Heuschrecken II

"Starke Regenfälle haben in Ostafrika zu einem rasan­ten Wachstum der Heuschreckenschwärme geführt. Sie bedro­hen die Nahrungsversorgung von Millionen Menschen…

Die FAO hat das Ausmaß der not­wen­di­gen Hilfen auf 140 Millionen Euro berech­net, bis­her sind knapp 100 Millionen Euro zuge­sagt worden."

Das schreibt heu­te Zeit-online

Für deut­sche Unternehmen hat die Bundesregierung ein "Corona-Schutzschild" in Höhe von 600 Mrd. Euro bereitgestellt.

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Von Heuschrecken

Am 12. April beschreibt die FAZ unter dem Titel "Die Männer, die der Crash reich macht", wie Hedgefondmanager Bill Ackmann mit der Corona-Krise 2,6 Mrd. Dollar verdiente.

Das Ganze klingt wie aus dem Drehbuch von Verschwörungstheoretikern: Mitte März nutz­te Ackmann einen Auftritt beim US-Börsensender CNBC so:

"'Die Hölle kommt', sag­te Ackmann. Schon im Januar habe er einen Albtraum gehabt. Menschen wür­den ster­ben, vie­le Menschen. Auf ein­mal habe er sei­nen 80-jäh­ri­gen Vater vor sich gese­hen… der knall­har­te Investor schien den Tränen nahe."

Das war die Vorbereitung. Weiter ging es so:

"Seine eige­ne, heu­te tat­säch­lich weit­ge­hend wahr gewor­de­ne Schreckensvision vor Augen, kauf­te er Derivate, die dann im Wert stei­gen, wenn die Kurse ame­ri­ka­ni­scher Unternehmensanleihen fal­len… Ackermann spe­ku­lier­te gewis­ser­ma­ßen auf den Weltuntergang: Geraten vie­le Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, fal­len näm­lich die Anleihekurse dra­ma­tisch, und die Derivate sind auf ein­mal äußerst wert­voll. Wie wert­voll, kann nicht ein­mal Ackmann geahnt haben: Am Ende hat er an der Aktion unglaub­li­che 2,6 Milliarden Dollar ver­dient." „Von Heuschrecken“ weiterlesen

Heucheln sie noch oder meucheln sie schon?

Unicef stellt fest:

"Fast alle zwei Sekunden stirbt irgend­wo auf der Welt ein Kind unter fünf Jahren. Das sind durch­schnitt­lich 15.000 Kleinkinder jeden Tag…

In fast der Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren ist Mangelernährung für den Tod mit verantwortlich."

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Das sind sta­ti­stisch in die­sem Jahr bis heute

772.500

Kinder, die wegen Mangelernährung gestor­ben sind.

TUI wird wohl einen von der Bundesregierung ver­bürg­ten Kredit von 1,8 Mrd. Euro erhal­ten. (Touristik ist offen­bar system­re­le­vant.) Rechnet man die­se Summe um, dann stün­den 2.300 Euro pro Kinderkopf zur Verfügung.

Keine 16 Mrd. Euro klaubt die gan­ze EU für arme Länder in die­ser Krise zusam­men. Allerdings:

"Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell räum­te ein, die 15,6 Milliarden Euro sei­en kein fri­sches Geld. Es han­de­le sich haupt­säch­lich um ohne­hin für die Entwicklungshilfe vor­ge­merk­te Mittel. Diese wür­den nun für den Kampf gegen das Virus und sei­ne Folgen umgewidmet."

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Wer sind alle diese Experten?

Alles, was wir gera­de erle­ben, wird uns mit der Autorität von Experten begrün­det. Hoch im Kurs beson­ders die Johns-Hopkins-Universität und das Robert-Koch-Institut.

Wir haben es zu tun mit ange­se­he­nen ProfessorInnen und ande­ren WissenschaftlerInnen. Heißt das, wir kön­nen uns bedin­gungs­los auf sie verlassen?

Wenn wir für einen Augenblick ver­su­chen, uns aus der Coronastarre zu lösen, kön­nen wir zurück­blicken. Dabei wer­den wir fest­stel­len, daß es zu jeder unsin­ni­gen oder unso­zia­len Maßnahme hono­ri­ge Experten gab, die sie uns begründeten:

    • Professorenheere wur­den auf­ge­bo­ten, uns wegen einer "Demographie-Krise" Rentenkürzungen und in der Folge teu­re Versicherungen bei Großkonzernen schmack­haft zu machen.
    • WirtschaftswissenschaftlerInnen aller Art haben uns den Untergang des Wohlstands ange­kün­digt, wenn wir einen Mindestlohn ein­füh­ren sollten.
    • Noch im letz­ten Jahr haben die ExpertInnen der Bertelsmann-Stiftung die Schließung fast jeden zwei­ten Krankenhauses gefordert.
    • Hartz IV war das Ergebnis der Expertise gut bezahl­ter AkademikerInnen.
    • 100 Lungenärzte woll­ten uns erklä­ren, daß Feinstaub eine fei­ne Sache sei.

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Johns-Hopkins-Universität – vernachlässigte Infos

Am 3.4.2020 war auf tages​schau​.de zu lesen:

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Die Johns-Hopkins Universität ist eine pri­va­te Hochschule.

"Die dabei stets genann­te Quellenangabe Johns-Hopkins-Universität greift aller­dings zu kurz. Denn die Daten, die die Universität in einem soge­nann­ten Dashboard laut eige­nen Angaben für 180 Länder in Echtzeit publi­ziert, stam­men aus Hunderten Einzelquellen und lau­fen bei der Privatuniversität aus Baltimore ledig­lich zusam­men. Gleicht man die Daten mit denen der offi­zi­el­len deut­schen Meldestelle, dem Robert Koch-Institut ab, lie­gen die Zahlen der US-Universität teils um meh­re­re Tausend Neuinfektionen höher."

Boulevard(?)zeitung als deut­sche Quelle

"Auf ZAPP-Anfrage lässt die Universität wis­sen, dass ihre Hauptquelle – das "Worldometer" – ein auf Echtzeitstatistiken spe­zia­li­sier­ter Datendienst sei, der sich für Deutschland nahe­zu aus­schließ­lich der Daten von der "Berliner Morgenpost" bedie­ne." „Johns-Hopkins-Universität – ver­nach­läs­sig­te Infos“ weiterlesen