»Am 30.10.2023 fand das Jahresgespräch zwischen dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und dem Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) statt. Die Veranstaltung bot Raum für einen tiefgehenden Austausch über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Arzneimittelforschung und ‑entwicklung. Auf der diesjährigen Agenda standen insbesondere Themen, die die europäische Harmonisierung von regulatorischen Verfahren bei der Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln betreffen.«
pei.de (30.10.23)
Schauen wir doch einmal, was die beiden so treiben. Die Pressemitteilungen der letzten Jahre gleichen sich sehr. Siehe aus dem letzten Jahr Paul-Ehrlich-Institut "berät sich" mit forschen Pharmafirmen.
»Das große gegenseitige Interesse an diesem inzwischen fest etablierten Erfahrungs- und Informationsaustausch zeigt, wie wichtig ein kontinuierlicher Wissenstransfer zwischen Aufsichtsbehörden und der Pharmaindustrie für die Qualität, Wirksamkeit und Zugänglichkeit von Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln ist. Er trägt dazu bei, Patientinnen und Patienten den bestmöglichen Zugang zu den nötigen, aber auch innovativen Arzneimitteln zu gewährleisten und so die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern.«
Wir "impfen" die ganze Welt
Konkret stellten sich die "gegenseitigen Interessen" so dar: Im Juni 2021 freute sich der vfa:
»Berlin (vfa). Am 2. Juni hat das Bundeskabinett ein von der "Taskforce Impfstoffproduktion" erarbeitetes Konzept für Deutschlands künftige Produktionskapazitäten zur Pandemiebekämpfung verabschiedet. Dazu sagt vfa-Präsident Han Steutel:
… "Die nun konzipierten Pandemiebereitschaftsverträge mit Herstellern könnten dieses Potenzial des Standorts Deutschland weiter optimieren, indem sie Unternehmen mehr Flexibilität ermöglichen!"…
Steutel weiter: "Richtigerweise zielt das Konzept auf einen starken Beitrag zur Versorgung der ganzen EU und nicht nur Deutschlands. Aber damit ist es nicht getan; denn natürlich spielen Hersteller hierzulande auch eine wichtige Rolle für die Versorgung von Betroffenen in der ganzen Welt."…«
vfa.de (3.6.21)
Das ganz und gar unabhängige Paul-Ehrlich-Institut, dessen Job die Überwachung der "Impfstoff-Sicherheit" ist, bekam im Oktober 2021 diese Aufgabe:
»Neue Instanz ZEPAI
Fünf Pharmaunternehmen künftig »pandemiebereit«
Deutschland soll künftig im Pandemiefall besser gewappnet sein. Ab sofort koordiniert das Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und ‑Therapeutika (ZEPAI) im Auftrag des Paul-Ehrlich-Instituts den Aufbau einer resilienten Produktionsstruktur. Pharmaunternehmen können sich für Bereitschaftsverträge zur Impfstoffproduktion bewerben. Die Ausschreibung läuft bereits…
Einen entsprechenden Auftrag zur Errichtung eines solchen Zentrums hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) dem PEI am 14. September erteilt. Demnach soll das ZEPAI zukünftig die Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen unterstützen und koordinieren sowie deren Distribution im Pandemiefall übernehmen. Seine Aufgaben umfassen dabei den Aufbau entsprechender Infrastrukturen in Deutschland sowie die nationale und internationale Vernetzung.
Für die schnellere Bereitstellung von Produktionskapazitäten sollen künftig ausgewählte Pharmaunternehmen dauerhaft »pandemiebereit« sein, wie der Leiter der Taskforce Impfstoffproduktion beim Bundeswirtschaftsministerium, Christoph Krupp (SPD), im Vorfeld erläuterte. Im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) am 30. September beschrieb der Impfstoffbeauftragte des Bundes unter anderem die Entstehung und die Ausgestaltung dieses Vorhabens…
Die Verträge sollen eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Die Taskforce, die das Verfahren noch zu Ende führt, hofft auf ein Vergabeergebnis bis Ende 2021.«
pharmazeutische-zeitung.de (1.10.21)
Im März 2022 hatte die Taskforce ganze Arbeit geleistet und konnte gehen, aus fünf Jahren waren sieben geworden:
»Kabinett beschließt Verträge für Impfstoffversorgung im Pandemiefall
16. März 2022
Heute hat das Kabinett beschlossen, mit fünf Unternehmen Verträge zur Bereitstellung von Corona-Impfstoffen für die kommenden Jahre bis 2029 abzuschließen. Bei den Unternehmen handelt es sich um BioNTech, die Bietergemeinschaft CureVac/GSK, die Bietergemeinschaft Wacker/CordenPharma, Celonic und IDT Dessau…
Die vor einem Jahr im Bundeswirtschaftsministerium eingerichtete Taskforce Impfstoffproduktion unter der Leitung von Dr. Christoph Krupp hat durch die Ausarbeitung der Pandemiebereitschaftsverträge ihr Mandat erfüllt. Das Mandat der Taskforce endet zum 31. März 2022.
Die weitere Verwaltung und das Management übernimmt nun das im Zuge der Pandemie errichtete Zentrum für Pandemieimpfstoffe und ‑Therapeutika beim Paul-Ehrlich-Institut (ZEPAI) im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Im nächsten Schritt werden mit den fünf Unternehmen die Pandemiebereitschaftsverträge unterzeichnet…
Die im Zuge der Corona-Pandemie neu geschaffenen Produktionskapazitäten sollen durch die Pandemiebereitschaftsverträge gesichert werden, so dass auch für die kommenden Jahre schnell und ausreichend Impfstoff verfügbar ist. Hierbei zahlt der Bund den Unternehmen ab dem Zeitpunkt der Bereitschaft ein jährliches Bereitschaftsentgelt dafür, dass die Kapazitäten erhalten und im Abruffall zeitnah für die Produktion von ausreichend Impfstoff für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung steht. Der Bund rechnet hierbei mit Kosten von bis zu 2,861 Milliarden Euro für die Jahre 2022 bis 2029…«
bundesgesundheitsministerium.de (16.3.22)
Mehr dazu in Wie war das noch… mit der Taskforce Impfstoffproduktion?
100 Impfstoffkandidaten in den Pipelines
»Aktuell befinden sich 100 Impfstoffkandidaten in den Pipelines der Mitgliedsfirmen von Vaccines Europe. Die Gruppierung umfasst 15 Impfstoffunternehmen, die in Europa tätig sind. Auch die mRNA-Technologie kommt zum Einsatz.
“Wir müssen uns heute auf Morgen vorbereiten”, finden die Firmen. Mit ihrer Forschung und Entwicklung wollen sie es möglich machen, dass die Menschheit noch besser als bisher gegenüber Krankheiten gewappnet ist – sie arbeiten etwa an Schutzmöglichkeiten gegen das Humane Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). “Infektionen mit RSV […] machen vor allem Säuglingen, Kleinkindern und Senioren zu schaffen”, betont der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Zusammen mit Grippe und anderen Atemwegsinfektionen bedeutet dieses Erkältungsvirus im Winter eine große Belastung für Kinderkliniken und kinderärztliche Praxen. “Noch gibt es keine zugelassene Aktivimpfung; und ein Prophylaxe-Medikament ist nur für Frühchen und Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen verfügbar”, so der vfa…«
biermann-medizin.de (3.1.23)
Ist es nicht rührend, wie die forschenden Pharma-Unternehmen sich um Neugeborene sorgen, eigentlich um alles, was lebt und Gewinne bringen könnte? Die Argumentation hatte schon Frau Eckerle ins Feld geführt:
Da bleibt niemand ausgespart als Zielgruppe der Gesundheitsindustrie. Auch dazu mehr in Sie geben nicht auf. Eine Bildbeschreibung.
Fernseharzt Johannes Wimmer
Nicht nur für den vfa arbeitete "wohl einer der bekanntesten Fernsehärzte: Johannes Wimmer", und nicht nur er. Für die Krankenkasse TK drehte er solche Filmchen (Videoquelle: youtube.com):
Als Stabsarzt Dr. Johannes Wimmer hat er auch solche Drehs auf Lager, hier ein Ausschnitt aus "Unter Belastung mental stark bleiben" (Videoquelle: bundeswehr.de):
Ein weiteres Video befindet sich auf der Seite der vfa. Dazu liest man:
»Die Mitglieder des vfa repräsentieren mehr als zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 80.000 Mitarbeiter.
Mehr als 18.000 ihrer Mitarbeiter sind in Deutschland für die Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln tätig. Allein in Deutschland investieren die forschenden Pharma-Unternehmen jährlich mehr als 7 Mrd. Euro in die Arzneimittelforschung für neue und bessere Medikamente. Dies entspricht rund 30 Millionen Euro pro Arbeitstag.«
Mehr dazu und für wen der Herr noch so arbeitet, in Wimmerlich. Seine Karriere bekam eine kleine Delle, als seine doch zu engen Verquickungen mit Big Pharma bekannter wurden:
Jahrelang “Fernseharzt” beim NDR. Pharmawerber hat jetzt Problemchen
Noch viel mehr gibt es über corodok.de/?s=vfa.
Die beiden Professoren stecken noch die Köpfe zusammen
Im Juni 2023 besuchte Karl Lauterbach das PEI. Die Bildunterschrift ist echt, die Animation nicht.
»Nun steht er aber da in der großen Eingangshalle des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen, klassisch, mit leicht zerzaustem Haar und Nickelbrille. Neben ihm der Gastgeber und Institutsleiter Klaus Cichutek. Später, nach dem offiziellen Teil, stecken die beiden Professoren noch die Köpfe zusammen und unterhalten sich angeregt. Auf den ersten Blick wirkt es dabei so, als träfen sich hier zwei alte Freunde…
Durch „innovative Beschleunigung“ der Prüfverfahren von Impfstoffen habe man ohne Einbußen bei der Sorgfalt schnellere Genehmigungen für die Impfstoffe erteilen können…
Dabei ist es gar nicht lange her, dass der Standort des PEI in Langen zum Schauplatz intensiver Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Pandemie wurde. Vor nicht einmal einem Jahr hatte sich ein Protestcamp von Impfgegnern vor dem Haupteingang des Instituts eingerichtet und war eine Woche geblieben…«
op-online.de (9.6.23)
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Der Begriff Medizinischer Fortschritt ist falsch.
Ich würde ja meine Erkenntnisse der Pandemie-Pandora-Büchse im Sinne der Schlangenölverkäufer so eindampfen:
Sind erstmal passende Strukturen und Gesetze etabliert, dann ruft doch einfach nach Belieben den medizinischen Notstand aus und kassiert Milliarden vom BMG für Chemikalien die niemand haben will und um deren Entsorgung ihr euch keine Gedanken zu machen braucht.
Bei solch nachhaltigem Geschäftsmodell braucht uns um den Standort D nicht mehr bange zu sein.
@D.S., es ist doch nichts Neues daß hier Dinge produziert werden nicht etwa um Bedürfnisse zu befriedigen. Hier fahren z.B. seit Jahresbeginn im Minutentakt Geisterbusse durch die Gegend und der Grund dafür ist:
Gelenkbusse kommen auf 57,4 Liter Diesel pro 100 Kilometer, normale Eindecker auf 41,9 Liter. Im Durchschnitt ergibt das knapp 53 Liter Dieselverbrauch.
Mit freundlicher Unterstützung der Staatspropaganda.
"Auf der diesjährigen Agenda standen insbesondere Themen, die die europäische Harmonisierung von regulatorischen Verfahren bei der Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln betreffen."
Noch Fragen ?
Irgendwie hängt mir dieses dümmliche und völlig durchschaubare PR-Geschwafel nur noch zum Hals heraus.
@Brian, Zulassungen werden genauso an der Börse gehandelt wie alles Andere auch. Bei diesen "Geschäften" werden Riesenprofite gemacht und diejenigen die sich diese Profite einstecken werden darauf ganz sicher nicht freiwillig verzichten.
Das ist alles was dahintersteckt, ob das Menschen krank macht oder nicht interessiert niemanden.
@Erfurt: Schon wahr, allein: Wo finde ich die Börsenkurse der Zulassungen??
Lesen Sie "Das Kapital" @aa.
Auf eine “Taskforce Hustensaft”, die inländische Produktionskapazitäten für wirklich essentielle Medikamente bereit hält, können wir dagegen lange warten.
Wie wär's denn mal wieder mit den guten alten Heilpflanzen aus der Natur ? Oder viel Ruhe und Schlaf ? Oder der Analyse der krankmachenden Umstände ?
Ach Mist…jetzt habe ich mich wohl als völlig durchgeknallter, schwurbelnder, esoterischer und in höchstem Maße Desinformation goutierender Verschwörungsmystiker geoutet.
Und daß ich natürlich recht 'soffn und antisemhamundsethitisch bin, versteht sich ja von selbst.
@Brian: Viele Wirkstoffe vieler Medikamente, die man heute synthetisch herstellt, haben ihren Ursprung ja in der Natur. Auch wenn man uns das gerne vergessen lassen möchte (z.B. Extrakte der Weidenrinde als Ursprung der Acetylsalicylsäure, besser bekannt als Aspirin). Die Natur hat ja ebenfalls die wirksamsten Gifte im Angebot (z.B. Botulinumtoxin = Botox). Also gibt es natürlich auch heilsames in der Natur.
Wobei ich persönlich die Naturheilkunde abgrenzen würde von etwas wie der Homöopathie. Da bin ich persönlich skeptisch. Dieses Konzept der „Potenzierung“, also dass etwas umso wirksamer wird, desto mehr man es verdünnt, halte ich persönlich für eine Gaunerei. Die Wirkstoffe waren vor allem damals teuer und knapp. Und deswegen hat man sie gestreckt und es der Kundschaft auch noch als „Feature“ verkauft. Aber ich halte auch die meisten Psychopharmaka für nicht wirkungsvoller als ein Placebo. Also dann vielleicht doch lieber Schüßler Salze. 😉
@King Nothing
Es gibt in meinem Beruf – der Osteopathie – u.a. einen Leitsatz :
"Der Natur bis ans Ende vertrauen", dem ich uneingeschränkt folge.
Abseits einer oberflächlichen Auseinandersetzung und Interpretation beinhaltet dieser Satz wesentlich mehr, als man im ersten Moment denken könnte. Denn es geht eben gerade nicht um unhinterfragtes Glauben an irgendetwas, sondern v.a. um etwas in vielerlei Hinsicht Erfahrbares.
Dies auszuführen, würde allerdings den Rahmen dieses Kommentars deutlich sprengen.
Letztendlich haben alle "Medikamente" ihren Ursprung in der Natur, v.a. was die Wirkstoffe betrifft. Aber davon überzeugt zu sein, daß die willkürliche Kombination einzelner Komponenten besser sein soll als die Natur (Stichwort : das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile), hat mich schon immer irritiert. Und es zeugt m.E. auch häufig von einer nicht geringen Arroganz und fehlenden Demut, der Natur regelmäßig ihre Fehlerhaftigkeit "nachzuweisen".
Und was verschiedene Behandlungsrichtungen betrifft :
Natürlich bin ich da manchen Dingen skeptisch gegenüber. Aber solange es niemanden schadet, ist es die Entscheidung jedes Einzelnen. Und es gibt m.E. auch viele Wirkweisen, die man nicht immer "rational" erklären kann.
Ein Beispiel hierfür wären m.M.n. z.B. systemische Aufstellungen. Viele werden das als Humbug darstellen, ich persönlich habe damit andere Erfahrungen gemacht. Provokativ gefragt : wollen Sie mir diese Erfahrungen in Abrede stellen ? 😉
Letzten Endes muss jeder da seinen ganz persönlichen Weg der "Heilung" gehen.
Ich habe mal einen schönen Satz (sinngemäß) gelesen, den ich ganz passend finde :
"Wir müssen wieder mehr in Richtung heilende 'Einsamkeit', statt eines Trampelpfades einer 'Gesundheit für alle' ".