So überschreibt am 17.7. berliner-zeitung.de einen Artikel. Frau Gilbert ist nicht die einziger Warnerin aus dem "Mainstream". Zu lesen ist:
»Oxford – Die federführende Entwicklerin des Astrazeneca-Impfstoffs, Sarah Gilbert, hat den Nutzen einer Corona-Impfung für alle Kinder infrage gestellt. Die Politik sollte eine Kosten-Nutzen-Analyse machen, sagte Gilbert im Interview mit Welt und anderen europäischen Medien. Die Delta-Variante sei zum Beispiel sehr ansteckend, sodass Leute trotz zwei Impfungen mit einem milden Verlauf krank würden. Schwere Fälle und Todesfälle seien aber selten. „Wenn also die Übertragung nicht zu verhindern ist und Kinder weder schwer erkranken noch sterben, dann stellt sich die Frage: Lohnt sich das Impfen?“
Zugleich machte Gilbert deutlich, dass eine Impfung für manche Kinder sinnvoll sein könnte. „Für eine sehr kleine Zahl von Kindern ist das Virus gefährlich. Länder sollten erwägen, diese zu impfen“, sagte Gilbert…
Gilbert: Auffrischungsimpfungen für Allgemeinheit nicht nötig
Auffrischungsimpfungen werden der Immunologin Gilbert zufolge für die allgemeine Bevölkerung nicht nötig sein. „Die Wirksamkeit lässt vor allem bei älteren Menschen schneller nach. Weil das Immunsystem altert, ist auch die Reaktion mit Antikörpern nicht mehr so gut. Falls wir also Booster brauchen, dann für die ältere Population. Ich erwarte nicht, dass dies für die breite Bevölkerung notwendig wird.“
Gilbert, die seit 1994 an der Universität Oxford forscht, leitete das Entwicklungsteam hinter dem Astrazeneca-Impfstoff.«
Die Argumentation ist nicht auf den Astra-Stoff beschränkt. Selbst unterstellt, es gehe hier darum, dem Konkurrenten Biontech eins auszuwischen, bleiben die Überlegungen schlüssig.
Auch diese etwas ältere Aussage passt in das Bild, daß sich bei den Verantwortlichen inzwischen Vorsicht und vielleicht auch Angst Bahn bricht:
»COV-KINDERIMPFUNGEN
EMA-Mitglied: „Entscheidung halte ich für falsch “
… Die Datenlage über Nebenwirkungen und Impf-Reaktionen ist zur Zeit noch gering. Wolf-Dieter Ludwig, deutscher Facharzt und EMA-Mitglied, lässt jetzt mit Kritik aufhorchen: „Die Zulassung durch die EMA bedeutet, dass Kinder und Jugendliche mit Begleiterkrankungen geimpft werden können. Es bedeutet nicht, dass sie geimpft werden sollen. Die Entscheidung in Österreich halte ich für falsch“, so Ludwig.«
noen.at (24.6.)
Ludwig bezieht sich auf die generelle Freigabe der Kinder-"Impfungen" in Österreich.
Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig vertritt bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) im Management Board den ständigen Ausschuss der Europäischen Ärzte. Er hatte bereits im Dezember beklagt, daß die Politik, namentlich Jens Spahn, Druck auf die Zulassungsbehörde ausgeübt habe (s. "Spahn hat Druck ausgeübt", sagt Manager der Zulassungsbehörde EMA).
Im Februar hatte er auf zm.online.de ("Zahnärztliche Mitteilungen", sollte Lauterbach mal reinschauen) ausführlich Kritik am Zulassungsverfahren geübt:
»"Wir müssen darüber reden, was die aktuellen Impfstoffe leisten können"
Die Fülle täglicher Nachrichten lässt nicht selten wichtige Fragen rund um die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Impfungen, Medikamente und Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in den Hintergrund treten. Was können die aktuellen Impfstoffe leisten? Was wissen wir über sterile Immunität? Welche Arzneimittel stehen zur medikamentösen Therapie von COVID-19 zur Verfügung? Die zm haben mit Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, über diese Fragen gesprochen…
Bislang sind zwei mRNA-Impfstoffe in Europa zugelassen worden. Sie haben verschiedentlich erwähnt, dass die durch die Hersteller vorgelegten klinischen Daten viele Fragen unbeantwortet lassen. Wie sieht es mit der Qualität des Studiendesigns aus?
Ein großes Problem der Studien sowohl bei BioNTech/Pfizer als auch bei Moderna war, dass man bei den Probanden vor der Impfintervention nicht zweifelsfrei festgestellt hat, ob sie bereits vorab einmal mit SARS-CoV‑2 infiziert waren. Und man hat auch nach der Intervention [Impfung oder Placebo – Anm. d. Red.] nicht systematisch mit PCR-Tests geprüft, ob trotz Impfung asymptomatische Infektionen auftraten. Ein PCR-Test wurde nur bei denjenigen Probanden durchgeführt, die Erkrankungssymptome nach der FDA-Definition – zum Beispiel Fieber, Husten, Atemnot, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns – entwickelten. Als COVID-19-Fall wurde gewertet, wer Symptome entwickelte und vier Tage zuvor beziehungsweise vier Tage danach einen positiven PCR-Test in einer Probe aus dem Atemwegstrakt aufwies. Deshalb können wir heute aus den Studiendaten nicht erkennen, ob die Impfung nur vor der symptomatisch verlaufenden Erkrankung COVID-19 schützt oder auch eine sterile Immunität erzeugt – Geimpfte also selbst nicht mehr infektiös sein können.
Warum hat man bei den Probanden eigentlich nicht regelmäßige PCR-Tests durchgeführt? Das hätte doch Klarheit schaffen können. Am Geld kann es ja bei der üppigen staatlichen Forschungsförderung nicht gelegen haben.
Dies hätte natürlich einen großen logistischen Aufwand bedeutet, beispielsweise bei mehr als 40.000 Probanden in der BioNTech/Pfizer-Studie regelmäßige PCR-Tests zu organisieren. Die Antwort auf die Frage, ob Geimpfte sich infizieren und das Virus weitergeben können, ist jedoch eine zentral wichtige Information, um das Potenzial der beiden Impfstoffe korrekt bewerten zu können hinsichtlich des Erreichens einer sterilen Immunität und vor allem der Herdenimmunität als entscheidende Voraussetzung der Eindämmung beziehungsweise Beendigung der Pandemie.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die in der Studie verwendeten FDA-Kriterien zur Erkennung von COVID-19 den beobachteten Nebenwirkungen der Impfung ähneln. Das heißt, Probanden aus der Impfstoffgruppe könnten Symptome wie beispielsweise Fieber, Muskelschmerzen, Müdigkeit seltener als COVID-19-Symptome gemeldet haben, weil sie diese fälschlicherweise für Nebenwirkungen der Impfung hielten. Diese Vermutung hat unter anderem Peter Doshi, Mitherausgeber des British Medical Journal, geäußert. Für diese Vermutung spricht möglicherweise auch, dass die Probanden der Impfstoffgruppe häufiger fiebersenkende Mittel eingenommen haben.
Doshi hat auch darauf hingewiesen, dass es in der BioNTech/Pfizer-Studie insgesamt 3.410 vermutete, aber unbestätigte an COVID-19 erkrankte Probanden gegeben hat: 1.594 in der Impf- und 1.816 in der Placebogruppe.
Diese Unschärfen in der Identifikation von COVID-19-Fällen sind sicher ein Schwachpunkt des Studiendesigns. Auch hier hätten häufigere PCR-Tests aller Probanden zu mehr Klarheit führen können. Das ist besonders ärgerlich, weil am Ende die Wirksamkeit des Impfstoffs anhand von lediglich 170 festgestellten COVID-19-Fällen aus einem Pool von etwas weniger als 40.000 Probanden berechnet wurde: Acht Erkrankungen waren in der Testgruppe, 162 in der Kontrollgruppe identifiziert worden – das ergab eine relative Wirksamkeit von 95,3 Prozent. Wenn es allerdings zutrifft, was Peter Doshi sagt, dass man nämlich die vermuteten Fälle gar nicht mit PCR-Tests untersucht hat, dann kann es sein, dass die relative Wirksamkeit falsch hoch ist…
Wie sieht es mit langfristigen Nebenwirkungen aus?
Natürlich können wir über eine Langzeittoxizität bislang nichts sagen. Vertreter des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) – der Behörde in Deutschland, die für Impfstoffe zuständig ist – widersprechen Aussagen hinsichtlich potenzieller Langzeitnebenwirkungen (zum Beispiel Autoimmunerkrankungen). Sie sagen, es gebe gar keinen Grund, warum man solche Nebenwirkungen fürchten muss. Es gibt andere, vom PEI unabhängige Wissenschaftler, die es etwas anders sehen. Die mRNA-Impfstoffe enthalten sogenannte Lipid-Nanopartikel, die im Körper abgebaut werden müssen. In tierexperimentellen Studien mit einer allerdings deutlich höheren Dosis des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs hat sich gezeigt, dass diese Nanopartikel Entzündungen im Körper auslösen können, deren Folgen man natürlich nicht im Rahmen einer kurzen Nachbeobachtung sieht, sondern erst nach längeren Zeiträumen.
Man kann auch nicht ausschließen, dass die durch den Impfstoff gebildeten Antikörper gegen das Fremdprotein des Virus sich nicht eines Tages gegen körpereigene Strukturen richten und deshalb sind Autoimmunerkrankungen erst nach einer längeren Beobachtungsdauer zu erwarten. Darum ist es sehr wichtig, jetzt im Rahmen der Pharmakovigilanz sowohl bei den Probanden der klinischen Studien als auch bei den im Rahmen der angelaufenen Impfkampagne geimpften Personen die Nebenwirkungen sehr sorgfältig zu registrieren und zu dokumentieren. Das PEI hat hierfür die Smartphone-App „SafeVac“ entwickelt, mit der Geimpfte in sogenannten Kohortenstudien Nebenwirkungen einfach übermitteln können…
Ein anderes Thema ist die sterile Immunität. Von mir vorab befragte Experten aus der Zahnmedizin zeigen sich wenig optimistisch, dass sich die Virusreplikation in Mund- und Rachenschleimhäuten durch eine systemisch wirkende Impfung verhindern ließe.
Da haben ihre Experten vermutlich recht. Es werden unterschiedliche neutralisierende Antikörper im Rahmen von SARS-CoV-2-Infektionen gebildet: IgG‑, IgA- und IgM-Antikörper. Durch die Impfung werden in erster Linie neutralisierende IgG-Antikörper gebildet, die gegen das Spike-Protein des Virus gerichtet sind. IgA wird vermutlich deutlich weniger gebildet. Diese IgA-Antikörper vermitteln aber ganz wesentlich den Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV‑2 an den Oberflächen der Schleimhäute im Mund‑, Nasen- und Rachenraum…
Sie haben wiederholt auch Intransparenz vonseiten der EU und der Impfstoffhersteller kritisiert.
Die Hersteller haben sehr viel öffentliches Geld für die Erforschung und Entwicklung ihrer Impfstoffe erhalten. Dennoch gibt es viel Intransparenz rund um die Verträge, die die EU mit den Herstellern abgeschlossen hat. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, mit wem welche Verträge abgeschlossen wurden. 39 Organisationen auf EU-Ebene, darunter auch Vertreter der Patienten und Ärzteschaft in Brüssel, haben wiederholt gefordert, dass man größtmögliche Transparenz herstellt. Das Gegenteil ist eingetreten – die Dinge wurden weitgehend hinter verschlossenen Türen verhandelt…«
Wie sagt man so richtig? "Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten". Versuchen wir es also. In welchen Medien wurden die Gedanken von Ludwig, immerhin Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, verbreitet und diskutiert? Welchem Entscheider und welcher Entscheiderin sind sie geläufig? Es ist zu befürchten, daß wir uns die Antworten selbst geben müssen.
Ich kann eine weitere Nebenwirkung vermelden, die es bis jetzt noch nicht so richtig in die Öffentlichkeit geschafft hat: Makrophagenaktivierungssyndrom.
@MM: Da es sich dabei um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt, wären nähere Informationen dazu sehr hilfreich (z.B. auch eine Quelle für die Informationen).
Professor Ludwig versucht schon länger aufzuklären – warum ist er nicht in den Talkshows? Zu den Aluhut-Trägern gehört er nicht.
Eine Liste:
https://www.monitor-versorgungsforschung.de/Abstracts/Kurzfassungen-2021/MVF-02–21/MVF0221_Titelinterview-Ludwig_AkdAE
„Eine 95%-Wirksamkeit bedeutet eigentlich recht wenig“
https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/corona-impfstoff-zulassung-ludwig-video-100.html
"Können Langzeitsicherheit nicht beurteilen"
https://www.mdr.de/mdr-thueringen/redakteur-corona-impfen-ja-nein-100.html
"Eine absolute Wahrheit gibt es bei diesen Impfungen derzeit nicht, dazu wissen wir einfach viel zu wenig. Unsicherheit darzustellen und dazu das, was wir wissen, ist absolut notwendig und das wird auch in vielen führenden Fachzeitschriften derzeit immer wieder gefordert"
https://www.fr.de/wissen/corona-impfung-impfstoff-biontech-moderna-astrazeneca-gesundheit-hontschik-90185400.html
" Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Professor Wolf-Dieter Ludwig, wurde jüngst gefragt, ob es auf Kosten der Qualität ginge, dass Covid-19-Impfstoffe so schnell entwickelt und zugelassen worden sind wie nie zuvor. Seine Antwort lautete: „Ich hoffe nicht.“
Entsetzen packte mich. An die Stelle solider Arzneimittelsicherheit ist das Prinzip Hoffnung getreten. "
https://www.deutschlandkurier.de/2020/12/zulassungsbehoerden-wurden-unter-druck-gesetzt/
"Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft erhebt im ZDF schwere Vorwürfe gegen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)! Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig: »Impfstoff NICHT ausreichend geprüft«!
Immer diese Impfgegner! Keine Ahnung von gar nix, aber sich einfach nicht impfen lassen wollen …, oh, wartet! Ahnungslosigkeit kann man Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig ja nun wirklich nicht vorhalten. Schließlich ist der Mann kein querdenkender YouTuber, der im Nightliner durch Deutschland rast, sondern seines Zeichens Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft!
Im ZDF erhebt Ludwig schwere Vorwürfe gegen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Konsorten (siehe Video), die ungeheuerlichsten: Die Politik übte massiven Druck auf die Zulassungsbehörden aus, um die Zulassung schnellstmöglich durchzupeitschen; der Impfstoff sei nicht ausreichend geprüft; über die Langzeitsicherheit wissen wir nicht gar nichts. Ach, und der Professor selbst, würde sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht impfen lassen, auch klar."
"Ein PCR-Test wurde nur bei denjenigen Probanden durchgeführt, die Erkrankungssymptome nach der FDA-Definition – zum Beispiel Fieber, Husten, Atemnot, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns – entwickelten. Als COVID-19-Fall wurde gewertet, wer Symptome entwickelte und vier Tage zuvor beziehungsweise vier Tage danach einen positiven PCR-Test in einer Probe aus dem Atemwegstrakt aufwies. "
Woher weiß man das mit den 4 Tagen vor den Symptomen, wenn man nur symptomatische Probanden getestet hat?
Abgesehen davon sehr gute nachvollziebare Argumente, die viel mehr Beachtung hätten finden müssen. Das hätte erheblich Druck aus der Sumpfkampagne nehmen und zur Versachlichung des Umgangs mit der ganzen Situation beitragen können – ach, ich vergaß, das wäre ja kontraproduktiv für "wir impfen die Welt".