Aus dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr. Immer wieder in den Schlagzeilen: Affenpockenviren

Folgt man einem Artikel aus dem Jahr 2012 auf wehrmed.de, so fragt man sich, wie wir ohne Impfstoffe bis heute überleben konnten. Jedenfalls die Männer unter uns. Oder die schwulen Männer. Oder wenigstens die schwulen Männer, die Leoparden küssen. Vor zehn Jahren war dort zu lesen:

»... Heute ist ein Großteil der Weltbevölkerung gegenüber Pocken empfänglich. Das beweist der Ausbruch von humanen Affenpocken in den USA nach Kontakt mit infizierten Präriehunden. Diese hatten sich über mit Affenpockenviren infizierte Nager angesteckt, die aus Ghana importiert worden waren. Dies verdeutlicht, dass diese Viren sehr wohl das Potenzial haben, auch außerhalb des afrikanischen Endemiegebietes aufzutreten.«

Gut, damals waren es nicht die Leoparden-Bisse, die Lauterbach hat proben lassen (s. Vom Leoparden gebissen).

So wurde mit "falschem Alarm" Angst erzeugt

Anschaulich zeigt der Autor, wie Panikmache funktioniert. Nach ersten Fällen in West- und Zentralafrika

»... führte die WHO in der Zeit von 1981 bis 1986 intensive Untersuchungen in der Demokratischen Republik Congo (DRC) durch. Insgesamt wurden 338 Fälle (33 Todesfälle) mittels Laboruntersuchungen dokumentiert. 86 % betrafen Kinder unter 10 Jahren und in 72 % der Fälle ließ sich die Infektion auf Tierkontakte zurückführen

Die WHO durfte damals noch Entwarnung geben. Zehn Jahre später – und mit tatkräftiger Unterstützung der US-Behörde CDC – war die Aufregung bereits größer:

»Lange Zeit blieb es ruhig um die Affenpockenviren, nur ein paar sporadische Fälle wurden berichtet. 1996/97 wurde jedoch die Weltöffentlichkeit durch Schlagzeilen über den bisher größten Affenpockenvirus-Ausbruch in der Demokratischen Republik Congo mit über 500 Fällen aufgeschreckt. Epidemiologische Untersuchungen durch die WHO und CDC (Centers of Disease Control and Prevention, USA) ergaben, dass zwar die Letalität mit 1,5 % deutlich niedriger, die Rate der Mensch-zu- Mensch-Übertragung mit bis zu 70 % jedoch gegenüber der WHO-Untersuchung von 1981-86 sehr deutlich erhöht war.«

Was war geschehen?

»Aus heutiger Sicht sind... Unterschiede in der Erhebung virologischer und epidemiologischer Daten für diese Diskrepanz verantwortlich zu machen. In der Untersuchung von 1981- 86 wurden nur Fälle nach ärztlicher Begutachtung und Bestätigung im Labor aufgeführt. Im Gegensatz dazu wurde 1996/97 die Mehrzahl der Fälle retrospektiv nur aufgrund der Klinik (Fieber und vesikulo-pustulöser Ausschlag) erhoben, ohne dass hier Laborbestätigungen folgten. Damit wurde die Differenzialdiagnose „Windpocken“, eine Varicella-Zoster-Virusinfektion, nicht genügend abgegrenzt. Diese auch in Afrika sehr häufige Infektion ist durch eine hohe Übertragungsrate (> 85 %) und eine geringe Letalität (< 0,01 %) charakterisiert. Das Einbeziehen dieser falsch-positiven Windpockenfälle könnte somit die erhöhte Mensch-zu-Mensch-Übertragung erklären, in deren Folge es zum „falschen“ Alarm kam. Dies unterstreicht einmal mehr, wie wichtig es ist, korrekte Daten in einem Ausbruchsgeschehen zu erheben.«

Keine Differentialdiagnosen, keine ärztliche Begutachtung – kennen wir das heute?

Militärs bleiben am Ball

Damals reichten die Zahlen noch nicht, um künstlich Panik zu erzeugen. Doch die Militärs blieben am Ball:

»Im Frühjahr 2003 standen die Affenpockenviren erneut in den Schlagzeilen. In den USA wurden innerhalb von sieben Wochen 81 Verdachtsfälle von Affenpocken beim Menschen gemeldet, von denen zwei schwerwiegende Verläufe zeigten. Dies war insofern verwunderlich, da man als Endemiegebiet der Affenpockenviren ausschließlich den tropischen Regenwald Afrikas identifiziert hatte. Fälle von Affenpocken beim Menschen waren noch nie außerhalb Afrikas aufgetreten...

Auch in Afrika selbst kam es im Jahre 2005 zu einem unerwarteten Ausbruch von Affenpocken beim Menschen im südlichen Sudan. Unerwartet deshalb, weil die Fälle in einem vom tropischen Regenwald deutlich abweichenden Habitat auftraten...

Zusammen mit einer Arbeitsgruppe am National Institute of Health (NIH), am USAMRIID (US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases) und in Institutionen in der Demokratischen Republik Congo (DRC) war das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr an der Untersuchung von Verdachtsfällen von Affenpocken beim Menschen im Zeitraum von November 2005 bis November 2007 in mehreren Provinzen beteiligt...

Insgesamt 760 Fälle von Affenpockenvirus-Infektionen [wurden] bestätigt...

Nur 3,8 % (29 von 760) der Infizierten wiesen eine Impfnarbe (als Nachweis einer Pockenschutzimpfung) auf. Da die damalige Immunisierungsrate der Gesamtbevölkerung aber deutlich höher lag (circa 25 %), ist dies ein deutlicher Hinweis, dass die Immunität gegen Pocken offenbar langandauernd ist und auch heute noch gegenüber einer Infektion mit Affenpockenvirus einen wirksamen Schutz verleiht...

Leider konnten wir nicht das Ausmaß der Tier-zu-Mensch-Übertragung im Vergleich zur Mensch-zu- Mensch-Übertragung bestimmen und ob letztere für die erhöhte Inzidenz verantwortlich ist. Auch wissen wir nicht, ob und wie hoch die Schwelle der Inzidenz sein muss, damit sich das Virus in der Bevölkerung festsetzen kann.

Schlussfolgerungen

In jedem Fall sind Affenpockenviren immer wieder für eine Überraschung gut und wann es der Erreger wieder schafft, in die Schlagzeilen zu kommen, ist sicher nur eine Frage der Zeit.«

Es brauchte dann noch 15 Jahre, einen Karl Lauterbach, einen Lothar Wieler und den Großversuch mit Corona, um die Schlagzeilen erneut zu füllen, beachtlicherweise mit erheblich weniger Fällen als je zuvor.

(Fußnoten und Verweise des Originals wurden hier weggelassen. Hervorhebungen nicht in den Originalen.)


Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr

Sollte der Eindruck entstanden sein, daß die Bundeswehr hier gesundheitspolitisch tätig gewesen sei, könnte er relativiert werden durch die Ausführungen anläßlich des Eintritts in den Ruhestand von Oberstarzt Prof. Dr. Lothar Zöller vom 11.11.2019:

wehrmed.de (11.11.2019)

»Am 30. September 2019 tritt der langjährige Leiter des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr, Oberstarzt Prof. Dr. Lothar Zöller, in den Ruhestand. Damit verlässt eine Persönlichkeit, die über Jahrzehnte die Bereiche Medizinischer B-Schutz, Mikrobiologie, Infektiologie, Tropenmedizin und Public Health im Sanitätsdienst der Bundeswehr entscheidend mitgeprägt hat, die Bühne des aktiven Dienstes....

Nach der Weiterbildung wurde Zöller im Jahr 1991, damals frisch habilitiert, Leiter des Fachbereichs Mikrobiologie, später Leiter der Laborabteilung I am ZInstSanBw Koblenz. In diese Zeit fiel der Aufbau der mikrobiologischen Feldlabore, die heute fester Bestandteil der Role-3-Feldlazarette sind. Er standardisierte die dort angewendeten Verfahren, schrieb ein Taschenbuch in deutscher und englischer Sprache für die klinisch-mikrobiologische Diagnostik im Einsatz, führte einen einsatzvorbereitenden Fachlehrgang ein und implementierte die Telemikrobiologie als neue Subdisziplin der Telemedizin in mikrobiologischen Feldlaboren. Er erkannte überdies die Bedeutung der medizinischen Parasitologie in der Zeit der Auslandseinsätze und tat alles um dieses wichtige Teilgebiet der Mikrobiologie zu fördern. Sein wissenschaftliches Standbein fand dieser Bereich in den von Michel begonnenen und von Scheid fortgeführten Untersuchungen zu freilebenden Amöben.

Heute kann man die medizinische Parasitologie am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz (früher ZInstSanBw Koblenz) zu den führenden medizinisch-parasitologischen Einrichtungen in Deutschland zählen. Als Zöller, inzwischen außerplanmäßiger Professor für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Heidelberg, im Jahr 2007 das ZInstSanBw Koblenz verließ, um die Leitung des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in München zu übernehmen, hinterließ er eine moderne und gefestigte medizinische Mikrobiologie, die inzwischen den Status eines mikrobiologischen Leitlabors für die Auslandseinsätze der Bundeswehr erreicht hatte. Den letzten und zugleich bedeutendsten Abschnitt seines Berufslebens widmete Oberstarzt Prof. Dr. Zöller dann dem medizinischen B Schutz. Seine Zeit am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr war geprägt von dessen geradezu kometenhaftem Aufstieg zu einer der führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet. 2012 wurde das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr als erste Einrichtung in Deutschland vollumfänglich für das gesamte Spektrum der speziellen diagnostischen Leistungen zum Nachweis von Erkrankungen durch gefährliche Krankheitserreger akkreditiert...

Das Institut engagierte sich unter Zöllers Leitung zunehmend in Drittmittel-finanzierten Projekten und wurde unter den Ressortforschungseinrichtungen im gesamten Geschäftsbereich BMVg zum erfolgreichsten Drittmittel-Einwerber. Zahlreiche Kooperationsverträge mit nationalen und internationalen Einrichtungen schufen ein Netzwerk, in dem das Institut hochwertige Forschungsergebnisse generieren und auf vielen Forschungsfeldern hohe Anerkennung in der Scientific Community erwerben konnte. Im Jahr 2012 wurde das InstMikroBioBw zusammen mit den Münchner Exzellenzuniversitäten Partnerinstitut des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung.«

Fürs Protokoll: Zum Deutschen Zentrum für Infektionsforschung gehört das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, an dem Prof. Melanie Brinkmann tätig ist.

»Unter der Leitung von Oberstarzt Prof. Dr. Zöller erhielt das Institut vom Präsidenten des Robert-Koch-Instituts drei nationale Konsiliarlabore zuerkannt, die Konsiliarlabore für Brucellen, Pest und FSME. Es betreibt eine eigene mikrobiologische Hauptvorlesung an der Technischen Universität München und verfügt mittlerweile über acht habilitierte Wissenschaftler.

Eng verknüpft ist der Name von Oberstarzt Prof. Dr. Zöller mit der Medical Biodefense Conference, die er in Weiterentwicklung der früheren B-Schutz-Tagungen seit 2009 in zweijährigem Turnus als internationale englischsprachige Fachtagungen durchführte. Die Tagung entwickelte sich unter seiner Leitung zu einer international führenden Veranstaltung im Medizinischen B-Schutz, die zuletzt mehr als 500 Teilnehmer aus 58 Nationen anzog.

Oberstarzt Prof. Dr. Zöller kann am 30. September 2019 seinem Nachfolger, Oberstarzt PD Dr. Wölfel, ein wissenschaftlich hervorragend aufgestelltes und perfekt organisiertes Ressortforschungsinstitut übergeben, das herausragende Zukunftschancen besitzt.«

Der Begriff des pharmazeutisch-politischen Komplexes für die Herleitung der Corona-Politik kann getrost um den Zusatz "militärisch" erweitert werden.

11 Antworten auf „Aus dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr. Immer wieder in den Schlagzeilen: Affenpockenviren“

    1. "Das beweist der Ausbruch von huma­nen Affenpocken in den USA nach Kontakt mit infi­zier­ten Präriehunden. Diese hat­ten sich über mit Affenpockenviren infi­zier­te Nager ange­steckt, die aus Ghana impor­tiert wor­den waren."
      Mir geht es eben­falls so, dass ich bei die­ser Aussage die wei­ße Flagge zur Kapitulation mei­nes Verstandes his­sen muss. Mit ande­ren Worten: Häh?
      Wer lässt sich so etwas ein­fal­len? Kann mir das jemand erklä­ren, der sich damit auskennt?

      1. "Members of three gene­ra of African rodent were impli­ca­ted as the initi­al, inad­ver­tent, source of impor­ta­ti­on of the virus into the United States, the­se being Cricetomys, Graphiurus, and Funisciurus (com­mon­ly known as giant pouch­ed rat, African dor­mou­se and rope squir­rel, respectively).11 Multiple indi­vi­du­als of each of the­se types of ani­mal were cap­tu­red in Ghana and sent to the United States for sale as pets. The ani­mals arri­ved in a sin­gle con­sign­ment on April 21, 2003. Because the ani­mals had been hou­sed near each ano­ther befo­re and during trans­port to the United States, it was impos­si­ble to deter­mi­ne at what point each of the dif­fe­rent types of ani­mals might have beco­me infec­ted and which, if any, might have har­bo­red the virus at their time of capture."
        https://​www​.ncbi​.nlm​.nih​.gov/​p​m​c​/​a​r​t​i​c​l​e​s​/​P​M​C​2​8​4​4​5​56/

        Aha, also Haustiere. Ich hät­te da eher an Labortiere gedacht. Nun ja. Aus ian­ad­ver­tent schlie­ße ich daß es auch adver­tent also beab­sich­tig­te Importe gibt.

  1. Ich emp­feh­le zur Beruhigung fol­gen­den Artikel:
    https://​www​.aerz​te​blatt​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​1​3​4​4​6​5​?​r​t​=​b​a​a​2​2​7​1​1​3​e​c​6​4​6​d​b​7​4​b​2​2​c​2​3​0​5​f​0​2​881
    Es wur­den in Deutschland 152 Echinokokkusinfektionen nach­ge­wie­sen. Das ist der Hundebandwurm, der zumeist in der Leber aber auch im Hirn sog. Echinokokkuszysten hinterlässt.
    Viele Mediziner habe sowas an Unikliniken schon mal gese­hen aber das Volk hört nie was davon. Da sind 5 bis 10 Fälle von Affenpocken schon inter­es­san­ter für die Medien.
    Einmal eta­bliert, kennt jeder den Begriff und es lässt sich pri­ma Panik verbreiten.

    So lang­sam kotz­ten mich Journalisten nur noch an. Es geht nur noch dar­um, Mücken zu Elefanten auf­zu­bla­sen. Wer die Sensation als erster bringt, hat gewon­nen. Schon sprin­gen die Heinis aus der Politik und der Virologie auf die Meldung an, machen sich als ver­meint­li­che Experten wich­tig wer­fen viel Geld zum Fenster raus und Big Pharma fei­ert eine Party nach der anderen.
    Leute kommt end­lich mal run­ter und setzt die Dinge zu ein­an­der in Relation.
    Häufigkeit mal Schadensausmaß bestim­men das Risiko.

    1. Deshalb wer­den Hunde ja auch stän­dig ent­wurmt, beschö­ni­gend Wurmkur genannt. Ob sie wirk­lich Würmer haben inter­es­siert weder Tierarzt noch die mei­sten Hundehalter. Es ist ein rie­si­ges Geschäft. Dann kom­men noch "Zeckenschutz und Flohschutz" mit für Insekten extrem gif­ti­ge Substanzen. Was pas­siert wohl wenn der Hund mit den gif­ti­gen Substanzen im Fell sich auf dem Rasen wälzt? Interessiert nie­mand. Hauptsache Bayer und Co. machen ordent­lich Kasse, und die Tierärzte auch.

  2. Was auch immer Lauterbach und Co. mit den Affenpocken, unbrauch­ba­ren medi­zi­ni­schen Untersuchungen und gefälsch­ten "Inzidenzen" insze­nie­ren wer­den, die Richter am Bundesverfassungsgericht wer­den es durch­win­ken. Den Richtern reicht inzwi­schen eine (1) Modellrechnung ohne Bezug zur Realität, um die Bürger zur Teilnahme an einem gefähr­li­chen gen­tech­ni­schen Experiment ("Impfung") zu erzwin­gen, an dem schon zu vie­le Menschen gestor­ben sind.

    All das geschieht mei­ner Meinung nach (s. u. a. Berichte von Norbert Häring), um die Zertifikate von US-ame­ri­ka­ni­schen gei­stes­kran­ken Superkriminellen über eine Scheinlegalität ein­zu­füh­ren. Wohin sich das Regime ent­wickelt, an dem sich auch deut­sche Politiker, Richter, "Wissenschaftler", Oligarchen u. a. betei­li­gen, kön­nen wir wahr­schein­lich nur erah­nen. Der Spritzmitteleinsatz ver­spricht nichts Gutes.

    Trotzdem, Kopf nicht hän­gen las­sen. Vielen Dank für den Artikel.

  3. ·

    27.05.2022 · 27. Mai 2022 

    Gemeinsame Stellungnahme zum Ausbruch von Affenpocken in Deutschland der medi­zi­nisch-wis­sen­schaft­li­chen Fachgesellschaften DAIG, DGI, DGPI und GfV, des Berufsverbands dag­nä sowie des DZIF in Abstimmung mit der STIKO 

    Zusammenfassung

    Rasch stei­gen­de Zahlen an Infektionen durch das Affenpockenvirus sind auf min­de­stens vier Kontinenten zu ver­zeich­nen. Um den Ausbruch zu begren­zen, ist rasches und kon­se­quen­tes Handeln erfor­der­lich. Besonders wich­tig sind zunächst eine ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche Aufklärung und Information („awa­re­ness“), Isolation von Infektionsfällen, die Quarantäne für enge Kontaktpersonen und Verdachtsfälle sowie Risikominimierung bei zwi­schen­mensch­li­chen Kontakten. Es muss rasch eva­lu­iert wer­den, ob und wie eine Impfung dazu bei­tra­gen kann, das Ausbruchsgeschehen zu begren­zen. Für poten­ti­ell schwe­re Krankheitsverläufe soll­ten zuge­las­se­ne Therapeutika ver­füg­bar gemacht wer­den. Hintergrund Seit der Diagnose des ersten Falls von Affenpocken in London kamen in rascher Folge wei­te­re Fälle in vier Kontinenten hin­zu. In Deutschland wur­de der erste Fall am 19. Mai 2022 dia­gno­sti­ziert, bis 24. Mai 2022 wur­den welt­weit etwa 250 bestä­tig­te Fälle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet. (…) 

    Impfungen

    (…) In den nicht-pocken­ge­impf­ten Geburtsjahrgängen (etwa Geburtsjahrgängen ab den frü­hen 1970er Jahren) könn­te eine Impfung einen rele­van­ten Beitrag zur Erhöhung des Schutzes vor Infektion und Erkrankung lei­sten. (…) Eine Prüfung die­ser Option soll­te zeit­nah durch die EMA (EU-Zulassung) und die STIKO (Impfempfehlung) erfol­gen. Parallel soll­te die Verfügbarkeit geprüft und die Beschaffung der Impfstoffe in aus­rei­chen­den Mengen sowie die Organisation bzw. Umsetzbarkeit von Impfempfehlungen vor­be­rei­tet wer­den. Etablierte infek­tio­lo­gi­sche Schwerpunktbehandlungszentren und der öffent­li­che Gesundheitsdienst sind für eine mög­li­che Umsetzung vorzusehen. 

    Prüfung the­ra­peu­ti­scher Optionen 

    Obgleich sich die bis­he­ri­gen Fälle durch einen bekannt mil­den Verlauf der west­afri­ka­ni­schen Affenpockenvirusinfektion aus­zeich­nen, soll­ten the­ra­peu­ti­sche Optionen für vul­nerable Patientenpopulationen (z. B. rele­van­te Immundefizienz) bereit­ste­hen. Derzeit ist in der EU mit Tecovirimat ein anti­vi­ra­les Medikament für die Behandlung der Affenpockeninfektion zuge­las­sen, eine Alternative stellt das nicht zuge­las­se­ne Virostatikum Brincidofovir dar. Beider Verfügbarkeit muss sicher­ge­stellt wer­den. Die Behandlung soll­te eben­falls über eta­blier­te infek­tio­lo­gi­sche Schwerpunktbehandlungszentren erfolgen. 

    (…)

    Beteiligte Fachgesellschaften | Vertreter 

    Deutsche AIDS Gesellschaft (DAIG) | Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Boesecke, Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Esser 

    Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) | Priv.-Doz. Dr. med. Christoph D. Spinner [ coro​dok​.de/​?​s​=​s​p​i​n​ner ], Prof. Dr. med. Bernd Salzberger [ coro​dok​.de/​?​s​=​s​a​l​z​b​e​r​ger ], Prof. Dr. med. Leif-Erik Sander

    Deutsche Gesellschaft für päd­ia­tri­sche Infektiologie (DGPI) | Prof. Dr. med. Tobias Tenenbaum [ coro​dok​.de/​?​s​=​t​e​n​e​n​b​aum ]

    Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) | Prof. Dr. med. Marylyn M. Addo, Prof. Dr. med. vet. Gerd Sutter [ coro​dok​.de/​?​s​=​s​u​t​ter ]

    Gesellschaft für Virologie (GfV) | Prof. Dr. med. Ulrike Protzer [ coro​dok​.de/​?​s​=​p​r​o​t​zer ], Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. h.c. Ralf Bartenschlager [ coro​dok​.de/​?​s​=​b​a​r​t​e​n​s​c​h​l​a​ger ]

    Deutsche Arbeitsgemeinschaft nie­der­ge­las­se­ner Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dag­nä) | Dr. med. Axel Baumgarten, Priv.-Doz. Dr. med. Markus Bickel 

    Ständige Impfkommission (STIKO) | Prof. Dr. med. Thomas Mertens

    ·

    https://dgpi.de/stellungnahme-zum-ausbruch-von-affenpocken-in-deutschland-stand-27–05-2022/

    https://​dai​gnet​.de/​s​i​t​e​-​c​o​n​t​e​n​t​/​n​e​w​s​/​a​k​t​u​e​l​l​e​-​n​e​w​s​m​e​l​d​u​n​g​e​n​/​S​t​e​l​l​u​n​g​n​a​h​m​e​F​G​A​f​f​e​n​p​o​c​k​e​n​v​1​.​pdf

    https://g‑f-v.org/gemeinsame-stellungnahme-zum-ausbruch-von-affenpocken-in-deutschland-der-medizinisch-wissenschaftlichen-fachgesellschaften-daig-dgi-dgpi-und-gfv-des-berufsverbands-dagnae-sowie-des-dzif-in-abstimmu/

    ·

    “Stop mass hyste­ria mon­key­pox virus out­break propaganda”

  4. 2015

    Roman Wölfel et al. 

    Mobile dia­gno­stics in out­break respon­se, not only for Ebola: a blue­print for a modu­lar and robust field labo­ra­to­ry sepa­ra­tor com­men­ting unavailable 

    https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560–7917.ES.2015.20.44.30055

    2020

    Roman Wölfel, Victor M. Corman, Wolfgang Guggemos, Michael Seilmaier, Sabine Zange: Virological assess­ment of hos­pi­ta­li­zed pati­ents with COVID-2019. In: Nature. Band 581, Nr. 7809, 28. Mai 2020, ISSN 0028–0836, S. 465–469, doi:10.1038/s41586-020‑2196‑x.

    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​S​A​R​S​-​CoV

    29.01.2020 / Coronavirus: Münchener Institut erbringt Nachweis / Bundeswehr 

    In Deutschland ist erst­mals eine Infektion mit dem neu­ar­ti­gen Coronavirus bestä­tigt wor­den. (…) Den Nachweis des Erregers erbrach­te das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (InstMikroBioBwInstitut für Mikrobiologie der Bundeswehr). 

    (…) Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. Roman Wölfel. Der Leiter des InstMikroBioBwInstitut für Mikrobiologie der Bundeswehr (…) 

    Am 27. Januar gegen 15.30 Uhr gin­gen beim InstMikroBioBwInstitut für Mikrobiologie der Bundeswehr meh­re­re Proben eines Patienten mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus ein. Eingeschickt hat­te die­se Probe die Ambulanz des Tropeninstituts der Ludwig-Maximilian-Universität München. Knapp drei Stunden spä­ter stand fest, dass Deutschland sei­nen ersten Coronavirus-Patienten hat. 

    bundeswehr.de/de/organisation/sanitaetsdienst/aktuelles-im-sanitaetsdienst/coronavirus-muenchener-institut-erbringt-nachweis–174880

    01.04.2020 / Published: 01 April 2020 

    Virological assess­ment of hos­pi­ta­li­zed pati­ents with COVID-2019

    Roman Wölfel, Victor M. Corman, et al. 

    https://www.nature.com/articles/s41586-020‑2196‑x

    Clinical and viro­lo­gi­cal fea­tures of first human mon­key­pox cases in Germany

    Sebastian Noe, …, Roman Wölfel et al. 

    https://link.springer.com/article/10.1007/s15010-022–01874‑z

    27.05.2022 / Transkript 

    „Affenpocken – Verbreitungsdynamik, Gegenmaßnahmen und Therapieoptionen“ 

    (…) Roman Wölfel [00:15:11] (…) bei Pockenviren im Allgemeinen und auch bei Affenpocken eher nicht. Die Genomdaten, die wir jetzt haben von dem ersten Patienten aus Deutschland (…) 

    https://​www​.sci​ence​me​dia​cen​ter​.de/​f​i​l​e​a​d​m​i​n​/​u​s​e​r​_​u​p​l​o​a​d​/​P​r​e​s​s​_​B​r​i​e​f​i​n​g​_​Z​u​b​e​h​o​e​r​/​T​r​a​n​s​k​r​i​p​t​_​A​f​f​e​n​p​o​c​k​e​n​_​v​i​r​t​u​e​l​l​e​s​P​r​e​s​s​B​r​i​e​f​i​n​g​_​2​7​0​5​2​0​2​2​.​pdf

    25.05.2022 / Apotheken Umschau 

    Affenpocken: Prof. Dr. Roman Wölfel erklärt die wich­tig­sten Fakten 

    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​R​Q​O​m​s​V​3​O​3aE

  5. 03.08.2014 / reuters 

    Die Krankheit kann über sämt­li­che Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen einer infi­zier­ten Person über­tra­gen wer­den. “Das reicht von der Tränenflüssigkeit über den Speichel, das Blut, den Urin, den Stuhl bis hin zur Samenflüssigkeit”, erläu­tert der Virologe Roman Wölfel vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. “Ebola-Patienten schei­den Millionen bis Milliarden Partikel des Virus in einem Milliliter der jewei­li­gen Körperflüssigkeit aus.” Schon ein bis zehn Viren reich­ten für eine Ansteckung aus.

    ( aus: Ebola – Wie ein Marktbesuch eine Epidemie auslöste ) 

    reu​ters​.com/​a​r​t​i​c​l​e​/​e​b​o​l​a​-​a​f​r​i​k​a​-​i​d​D​E​K​B​N​0​G​3​0​9​B​2​0​1​4​0​803

  6. ·

    Stephen Douglas Mumford
    Stephen Mumford

    Stephen Douglas Mumford (born 1942) is an American expert on fer­ti­li­ty and popu­la­ti­on growth. 

    From 1977 to 1983 he work­ed as a sci­en­tist and rese­arch group lea­der with the International Fertility Research Program in Research Triangle Park, North Carolina. Since 1984 he has been pre­si­dent of the Center for Research on Population and Security, also loca­ted in Research Triangle Park. 

    In 1978, Mumford testi­fi­ed befo­re the United States Congress that he belie­ved world popu­la­ti­on growth, and immi­gra­ti­on to the U.S. dri­ven by popu­la­ti­on growth, to be natio­nal secu­ri­ty issues that should be addres­sed by the U.S. mili­ta­ry. He has advo­ca­ted the reduc­tion of birth rates in deve­lo­ping count­ries by lar­ge-sca­le abor­ti­on, and by drug-indu­ced per­ma­nent mass ste­ri­lizati­on, and has been invol­ved in the inter­na­tio­nal dis­tri­bu­ti­on of quinacri­ne to deve­lo­ping count­ries for ste­ri­li­zing women the­re. He has stron­gly cri­ti­ci­zed the Roman Catholic Church for its oppo­si­ti­on to popu­la­ti­on con­trol, abor­ti­on and contraception. 

    en​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​S​t​e​p​h​e​n​_​D​o​u​g​l​a​s​_​M​u​m​f​ord

    ·

    Stephen Mumford, President, Center for Research on Population and Security Research Triangle Park 

    CV

    popu​la​ti​on​-secu​ri​ty​.org/​m​u​m​f​o​r​d​_​C​V​.​h​tml

    ·

    Stephen D. Mumford, DrPH.
    Stephen Mumford 

    popu​la​ti​on​-secu​ri​ty​.org/​m​u​m​f​o​r​d​_​b​i​o​.​h​tml

    ·

    THE LIFE AND DEATH OF NSSM 200 

    How the Destruction of Political Will Doomed a U.S. Population Policy 

    Stephen D. Mumford 

    popu​la​ti​on​-secu​ri​ty​.org/​i​n​d​e​x​.​h​tml

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    PART TWO. POLICY RECOMMENDATIONS 

    (…) In count­ries whe­re U.S. assi­stance is limi­t­ed eit­her by the natu­re of poli­ti­cal or diplo­ma­tic rela­ti­ons with tho­se count­ries or by lack of strong govern­ment desi­re. In popu­la­ti­on reduc­tion pro­grams, exter­nal tech­ni­cal and finan­cial assi­stance (if desi­red by the count­ries) would have to come from other donors and/or from pri­va­te and inter­na­tio­nal orga­nizati­ons, many of which recei­ve con­tri­bu­ti­ons from AID. The USG would, howe­ver, main­tain an inte­rest (e.g. through Embassies) in such count­ries' popu­la­ti­on pro­blems and pro­grams (if any) to redu­ce popu­la­ti­on growth rates. Moreover, par­ti­cu­lar­ly in the case of high prio­ri­ty count­ries, we should be alert to oppor­tu­ni­ties for expan­ding our assi­stance efforts and for demon­st­ra­ting to their lea­ders the con­se­quen­ces of rapid popu­la­ti­on growth and the bene­fits of actions to redu­ce fertility. (…) 

    Within the over­all array of U.S. for­eign assi­stance pro­grams, pre­fe­ren­ti­al tre­at­ment in allo­ca­ti­on of funds and man­power should be given to cost-effec­ti­ve pro­grams to redu­ce popu­la­ti­on growth; inclu­ding both fami­ly plan­ning acti­vi­ties and sup­port­i­ve acti­vi­ties in other sectors. (…) 

    The effort to redu­ce popu­la­ti­on growth requi­res a varie­ty of birth con­trol methods which are safe, effec­ti­ve, inex­pen­si­ve and attrac­ti­ve to both men and women. The deve­lo­ping count­ries in par­ti­cu­lar need methods which do not requi­re phy­si­ci­ans and which are sui­ta­ble for use in pri­mi­ti­ve, remo­te rural are­as or urban slums by peo­p­le with rela­tively low moti­va­ti­on. Experiences in fami­ly plan­ning have cle­ar­ly demon­stra­ted the cru­cial impact of impro­ved tech­no­lo­gy on fer­ti­li­ty control. 

    popu​la​ti​on​-secu​ri​ty​.org/​2​8​-​A​P​P​2​B​.​h​tml

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