»Lauterbach will Notaufnahmen an Kliniken entlasten
Die Notaufnahmen in den deutschen Krankenhäusern arbeiten vielerorts nicht erst seit der Corona-Pandemie am Limit. Eine vom Bundesgesundheitsministerium eingesetzte Expertenkommission hat nun Vorschläge vorgelegt, wie Kliniken entlastet werden könnten…
Wer die Notfallnummer 112 oder die Nummern des ärztlichen Bereitschaftsdiensts (116117) wählt, soll künftig nach Empfehlung der Experten zunächst bei einer neuen integrierten Leitstelle (ILS) landen. Diese Leitstelle soll die Anruferin oder die Anrufer dann an die "für sie am besten geeignete Notfallstruktur" vermitteln, wie das Ministerium erklärte. Medizinisch qualifizierte Fachkräfte sollen die Leitstellen besetzen.«
ndr.de (13.2.23)
Was von Lauterbachs Sprüchen zur Entlastung der Kliniken zu halten ist, wird erkennbar an dieser Meldung:
»Warnstreiks in NRW gehen weiter – Krankenhäuser in Essen betroffen
Essen (dpa/lnw) – Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen gehen weiter. Am Montagmorgen legten Beschäftigte von drei Krankenhäusern in Essen für einen Tag die Arbeit nieder…
Wie bei Arbeitsniederlegungen an Krankenhäusern üblich gab es für Montag sogenannte Notdienstvereinbarungen, um die Versorgung schwerer Fälle während des Arbeitskampfes sicherzustellen…
Die Kommunalen Arbeitgeber lehnen die Forderungen von Verdi in Nordrhein-Westfalen als wirtschaftlich nicht verkraftbar ab…«
krankenkassen.de (13.2.23)
Über Inititativen Lauterbachs, die berechtigten Gehaltsforderungen zu unterstützen oder gar gegenzufinanzieren, ist nichts bekannt.
Welche Gewinne Klinikkonzerne machen und warum die Vorschläge der von Lauterbach eingesetzten ExpertInnen nicht zufällig so ausfallen , ist zu lesen in:
Mir fällt gerade auf, dass Sie nie die Musik-Darbietung der Mai-Thi Leyendecker (zusammen mit Caroline Kebekus) aufgegriffen haben: https://youtu.be/gUv-ph82ZCs
Dort heißt es u.a.: "Querdenker verlängern die Pandemie".
@Johannes Schumann: Doch, doch. Star-Wissenschaftlerin gibt "Private Dancer"
Lauterbach entscheidet gar nichts. Das tun nämlich seine Auftraggeber.
Selbst eine Gegenfinanzierung der Gehaltsforderungen mit einer 0900-Nummer für den Notruf bekommt der nicht hin. 😉
Kalle, gut gemacht! Jetzt noch die Steigerung des Ganzen: Der Notfällige muss die Versichertenkarte bereithalten und seine Versichertennummer wissen. Danach wird er am Telefon unmittelbar gefragt, ob und welche IGEL er gerne möchte. Ein schwaches Stöhnen des Notfälligen wird als "Ja" gewertet. Ob eine Chefaztbehandlung (gegen geringes Aufgeld, sagen wir 100%) gewünscht wird, ob er sein Impfzertifikat bereit hat oder einen aktuellen Popeltest. Er muss entweder ein Stichwort nennen oder eine Taste drücken. In vielen Fällen dürfte sich der Notfall damit bereits erledigt haben. Und eine andere Branche profitiert. Der Anruf kann an deren noch einzurichtende Leitstellen weitergeleitet werden. Eine win-win-win Situation. So kann man mittels der Verpflichtung zum Notruf bei einer Leitstelle für Notrufe recht gut die Arbeitsbelastung reduzieren. Und nicht vergessen: Die Warteschleife geht nicht auf die Rechnung des Anrufenden. Ist doch was, oder? Kleine Aufmerksamkeiten erhalten die Treue des Stimmviehs.
Diese Leitstelle soll die Anruferin oder die Anrufer dann an die "für sie am besten geeignete Notfallstruktur" vermitteln, wie das Ministerium erklärte.
Läuft dann mittelfristig ala Telekom&Co.…: Geben Sie bitte Ihre Versicherten:innen-Nr. an. Bitte wiederholen. Danke. Privat oder gesetzlich versichert? Danke. Wenn Sie keine Luft mehr bekommen drücken Sie nun die 1, wenn Sie keinen Puls mehr haben die 2, wollen Sie einen Rückruf die 3, ansonsten die 4.…
@Letzter, von 110
🙂 Genau, das schafft Arbeitsplätze für die, die dann als "medizinisch qualifizierte Fachkräfte" eingestellt werden, und wahrscheinlich nur die Qualifikation des Telefonhörerhaltens nachweisen müssen.
Und die Leute lange genug am Telefon hinhalten, das müssen sie bestimmt auch können.
Denn dann sind die Kliniken damit wirklich entlastet – schafft dann nämlich kaum noch einer in die Notaufnahme – außer er wird direkt privat dahin gekarrt – am besten mit einem Bulldozer, damit er auch wirklich IN die Klinik kommt und nicht am Eingang abgewimmelt wird..
So kann man das Problem auch lösen – also "lösen" nach K.L..
FANTA4 wird eine passende App für die Telefonanlage des KH anbieten: Die Losa-App.
Ärzteblatt etwas ausführlicher zum Thema
13.02.2023
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/140948/Lauterbach-will-Notaufnahmen-der-Krankenhaeuser-entlasten?
Könnte ein Tippfehler in der Überschrift sein. Statt entlasten sollte es vielleicht entlassen lauten.
Gemeingut in BürgerInnenhand
Bündnis Klinikrettung
14.02.2023
https://www.gemeingut.org/der-bock-zum-gaertner-gemacht-kommissionsmitglied-und-schliessungsbefuerworter-hat-die-auswirkungen-der-eigenen-reformschlaege-bewertet/
https://www.gemeingut.org/die-zeit-ist-reif-wo-bleibt-die-revolution-die-neue-zeitung-vom-buendnis-klinikrettung/
Kliniksterben
https://www.kliniksterben.de/