Pandemie frisst sich durch die Denkweise der Spaßbremse

Wie bereits erwähnt, geht Corona aufs Hirn. Das scheint sich beson­ders auf ins Home Office ver­bann­te JournalistInnen und PolitikerInnen auszuwirken.

Ein schö­nes Beispiel dafür ist ein mun­te­res Geplauder, das ein "Leiter Parlamentsbüro" und eine "Redakteurin im Inlands- und im Rechercheressort" der taz mit Professor Karl Lauterbach (SPD) führen.

Es steht unter dem Titel 'Karl Lauterbach über Covid-19: „Die Pandemie ist schrecklich“'

Dort fin­den sich amü­san­te Floskeln wie die­se: „Pandemie frisst sich durch die Denkweise der Spaßbremse“ weiterlesen

Was nicht sein darf, kann nicht sein

In ihrer bekann­ten auf­klä­re­ri­schen Art haben sich Google und Facebook dem Kampf gegen schäd­li­che Informationen zu Corona verschrieben.

Konkret führt das etwa zu Folgendem: Am 9.4. wur­de die erste umfas­sen­de wis­sen­schaft­li­che Studie zur Ausbreitung der Infektion am Beispiel Heinsberg ver­öf­fent­licht. Weil hier ein vor­sich­ti­ges Absetzen vom regie­rungs­amt­li­chen Kurs for­mu­liert wur­de, fällt die Studie offen­bar ins fake-news-Raster der Algorithmen. Da ret­tet auch nicht nicht, daß sie gemein­sam mit NRW-Ministerpräsident Laschet der Öffentlichkeit vor­ge­stellt wurde.

Die ersten 10 Ergebnisse bei einer Google-Recherche füh­ren nicht etwa zur Studie, son­dern zu Titeln mit "Kritik" und "Zweifel" und "unplau­si­bel". „Was nicht sein darf, kann nicht sein“ weiterlesen

Was unsere Experten früher meinten

Am 20.1.2020 ver­mel­de­te der Deutschlandfunk:

"Das Robert Koch-Institut sieht ange­sichts des in China ent­deck­ten Coronavirus kei­nen Grund zur über­mä­ßi­gen Sorge…

Eine Übertragung des Erregers von Mensch zu Mensch sei Schaade [Vizepräsident des RKI] zufol­ge in Einzelfällen mög­lich, aber ver­mut­lich nicht sehr leicht…

"Wir haben in Deutschland sehr gute Strukturen, was das angeht. Wir haben ja seit vie­len Jahren einen Pandemie-Plan, der gut umge­setzt wird. Wir haben sehr akti­ve Gesundheitsbehörden auf Länderebene, die tat­säch­lich für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung zustän­dig sind. Wir haben eine sehr gute Koordinationsfunktion durch das Robert-Koch-Institut und machen da sicher­lich eini­ge Sachen auch bes­ser als ande­re Länder, so dass wir da jetzt nicht unbe­dingt in der Bredouille sind“, sag­te der Berliner Virologe [Drosten]… Drosten beton­te, man müs­se sich als Bürger kei­ne Sorgen um die eige­ne Gesundheit machen."

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Das ist hier kein Vorwurf. Wir alle ler­nen stän­dig, auch die Experten. Um so wich­ti­ger ist ein offe­ner Meinungsaustausch. Der wur­de lei­der lan­ge Zeit von den Leitmedien und der Politik unterbunden.

Wie "Faktenchecker" auch arbeiten

Es ist gut, wenn es Profis gibt, die die zahl­los durchs Netz gei­stern­den Infos und Pseudo-Infos über­prü­fen. Denn lei­der führt die ver­ord­ne­te Kontaktsperre dazu, daß Menschen sich immer weni­ger in Gruppen aus­tau­schen kön­nen und auf das ange­wie­sen sind, was unse­re Medien anzu­bie­ten haben. Da vie­le den offi­zi­el­len Medien (zu Recht) miß­trau­en, suchen sie im Netz und sto­ßen auf aller­lei dum­mes Zeug.

Problematisch wird es, wenn nun aus­ge­rech­net die Medien, die bis­lang uni­so­no auf allen Kanälen die Regierungspolitik ver­tre­ten, Faktenchecks anbie­ten. Die betref­fen näm­lich so gut wie nie die Darstellung des Robert-Koch-Instituts oder der Johns-Hopkins-Universität (mit der Ausnahme, daß auf abwei­chen­de Zahlen des RKI hin­ge­wie­sen wird).
Die ein­zi­ge Auseinandersetzung mit dem RKI, die Google anbie­tet, ist eine vom Bayerischen Rundfunk. Dort heißt es:

"Wer mit dem aktu­el­len Coronavirus infi­ziert war und stirbt, zählt laut RKI als Corona-Todesfall. Unabhängig davon, ob er direkt an der Erkrankung infol­ge der Infektion starb oder ob er an meh­re­ren Erkrankungen litt und der aus­schlag­ge­ben­de Faktor unklar ist. Ein Grund dafür ist, dass inne­re Autopsien bei als ansteckend betrach­te­ten Toten ver­mie­den wer­den sollen."

Link „Wie "Faktenchecker" auch arbei­ten“ weiterlesen