»Im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) fallen momentan viele Intensivpflegekräfte krankheits- oder impfbedingt aus. Normalerweise springen in so einem Fall ihre Kollegen ein. Doch aus Protest um bessere Arbeitsbedingungen [sic] weigern sie sich. Das Resultat: Die Intensivstationen sind unterbesetzt – und das ausgerechnet jetzt.
Brisante Situation im UKE: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag fielen Intensivpflegekräfte aus, einige waren krank, andere zeigten Booster-Impfreaktionen. Darum waren insgesamt zehn Kräfte zu wenig auf den zwölf Intensivstationen, berichtet ein Mitarbeiter des Krankenhauses der MOPO, der anonym bleiben möchte.
Solche Personalausfälle haben sonst andere Pfleger und Pflegerinnen aufgefangen, die spontan an ihren freien Tagen eingesprungen sind. Doch seit dem 17. Dezember protestieren sie – und zwar noch bis Ende des Jahres. Das bedeutet: Sie springen nicht mehr ein, sondern machen nur Dienst nach Vorschrift.
Durch Personalmangel im UKE gab es „massive“ Gefährdung der Patientensicherheit
Den Angaben nach mussten auf einer der UKE-Intensivstationen in der besagten Nacht zwei Pfleger alleine neun Patienten versorgen – eine „massive“ Gefährdung der Patientensicherheit, so der UKE-Mitarbeiter. Denn gemäß dem Mindestpersonalschlüssel sollte das Verhältnis Pfleger/Patient höchstens eins zu zwei sein.
„Es belastet uns sehr“, sagt der Mitarbeiter. „Wir sind in einem moralischen Zwiespalt.“ Die Pflegenden wollen ja gerade eine bessere Versorgung der Patienten erreichen, sagt er, glauben aber, das langfristig nur so durchsetzen zu können. „Es kann doch nicht sein, dass das Gesundheitssystem darauf aufbaut, dass das Personal ständig einspringt.”
Pflegekräfte auf Intensivstationen verlangen verbindliche Entlastungsregelungen
Schon seit Monaten klagen Intensivpflegekräfte über Überlastung, die nach ihren Angaben immer mehr Pfleger und Pflegerinnen dazu bringt, die Station zu wechseln und letztlich auch die Versorgung der Patientinnen und Patienten gefährde. Sie fordern verbindliche Entlastungsregelungen und eine zuverlässigere Einhaltung des Mindestpflegeschlüssels.
Das UKE verweist auf laufende Gespräche zwischen den Beteiligten und auf Maßnahmen, die seit dem Sommer zur Entlastung bereits getroffen wurden. Seitdem wurden auch Betten auf den Intensivstationen gesperrt, weil es für ihren Betrieb nicht genug Pflegepersonal gibt.«
focus.de (22.12.)
Wir sind inmitten einer neuen Entlassungswelle die unabhängig davon ist ob das Personal geimpft ist oder nicht.
@Erfurt: Sagt jetzt wer?
Meine Freundin ist Krankenschwester. @aa
@aa:
Wer das jetzt gerade in der exakten Form sagt weiß ich nicht aber Personalabbau ist (zumindest in der Pflege) usus. Freiwerdende Stellen werden regelmäßig einfach nicht neu besetzt und das nicht nur weil willige Kandidaten fehlen sondern weil die Träger eben einfach kein Interesse daran haben. Die ehemals von der Stelle verrichtete Arbeit wird einfach auf das verbleibende Personal verteilt und "passt schon". Da wäre ein aktives Nachhelfen kaum verwunderlich.
In dem Kontext (ich denke das Verhalten der Krankenhausträger unterscheidet sich eher wenig von dem der Pflegeträger) sind auch die "massiven Probleme" durch "Nichteinspringen" absolut logisch. Die Pflege wird effektiv von einer (sprichwörtlichen) handvoll Personen getragen die ein total irrsinniges Pensum abarbeiten. Teilzeitstellen welche eine Arbeitszeit von 1,5 Vollzeitstellen stemmen sind da etwas völlig "normales". Wer damit nicht 100% konsequent umgeht hat ganz schnell (so gut wie) keine freien Tage mehr.
Schon komisch @aa,
bei jeder Mutantenwelle fragt nicht einer nach ner Quelle. Aber kaum schreibt man was von einer Entlassungswelle geht das Geschrei nach einer Quellenangabe los.
Weiterhin festlich froh.
Es handelt sich selbstverständlich um einen Personalabbau. Meine Kritik an Massnahmekritikern bleibt nach wie vor diejenige, warum man den "Jargon" des Feindes überhaupt verwendet.
Also nochmal. Man debattiert bis in die Puppen, über Jahre hinweg, über Dinge die nicht sind. Beide Seiten! Alles Öffentliche ist gefaket und alles normale verboten. Leute, es ist wirklich sehr einfach.
Wir leben seit dem 25. März 2020 im Faschismus, welcher über die einzig mögliche Form, den Ausnahmezustand eingeleitet wurde.
Ein deutscher Faschist ist ein Nazi. Das ist nicht meine Namensgebung. Das Verheimlichen nützt mir nichts. Ist nicht schwer zu erkennen – gelle?
Man baut die Sozialversicherungen ab. Nicht zum Ersten mal. Die Gewerkschaften sind offenbar stark unterwandert … usw. – nicht zum ersten mal.
Der Pflegenotstand ist doch die perfekte "Waffe" dieses Regimes. Pflegenotstand droht? Lockdown. Allgemeine Impfpflicht. Wer ist schuld außer Corona? Es sind die Pflegekräfte, da sie sich der Abimpfung verweigern. Also: Hass auf den neuen Sündenbock Pflegekräfte. Allgemeine Impfpflicht (bzw. Impfzwang). Lockdown, mit dem Protest und Widerstand erstickt werden sollen.
Die Schwestern und Pfleger hätten schon viel früher das Hantuch werfen sollen, anstatt immer für die Kollegen einzuspringen. Denn das waren und sind ja keine Ausnahmen , sondern fast die Regel, die dem kriminellen System sehr entgegen kommen.
Das mit dem Handtuch werfen ist so 'ne Sache … das Gehalt einer Pflegekraft ist zwar nicht lächerlich aber eben auch nicht üppig. Pratisch alle mir bekannten Pfleger rechnen fest mit den teils erheblichen Zuschlägen für Überstunden, Nachtarbeit und Wochenend/Feiertagsarbeit. Wenn Pfleger irgendwo nur in Teilzeit eingestellt werden, dann hat das ausschließlich etwas mit weltfremden Personalschlüsseln und Personalplanungen zu tun. Jeder Pfleger weiß von vorn herein, dass die Teilzeitstelle nur pro forma teilzeit ist. Der Hauptteil des Gehaltes besteht aus Überstunden und Zuschlägen.
Es ist richtig, nicht einzuspringen. Ist 'ne Abstimmung mit den Füßen. Es wäre für die Ungeimpften, die auf einem Berg von Überstunden sitzen, jetzt auch äußerst unklug, noch mehr Überstunden anzuhäufen. Man würde es ihnen nicht danken und die Überstunden würden im März restlos verfallen. Mit 160 Überstunden könnte man schon einen Monat füllen.
Es wird bestimmt nicht das Angebot gemacht, dass die Überstunden nach dem Stichtag abgebaut werden und das Gehalt normal weitergezahlt wird. Was passiert eigentlich mit Urlaubsanspruch? Bei 30 Tagen pro Jahr hat man bis Mitte März Anspruch auf 6,25 Urlaubstage angesammelt.