»Was wirklich in der Studie steht«

Das erfährt man zuver­läs­sig auf spie​gel​.de von einer Frau, die mal Archäo­lo­gie und Bio­lo­gie stu­dier­te und "nach Aus­gra­bun­gen in Nord­deutsch­land, Groß­bri­tan­ni­en und Isra­el zum Jour­na­lis­mus gewech­selt" ist.

»Ver­zerr­te Aus­le­gung von Studiendaten
Was hat die Mas­ken­pflicht gebracht?
Laut einer Ana­ly­se der renom­mier­ten Coch­ra­ne Col­la­bo­ra­ti­on ist die Wirk­sam­keit von Mas­ken gegen die Virus­aus­brei­tung nicht nach­ge­wie­sen. Die Auf­re­gung ist groß – zu Recht? Was wirk­lich in der Stu­die steht.«

Der Arti­kel gehört nicht zum "Pro­jekt Glo­ba­le Gesell­schaft", wird aber nicht unbe­rührt von den dor­ti­gen Zuwen­dun­gen sein:


»Eini­ge Medi­en wäh­nen eine »Klat­sche für die deut­sche Coro­na-Poli­tik« , die Rede ist vom »här­tes­ten Schlag « gegen Gesund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach. Doch vie­les, was der­zeit über die Stu­die gesagt wird, gibt die­se so gar nicht her. Um es kurz zu machen: Die Wirk­sam­keit von Mas­ken lässt sich laut der Arbeit der­zeit weder be- noch widerlegen…«

Schen­ken wir der Autorin die Fra­ge, ob das die Kern­aus­sa­ge der Ana­ly­se ist. Denn es ist die Bring­schuld der­je­ni­gen, die fast drei Jah­re lang Mil­li­ar­den Men­schen auf der Erde zu Mas­ken zwan­gen, deren Wirk­sam­keit zu bele­gen. Die aktu­ells­te und renom­mier­tes­te wis­sen­schaft­li­che Über­sicht tut dies nicht. Sie ist übri­gens hier zu lesen. Wei­ter von "SPIEGEL Wissenschaft":

»Auf mehr als 300 Sei­ten haben die Exper­tin­nen und Exper­ten das Wis­sen aus Dut­zen­den Stu­di­en über den Nut­zen von Mas­ken und Hand­hy­gie­ne zusam­men­tra­gen. In den ana­ly­sier­ten Unter­su­chun­gen ging es nicht nur um Covid-19, son­dern auch um Krank­hei­ten, die von ande­ren Viren aus­ge­löst wer­den, wie etwa die Sars-Pan­de­mie vor gut zwan­zig Jahren.

Die aktu­el­le Unter­su­chung ist somit nicht grund­le­gend neu, son­dern ein Update, die das bekann­te Wis­sen bün­delt und dabei auch aktu­el­le Stu­di­en berück­sich­tigt. Aus der Zeit der Coro­na­pan­de­mie sei­en vor allem zwei rele­van­te Unter­su­chun­gen hin­zu­ge­kom­men, schreibt das Autoren­team…«

Das macht die Sache nicht bes­ser. Wenn die Erkennt­nis­se vor Jah­ren vor­la­gen, war­um wur­den sie dann nicht umge­setzt, son­dern im Gegen­teil Men­schen ange­fein­det, die ähn­li­che The­sen vertraten?

Die Anga­be von zwei rele­van­ten Unter­su­chun­gen liest sich im Ori­gi­nal so:

»Sechs der neu­en Stu­di­en wur­den wäh­rend der COVID-19-Pan­de­mie durch­ge­führt, zwei in Mexi­ko und je eine in Däne­mark, Ban­gla­desch, Eng­land und Norwegen.«

Rich­tig benennt die Autorin Pro­ble­me aus dem wirk­li­chen Leben:

»Wur­den die Mas­ken über Mund und Nase getra­gen? Und hiel­ten sich die Men­schen in den Ver­gleichs­grup­pen glei­cher­ma­ßen strickt an ande­re Schutz­maß­nah­men wie Abstand hal­ten? All das lässt sich abseits von Labor­be­din­gun­gen kaum kon­trol­lie­ren und führt leicht zum Ver­gleich unglei­cher Vergleichsgruppen.«

Der Herr Bodenschatz hat "überhaupt keinen Zweifel"

Damit hat sie eine unele­gan­te Über­lei­tung gefun­den zu einem für sie wirk­lich glaub­wür­di­gen Experten:

"»Aus mei­ner Sicht ist die Stu­die nicht aus­sa­ge­kräf­tig und lässt die Schluss­fol­ge­rung, die gezo­gen wur­de, nicht zu«, sag­te Eber­hard Boden­schatz, Direk­tor am Max-Planck-Insti­tut für Dyna­mik und Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on dem »Tages­spie­gel« . Tat­säch­lich haben meh­re­re Stu­di­en gezeigt, dass Mas­ken Virus­par­ti­kel zurück­hal­ten , in Kran­ken­häu­sern gel­ten sie im Umgang mit Atem­wegs­in­fek­tio­nen nicht ohne Grund zur Stan­dard­schutz­klei­dung. Phy­si­ka­lisch sei erwie­sen, dass Mas­ken vor Infek­tio­nen schüt­zen, sagt Boden­schatz, dar­an gebe es über­haupt kei­nen Zweifel."

Über die Labor­ver­su­che des Herrn Boden­schatz, eines Kol­le­gen von Vio­la Prie­se­mann, wur­de u.a. im Juni 2022 hier berich­tet in:

“Fast 100-pro­zen­ti­ge Sicher­heit: Unge­impf­te infi­zie­ren sich auf drei Meter Ent­fer­nung in kei­nen fünf Minuten”

Bereits im Dezem­ber 2021 war hier zu erfahren:

NDR-Studie: Plastikhelm schützt vor Corona

Mit einem gut sit­zen­den Plas­tik­helm kann die Anste­ckungs­ge­fahr auf 0,1 Pro­zent gesenkt werden.

Gemerkt? War ein Scherz. Der Titel des Bei­trags vom 7.12. auf ndr​.de (nicht mehr vor­han­den) heißt ja auch "Stu­die bestä­tigt hohen Schutz durch FFP2-Mas­ken". Und kor­rekt lau­tet der Text: "Mit einer gut sit­zen­den FFP2-Mas­ke kann die Anste­ckungs­ge­fahr auf 0,1 Pro­zent gesenkt wer­den."

Schon toll, was man im Phy­sik­un­ter­richt so alles zei­gen kann. Vor­aus­ge­setzt, man hat das ent­spre­chen­de pro­fes­sio­nel­le Equipment.

Update: tages​schau​.de stößt am 3.2.23 in das glei­che Horn. Es gebe nicht nur den Herrn Boden­schatz, son­dern auch ande­re Stu­di­en. Das sorg­fäl­ti­ge Abwä­gen unter­schied­li­cher Posi­tio­nen ist ja seit drei Jah­ren ein Qua­li­täts­merk­mal der "Tages­schau"…

11 Antworten auf „»Was wirklich in der Studie steht«“

    1. @Wissenschagtsleugner
      Da mit dem ver­steck­ten Yeti ist ein gutes Bei­spiel für das Pro­blem, die Nicht­exis­tenz nachzuweisen.
      Wenn eine behaup­te­ter Sach­ver­halt exis­tiert, kann man den Beweis manch­mal erbrin­gen, indem man das Cor­pus Delic­ti ein­fach vor­zeigt. Die Nicht­exis­tenz zu bewei­sen ist ungleich schwe­rer, denn bis auf weni­ge Aus­nah­men ist das unmög­lich. Wenn jemand behaup­tet, es gäbe ein Per­pe­tu­um Mobi­le, dann kann man zei­gen, dass die Behaup­tung falsch ist, weil die Exis­tenz eines Per­pe­tu­um Mobi­le dem Ener­gie­er­hal­tungs­satz den Natur­ge­set­zen wider­spricht. Wenn aber die behaup­te­te Exis­tenz nicht unmög­lich ist, kann sei­ne Nicht­exis­tenz nicht bewie­sen wer­den. Hier kommt der Yeti ins Spiel. Die Tat­sa­che, dass man ihn bis­her nicht gefun­den hat, beweist nicht, dass es ihn nicht gibt. Vor­zei­gen hat aber bis­her auch nicht geklappt.
      Was heißt, das Pro­blem exis­tie­re nicht?
      Das Pro­blem ist doch, dass der Streit über den Nut­zen von Mas­ken nicht ent­schie­den wer­den konnte.
      In die­sem Fall behar­ren die einen auf den nicht gefun­de­nen Yeti, wäh­rend die ande­ren nicht an sei­ne Exis­tenz glauben.
      Da der Beweis der Nicht­exis­tenz auf­grund grund­sätz­li­cher Erkennt­nis­prin­zi­pi­en nur dann mög­lich ist, wenn sie unmög­lich ist, dies aber hin­sicht­lich einer even­tu­el­len Schutz­wir­kung von Mas­ken nicht der Fall ist, ist hier nur der Exis­tenz­be­weis mög­lich. Des­we­gen ist es völ­lig rich­tig, dass die Beweis­last bei dem­je­ni­gen liegt, der die Wirk­sam­keit behaup­tet und mit den Mas­ken die gesam­te Welt­be­völ­ke­rung tyrannisiert.

  1. https://nitter.net/pic/orig/media%2FFoETWlyXgAIMwE6.jpg

    "Ein Fak­ten­che­cker war beson­ders fleißig.

    Er arbei­tet für Facebook/Meta"

    "Ich weiß gar nicht war­um man­che Leu­te immer an den Begriff Gleich­schal­tung den­ken müssen.

    Aber das geziel­te Pres­se­feu­er­werk war einer mei­ner Auf­wach­mo­men­te 2020.

    Wer­den die Medi­en von DPA gezwun­gen die­sen Arti­kel zu drucken?"

    https://​nit​ter​.net/​p​r​o​f​_​w​a​l​a​ce/

  2. Eine schö­ne Dis­kus­si­on um die Wirk­sam­keit von Mas­ken. Sie geht aber an einem sehr zen­tra­len The­ma vor­bei: Gab es über­haupt ein solch töd­li­ches Patho­gen, wel­ches die Mas­kie­rung über­haupt erfor­dert hätte?

    Der Durch­schnitts-Cor­na-Ver­stor­be­ne war wohl über 80 Jah­re, mul­ti­mor­bid und oft­mals Insas­se eines Senio­ren­heims. Dort ver­starb er, ent­we­der allein und ver­las­sen oder aber im Kran­ken­haus an einer frag­wür­di­gen künst­li­chen Beatmung oder expe­ri­men­tel­len Medi­ka­ti­on, um anschlie­ßend als Ver­stor­be­ner noch instru­men­ta­li­siert zu wer­den, abso­lut dika­to­ri­sche Maß­nah­men gegen die Bevöl­ke­run­gen zu begrün­den. Natür­lich ist jeder Tote ein Toter zuviel. Bei die­ser Dis­kus­si­on über den Nut­zen von Mas­ken muss auf­ge­passt wer­den, dass nicht der Fall ein­tritt, den Wald vor lau­ter Bäu­men nicht zu sehen.

  3. Ach, wen inter­es­siert Herr Boden­schatz (arbei­tet der zufäl­lig in der Gold­gru­be?), die ein­zig wah­re Coro­na-Exper­tin ist Amts­ärz­tin Jut­ta Drey­er aus dem Land­kreis Ver­den. Sie schenkt uns in der Kreis­zei­tung fol­gen­de Erkenntnis:
    >>Aus­ge­stan­den sei die Pan­de­mie im Land­kreis Ver­den mit immer­hin 212 Todes­op­fern seit dem Aus­bruch am 10. März 2020 jeden­falls nicht. Das bele­ge bei­spiels­wei­se die Anru­fer­zahl auf der Hot­line. „Nach­fra­gen kom­men vor allem aus dem Bereich der Ange­hö­ri­gen von Men­schen in Senio­ren- und Pfle­ge­hei­men.“ War­um die­ser Per­so­nen­kreis bei einer Infek­ti­on wei­ter­hin zehn Tage unter Qua­ran­tä­ne gestellt wer­de, aus­ge­rech­net die­se Men­schen, die beson­ders unter der Ein­sam­keit lit­ten, das wer­de immer wie­der gefragt. "<<

    Jepp, die Pan­de­mie ist nicht vor­bei, weil die sicher­lich rechts­ra­di­ka­len "Bür­ger" auf­müp­fi­ge Fra­gen wegen men­schen­ver­ach­ten­der "Maß­nah­men" stellen.
    Ich ver­ra­te hier nicht, wie die Reak­ti­on der Amts­ärz­tin, die sich in Furcht vor der bösen Schwapp­wel­le aus den USA win­det und 2021/22 sehr ger­ne Unge­impf­te mit posi­ti­vem PCR-Test anrief und als unso­li­da­risch beschimpf­te, auf die genann­ten ket­ze­ri­schen Anfra­gen ist. Lest es selbst nach, wenn ihr einen star­ken Magen habt und auf Kada­ver­ge­hor­sam und Unter­ta­nen­geist abfahrt:

    https://​www​.kreis​zei​tung​.de/​l​o​k​a​l​e​s​/​v​e​r​d​e​n​/​v​e​r​d​e​n​-​o​r​t​4​7​2​7​4​/​k​r​e​i​s​-​v​e​r​d​e​n​-​g​a​n​z​-​v​o​r​b​e​i​-​s​i​n​d​-​d​i​e​-​c​o​r​o​n​a​-​g​e​f​a​h​r​e​n​-​n​i​c​h​t​-​9​2​0​6​5​1​4​2​.​h​tml

    1. @Rocku o'Roll:
      soo schlimm ist der "Bei­trag" der gehor­sa­men Amts­ärz­tin nicht.
      Die gro­be Des­in­for­ma­ti­on, dass bun­des­weit noch ca. 850 Per­so­nen "auf Inten­siv" sei­en (das war näm­lich der Stand vom 20.1.) soll­te man aber weder ihr noch dem Kreis­blatt durch­ge­hen las­sen (die Zahl düm­pelt seit über einer Woche um die 600 her­um – also bereits zum Zeit­punkt der Ver­öf­fent­li­chung des Arti­kels gut 30% drunter).

      Die ange­ge­be­ne, für Unbe­darf­te schreck­lich klin­gen­de Anzahl der so eti­ket­tie­ren "Coro­na­to­ten" (210), in einem Land­kreis mit 138000 Ein­woh­nern, in dem über 3 Jah­re sta­tis­tisch etwa 4600 Todes­fäl­le zu erwar­ten sind, beträgt nicht ein­mal 5% von die­sen und liegt damit noch unter­halb jener 6–8%, die (laut desta­tis) bun­des­weit jähr­lich wegen "Erkran­kun­gen der Atem­we­ge" versterben.
      Ich wür­de den Recht­gläu­bi­gen ja ihr Glau­bens­dog­ma durch­ge­hen las­sen, dass es ohne "Maß­nah­men" fürch­ter­lich aus­ge­gan­gen wäre:
      Aller­dings nur unter der Bedin­gung, dass sie das, bit­te­schön, BEWEISEN müss­ten, falls sie der­ar­ti­ges in Zukunft noch­mals anzu­wen­den gedenken.

  4. Hey, Herr AA, Sie haben inzwi­schen gelernt rich­tig Anfüh­rungs­zei­chen zu set­zen. Respekt!

    »Was wirk­lich in der Stu­die steht«

    Nur mit dem "Hier fin­den sich ver­öf­fent­lich­te, aber irgend­wie wenig sicht­ba­re Infor­ma­tio­nen." hapert es immer noch auf­fäl­lig massiv.

    Was soll an Spe­igel, BLÖD, FRATZ und Co irgend­wie wenig sicht­bar sein, bitte?

    FCK
    ARD
    FCK
    ZDF
    FCK
    DLF

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