Zukunftskongress Staat & Verwaltung. Faeser übernimmt Amigos von von der Leyen

Bisher kann "CEO Wegweiser" Oliver Lorenz nur Leitfragen und einen "struk­tu­rel­len Planungsstand" für den Kongreß im Juni 2024 mit­tei­len. Das reicht für schlimm­ste Befürchtungen.

zukunfts​kon​gress​.info

Wer die fol­gen­den Leitphrasen beant­wor­ten soll, ist so erwart­bar wie interessant:

»Deutschlandtempo: Wie muss die­ser Claim nun end­lich für die Wirklichkeit eines moder­nen, bür­ger- und wirt­schafts­ori­en­tier­ten Staates umge­setzt wer­den. Welche grund­le­gen­den Reformen müs­sen dafür ange­gan­gen werden?

Effizienz: Bedarf es einer ein­deu­ti­ge­ren Zielsetzung, wie die Digitalisierung die Effizienz unse­res Gemeinwesens signi­fi­kant erhöht und am Ende Kosten spart? Was kann man hier­für aus ande­ren Branchen ler­nen? Welche Rolle muss (Public-) Cloud dabei spielen?

Arbeitswelt: Wie muss sich die Arbeitswelt des öffent­li­chen Dienstes ver­än­dern, damit er ein attrak­ti­ver Arbeitgeber wird und die Bürger und Unternehmen im Land auch wie­der spü­ren, dass der öffent­li­che Sektor ihr Partner und Dienstleister ist?«

Im Banner der Seite wer­den Gäste ver­gan­ge­ner Kongresse gezeigt:

(Musik, nicht von der Seite, son­dern: you​tube​.com)

Das Programm steht erst rudi­men­tär, aber läßt ein Verständnis zu, wie das Faeser-Ministerium öffent­li­che Verwaltung sieht:

Der zwei­te Teil des "bür­ger- und wirt­schafts­ori­en­tier­ten Staates" dürf­te damit sicher­ge­stellt sein.

Besonders mar­kiert im Plan ist eine Firma:

zukunfts​kon​gress​.info

Prädestiniert für die Verwaltung der Zukunft ist damit die Firma, die 2019 neben der Unternehmensberatung McKinsey im Zentrum der "Berateraffäre" von der Leyens statt.

sued​deut​sche​.de (13.2.20)

Gelöschte Handydaten, geschwärz­te Akten und ver­nich­te­te Dateien führ­ten damals dazu, daß von der Leyen in die EU-Kommission weg­ge­lobt wur­de. Denn Verdienste hat­te sie vor­zu­wei­sen. In ihrer Amtszeit wur­de der "Verteidigungsetat" um ein Drittel erhöht auf 43 Milliarden Euro, lan­ge vor der von Scholz aus­ge­ru­fe­nen Zeitenwende. Mit Katrin Suder hat­te sie eine ehe­ma­li­ge McKinsey-Direktorin zur Staatssekretärin gemacht. Die Mehrheit der Groko-Parteien ent­la­ste­te in einem par­la­men­ta­ri­schen Untersuchungsausschuß von der Leyen. Sie hat­te von über­haupt nichts irgend­ei­ne Ahnung. Die "Süddeutsche Zeitung" berich­te­te damals:

»… Nach der par­la­men­ta­ri­schen Untersuchung von rechts­wid­ri­gen Auftragsvergaben an Externe stel­len die Regierungsfraktionen in ihrem Abschlussbericht zwar zahl­rei­che schwer­wie­gen­de Missstände fest, sehen aller­dings wenig Verantwortung dafür bei der CDU-Politikerin und auch nicht bei ihrer Vertrauten, Ex-Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder…

Im Zentrum steht die Firma Accenture, die bei zahl­rei­chen Projekten zur Modernisierung der IT-Infrastruktur der Bundeswehr zum Zuge gekom­men war und von Aufträgen im Millionenwert pro­fi­tier­te. Prüfer des Bundesrechnungshofes hat­ten in die­sem und in ande­ren Fällen fest­ge­stellt, dass Aufträge am Vergaberecht vor­bei ver­ge­ben wor­den waren und so die Missstände erst ans Licht gebracht…

Diesem Abschlussbericht zufol­ge ist es dem Ministerium vor allem dar­um gegan­gen, "bestimm­te Wunschkandidaten" zu beauf­tra­gen. Um die­ses Ziel zu errei­chen, sei­en Rahmenverträge, mit denen Ausschreibungen ver­mie­den wer­den konn­ten, "miss­bräuch­lich genutzt" wor­den. Im Fall Accenture sei­en sie als Mittel zum Zweck gese­hen wor­den, die Firma "offi­zi­ell" beauf­tra­gen zu können…

Von der Leyens Büro sei zwar über ent­schei­den­de Vorgänge "stets in Kenntnis" gesetzt wor­den. "Die Entscheidungen selbst wur­den aber häu­fig auf Ebene der Staatssekretäre getrof­fen." Sie habe "kaum eine Entscheidungsvorlage zu den unter­such­ten Vorgängen selbst gezeich­net". Eine "direk­te Verantwortung" sieht der Ausschuss laut Union und SPD auch nicht bei Ex-Staatssekretärin Suder…«
sued​deut​sche​.de (10.6.20)

Wie prak­tisch war es doch, daß die Nation damals mit "flat­ten the cur­ve" beschäf­tigt war. So konn­te von der Leyen wenig spä­ter ihre "Impfstoff"-Aufträge am Vergaberecht vor­bei ver­ge­ben. Und wie­der war ihr Handy im Spiel.

Während vdL "unse­re Werte" inzwi­schen im Donbass ver­tei­digt und das lie­bend ger­ne auch im Roten und Chinesischen Meer täte, Mauern um die Festung Europa errich­tet und Lager für Abschieblinge plant, über­nimmt Frau Faeser ihre Amigos für ganz ähn­li­che Zwecke im Inland.

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

2 Antworten auf „Zukunftskongress Staat & Verwaltung. Faeser übernimmt Amigos von von der Leyen“

  1. Man MUSS auf die Redewendungen achten:

    Wie MUSS die­ser Claim
    Welche grund­le­gen­den Reformen MÜSSEN
    Welche Rolle MUSS (Public-) Cloud
    Wie MUSS sich die Arbeitswelt

    Your future!
    Sounds very, very nice…

  2. Apropos Staat & Verwaltung: Vor ein paar Jahren sind die Piraten mit einer klei­nen Anfrage an den Landtag NRW her­an­ge­tre­ten. Die woll­ten wis­sen, ob die Verwaltung des Landes an pri­va­te Unternehmen abge­tre­ten wur­de. Ja, an Bertelsmann, war die Antwort.
    In ande­ren Bundesländern sieht es ähn­lich aus, konn­te man ganz kurz hier und da lesen.

    So sieht inzwi­schen unser Staatsapparat aus: Die Politbüros sit­zen am Trog und ver­tei­len Gelder, an denen sie von den Nutznießern indi­rekt betei­ligt wer­den. Posten, Investitionen, Vorträge usw. In den Gebäuden der Verwaltungen sit­zen Angestellte als staat­lich beschäf­tig­te Schauspieler, mit ein paar Beamten hier und da ver­streut, für den Fall, dass Bürger tyran­ni­siert wer­den müs­sen. Die Angestellten sind Wasserträger zwi­schen den Bürgern und Bertelsmann.

    Die "elek­tro­ni­sche Gesundheitskarte" und damit die Offenlegung unse­rer intim­sten Daten wur­de an Bertelsmann-Arvato ver­ge­ben, einer der übel­sten Datenschleudern des Landes.

    Die Gesetzgebung läuft ähn­lich. Es sind gro­ße Anwaltskanzleien, die die Gesetze schrei­ben. Deren wich­tig­sten Kunden sind Konzerne und eben die abhän­gig Beschäftigten des deut­schen Bundestages.

    Dann sind da noch die "Handelsverträgen". Die habe so gut wie gar nichts mehr mit Zoll und der­glei­chen zu tun. Internationale Konzerne zah­len eh kaum noch Zoll und die Bürger wer­den trotz aller "Verträge" wei­ter­hin selbst bei klein­sten Beträgen tyran­ni­siert. Wirklich wich­tig ist die Paralleljustiz, die per "Handelsverträge" ein­ge­führt wur­de. Die Verfahren zwi­schen Staaten und Konzernen sind gele­gent­lich schon mal von den Qualitätsmedien the­ma­ti­siert wor­den. Wer die Richter sind, wer nur gewin­nen kann bzw. wer nur ver­lie­ren kann, wer die Anwälte bei­der Seiten sind und wor­auf das "Recht" in die­sen Verfahren basiert, wird ger­ne ver­schwie­gen. De fac­to steht der Staat (wir) in die­sen sehr ein­sei­ti­gen Verfahren ohne Rechte da.
    Weniger bekannt dürf­te der Teil der "Handelsverträge" sein, über den ver­trag­lich ver­ein­bart eine par­al­le­le Gesetzesgebung ent­stand. Die inter­na­tio­na­len Konzerne haben ein Mitspracherecht bei der Gesetzesgebung ein­räumt bekom­men. Sie müs­sen über alle Gesetzesinitiativen infor­miert wer­den und haben ein Mitspracherecht, bevor auch nur ein Mitglied des Parlaments einen Gesetzentwurf über­haupt zu sehen bekommt.

    Wir leben in einem Staat der orga­ni­sier­ten Kriminalität. Die Konzerne sind die Machtinstrumente einer klei­nen Personengruppe. Die Mafia ist dage­gen ein Kindergarten.

    Was vdL gemacht hat, ist nur kon­se­quent, wenn man die bis­he­ri­ge Entwicklung akzeptiert.

    Wenn der Schauspieler Stoltenberg geht, wird vdL sein Nachfolger.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert