Ethikpetethik

Hier war in meh­re­ren Beiträgen davon die Rede, was heut­zu­ta­ge von Menschen, die sich beruf­lich mit dem Thema "Ethik" beschäf­ti­gen, zu hören und zu lesen ist. Dabei war ein gewis­ser Schauder zu erken­nen. Der Tagesspiegel ver­öf­fent­lich­te am 29.12. ein Interview, das er so einleitete:

»Im Streit um die Verteilung des Impfstoffs geht unter, welch groß­ar­ti­ge glo­ba­le Arbeit dahin­ter steht, sagt die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx.

Alena Buyx ist Professorin für Medizinethik und Gesundheitstechnologien an der TU München. Seit 2020 lei­tet die stu­dier­te Ärztin, Philosophin und Soziologin den Deutschen Ethikrat.

Frau Professorin Buyx, die ersten Impfungen sind ange­lau­fen. Aber haben wir über­haupt genug Impfstoff – und wer­den wir ihn rasch genug haben?

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Tagesspiegel-Chef mit toller Idee. Glühwein im Spiel?

Der Chefredakteur und Herausgeber des Tagesspiegels hat sich anschei­nend ein paar Becher Glühwein gegönnt (ist im Homeoffice erlaubt) und am 30.12. Folgendes zu Papier gebracht:

»Corona-Impfungen bis zum Herbst
Wir brau­chen 2000 Leute nur fürs Impfen – und die BahnApp
Um vor der näch­sten Erkältungswelle 2021 gewapp­net zu sein, wäre viel Personal nötig. Und eine bekann­te App müss­te umge­ar­bei­tet wer­den. Ein Rechenspiel.

Es ist eines der größ­ten Projekte der Gesundheitsgeschichte: das Impfen gegen Corona. Logistisch, orga­ni­sa­to­risch. Denn der Impfstoff muss unter die Leute kom­men. Es ist die Frage nach dem Wie. „15 Ärzte, 70 Soldaten, 3000 Impfungen pro Tag“, berich­te­te der Tagesspiegel – Auftakt zu einer klei­nen Rechnung.«

Es folgt die Berechnung, die zu die­sem Schluß kommt:

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Zahlreiche Impfdosen blieben in Bonn ungenutzt

Am 30.12. berich­tet der Bonner "General-Anzeiger":

»Bonn Von mehr als 1000 geplan­ten Corona-Impfungen in Bonn gab es am Montag kei­ne ein­zi­ge. Laut Kassenärztlicher Vereinigung sei die Terminfindung kom­plex. Zudem ist die Corona-Hotline überlastet.

Die Coronavirus-Impfung gerät in Bonn ins Stocken. Nachdem am Sonntag schon vie­le Impfdosen nicht genutzt wur­den, hat es auch am Montag kei­ne Impfungen gege­ben. Zudem ist die Corona-Hotline der Stadt Bonn über­la­stet, weil vie­le aus ande­ren Regionen anru­fen. Fünf wei­te­re Menschen sind an oder mit dem Coronavirus ver­stor­ben. Es han­delt sich um zwei Senioren (Jahrgang 1928 und 1935) und drei Seniorinnen (Jahrgang 1928, 1934 und 1937).

Mit den 180 Dosen, die ver­gan­ge­nen Sonntag gelie­fert wur­den, sind nur 100 Menschen geimpft wor­den. Auch die 1000 Einheiten, die am Montag zum Einsatz kom­men soll­ten, wur­den nicht benutzt. 

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Grippe heißt jetzt Corona

Das hat das baye­ri­sche Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) der Bild-Zeitung gesteckt. Am 31.12. ist auf bild​.de zu lesen:

»KAUM GRIPPE ODER NOROVIRUS
Behörde: Corona killt Winter-Krankheiten!«

Es wird nicht die­ses Foto verwendet:

https://​the​can​dy​fan​.word​press​.com/​2​0​1​1​/​0​7​/​1​1​/​h​i​s​t​o​r​y​-​o​f​-​t​w​ix/

Aber man erfährt:

»Erlangen (Bayern) – Endlich mal gute Corona-Nachrichten!

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Klinikchef: Beschäftigte, die sich nicht impfen lassen, sind Sozialschmarotzer

1939 lau­te­te der ent­spre­chen­de Begriff "Volksschädlinge". Auf nord​bay​ern​.de ist am 29.12. zu lesen: »Los geht's: Das Klinikum Nürnberg impft sei­ne Mitarbeiter«. Und nein, die­ses Foto und sei­ne Bildunterschrift sind kei­ne maka­bre Satire:

https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/los-geht-s-das-klinikum-nurnberg-impft-seine-mitarbeiter‑1.10717681

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Jeder Pimpf wird geimpft! AllergikerInnen voran!

Wo Ethiker zutiefst unmo­ra­lisch argu­men­tie­ren, erstaunt nicht, was ein "Bundesinstitut für Impfstoffe und bio­me­di­zi­ni­sche Arzneimittel" ver­laut­bart, des­sen Namensgeber Paul Ehrlich laut aerz​te​blatt​.de

»… zu den Unterzeichnern der "Erklärung deut­scher Universitätslehrer" vom 7. September 1914 [gehör­te]. In ihr wur­de der Verzicht auf alle eng­li­schen aka­de­mi­schen Auszeichnungen damit begrün­det, dass das "bluts- und stamm­ver­wand­te England seit Jahren die Völker gegen uns auf­ge­wie­gelt" und Deutschland nun schließ­lich den Krieg erklärt habe.«

Jenes Institut erklärt am 29.12. in einem Dokument "Co­ro­naimp­fung bei All­er­gi­ke­rin­nen und All­er­gi­kern":

»Es besteht in der EU nach der­zei­ti­gem Kenntnisstand kei­ne Kontraindikation für Allergikerinnen und Allergiker oder Menschen mit Anaphylaxien in der Vorgeschichte. Sie kön­nen sich mit Comirnaty gegen COVID-19 imp­fen lassen.«

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In Münchens größter Klinik: Tausende Mitarbeiter verzichten auf Corona-Impfung – „Passe auf mich auf“

So über­schreibt tz​.de einen Beitrag vom 30.12. Darin ist zu erfahren:

»München – Vor weni­gen Tagen star­te­ten in ganz Bayern die Corona-Impfungen. Auch Ärzte und Klinikmitarbeiter soll die Behandlung künf­tig vor einer Virus-Ansteckung schüt­zen. Im Münchner Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität wur­den am Dienstag die ersten Impfdosen an das Personal gespritzt. Doch jetzt kommt her­aus: Selbst in der größ­ten Klinik der Landeshauptstadt sind wohl tau­sen­de Mitarbeiter gegen eine Corona*-Impfung.

Corona in München: Tausende Impfgegner unter Klinikmitarbeitern

Insgesamt 950 Impfdosen wur­den laut Bild an das Krankenhaus gelie­fert. Von den ins­ge­samt zir­ka 11.700 Mitarbeitern möch­ten sich jedoch Bild zufol­ge etwa 20 Prozent nicht gegen das Virus imp­fen lassen, 

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Personalmangel in Kliniken, ganz neues Problem!

Jedenfalls stel­len das die Spahns, Laumanns und Kalaycis ger­ne so dar. "Überlaufende Intensivstationen", jam­mern sie und haben selbst dafür gesorgt, daß in teu­re Betten inve­stiert wur­de, nicht aber in Personal.

2019 war in der "Neuen Rheinischen Zeitung" zu lesen:

»Pflegekräftemangel
Gesperrte Betten: Kein Personal auf Kinder-Intensivstationen

Ein abge­dun­kel­tes Patientenzimmer, zwei lee­re Krankenbetten. Eigentlich könn­te das ein gutes Zeichen sein auf der Kinder-Intensivstation. Keinem Kleinkind geht es gera­de so schlecht, dass es inten­siv ver­sorgt wer­den muss. Tatsächlich aber ist es Ausdruck eines schwer­wie­gen­den Problems. Die Betten sind gesperrt, weil kein Personal da ist, das sich um die klei­nen Patienten küm­mern kann. Diagnose: Pflegekräftemangel.

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Wegen kritischem Interview: Hamburger Klinik setzt Pflegerin vor die Tür

Am 28.12. ist auf focus​.de zu lesen:

»Es zeich­net sich schon län­ger ab: Durch die zei­gen­de Zahl der Corona-Patienten und den Pflegekräftemangel wird die Lage auf Hamburgs Intensivstationen ern­ster. Doch die Vorwürfe, die die Pflegerin Romana Knezevic im „Hamburg Journal“ vor­brach­te, waren beson­ders schwer­wie­gend: Auf den Intensivstationen des AK St. Georg kön­ne teil­wei­se nur noch mit einem Betreuungsschlüssel von 1:5 gear­bei­tet wer­den, dabei sei sonst ein Betreuungsschlüssel von 1:2 oder 1:1 vorgesehen.

Auch Reinigungspersonal gebe es zu wenig. Die Arbeiten müss­ten vom Pflegepersonal über­nom­men wer­den, wodurch weni­ger Zeit für die Versorgung der Patienten blie­be. Knezevic sprach außer­dem davon, dass Patienten wegen zu wenig Personal allein in ihren Zimmern ster­ben würden.

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