»Ein Pyrrhussieg ist ein zu teuer erkaufter Erfolg. Im ursprünglichen Sinne geht der Sieger aus dem Konflikt ähnlich geschwächt hervor wie ein Besiegter und kann auf dem Sieg nicht aufbauen. Der Ausdruck geht auf König Pyrrhos I. von Epirus zurück. Dieser soll nach seinem Sieg über die Römer in der Schlacht bei Asculum in Süditalien 279 v. Chr. einem Vertrauten gesagt haben: „Wenn wir die Römer in einer weiteren Schlacht besiegen, werden wir gänzlich verloren sein!“, häufig zitiert in der verknappten, aphoristischen Form „Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!“ In dieser Schlacht musste er erhebliche Verluste hinnehmen, so dass seine Armee auf Jahre hinaus geschwächt war und schließlich den Pyrrhischen Krieg verlor.«
Das weiß Wikipedia. Um eine Gesetzesfarce (welt.de, siehe "Welt": Bundestag schaufelt sich sein eigenes Grab) durchzusetzen, bei der immerhin 236 Abgeordnete gegen ein durchgepeitschtes Gesetz stimmen durften, mußte die Polizei mit Gewalt gegen mehr als 10.000* Menschen (laut eigenen Angaben) vorgehen.
Der Tagesspiegel phantasiert unter der Überschrift "Demonstranten bringen Kinder zum Schutz vor der Polizei mit"* von Steinwürfen, die noch nicht einmal die Polizei bemerkt hat.
Sie bringt auch diese Mär:
»Innensenator Andreas Geisel äußert sich zur aktuellen Lage
"Die Demonstration war zu Beginn friedlich; es wurden aber keine Abstände eingehalten und kein Mund-Nasenschutz getragen, im Laufe des Vormittags kamen dann immer mehr Extremisten dazu, die die Demonstration übernommen haben.
Es gab mehrfach Ansagen der Polizei, die Regeln einzuhalten. Als dies nicht geschah, hat sie die Auflösung der Veranstaltung angekündigt, daraufhin hat die Veranstalterin die Versammlung von sich aus für beendet erklärt.
Die Teilnehmer wollten sich aber nicht entfernen, daraufhin hat die Polizei Wasserwerfer eingesetzt. Bis 15 Uhr gab es 190 Festnahmen, es gab Rauchbomben und heftige Auseinandersetzungen. Und auch verletzte Polizisten, denen ich gute Besserung wünsche.
Erkennbar war das deutliche Ziel der Demonstrierenden die Regeln zu brechen und zum Reichstag zu kommen. Die Polizei hat sich korrekt verhalten und alle Aktionen angekündigt. Es muss deutlich gemacht werden, dass sich der Staat das nicht gefallen lässt.
Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, aber mit Augenmaß und verhältnismäßig, es gab keinen harten Wasserstrahl, sondern ein Sprühen, um es ungemütlich zu machen. Wir stellen erneut eine aggressive Stimmung fest, Extremisten haben auch heute die Demo übernommen und versucht andere Versammlungsteilnehmer zu instrumentalisieren.
Wer Gewalt anwendet und die Regeln des Staates bewusst bricht und zeigen will, dass der Rechtsstaat vermeintlich seine Kraft verloren hat, der muss mit den Mitteln des Rechtsstaates in die Schranken gewiesen werden.
Ich hätte den Einsatz von Wasserwerfern gerne vermieden, um zu deeskalieren, heute hatten wir aber keine andere Wahl als mit diesen technischen Mitteln den Platz vor dem Brandenburger Tor zu räumen."«
* Update: Der Tagesspiegel-Artikel ist jetzt hier zu finden: web.archive.org. Die Angaben der Polizei waren hier irrtümlich mit 15.000 TeilnehmerInnen angegeben worden.
Wenn der Berliner Innensenator mit seiner Neigung zur sehr freizügigen Auslegung der Gesetze von "heute hatten wir aber keine andere Wahl" schwadroniert, dann ist das genauso wie Merkel mit ihrem "alternativlos".
Die Demonstration war zu Beginn friedlich; es wurden aber keine Abstände eingehalten und kein Mund-Nasenschutz getragen
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Ich bin ja schon lange der festen Überzeugung, diese elende Maskenpflicht besteht in erster Linie, um sich auf diese Weise der Demonstranten entledigen zu können. Keine Maske, kein Abstand: keine Demo, kein Mitspracherecht.
Schwuppdiwupp, weg ist das freie Leben.
So schnell ging das.
Genau das mit den Maulkörben geht rechtlich wegen des Vermummungsgebots sogar überhaupt nicht. Außerdem steht es auch im Versammlungsgesetz drin, dass Versammlungen nur wegen Straftaten aufgelöst werden dürfen. Maulkörbe und Abstandsgebote sind aber nur Ordnungswidrigkeiten. Aber für Recht und Gesetz interessieren sich insb. die Polizeiführungen ja schon seit März nicht mehr.
Wegen sowas (im November) Wasserwerfer einzusetzen, ist an Unverhältnismäßigkeit kaum mehr zu überbieten.