben in der Praxis 2500 Patienten, die etwa zur Hälfte geimpft sind. Wenn ich das ins Verhältnis set­ze, 40 zu etwa 1250, kom­me ich auf etwa drei Prozent mit schwe­ren Impfnebenwirkungen.

Aber Sie haben selbst geimpft?

Ich habe etwa 700 Ältere geimpft, mei­ne jun­gen Patienten in der Regel nicht, weil ich bei ihnen vor­sich­tig war. Aber die haben ihre Bereitschaft gezeigt, dem zu fol­gen, was die Regierung ger­ne wollte…

Wenn wir von drei Prozent mit schwe­ren Impfnebenwirkungen aus­ge­hen, wären das über eine Million Menschen allein in Deutschland. Ich habe in 35 Jahren Tätigkeit als nie­der­ge­las­se­ner Arzt zuvor viel­leicht fünf oder sechs Nebenwirkungen bei Impfstoffen gese­hen. Für die neu­ar­ti­gen Impfstoffe habe ich inzwi­schen 96 gezählt. Das steht in kei­nem Verhältnis. Wir müs­sen uns klar­ma­chen, dass wir mit der mRNA-Impftechnik ein völ­lig neu­es Prinzip haben, das wir nicht ken­nen, das wir inner­halb eines Jahres aus dem Boden gestampft haben und bei dem wir uns in einer Frühphase der Prüfungen befin­den. Da hat man nor­ma­ler­wei­se sämt­li­che Nebenwirkungen akri­bisch zu doku­men­tie­ren und Zusammenhänge zu unter­su­chen. Aber das pas­siert nicht…

Aus mei­ner medi­zin­hi­sto­ri­schen Beschäftigung mit den Themen Rassenlehre und Rassenhygiene der Weimarer Zeit weiß ich: Die Väter des deut­schen Grundgesetzes waren sich der Gefahr bewusst, dass sogar eine moder­ne und auf­ge­klär­te Industrienation in Barbarei ver­fal­len kann. Der aus heu­ti­ger Sicht men­schen­feind­li­che Sozialdarwinismus war in den Köpfen von hoch ange­se­he­nen Wissenschaftlern ent­stan­den und schon vor 1933 als Theorie im Mainstream ver­an­kert. Ärzte und Juristen fühl­ten sich des­halb damals legi­ti­miert, eine füh­ren­de Rolle in der NS-Programmatik ein­zu­neh­men. Aus die­ser Kenntnis ver­bie­ten sich Ausnahmetatbestände bezüg­lich der Selbstbestimmung und der kör­per­li­chen Unversehrtheit. Wer heu­te meint, das Grundgesetz dahin­ge­hend auf­wei­chen zu dür­fen, hat die histo­ri­schen Lehren aus der NS-Zeit nicht verstanden.

Das gro­ße Problem des 19. und 20. Jahrhunderts waren Nationalismus und Rassismus. Das 21. Jahrhundert lei­det eher dar­an, dass die expo­nen­ti­ell wach­sen­de tech­no­lo­gi­sche Potenz nicht mehr in Einklang zu brin­gen ist mit der Verträglichkeit der mensch­li­chen Natur und der Umwelt. Das größ­te Problem aus mei­ner Sicht ist aber: Die Finanzkraft weni­ger glo­ba­ler Player ist geeig­net, das öffent­li­che Leben der Nationen und sei­ne Institutionen ego­zen­trisch zu durch­wu­chern. Die Finanzierung der WHO durch pri­va­te Investoren, meist aus der Pharmabranche, ist nur ein Beispiel dafür. Eine Impfpflicht wür­de das Tor zum Missbrauch weit öffnen.

Zur Person
Erich Freisleben, gebo­ren 1949 in Niedersachsen, stu­dier­te Medizin in Kiel und Berlin. Seine Facharztausbildung zum Internisten absol­vier­te er auf der Infektiologischen Abteilung des Rudolf-Virchow-Krankenhauses in Berlin. 1986 ließ er sich in Berlin-Wedding als Hausarzt nie­der. Neben sei­nem infek­tio­lo­gi­schen Schwerpunkt liegt ein wei­te­rer in der ganz­heit­li­chen Betrachtung von Krankheiten. Er pro­mo­vier­te in der Geschichtsmedizin zum Thema Rassenhygiene und Rassenideologie, war acht Jahre als Delegierter in der Kassenärztlichen Vereinigung tätig, ist Geschäftsführer in einem Ärztenetzwerk und publi­zier­te Artikel zu gesund­heits­po­li­ti­schen Themen sowie zwei Bücher, eins über die all­ge­mei­ne Entwicklung in der Medizin und eins zu Corona.«

18 Antworten auf „Praxis wird "von Patienten mit Impfnebenwirkungen geradezu überrannt"“

  1. Das Schlimme ist, daß sol­che Ausführungen unge­hört verpuffen
    wer­den. Vielleicht spä­ter mal für die Geschichtsbücher relevant.
    Heute inter­es­siert es die mei­sten Menschen einen Dreck.
    Die wol­len offen­sicht­lich lie­ber mit wehen­den Fahnen und Blindenbinde untergehen.

  2. Wie prak­tisch, dass sich die nega­ti­ven Auswirkungen der Impfung mit den übli­chen dia­gno­sti­schen Mitteln nicht erfas­sen las­sen. So kann man wei­ter­hin behaup­ten, die Leute wür­den sich das alles nur einbilden.

    Man könn­te fast mei­nen, es gin­ge hier dar­um, die Menschen mit wie­der­hol­ten Injektionen dau­er­haft zu schä­di­gen, um dann mit der Behandlung die­ser chro­nisch Kranken zusätz­li­chen Profi zu machen. Aber das ist bestimmt wie­der nur eine die­ser wir­ren Verschwörungstheorien.

  3. Also die Ärzte haben ja geschwo­ren Schaden vom Patienten abzu­wen­den und bei die­sem Moment haben sie einen Fehler gemacht. So wie beim Verlaufen oder Verschütten, sie haben sich schlicht und ein­fach verschworen!

  4. Deckt sich mit mei­nen Beobachtungen.
    Hatte das soge­nann­te Long Covid und bin nicht geimpft gegen Covid, ist nach einem hal­ben Jahr weggegangen.
    War nicht schön.
    Jetzt sehe ich, vor allem bei Geboosterten, alle mög­li­chen Autoimunreaktionen.
    Das Neuste sind Eiter aus dem Auge, aus dem Ohr oder aus der Nase.
    Nicht gleich­zei­tig der Eine hat Fall eins, die ande­re Fall drei.
    Im Krankenhaus wird dann eine Autoimunreaktionen fest­ge­stellt, wo man besten­falls die Symptome mil­dern kann. Ich habe in mei­nem Umfeld inzwi­schen vier sol­che Fälle. Drei davon sind geboo­stert kei­ner unge­impft gegen Corona.
    Da fand ich mei­ne Probleme damals, vor allem Atemnot, irgend­wie besser.

  5. Das größ­te Problem aus mei­ner Sicht ist aber: Die Finanzkraft weni­ger glo­ba­ler Player ist geeig­net, das öffent­li­che Leben der Nationen und sei­ne Institutionen ego­zen­trisch zu durchwuchern.

    Genau!

  6. Auch bei Focus online kommt es an:
    Seltene, aber schwer­wie­gen­de Nebenwirkungen
    Seit sei­ner zwei­ten Impfung ist Ken (35) krank – doch sei­ne Ärzte wim­meln ihn ab

  7. …und noch einen

    Hessenschau, 27.03,2022
    Uniklinik Marburg hilft Patienten mit Long Covid-Symptomen nach Corona-Impfung

    Es gibt Menschen, die nach einer Corona-Impfung an Long Covid-Symptomen leiden.
    Ein Team der Uniklinik Marburg ver­sucht, ihnen zu hel­fen – und zugleich den Ursachen auf die Spur zu kommen.

    Menschen, die unter Long Covid lei­den und sol­che, bei denen eine Corona-Impfung schwe­re Nebenwirkungen aus­löst, tei­len oft die­sel­ben Beschwerden: Müdigkeit, Schwäche, Nervenschmerzen, teils neu­ro­lo­gi­sche Ausfälle, Schwindelgefühle, Lähmungen oder Herzkreislauf-Probleme. Das fiel Ärzten am Universitätsklinikum Marburg vor einem guten Dreivierteljahr auf.

    Damals stell­ten sich in der Long Covid-Sprechstunde immer mehr Patienten vor, die nach einer Corona-Impfung ähn­li­che Symptome ent­wickel­ten wie Long Covid-Patienten.
    Im Januar die­sen Jahres rich­te­te das Team der Kardiologie des­we­gen eine eige­ne Sprechstunde für die­se Patienten ein – es sei die erste ihrer Art in Hessen, sagt Klinikdirektor Professor Bernhard Schieffer.

    Warteliste mit 800 Patientinnen und Patienten

    Inzwischen erreich­ten die Spezialambulanz für Patienten mit Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung zwi­schen 200 und 400 Mails am Tag, sagt Schieffer.
    Die Warteliste sei auf rund 800 Patientinnen und Patienten angewachsen.

    Vier bis sechs Patienten pro Tag kann sich das Team der Ambulanz anschauen.
    Zuvor muss ein 20-sei­ti­ger Fragebogen aus­ge­füllt werden.
    Es folgt ein etwa ein­stün­di­ges Gespräch, eine umfas­sen­de Laboruntersuchung, ein Ultraschall und ein Belastungstest auf dem Fahrrad.
    Zur Behandlung über­weist das Team die Patienten an wei­te­re Fachärzte wie Neurologen oder Lungenfachärzte – je nach­dem, wo der Schwerpunkt der Beschwerden liegt.

    Studienprogramm in Planung

    Da die Nachfrage – auch man­gels ver­gleich­ba­rer Angebote – der­art hoch und die Wartezeit lang ist, ver­sucht das Team, ein Netzwerk auf­zu­bau­en, um den Patienten über nie­der­ge­las­se­ne Ärzte eine erste Hilfe zukom­men zu lassen.
    Das Universitätsklinikum Marburg arbei­tet zudem dar­an, ein Studienprogramm für die­se so genann­ten PostVac-Patienten auf­zu­bau­en, dafür sei aber noch Vorarbeit nötig, sagt Schieffer.

    Die Forschung ste­he bei dem Thema noch ganz am Anfang: "Es ist noch nicht ein­mal klar, wie vie­le die­ser PostVac-Patienten es über­haupt gibt", so Schieffer.
    Klar sei auch nicht, inwie­fern die Beschwerden über­haupt aus­schließ­lich von der Impfung aus­ge­löst würden.
    Vorerkrankungen kön­nen "auf­ge­deckt" werden

    Es gebe aber erste Anhaltspunkte:
    "Meistens tra­gen die­se Patienten ein bis dahin nicht bekann­tes immu­no­lo­gi­sches Defizit in sich – sei es eine uner­kann­te Infektion, sei es ein gene­ti­scher Defekt im Sinne einer Autoimmunerkrankung.
    " Diese "Defizite", zu denen auch eine bis dato uner­kann­te Corona-Infektion selbst zäh­len kann, wür­den dann von der "Impfung aufgedeckt".
    Dazu gehör­ten zum Beispiel Rheumaerkrankungen, Schuppenflechte oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit).
    Es sei­en "hoch­kom­ple­xe Erkrankungsbilder", sagt Schieffer.

    Zudem könn­ten im Körper "schlum­mern­de" Viren – durch die Impfung, aber auch durch eine Corona-Infektion – "reak­ti­viert" werden.
    Hierunter zähl­ten etwa das Epstein-Barr-Virus oder Hepatitis E. Ein kau­sa­ler Zusammenhang sei bis­lang aber nicht nachweisbar.

    Frage: Warum über­re­agiert das Immunsystem?

    Viele Patientinnen und Patienten haben indes nicht nur das Problem, dass sie unter anhal­ten­den Beschwerden leiden.
    Sie wer­den nicht ernst genom­men und haben Ärzteodysseen hin­ter sich, bei denen doch nichts gefun­den wurde.
    Einige wer­den zum Psychologen geschickt – die Beschwerden sei­en psychosomatisch.

    Dass die Patienten von Arzt zu Arzt wei­ter­ge­reicht wer­den, lie­ge wahr­schein­lich dar­an, dass das Beschwerdebild rela­tiv neu ist", sagt Klinikdirektor Schieffer.
    Und es sei nicht hin­rei­chend bekannt, dass die Impfung die Probleme aus­lö­sen kön­ne, sagt Schieffer.
    Nun gel­te es her­aus­zu­fin­den, war­um das Immunsystem bei eini­gen Menschen so überreagiert.

    Was ist Long Covid?

    Long Covid hat erst seit kur­zem einen ICD-Code, gilt also als inter­na­tio­nal aner­kann­te Erkrankung.
    Die Diagnose ist bis­lang aber schwie­rig, da es kein ein­heit­li­ches Krankheitsbild gibt.
    Experten haben inzwi­schen rund 300 ver­schie­de­ne Long-Covid-Symptome gezählt.

    "Es ist wich­tig, sich imp­fen zu lassen"

    Schieffer betont dabei, dass er aus­drück­li­cher Impfbefürworter sei.
    "Ich möch­te auf kei­nen Fall, dass wir, die wir uns wis­sen­schaft­lich mit die­sem kom­ple­xen Thema beschäf­ti­gen, in die Ecke von Impfgegnern gescho­ben wer­den", sagt er.
    "Jeder, der ein­mal einen coro­na­kran­ken Patienten auf einer Intensivstation gese­hen hat, weiß, wie wich­tig es ist, dass man sich imp­fen lässt."

    Wer weiß, dass er an einer Autoimmunkrankheit lei­det, dem rät Schieffer, sich vor der Impfung mit einem Arzt zu bespre­chen – in die­sem Fall gebe es zum Beispiel die Möglichkeit, die Immunantwort mit­tels Cortison zu "modu­lie­ren", also eine Überreaktion zu verhindern.

    Wie oft tre­ten Impfkomplikationen auf?

    Das für die Sicherheit von Impfstoffen zustän­di­ge Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erfasst Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen.
    Der jüng­ste Sicherheitsbericht stammt vom 7. Februar 2022 und bezieht sich auf fast 150 Millionen Impfungen, die bun­des­weit bis Ende Dezember 2021 ver­ab­reicht wurden.
    Gemeldet wur­den bis dahin 1,6 Verdachtsfälle pro 1.000 Dosen aller Hersteller – das ent­spricht 0,16 Prozent. Bei den schwer­wie­gen­den Reaktionen liegt die Melderate bei 0,2 Verdachtsfällen pro 1.000 Impfdosen – 0,02 Prozent.
    Als "schwer­wie­gend" defi­niert das Arzneimittelgesetz Nebenwirkungen, die töd­lich oder lebens­be­dro­hend sind, eine sta­tio­nä­re Behandlung erfor­dern oder zu blei­ben­den Schäden führen.
    Generell ver­weist das PEI dar­auf, "dass uner­wünsch­te Reaktionen im zeit­li­chen, nicht aber unbe­dingt im ursäch­li­chen Zusammenhang mit einer Impfung gemel­det werden".
    Ob eine Reaktion tat­säch­lich eine Folge der Impfung ist, könn­ten nur Studien bewei­sen. "Nach der­zei­ti­gem Kenntnisstand sind schwer­wie­gen­de Nebenwirkungen sehr sel­ten und ändern nicht das posi­ti­ve Nutzen-Risiko-Verhältnis der Impfstoffe", betont der Sicherheitsbericht.

  8. Da wir gera­de dabei sind …

    Cicero
    Impfschäden – Das dröh­nen­de Schweigen über die Nebenwirkungen

    VON RALF HANSELLE am 6. Februar 2022

    Über Schäden und Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Corona-Impfung wird sel­ten gesprochen.
    Ein „Cicero“ vor­lie­gen­des Chat-Protokoll öster­rei­chi­scher Ärzte legt den Verdacht nahe, dass das Thema unter Experten weit häu­fi­ger dis­ku­tiert wird als vermutet.
    Für die Betroffenen ein Skandal. Denn ver­mut­lich las­sen sich schwe­re Nebenwirkungen sogar im Blut feststellen.

    Aufstand gegen Winfried Kretschmann – Gesundheitsämter for­dern Ende der Quarantäne-Pflicht

    In Baden-Württembergs Landesregierung tobt ein Streit um die Corona-Politik.
    Während Ministerpräsident Winfried Kretschmann an stren­gen Regeln fest­hal­ten will, spricht sich sein Gesundheitsminister in einem Brief an Karl Lauterbach für ein Ende der Test- und Quarantäne-Pflicht aus.
    Kretschmann hat sei­nen Minister zurück­ge­pfif­fen, die Opposition for­dert des­sen Rücktritt.
    Dabei ste­hen die kom­mu­na­len Gesundheitsämter hin­ter den Forderungen, sagt Landkreistagspräsident Joachim Walter.

    INTERVIEW MIT JOACHIM WALTER am 1. April 2022

    Die deut­li­che Mehrheit des Gesundheitspersonals ist ja auch geimpft.
    Aber hören Sie, unser Gesundheitsamt hat Untersuchungen in Alten- und Pflegeheimen gemacht, wir haben also gefragt:
    "Wer hat das Virus reingebracht?"
    Das Ergebnis hat überrascht.
    Von 52 Untersuchungen wur­de das Virus in 41 Fällen von jeman­dem rein­ge­tra­gen, der voll­stän­dig geimpft und geboo­stert war.
    Im Hinblick auf die ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht heißt das:
    Sie erfüllt ihren Schutzzweck nicht.
    Deshalb habe ich auch selbst Herrn Lauterbach ange­schrie­ben, und dar­um gebe­ten, die­se Erkenntnisse "von der vor­der­sten Front" an die ober­sten Stellen zu geben.
    Offensichtlich reagiert er nicht auf sol­che Briefe.
    Ich fürch­te, er wird auch nicht dem klu­gen Beispiel Österreichs, die Impfpflicht aus­zu­set­zen, folgen.

    "Ich muss stau­nen über einen Herrn Lauterbach, der sich anschei­nend wei­gert, die Realität anzu­er­ken­nen und Veränderungen wahrzunehmen."

  9. Der MDR legt nach.

    Schaut hin! Helft uns!!" Nebenwirkungen nach Covid-19-Impfung: Betroffene füh­len sich im Stich gelassen

    von Christiane Cichy, MDR Umschau

    Stand: 02. April 2022, 05:00 Uhr

    Komplikationen nach einer Corona-Impfung sind sel­ten, aber es gibt sie. Nach MDR-Berichten dazu haben sich wei­te­re Betroffene gemel­det. Sie for­dern eine zen­tra­le Anlaufstelle und eine bes­se­re Aufarbeitung.

    Kampf um Anerkennung, Suche nach Anlaufstellen

    Zahlreiche Betroffene von Impfnebenwirkungen haben dem MDR geschrieben.
    Die Menge der Zuschriften scheint nicht abzureißen.
    Sie ist eine Reaktion auf ins­ge­samt drei Fernsehberichte der Magazine UMSCHAU und PLUSMINUS.
    Neben den Betroffenen kamen Ärzte und Forschende zu sel­te­nen, aber zum Teil schwer­wie­gen­den Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung zu Wort.

    Die Menschen, die dem MDR schrei­ben, dan­ken dem Redaktionsteam für die ehr­li­che Berichterstattung.
    Viele fühl­ten sich allein gelas­sen, sie hat­ten das Gefühl, im öffent­li­chen Diskurs nicht vor­kom­men zu dür­fen, tot­ge­schwie­gen zu wer­den, um den Erfolg der Impfkampagne nicht zu gefährden.
    Das schrie­ben uns Betroffene:

    Seit mei­ner Impfung bin ich nicht mehr arbeits­fä­hig, mei­ne Lebensqualität und Familienleben lei­den stark darunter …
    Ich füh­le mich völ­lig mir selbst über­las­sen und hilf­los, weil kei­ner sich der Thematik annimmt.

    Leider ist zu beob­ach­ten, dass die­ses unan­ge­neh­me Thema nur wenig bis gar nicht in der Gesellschaft und in der Politik dis­ku­tiert und reflek­tiert wird.

    Als Betroffene kann ich nur sagen, dass die­ses Ausblenden die schwie­ri­ge Situation der Betroffenen noch verschärft.

    Dabei sei­en sie, so beto­nen die mei­sten immer wie­der, weder Impfgegner noch Coronaleugner.
    Sie hät­ten sich imp­fen las­sen, um sich und ande­re zu schüt­zen. Nur, dass bei ihnen der berühm­te "Piks" eben nicht nur ein "Piks“ war, son­dern gesund­heit­li­che Schäden zur Folge hat­te und teil­wei­se ihr Leben dra­ma­tisch veränderte.

    Sie kämp­fen um Anerkennung, suchen drin­gend Anlaufstellen für ihre zum Teil noch uner­forsch­ten Impffolgen, bei denen eine Betreuung gewähr­lei­stet und zumin­dest der Versuch unter­nom­men wird, eine ziel­ge­rich­te­te Therapie zu finden. 

    Sie for­dern auch, von staat­li­cher Seite finan­zier­te Forschungsprojekte, um zu ver­ste­hen, wie­so der Impfstoff bei man­chen Menschen Schaden anrichtet.
    Teaserbild Coronavirus Schwerpunkt
    Muskelzuckungen, Taubheitsgefühle, Herzrhythmusstörungen

    Eine, die dem MDR schon nach der ersten Berichterstattung im Februar geschrie­ben hat, ist die 31-jäh­ri­ge Vera Rieder.
    Seit ihrer ersten Corona-Impfung im Oktober letz­ten Jahres lei­det die jun­ge Frau unter den Nebenwirkungen.
    Es begann mit einem links­sei­ti­gen Hautausschlag. Kribbelgefühle, Muskelzuckungen und Taubheitsgefühle kamen dazu.
    Die Hand der Sportlehrerin geht in eine Spastik über, die die Ärzte als Impfreaktion mit Krallenhand beschreiben.
    Dazu kamen star­ke Herzrhythmusstörungen, die sie zuvor nie hatte.
    "Wenn das Herz wirk­lich 30 Mal in der Minute schlägt und dann ins ande­re Extrem über­geht bis zu 170 Mal, also mas­si­ve Pulsschwankungen.
    Mein Herz krampf­te sich zusam­men, das ging nicht Stunden son­dern Wochen so.
    Und wenn man dann kei­ne Erklärung für die­se Symptome bekommt, das macht einem wirk­lich Angst" so die 31-Jährige.

    Zweimal war die jun­ge Frau im Krankenhaus.
    Sie kon­sul­tier­te zahl­rei­che Fachärzte, dar­un­ter Kardiologen und Neurologen.
    Die gehen zunächst von einer über­schie­ßen­den Immunreaktion aus, behan­deln sie mit Kortison und Betablockern.
    Doch kei­ner ihrer Ärzte scheint zu wis­sen, war­um sie so extrem auf die Impfung reagiert.
    Seit nun­mehr fünf Monaten ist die Lehrerin arbeits­un­fä­hig, laut Diagnose wegen Impfkomplikationen.
    Obwohl sie ihren Fall dem zustän­di­gen Paul-Ehrlich-Institut mel­det, Befunde dort­hin schickt, bekommt sie ledig­lich Standardantworten.
    Sie hat das Gefühl, dass ihre Nebenwirkungen nie­man­den interessieren.
    Illustration

    Corona-Impfung und das Herz: Neue Studien zu Myokarditis
    Impfnebenwirkungen – ein gesell­schaft­li­ches Tabu?

    "Es wird ein­fach totgeschwiegen.
    Die Betroffenen wer­den allein gelas­sen, man hat die­se gesund­heit­li­chen Probleme, man ist hilf­los, weil man eine recht uner­forsch­te Reaktion hat, wo ein­fach auch vie­le Ärzte über­for­dert sind und dann kommt für uns Betroffene noch dazu, dass wir in der Gesellschaft ein Tabuthema sind", erklärt die 31-jäh­ri­ge Vera Rieder.

    Dass sie nicht allein ist, erfährt die jun­ge Frau im Internet. Zahlreiche Betroffene tau­schen sich in einem Forum aus, schil­dern nahe­zu iden­ti­sche Nebenwirkungen.
    Viele dar­un­ter haben wie sie das Gefühl, dass ihre Symptome klein gere­det, nicht ernst genom­men werden.
    Sie suchen nach Therapien für ihre Beschwerden, haben nur einen Wunsch, wie­der gesund zu werden.
    Sie wol­len ihr "altes Leben zurück".
    Doch oft wer­den sie von Arzt zu Arzt, von Klinik zu Klinik geschickt – ohne Erfolg. 

    Hilferufe: Schaut hin! Helft uns!

    Auch Stefanie Wietersheim hat so einen Ärzte-Marathon hin­ter sich.
    Die 51-jäh­ri­ge Buchautorin lei­det seit ihrer drit­ten Impfung unter mas­si­ven gesund­heit­li­chen Einschränkungen.
    Vor der Booster-Impfung war sie voll­kom­men gesund – das weiß sie so genau, weil sie sich in Vorbereitung auf einen Marathon kurz vor­her medi­zi­nisch durch­checken ließ.
    Jetzt fühlt sich die ehe­mals sport­li­che Frau an man­chen Tag so schwach und erschöpft, dass sie kaum eine Treppe stei­gen kann. Zwischenzeitlich war sie sogar auf einen Rollstuhl angewiesen.

    Sie sagt: “Die Impfung hat natür­lich wahn­sin­nig vie­le Leben geret­tet, das ist ja voll­kom­men klar.
    Aber genau­so muss man sehen: Wir haben eine Minderheit, die wird sehr krank, war­um auch immer.
    Das ist schon unan­ge­nehm und ich kann nur an die poli­tisch Verantwortlichen appel­lie­ren: Schaut hin! Helft uns!”

    Eine ent­schei­den­de Rolle bei der Erforschung der Ursachen könn­ten die soge­nann­ten Autoimmun-Antikörper spie­len, also Antikörper, die sich nicht gegen Krankheitserreger rich­ten, son­dern gegen den eige­nen Körper.
    Solche Autoantikörper wer­den häu­fig auch bei Long-Covid-Patienten fest­ge­stellt, die zum Teil unter ähn­li­chen Beschwerden lei­den wie die Menschen mit Impfnebenwirkungen.
    Dazu zäh­len Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe, Taubheitsgefühle, aber auch Erschöpfung, Schwäche, Nervenschmerzen und Herzrhythmusstörungen.

    Vera Rieder lässt des­halb ihr Blut auf die­se Autoantikörper analysieren.
    Die Kosten, mehr als 200 Euro, muss sie selbst tragen.
    Das Ergebnis ist positiv.
    Das heißt: In ihrem Blut wur­den die Autoantikörper nach­ge­wie­sen, die für ihre zahl­rei­chen Symptome ver­ant­wort­lich sein könnten.

    Marion Bimmler, die in Berlin ein Labor lei­tet, forscht seit Jahren zu den so genann­ten Autoantikörpern.
    Bei ins­ge­samt 300 Patienten, die nach der Impfung Symptome ent­wickelt haben, hat sie die­se im Blut nach­wei­sen können.
    Da die Betroffenen zum Teil seit Monaten schwer krank sind und auf eine Therapie war­ten, hat sie die zustän­di­gen Behörden umge­hend informiert.
    "Ob es das Paul-Ehrlich-Institut war, die Ständige Impfkommission oder Lauterbach usw., sobald sie das Wort Impfen erwäh­nen, bekom­men sie kei­ne Antwort.
    Dabei sind wir doch kei­ne Impfgegner, das sind doch Menschen, die sich haben imp­fen las­sen, sie haben das Gesundheitswesen, sich selbst und ihre Angehörigen schüt­zen wol­len und sie bekom­men von nie­man­den eine Antwort.
    Das ist mir in einem mei­nem lan­gen Arbeitsleben und das ist wirk­lich schon lan­ge, noch nie pas­siert", erklärt sie.

    Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen
    Paul-Ehrlich-Institut erkennt kein gehäuf­tes Auftreten der Symptome

    Für die Erfassung aller Verdachtsfälle ist in Deutschland ist das Paul.Ehrlich-Institut zuständig.
    Laut aktu­el­lem Sicherheitsbericht wur­den bis Ende letz­ten Jahres 29.800 Verdachtsfälle von schwer­wie­gen­den Impfnebenwirkungen registriert.
    Bei ins­ge­samt 149 Millionen Impfungen sind das 0,02 Prozent. Erwähnt wer­den die sel­te­nen Sinus-Venenthrombosen, auch die soge­nann­te Myokarditis, also die Herzmuskelentzündung.
    Die Impfnebenwirkungen, die zahl­rei­che Menschen dem MDR gegen­über beschrei­ben, wer­den nicht expli­zit im Bericht ausgeführt. 

    Auf unse­re Anfrage schreibt uns das Paul-Ehrlich-Institut, man neh­me die Fälle ernst, habe aber bis­her "kein Risiko-Signal", das heißt, kein gehäuf­tes Auftreten der Symptome im Zusammenhang mit der Impfung erken­nen können.

    Reha-Kliniken: Alles anders durch Corona
    Nicht alle Verdachtsfälle wer­den gemeldet

    Ärzte ver­mu­ten, dass nicht alle Verdachtsfälle beim Paul-Ehrlich-Institut gemel­det werden.
    Denn für die Meldung einer Impf-Nebenwirkung gibt es unter­schied­li­che Hürden.
    So bekla­gen Mediziner, dass die Meldung extrem zeit­auf­wen­dig sei.
    Diese Erfahrung hat auch Dr. Erich Freisleben gemacht.
    Er hat sich in einem Video öffent­lich zu Impfnebenwirkungen geäußert.
    Was dann folg­te, über­for­der­te den Allgemeinmediziner und Internisten.
    Seine Praxis wur­de von Patienten aus dem gesam­ten Bundesgebiet regel­recht überrollt.

    Dabei erleb­te er, dass vie­le die­ser Menschen nicht als soge­nann­te Verdachtsfälle an das Paul-Ehrlich-Institut gemel­det wur­den, weil sei­ne Kollegen die Symptome nicht mit der Impfung in Verbindung brin­gen wollten.
    Das hält er für falsch: “Ich habe den Eindruck, dass das Impfthema der­ma­ßen emo­tio­nal auf­ge­la­den ist, dass man sich nicht traut, irgend­et­was zu sagen, was viel­leicht als Schwäche oder als Problem in die­sem Zusammenhang im Raum steht, um nicht in eine bestimm­te Kategorie ein­ge­ord­net zu werden.
    Und das, fin­de ich, darf nicht sein."

    Zurückhaltung bei öffent­li­chen Äußerungen zu Nebenwirkungen

    Auch wir erle­ben die­se Zurückhaltung wäh­rend unse­rer Recherchen.
    Wir kon­tak­tie­ren Universitätskliniken, die sich mit den beschrie­be­nen Impfnebenwirkungen beschäf­ti­gen, sogar zu den Ursachen und Therapieansätzen forschen.
    Am Telefon reden sie offen über die Fälle, doch öffent­lich wol­le man der­zeit lie­ber nicht sprechen.
    Schriftlich heißt es von einem Klinikum, „auf­grund des poli­ti­schen Formats wür­de man mit einem Auftritt sehr zurück­hal­tend sein“.

    Dabei sehen Ärzte und Wissenschaftler drin­gend Handlungsbedarf.
    Das Universitätsklinikum Marburg bie­tet bei­spiels­wei­se eine Spezialambulanz nicht nur für Patienten mit Long Covid son­dern auch für sol­che mit Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung an.
    Wer sich an die Sprechstunde der Marburger Spezialambulanz wen­den möch­te, erreicht die­se per Mail unter: post-covid- impfung.​mr@​uk-​gm.​de

    Überlastete Spezialambulanzen an Universitätskliniken

    Seit Ende Dezember letz­ten Jahres for­schen der Kardiologe Professor Bernhard Schiffer und sein Team nach den Ursachen. Sie wol­len her­aus­fin­den, war­um das Immunsystem bei eini­gen Menschen nach der Impfung offen­bar "falsch abbiegt".
    Und obwohl sie kaum Werbung für ihre Studie gemacht haben, bekom­men sie bis zu 200 Anfragen am Tag.
    Dass vie­le der Patienten nicht ernst genom­men, von einem Arzt zum näch­sten gereicht wer­den, lie­ge dar­an, dass das Beschwerdebild neu ist und es nicht hin­rei­chend bekannt sei, dass die Impfung es aus­lö­sen könne.
    Auch bei Ärzten bestün­de des­halb Beratungsbedarf, so der Kardiologe Schieffer: "Wir haben täg­lich drei, vier, fünf grö­ße­re Krankenhäuser und Arztpraxen, die uns anru­fen, was sol­len wir mit die­sen Patienten machen und auch dort muss Awareness, muss Wachsamkeit geschaf­fen werden.

    Aktuelle Studie: Untererfassung von Impfnebenwirkungen

    Doch die Wachsamkeit wer­de nur geschaf­fen, wenn Ärzte auch alle Verdachtsfälle melden.
    Dies sei drin­gend not­wen­dig, erklärt uns Professor Harald Matthes, ärzt­li­cher Leiter des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe und Stiftungsprofessor am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
    Denn nur so kön­ne ein soge­nann­tes Risiko-Signal, sprich ein gehäuf­tes Auftreten bestimm­ter Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Impfung erkannt werden.

    Matthes lei­tet der­zeit die ImpfSurv-Studie zu Impfnebenwirkungen an der Charité.
    Aufgrund aktu­el­ler Erhebungen sei­nes Institutes kommt er zu dem Schluss: "Man muss davon aus­ge­hen, dass wir beim Paul Ehrlich Institut eine erheb­li­che Unterfassung haben, weil wir in unse­rem Register höhe­re Zahlen haben.
    Und wenn wir unse­re Zahlen mit denen von Israel, Kanada und Skandinavien ver­glei­chen, kom­men wir auf die glei­chen Zahlen. Und die­ser Vergleich lässt den Schluss zu, dass wir in Deutschland eine Untererfassung der Nebenwirkungen beim Paul Ehrlich Institut haben."

    Kaum Aussicht auf Entschädigung

    Auch wenn es dar­um geht, für ihre Schäden nach einer Corona-Schutzimpfung ent­schä­digt zu wer­den, sind die Hürden für die Betroffenen extrem hoch.
    Denn Impfschäden wer­den nur aner­kannt, wenn die Symptome noch sechs Monate nach der Impfung anhalten.
    Und auch dann sei­en die Chancen bei den zustän­di­gen Versorgungsämtern der Bundesländer schlecht
    . Der Wiesbadener Anwalt Joachim Cäsar-Preller ver­tritt meh­re­re Impfgeschädigte.
    Die der­zei­ti­ge Entschädigungspraxis durch den Staat hält er für unver­ant­wort­lich: "Die Ablehnungsquoten sind hoch, es wird so gut wie alles abge­lehnt, alles von sich gewie­sen, und das passt so gar nicht dazu, dass man doch zum Impfen immer auf­for­dert und da auch Druck erzeugt.
    Aber man muss sich auch der Menschen anneh­men, die lei­der mit den Nebenwirkungen zu kämp­fen haben, die teil­wei­se schwer erkrankt sind und ihren Beruf nicht mehr aus­üben können."

    Die Ablehnungsquoten sind hoch, es wird so gut wie alles abge­lehnt, alles von sich gewiesen.
    Joachim Cäsar-Preller, Jurist

    Auch die 31-jäh­ri­ge Vera Rieder hat sich jetzt an einen Anwalt gewandt.
    Nach wie vor war­tet sie auf eine Ursachentherapie.
    Eine Blutwäsche könn­te die Autoantikörper entfernen.
    Doch die kann bis zu 15.000 Euro kosten.
    Alle Anträge auf Kostenübernahme wur­den abge­lehnt, die Therapie sei für ihre Impfreaktion noch zu wenig erforscht: "Das macht mich wirk­lich wütend.
    Ich habe mich ja aus gutem Gewissen für mich und ande­re imp­fen las­sen und jetzt gehört man zu die­sen weni­gen Fällen mit so schwe­ren Nebenwirkungen und man wird allein gelassen."

    Ob da wirk­lich Bewegung in die Sache kommt?
    Zu die­sem Zeitpunkt?
    Kurz vor der Abstimmung zur Impfpflicht?

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