Wenn der Spiegel-Artikel "Seniorin über das Leben in der Pandemie: »Gegen Impfgegner hilft nur Sarkasmus«" vom 26.1. Werbung für's Impfgeschäft machen wollte, war das vermutlich nichts. Das elende Leben alter Menschen unter Lockdown-Bedingungen überwiegt in der Darstellung. In einem Interview mit der 72-jährigen Leiterin eines Hamburger Seniorentreffs ist zu lesen:
"Annegret Ptach: … Ich habe ein sehr sonniges Gemüt, aber jetzt bin selbst ich genervt. Hier ist überhaupt nichts mehr los. Diese ganze gedrückte Stimmung, der Lockdown, die Unsicherheiten, das darf gerne bald vorbei sein.
SPIEGEL: Was machen Sie tagsüber?
Ptach: Obwohl unser Seniorentreff seit Wochen komplett zu hat, gehe ich trotzdem hin. Dreimal die Woche für zwei bis drei Stunden. Ich treffe dort höchstens eine andere Person, eine weitere Awo-Mitarbeiterin. Wir räumen auf, unterhalten uns auch mal, aber telefonieren vor allem viel.
SPIEGEL: Wen rufen Sie an?
Ptach: Im Moment bieten wir unseren Seniorinnen und Senioren an, ihnen zu helfen, wenn sie sich impfen lassen wollen. Ich habe dann eine Liste vor mir mit allen über 80, und die telefoniere ich ab. Ich frage bei allen nach: Wie geht es dir, kommst du zurecht, willst du dich impfen lassen?
SPIEGEL: Wie viele haben sich schon impfen lassen?
Ptach: Ich würde sagen: zwei bis drei von den etwa 100 Menschen, die hier normalerweise ein- und ausgehen.
SPIEGEL: Nur zwei bis drei Leute?
Ptach: Na ja, es gibt ja in Hamburg gerade auch keine Termine mehr, erst Mitte Februar wieder. Außerdem konnten wir bisher lediglich die Risikogruppe abtelefonieren, also die über 80-Jährigen. Die anderen sind ja noch gar nicht an der Reihe. Ich habe erst 15 bis 20 Gespräche geführt.
SPIEGEL: Stehen die Seniorinnen und Senioren der Impfung in diesen Gesprächen positiv gegenüber?
Ptach: Die meisten schon. Erst eine Dame hatte Skepsis. Sie meinte, sie will sich lieber nicht impfen lassen. Da meinte ich: »Brauchst du auch nicht, du stirbst eh morgen.« Das irritiert Sie jetzt vielleicht, aber ich habe festgestellt: Gegen Impfgegner hilft nur Sarkasmus…
SPIEGEL: Werden auch Sie sich impfen lassen?
Ptach: Natürlich, selbstverständlich, sobald ich dran bin. Als Kind hatte ich Tuberkulose, später bekam ich eine Raucherlunge. Mein Lungenarzt hat mir knallhart geraten: »Rufen Sie Ihre Krankenkasse an, vielleicht werden Sie als Risikopatientin beim Impfen vorgezogen.«…
SPIEGEL: Wie hat sich das Leben von Ihnen und den anderen in den vergangenen Monaten verändert?
Ptach: Es ist die ganz große Langeweile eingekehrt. Ich rufe viele einmal pro Woche an, um zu fragen, wie es so aussieht. Einige sitzen nun schon morgens vorm Fernseher. Ab 10 Uhr schon, obwohl die Kiste sonst immer erst abends eingeschaltet wurde. Andere gehen jeden Tag einkaufen, um rauszukommen, gehen nach dem Einkauf dann aber auch gleich wieder nach Hause. Manche machen Sport, auch vorm Fernseher. Allerdings sagen viele, dass die dortigen Übungen eigentlich für jüngere Menschen sind. Wer keine Kinder hat und kein Smartphone, der hat gerade äußerst wenig zu tun.
SPIEGEL: Sie könnten miteinander spazieren gehen – eine Person dürften Sie doch treffen.
Ptach: Ja, das raten auch diverse Experten. 6000 Schritte am Tag, die sollen auch ältere Menschen gehen. Aber wissen Sie: Wenn Restaurants, Cafés und andere kleine Läden geschlossen haben, dann gibt es nirgends ein Klo. Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, aber ich muss öfter mal. Wenn ich das unterwegs nicht erledigen kann, kann ich auch keine längeren Gänge tun…
SPIEGEL: Hat sich jemand von Ihnen mit dem Virus infiziert?
Ptach: Nein, aber es gab ein paar Verdachtsfälle. Die Leute mussten dann in Quarantäne…"
Spiegel macht wieder Werbung. Anscheinend hilft es nicht. Bloß gut!
"[S]päter bekam ich eine Raucherlunge." Upsi, wo die wohl so einfach mal herkam…
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/corona-ausbrueche-in-altenheimen-beschaeftigen-ermittler-17167465.html
@Alle
Es wäre jetzt schön zu erfahren ob in den unzähligen Impfgesprächen das Problem ADE erwähnt wird. Wenn nicht ist das wohl was für Dr. Fuellmich resp. Frau Fischer.
Die schleppende Impfwilligkeit könnte immerhin dazu führen, daß danach nicht alle Besucher des Seniorentreffs auf einmal "positiv" werden. Das fällt statistisch dann weniger auf.
Auch der Spiegel hat sich wegen Falschinformation und Manipulation der Bürger über ein ganzes Jahr hinweg massiv schuldig gemacht. Ein LEAK AUS DEM BKA hat das nun entlarvt.
https://www.nordkurier.de/politik-und-wirtschaft/linke-gegner-das-gefaehrlichste-an-querdenken-demos-2542193201.html
Da wurde ein ganzes Jahr lang medial und politisch massiv über die Falschen her gezogen, um Andere vom öffentlichen Protest abzuschrecken! Sehr peinlich‼️ Darum sollte das Dokument aus dem BKA auch nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Wobei die radikal- anarchistischen Antifa- Aktivisten( -> mit den Linken nicht zu verwechseln!) schon häufig zum 1. Mai in Berlin randalierten und z.B. auch die Gewerkschaften als Institution ablehnen. Viele Maßnahmenkritiker hielten sich aus Ablehnung rechter Gruppierungen von den Querdenker-Demos fern; aber das geschah wegen massiver Täuschung in der Wahrnehmung.
Die öffentlich-rechtlichen Sender sowie die bürgerliche Presse – wie auch der Spiegel – haben sich in ihren Berichten immer auf die meist wenigen Rechten oder Spinner fokussiert (- die man ja leider von der Demo nicht ausschließen kann-), um die Mehrheit der friedlichen und politisch gemäßigten Teilnehmer zu kriminalisieren, zu verleumden und zu verunglimpfen.
@AA:
Korrektur: die ‑imho- wichtigste "Botschaft" aus dem Original fehlt [nach "Sarkasmus.."] warum?? (ich hatte schon gemutmaßt, dass der Interviewerin aufgegangen sein könnte, dass das ‑neben der sarkastischen Bemerkung- beim Lesen eine gewisse Abscheu erzeugen könnte und daraufhin "nachgebessert" hat. Hat sie nicht. Das irritiert mich … ).
Also:
"Ptach: Die meisten schon. Erst eine Dame hatte Skepsis. Sie meinte, sie will sich lieber nicht impfen lassen. Da meinte ich: »Brauchst du auch nicht, du stirbst eh morgen.« Das irritiert Sie jetzt vielleicht, aber ich habe festgestellt: Gegen Impfgegner hilft nur Sarkasmus. Wenn ich frage, woran es denn liegt, ob derjenige es sich nicht noch mal in Ruhe überlegen will, dann komme ich nicht weiter. Das ist zu viel Gerede, und meine Seniorinnen und Senioren mögen es auch eigentlich, dass ich immer sehr klare Worte finde. Manche brauchen zwei Minütchen, dann kommt zurück: »Du hast ja recht…« So war es auch bei besagter Dame. Sie ist inzwischen geimpft."
@Kassandro: Das ist das Risiko beim (urheberrechtlich wahrscheinlich gebotenen) Kürzen. Irgendwas fällt weg, manchmal sogar Wichtiges. Deshalb gebe ich immer Links zum Original mit an.
@AA
Kürzen aus "urheberrechtlich wahrscheinlich gebotenen" Gründen ist OK – erst recht angesichts der überschaubaren Risiken.
(die Formulierung "wahrscheinlich geboten" ist nun mal leider eine, gegen die ich seit Ende März 2020 ziemlich allergisch reagiere – da ich oft feststellen musste, dass die "journalistisch aufgearbeiteten Informationsproduzenten" ARD/ZDF/SPIEGEL et al verblüffend oft ziemlich weit von den Primärquellen: JHU, RKI … abwichen; das gleich gilt für die Verkündung von "Alternativlosigkeit" wenn etwas "wahrscheinlich geboten" war).
Ich will aber nicht weiter quengeln – bin sehr dankbar, dass es Corodok gibt!
Respekt für die Arbeit und die Kritikfähigkeit!
Letzteres fehlt bei den allermeisten jener, die das hauptberuflich machen … .
Gegen »Impfgegner« hilft nur Sarkasmus… Umgekehrt gilt in diesem Fall wohl ähnliches.
„Denen“ scheint der A… auf Grundeis zu gehen.
https://perspective-daily.de/article/1549/GN8Sd4un?utm_campaign=DE-magazine-20210127&utm_medium=newsletter-magazine&utm_source=blendle-editorial
Nicht nur von denen. Überall wird man zur Zeit mit massiver Impfpropaganda beschallt. Ich bin kein Marketingspezialist. Aber micht dünkt: was man wie Sauerbier anbieten muss schmeckt vermutlich – sauer!
Das impffreudinge Gesundheitsapostel mit Raucherlunge giftet besorgte Mirbürgerinnen die sich ihr anvertrauen an mit "du stirbst eh morgen". Solche Wohltäter braucht die Welt. Danke für diesen großartigen Dienst an der Gesellschaft! Und danke an den Spiegel, dass ihr solchen wundervollen Menschen eine Plattform bietet!
"The people who go around talking about their 'soft heart,'-I admire them for the softness of their heart, but very often it extends to their head as well." – Milton Friedman
@Martin: Das nenne ich einen Coup! Milton Friedman in Stellung zu bringen für solidarisches Handeln!
@aa:
Ich mag die libertäre Idee, dass der Staat sich aus möglichst vielem heraushalten sollte, weil er nichts richtig macht. Jetzt spielen Politiker Doktor und deshalb haben wir diese ganzen Probleme.
Ich fühle mich da dem Friedmanschen Gedankengut sehr nahe und in vielen anderen Dingen auch.
@Martin: Finden Sie nicht, daß der Zustand unseres Gesundheitssystems und noch mehr der in Italien und Spanien das Ergebnis dieser Ideologie ist?
@aa:
Werter Herr Aschmoneit. Wie ist denn der Zustand unseres Gesundheitssystems? Wir haben mehr Intensivbetten als Spanien, Italien und Frankreich zusammen. Das deutsche Gesundheitssystem ist extrem aufgeblasen und teuer. Die vollständige Verstaatlichung der Kassen hat ihres dazu beigetragen. Ich möchte daran erinnern, dass die Auflage des Gesundheitsfonds und die staatliche Zentralisierung zu einer massiven Konsolidierung der Kassenlandschaft mit weniger Auswahlmöglichkeiten für die Mitglieder bei gleichzeitig massiver Beitragserhöhung (bei Verringerung der Leistungen) geführt hat. Die Probleme die wir momentan sehen sind auch dem staatlichen Eingriff geschuldet. Es werden unter anderem falsche Anreize gesetzt Intensivbetten frei zu halten. Die Teststrategie ist sinnlos und zugleich ein Milliardengrab.
Der Staat nimmt immer die ineffizienteste Allokation von Ressourcen vor. Das zeigt sich auch beim zentralisierten und verstaatlichten Impfdesaster. Sowohl die übereilte Zulassung als auch den Mangel an Impfstoff für die armen irren die sich mit dieser Suppe injizieren lassen wollen sind verstaatlicht. Während Herr Söder von Impfpflicht spricht ist nicht genügend Impfstoff vorhanden und der vorhandene Impfstoff verdirbt durch falsche Kühlung, während die (ebenfalls verstaatlichte) Terminvergabe nicht funktioniert und nichtmal die vorhandenen Dosen verimpft werden. Der Staat hat uns die Probleme verursacht. Mehr Staat wird sie nicht lösen.
@Martin: Spanien, Italien, Frankreich haben noch weitergehender betrieben, was hier zum Desaster geführt hat. Privatisierung, Verbetriebswirtschaftlichung und damit genau das, was Sie kritisieren als "falsche Anreize" über Fallpauschalen u.ä. Dabei gab es in allen Ländern einen Stillstand oder gar eine Reduzierung des Personals, das in dieser Denke einen zu minimierenden Kostenfaktor darstellt. Wie Krankenhäuser, die Gewinne erwirtschaften sollen, gleichzeitig hohe Standards für die gesamte Bevölkerung und nicht nur eine zahlungskräftige Klientel anbieten sollen, müßten Sie mir erklären.
Daß eine gleichzeitige und parallele Entwicklung von Impfstoffen durch Pharmakonzerne mit jeweiligen nationalen Verpflichtungen oder Vorlieben nicht nur extreme Verschwendung von Ressourcen bedeutet, sondern in diesem Fall auch alles andere als privatwirtschaftlich (unternehmerisches Risiko?) vonstatten geht, sondern außerordentlich subventioniert wird, spricht sehr gegen das Marktmodell.
Die von Ihnen zu Recht kritisierte Logistik ist fast durchgängig vom Staat aus der Hand gegeben worden. Daraus resultieren miserable Apps, Öffentlichkeitsarbeit und auch Terminvergabe. Richtig ist, daß ein sozialökonomisch entmachteter und in weiten Teilen planvoll kaputtgesparter Staat (war da was mit der neoliberalen Schwarzen Null?) das nicht leisten kann. Wir brauchen weniger Einfluß der Konzerne im Staat, dann kann er auch sinnvoll agieren. Vorausgesetzt, es gibt wirkliche demokratische Kontrollinstanzen.
"Gegen Impfgegner hilft nur Sarkasmus."
Sie ist ordinär verliebt: https://www.youtube.com/watch?v=j_pHY-kYOxg
"Als Kind hatte ich Tuberkulose, später bekam ich eine Raucherlunge."
Dann macht die Corona-Impfung den Kohl auch nicht mehr fett.
(Getreu dem Motto de alten Dame: Da hilft nur Sarkasmus.)
Meine Tante,fast 90,hatte auch TBC.Angesteckt hat sich damals übrigens auch keiner(Ist TBC etwa weniger ansteckend wie Corona?)und sie ist noch ziemlich fit.Impfen lassen will sie sich nicht,da sie ja jetzt eh kaum raus geht.Also wo soll sie sich anstecken(falls man dran glaubt)?