Das Narrenschiff – Reinhard Mey, schon alt, aber so aktuell:
Quelle: youtube.com
Text:
»Das Quecksilber fällt, die Zeichen stehen auf Sturm
Nur blödes Kichern und Keifen vom Kommandoturm
Und ein dumpfes Mahlen grollt aus der Maschine
Und Rollen und Stampfen und schwere See
Die Bordkapelle spielt: Humbatätärä
Und ein irres Lachen dringt aus der Latrine
Die Ladung ist faul, die Papiere fingiert
Die Lenzpumpen leck und die Schotten blockiert
Die Luken weit offen und alle Alarmglocken läuten
Die Seen schlagen mannshoch in den Laderaum
Und Elmsfeuer züngeln vom Ladebaum
Doch keiner an Bord vermag die Zeichen zu deuten
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken
Die Mannschaft, lauter meineidige Halunken
Der Funker zu feig um SOS zu funken
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff
Am Horizont Wetterleuchten: die Zeichen der Zeit
Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit
Auf der Brücke tummeln sich Tölpel und Einfallspinsel
Im Trüben fischt der scharfgezahnte Hai
Bringt seinen Fang ins Trockne, an der Steuer vorbei
Auf die Sandbank bei der wohlbekannten Schatzinsel
Die andern Geldwäscher und Zuhälter, die warten schon
Bordellkönig, Spielautomatenbaron
Im hellen Licht, niemand muss sich im Dunklen rumdrücken
In der Bananenrepublik wo selbst der Präsident
Die Scham verloren hat und keine Skrupel kennt
Sich mit dem Steuerdieb im Gefolge zu schmücken
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken
Die Mannschaft, lauter meineidige Halunken
Der Funker zu feig um SOS zu funken
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff
Man hat sich glattgemacht, man hat sich arrangiert
All die hohen Ideale sind havariert
Und der grosse Rebell, der nicht müd wurde zu Streiten
Mutiert zu einem servilen, giftigen Gnom
Und singt lammfromm vor dem schlimmen alten Mann in Rom
Seine Lieder, fürwahr! Es ändern sich die Zeiten
Einst junge Wilde sind gefügig, fromm und zahm
Gekauft, narkotisiert und flügellahm
Tauschen Samtpfötchen für die einst so scharfen Klauen
Und eitle Greise präsentieren sich keck
Mit immer viel zu jungen Frauen auf dem Oberdeck
Die ihre schlaffen Glieder wärmen und ihnen das Essen vorkauen
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken
Die Mannschaft, lauter meineidige Halunken
Der Funker zu feig um SOS zu funken
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff
Sie rüsten gegen den Feind, doch der Feind ist längst hier
Er hat die Hand an deiner Gurgel, er steht hinter dir
Im Schutz der Paragraphen mischt er die gezinkten Karten
Jeder kann es sehen, aber alle sehen weg
Und der Dunkelmann kommt aus seinem Versteck
Und dealt unter aller Augen vor dem Kindergarten
Der Ausguck ruft vom höchsten Mast: "Endzeit in Sicht"
Doch sie sind wie versteinert und sie hören ihn nicht
Sie ziehen wie Lemminge in willenlosen Horden
Es ist als hätten alle den Verstand verloren
Sich zum Niedergang und zum Verfall verschworen
Und ein Irrlicht ist ihr Leuchtfeuer geworden
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken
Die Mannschaft, lauter meineidige Halunken
Der Funker zu feig um SOS zu funken
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken
Die Mannschaft, lauter meineidige Halunken
Der Funker zu feig um SOS zu funken
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la
La la la, la la la la la la
La la la la la la, la la la la la la«
»Der Ausguck ruft vom höchsten Mast: "Endzeit in Sicht"
Doch sie sind wie versteinert und sie hören ihn nicht
Sie ziehen wie Lemminge in willenlosen Horden
Es ist als hätten alle den Verstand verloren«
Hoffen wir mal, dass es nicht so schlimm wird …
Gutes Ding. Aber wo steht der Mann mit dem reinen Herzen und seiner Gitarre heute, im Mey des Jahres des Herrn 2022?
Ich nehme an, das erfährt man nur bei Live-Konzerten, denn die MSM scheinen ihn zu boykottieren.
Er steht zu Hause und verlässt dieses nicht. Wenn man nach "Reinhard Mey Wirbleibenzuhause" sucht, findet man noch Hinweise auf sein Video für die Bundesregierung.
https://www.wakenews.tv/watch.php?vid=0fb86149c
Das Video selbst scheint aber "privatisiert" worden zu sein.
https://youtu.be/ll3KS1QROZg
Wurde es der Bundesregierung zu peinlich oder Reinhard Mey?
Reinhard Mey ist inzwischen 80 Jahre alt.
Reinhard Friedrich Michael Mey (* 21. Dezember 1942 in Berlin)
https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Mey
Was erwartest du von ihm noch? Er gehört zu den Erstunterzeichnern des offenen Briefs der Zeitschrift "Emma" an Scholz
28 Intellektuelle und KünstlerInnen schreiben einen Offenen Brief an Kanzler Scholz.
https://www.emma.de/artikel/offener-brief-bundeskanzler-scholz-339463
Ihm sei der Ruhestand bei bester Gesundheit gegönnt.
Das Lied ist aus dem Jahre 1998, also aus den 1990ern, da war der Diskurs noch breiter. Heutzutage wäre soetwas gar nicht mehr möglich da sich der Diskurs so sehr verengt hat. Wobei "gar nicht möglich" natürlich auch übertrieben ist, aber Herr Mey würde sicher von Faktencheckern, den üblichen Bots in Sozialen Netzwerken und natürlich der Öffentlichkeit der Massenmedien übel angegangen werden. Man würde ihn mit den üblichen Schimpfwörtern belegen, das das Lied ins Fernsehen kommt oder auf großen Konzerten gespielt werden kann wäre so ziemlich ausgeschlossen. Im Prinzip ist das also ein Zeitdokument aus einer besseren Zeit.
Die Beschimpfungen über Reinhard May verstehe ich auch nicht so richtig. Hatten diese Leute keine Großeltern. Sehr seltsam manchmal, das Alles.
Danke, RM!
Ich muss Ihnen mit höchstem Respekt eine große Weitsicht honorieren. In Zeiten wo man für seine Weitsicht als Spinner, Querdenker und WIEDER als Systemgegner im Sinne von Volksschädling oder Klassenfeind vom Staat ge-schub-ver-laden wird.
In Zeiten, die einen "gelernten" DDR-Bürger beinahe täglich de ja vue en masse bescheren. Bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung für eine Meinung. Einziger Unterschied zu Künstlern ( und Politikern sorry) im Allgemeinen: Man selbst ist kein Künstler, Satiriker, Medienschaffender etc. .… Die Kernaussage ist die Gleiche.
Gott schütze Sie.
Haha, als hätte May es vorausgesagt. Sogar namentlich!
Medienlenkung 2.0
von Michael Meyen · Veröffentlicht 25/02/2022 · Aktualisiert 25/02/2022
VIER heißt die Zeitschrift, für die ich jetzt alle zwei Monate eine Kolumne schreibe.
Der Untertitel auf dem Cover:
“Die VIERte Gewalt“.
Ich veröffentliche hier den ersten Text in der Version, die ich an die Redaktion geschickt habe. Überschrift: “Medienlenkung 2.0: Wie das Corona-Einheitsnarrativ zustande kommt”.
Thema: die Trusted News Initiative
und damit der Einfluss von Medienkonzernen auf die Medienrealität. Wer Belege, Literaturhinweise und Links möchte, klicke bitte hier.
https://medienblog.hypotheses.org/10448
Sehr löblich wie fleissig und häufig der Song und der Text hier eingestellt wurden. Ganz ehrlich. Tolles Stück und tolle Leistung. Wir können das jetzt einstellen. Das Schiff ist auf der Klippe zurückgeblieben. Habt ihr das noch nicht bemerkt? Wir sollten so langsam anfangen die Insel zu erkunden. Den Kahn kriegste vermutlich nicht mehr ins Fahrwasser. Oder sind wir Enthusiasten.