Im dritten und letzten Teil zum aktuellen Podcast mit Christian Drosten geht es um die neue US-Variante XBB.1.5. Mein schönster Satz daraus: "Die tatsächlichen Daten waren die Schätzungen, die waren wahrscheinlich richtig."
»… Das Gesamtbild, was wir im Moment haben, suggeriert ein bisschen schon, dass zumindest mal die Übertragbarkeit in der Gesamtbetrachtung steigt. Denn sonst würde das Virus nicht zunehmen im Nordosten der USA und wahrscheinlich bald in den gesamten Vereinigten Staaten und wahrscheinlich auch mit etwas Verzögerung dann bei uns. Das wird sicherlich passieren. Da bin ich mir relativ sicher, dass das Virus kommen wird…
Also ich will nicht sagen, dass das inzwischen alles ganz harmlos ist. Aber es hat doch sehr viel von der Krankheitslast verloren. Also da haben wir im Moment weder die wirklichen Evidenzen aus dem Labor. Das Labor schweigt dazu. Da haben wir im Moment keine Möglichkeit, das zu hinterfragen oder zu studieren…
Anscheinend nehmen gerade im Moment generell die Krankenhausaufnahmen in den USA zu, von Leuten mit Respirationstrakt-Erkrankungen und auch einem positiven Covid-Test. Die können aber auch noch ein anderes, zum Beispiel Influenza oder andere Viren zusätzlich haben…«
Allerhand Infektionserkrankungen, aber der Bevölkerungshintergrund hat Covid
»Wir wissen aber auch, wir hatten ja in großen Bereichen in den USA über die Weihnachtszeit und über den Jahreswechsel diese sehr, sehr kalten Temperaturen, was natürlich dann immer allgemein zu einer erhöhten Krankenhausaufnahme führt durch allerhand Infektionserkrankungen, die dann zirkulieren. Und der Bevölkerungshintergrund hat Covid. Also bringt man auch Covid mit ins Krankenhaus. Aber wir haben noch keine genaue Sortierung der Covid-Fälle, wie wir das früher hatten, zum Beispiel in den englischen Daten. Da konnte man dann ja ganz genau sagen: Dieser Fall hat Delta. Und dieser Fall hat Alpha…
Wir haben keine ganz neue Situation, sondern ein Virus, das eine nächste Evolutionsstufe auf dem Boden der Vorgänger ist…
Ich habe mir so mal die Zahlen angeschaut und rausgeschrieben und ein bisschen gerechnet. Da kann man schon sich praktisch darauf verlassen, dass XBB.1.5 auch bei uns dominant werden wird. Einfach, weil die relative Übertragbarkeit von diesem Virus gegenüber den anderen momentan zirkulierenden Viren so viel größer ist..«.
Bleibt die Winterwelle im Winter? Das würde mich überhaupt nicht überraschen
»Ich rechne durchaus damit, dass wir noch mal eine Inzidenzzunahme bekommen, so etwas wie eine Winterwelle. Die Frage ist: Bleibt die im Winter? Das ist, glaube ich, das Entscheidende. Also werden wir die, wenn wir jetzt mal rechnen, bei der momentanen Wachstumsrate, die das Virus in Europa hat, die Daten sind sehr unklar eigentlich, ganz große Konfidenzintervalle. Aber man könnte projizieren, dass das Virus bei uns so Anfang März dominant sein könnte. Das würde mich überhaupt nicht überraschen…
Korinna Hennig Jetzt haben Sie „im März“ gesagt. Ich sitze ja hier in Hamburg, da muss man dazusagen, März hört sich immer so frühlingshaft an, was die Temperaturen angeht, aber zumindest im Norden ist das dann oft noch sehr winterlich. Von daher passt das da ganz gut zusammen.
Christian Drosten Das stimmt, aber in Hamburg ist es ja auch so, wenn einmal die Sonne rauskommt, sitzen sie auch alle gleich mit der Sonnenbrille auf der Straße.
Korinna Hennig Oder im Cabrio.
Christian Drosten Genau.«
Ist es ungerecht, daran zu erinnern, daß wir es hier mit einem Wissenschaftspodcast des Qualitätssenders NDR zu tun haben? Man hört, die nächste Staffel macht Hennig mit Jörg Kachelmann…
Durchgeimpft, dann ein, zwei Mal infiziert, da kann man XBB.1.5 ein bisschen gelassener entgegensehen. Auch wenn der einen neuen Serotypen einläutet
»Korinna Hennig Jetzt haben Sie eben die Bevölkerungsimmunität angesprochen. Das ist ja eine Hybridimmunität, die hoffentlich viele, die meisten von uns haben. Sie sind geimpft und haben sich dann vielleicht schon mal angesteckt. Ein- oder zweimal. Und das schafft dann die Grundvoraussetzungen, auf denen man vielleicht XBB.1.5 ein bisschen gelassener entgegensehen könnte. Aber dazu gehört auch die Impfung. Da schließt sich die Frage an, auch da gibt es ja schon ein paar wissenschaftliche Vorveröffentlichungen: Wie groß ist denn die Immunflucht mit Blick auf die Impfstoffe, die wir haben, also den bivalenten Impfstoff, der an Omikron BA.5 angepasst ist?
Christian Drosten Ich glaube, erst mal, um das noch mal abzuholen, müsste man sagen, der Grund, warum es jetzt im Moment so einen bivalenten Impfstoff gibt, ist genau das, was ich vorhin erläutert habe. Man hatte bisher diese unsichere, saltatorische Evolution. Das Virus kann jederzeit aus einer neuen Ecke des Ursprungsstammbaums, der Ursprungsdiversität kommen… Und es könnte gut sein, dass XBB 1.5 jetzt einen neuen, dritten Serotypen einläutet, weil der schon sehr starke Immunflucht zeigt gegenüber der BA.5‑, BA.4‑, BA.2‑typischen Immunität. Das würde mich nicht wundern. Und das würde tatsächlich für die Impfstoffselektion eine Auswirkung haben. Insofern, als dass man dann irgendwann sagen würde: „Okay, jetzt gehen wir auf den neuen Serotypen für eine neue Saison.“ Also ich bin mir sicher, dass Impfstoffhersteller sich das im Moment schon sehr genau anschauen und sich wahrscheinlich schon darauf vorbereiten, XBB.1.5‑basierte Impfstoffe zumindest mal in die Planung, ins Forschungslabor zu geben, um schon mal sich vorzubereiten auf einen Wechsel des Impfstoff-Antigens. Da wird man natürlich viel länger noch warten müssen, ob das alles so kommt, wie man das im Moment spekuliert.
Also ich bin hier jetzt im Spekulationsbereich, aber das ist meine Erwartung…«
Neutralisationstiter um Faktor fünf gesunken. Der wird aber immer noch schützen.
»Da muss man sagen, auch hier gibt es einen starken Abfall der Neutralisationsaktivität, wenn man zwischen Wildtyp und XBB vergleicht, der ist 26-fach. Das ist ein sehr starker Abfall. Das ist mehr als damals, als das erste Omikron kam. Aber wir haben hier mit dem Wildtyp verglichen. Wenn wir zwischen BA.5 und XBB vergleichen, also was ist eigentlich jetzt seit der Herbstwelle schlechter geworden durch die wahrscheinlich kommende Winterwelle, da ist der Neutralisationsverlust im Bereich von Faktor fünf ungefähr. Das heißt, jemand, der vorher einen Neutralisationstiter von eins zu 150 hatte, der hat jetzt einen von eins zu 30. Der wird aber immer noch schützen. Wohlgemerkt nicht gegen irgendeine Erkrankung, aber sehr sicher gegen eine schwere Erkrankung…«
»Korinna Hennig Gut. Wir haben die Szenarien so ein bisschen ausgeleuchtet, was denn passieren könnte, wenn XBB.1.5 sich dann irgendwann in Deutschland verbreitet. Vereinzelt ist es ja auch schon nachgewiesen worden, aber eben noch sehr selten. Dafür, dass es ja offenbar so ansteckend ist, ist es noch nicht richtig hier angekommen. Gehen Sie denn aber auf jeden Fall davon aus, dass das hier ankommen wird? Ist das so wahrscheinlich, das Szenario, oder kann es auch anders kommen?
Wieder so eine prophetische Frage. Da muß man eine andere Vergleichsrechnung einschlagen
Christian Drosten Ja, das ist auch wieder so eine prophetische Frage, wo es schwierig ist, was zu sagen und wo es besser ist, wenn man einfach mal den Datenhintergrund beleuchtet, sodass man sich selber einen Schluss daraus machen kann. Und da ist ja jetzt die entscheidende Frage, was wissen wir jetzt? Also wir wissen ein bisschen was über die Verbreitungsgeschwindigkeit. Da kann man sagen: „Ja, der Wachstumsvorteil ist so groß, dass man erwarten muss, dass das kommen wird. Und es ist auch schon in Europa. Und in den paar europäischen Ländern, wo wir noch gute Daten haben, sieht es auch nach einem Wachstum aus, das ungefähr in der gleichen Größenordnung liegt wie in den USA.“ Das ist so die eine Sache, die habe ich gerade schon mal erwähnt. Man kann auch eine andere Vergleichsrechnung einschlagen. Das ist, dass man sich fragt, diese Neutralisationstiter-Verluste, die man jeweils hat von einer Variante zur nächsten, wie waren die eigentlich in der Vergangenheit? Als eine Viruswelle kam, die einen sogenannten Sweep gemacht hat, also einen Kehraus, dass alle anderen Varianten weggefegt werden von der neuen Variante. Und da kann man rückblickend sagen… Das habe ich mal gemacht, weil ich das auch für mich einschätzen musste. Ich bin noch mal in ein paar Studien gegangen, ohne die jetzt alle… Das sind ganze Listen von Papern, die da publiziert wurden. Ich habe mir das einfach mal ein bisschen auf einem Blatt Papier rausgeschrieben…«
Glauben ist besser als politisch feierliche Nachbetrachtung
»Also auch von dieser Warte aus betrachtet, würde ich sagen, dieses Virus hat so viel Immunescape, dass es wahrscheinlich ist, dass es einen Sweep machen wird. Das wird wahrscheinlich andere Varianten vom Tisch fegen und sich durchsetzen. Und das ist auch dann die Grundvoraussetzung für die Formierung eines neuen Serotypen in der Zukunft, wenn es dann noch weiterevolviert. Und das ist der Grund, warum ich sage, ich glaube, dass das auch bei uns dominant werden wird. Mehr als glauben kann ich da aber im Moment auch nicht. Wie gesagt, ich kann immer aus meiner Perspektive sagen, wie meine Erwartung ist, warum ich diese Erwartung habe. Und dann muss ich sagen, für eine, sagen wir mal, politisch feierliche Nachbetrachtung, um zu sagen „Pandemie ist vorbei“ oder „ein neuer Serotyp ist gekommen“, das kann man dann immer erst im Nachhinein sagen…«
»Da sehen wir schon in den jetzigen nordamerikanischen Daten in diesen Melderegionen, die ich vorhin schon mal genannt hatte: Das sind sehr stark die alten Leute, die da ins Krankenhaus gehen. Das ist ganz stark auf über 70-Jährige betont. Solange wir das noch haben, werden wir auch auf jeden Fall einen Impfstoff brauchen, weil wir mit dem Impfstoff hier der Immunität der Älteren helfen müssen, damit die nicht bei ihren Grunderkrankungen, die sie in dem Alter eben auch haben, durch eine Virusinfektion noch mal den letzten Rest an Krankheit bekommen, der dann das Leben verkürzt. Das wollen wir ja. Wir wollen ja Leben retten durch eine Impfung. Und ich glaube, die Impfung wird so lange Leben retten, wie wir sehen, dass die Alten betont ins Krankenhaus müssen wegen neuer Virusmutanten…«
Impfung hätte komplett tragischen Tod verhindern können. Deshalb Kinder gegen Influenza impfen
»Und ich würde schon sagen, es ist ja tragisch, wenn eine ältere Person an so einem Virus stirbt, obwohl sie sich durch eine Impfung da komplett hätte raushalten können, aus dieser Gefahr.
Korinna Hennig Das heißt, kurzfristig gedacht ist die Influenza-Analogie vielleicht gar nicht so falsch. Auch da sollten sich ja ältere Menschen einmal jährlich impfen. Und auch wir jüngeren Menschen, inklusive der Kinder können dazu beitragen, viele Kinderärzte impfen ja auch Kinder gegen Influenza, um da einen zusätzlichen Schutz aufzubauen. Wie das dann langfristig ist, muss man also erst mal noch abwarten…«
Paxlovid ist gut für Dicke und bucklige Alte. Aber anekdotisch offenbar noch nicht so gut
»Korinna Hennig Aber präpariert sein – die Tabletten, die Sie eben angesprochen haben, Paxlovid nehme ich an, darauf haben Sie angespielt, sind nach wie vor etwas – das hat auch der Gesundheitsminister sehr propagiert – wo sich die Hausärzte mit befassen und das zurechtlegen sollten für den Fall des Falles.
Christian Drosten Ja, absolut. Das wird weiterhin kostenseitig vom Bund übernommen… Gerade dann, wenn man ein Patient ist, der schon eine andere Erkrankung hat oder auch einige Kilos zu viel auf die Waage bringt. Das sind ja die Risikofaktoren. Dann sollte man diesen Weg durchaus gehen.
Korinna Hennig Und eine Vielzahl an Jahren auf dem Buckel, möchte ich mal sagen, womit ja viele Vorerkrankungen auch zusammenhängen. Soweit ich es anekdotisch lese und höre, funktioniert das mit Paxlovid aber offenbar noch nicht so gut. Doch das ist kein Thema für Sie hier. Darum wollen wir uns jetzt noch einmal in eine Rückbetrachtung begeben, zum Schluss. ..«
Schweden-Vergleich mit etwas politischem, ideologischem Wellenschlag
»Manchmal werden ja mit etwas politischem, ideologischem Wellenschlag Länder verglichen. Das kennen wir von Schweden, immer wieder, ohne sich die Basis so richtig gut anzugucken. Wie nehmen Sie all das rückblickend wahr? Wie gut ist Deutschland durch die Pandemie bekommen? Und waren die Einschränkungen hier eigentlich im internationalen Vergleich besonders erfolgreich?
Christian Drosten Also ich glaube, wenn man sich die Übersterblichkeit anschaut, ist es relativ klar, dass wir in Deutschland ziemlich gut durch die Pandemie gekommen sind…Also wir haben nie wirklich diese krassen Lockdown-Maßnahmen gehabt, sondern wir hatten im Prinzip ein Ausgangsverbot, das immer durchbrochen werden konnte mit gutem Grund. Viele Berufsgruppen konnten weiterhin zur Arbeit gehen, wenn sie notwendig waren. Man konnte einkaufen gehen, selbst in dieser stärksten sogenannten Lockdown-Periode. Man kann fast sagen, in Deutschland gab es gar keine Lockdowns, sondern durchaus differenzierte Übertragungsschutzmaßnahmen…«
Fehlinformationen aus einigen Ecken der Wissenschaft.
»Und dann gab es ja, wie in vielen anderen Ländern auch – vielleicht in Deutschland besonders stark -, diese, ich will jetzt ruhig mal sagen, Fehlinformationen aus einigen Ecken der Wissenschaft. Wo es dann hieß: „Das muss man jetzt alles anders machen“ und „keine Lockdowns mehr“, obwohl man eigentlich nie wirklich welche hatte. Und „Gebote statt Verbote!“. Wir können uns daran erinnern, an diese Slogans, die da benutzt wurden. Das war natürlich verwirrend für die Politik…
Und dann war, glaube ich, die relativ stringente Politik in Deutschland dafür verantwortlich, dass wir zusammen mit einer mittelmäßig guten Impfannahme doch gut durch die Pandemie gekommen sind… Auch da wurde es zum Teil leider auch mit Beiträgen aus, sagen wir mal, nichtspezialisierten Wissenschaftsdisziplinen zerredet, das Ganze, und da wurden viele Zweifel gestreut…«
Infektion unter Impfschutz führt nicht zum Tod. Sonst wahrscheinlich schon
»Infektion unter Impfschutz führt nicht zum Tod. Infektion ohne Impfstoff führt mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zum Tod. Die tatsächlichen Daten waren die Schätzungen, die waren wahrscheinlich richtig: dass wir mit der Sterblichkeit irgendwo bis an 1,2 oder 1,5 Prozent gelegen hätten in Deutschland, über alle Altersstufen gemittelt, wenn wir keine Schutzmaßnahmen gehabt hätten damals. Und wir sind jetzt inzwischen wahrscheinlich irgendwo bei einer 20‑, 30- oder sogar 50-fachen Reduktion der Sterblichkeit…«
»Korinna Hennig … Sie haben eben „Targeted Protection“ angesprochen, oder „Focused Protection“ sagt man auch. Also die Diskussion: Hätte man nicht die Vulnerablen gezielt schützen können und dafür im Rest der Bevölkerung viel mehr laufen lassen? Wenn man das rückwirkend betrachtet, dann gibt es da ja auch ein paar Versuche aus der Wissenschaft, das auszumessen. Wäre das denn tatsächlich möglich gewesen? Die Antwort lautet trotz allem: Nein. Oder?«
Eine interessante Studie von eigentlich im Prinzip zwei Wissenschaftlern aus den Wirtschaftswissenschaften
»Christian Drosten Ja, es gibt eine interessante Studie, die ich mir zu dem Anlass jetzt noch mal angeschaut habe, wo eine Gruppe, oder eigentlich im Prinzip zwei Wissenschaftler, aus den Wirtschaftswissenschaften sich das mal genau vorgenommen haben, das Problem in den USA.
Korinna Hennig Aus Washington.
Christian Drosten Genau. Es ist von der George Mason University, die ist in Washington. Da hat man das Altersheimsystem in den USA analysiert und gefragt: Hätte diese Targeted Protection… Das war einfach die Kernargumentation der Great Barrington Declaration, wo also Wissenschaftler aus Nicht-Infektionsdisziplinen mit diesem sehr starken politischen Vorschlag kamen, dass man doch die Kontrollmaßnahmen weglassen soll und sich stattdessen konzentriert auf die Älteren, denn da ist ja die Krankheitslast. Und dass man einfach sagt: „Die Älteren sollen gezielt geschützt werden.“ Und man hat dann sehr stark auf Altersheime hin argumentiert. Wir kennen, glaube ich, alle diese Argumentationen, die damals dann durchaus auch in Deutschland gemacht wurden, im Herbst 2020. Dass man also sagt: „Wenn wir die Alten schützen, dann können die anderen ganz normal weiterleben.“ Und man hat dann so ja eher simplistische Ideen formuliert in der Öffentlichkeit, die zwar gut klingen, aber eigentlich keinen Inhalt hatten. Also dass man sagt: „Mit Teststrategien und Hygienekonzepten kann man das beherrschen. Wir müssen ein Ampelsystem einführen, dann ist die Informationsvermittlung einfacher.“ Nur, was steht dahinter? Das sind ja nur Begriffe, das sind Slogans. Und das hat auch die Great Barrington Declaration so gemacht, dass man das über Slogans vom eigentlichen Problem wegargumentiert hat und fast so ein Wohlgefühl versucht hat, sich hin zu argumentieren. Und einer der Slogans war eben „Targeted Protection“, also gezielter Schutz der Älteren…«
Was die Hauptmeinung der Wissenschaft in der gesamten Pandemie gesagt hat
Laut Drosten hat die Washingtoner Studie aus Nicht-Infektionsdisziplinen dies erbracht:
»Jetzt würde man erwarten, dass ein Heim, das fünf Sterne hat, also das am meisten Personal hat und wo die Prozeduren am genauesten durchgeführt werden und wo zum Beispiel auch der Gesundheitszustand der Klienten eigentlich der Beste ist, dass dort ja eigentlich auch die Abschirmung gegen SARS-2-Infektionen die beste sein müsste. Und das ist sie überhaupt nicht. Also es gibt keinerlei Korrelation mit diesem Qualitätssystem und der Abschirmung. Es gibt einen Parameter, der bestimmt, wie viele Infektionen in diesen Heimen sind. Und wir sprechen hier von einer Auswertung von über 15.000 Heimen in den USA, mit 1,3 Millionen Klienten insgesamt, die hier wohnen. Es ist also durchaus robust. Es gibt einen Faktor, der bestimmt, wie viele Infektionen da sind, und das ist die Infektionstätigkeit in der Community, wo dieses Heim ist. Also das ist der Parameter. Und das ist genau das, was die Hauptmeinung der Wissenschaft in der gesamten Pandemie gesagt hat: „Man kann das nur unter Kontrolle bringen, indem man die Gesamtinfektionen und Übertragungen in der Gesellschaft unter Kontrolle bringt. Man kann nicht selektiv Altersheime schützen.“«
Und was steht wirklich in ihrer Zusammenfassung?
»…Wir stellen fest, dass Pflegeheime mit höherer Qualität, gemessen am Fünf-Sterne-Bewertungssystem des CMS, nicht besser in der Lage waren, ihre Bewohner zu schützen. Politische Versäumnisse der CDC und der FDA, insbesondere in der Anfangsphase der Pandemie, führten zu langen Wartezeiten für Covid-19-Tests und verlangsamten die Versuche, ansteckende Bewohner zu isolieren. Sobald die Infektionen jedoch weit verbreitet waren, hätte die Zahl der Tests viel höher sein müssen, um einen nennenswerten Einfluss auf die Todesfälle in Pflegeheimen zu haben…«
academic.oup.com (14.12.22)
Exakt das hat die Great Barrington Declaration beklagt, allerdings ohne auf Tests als Allheilmittel zu setzen. Drosten merkt es nicht, bestätigt dann aber:
»In der Studie werden die „Islands“, also Inseln der Glückseligkeit“ genannt. (Glückseligkeit habe ich jetzt dazugesagt.) Also „Inseln“ – das sind die Altersheime, bei denen es in der statistischen Auswertung auffiel, dass die besonders gut einen Abstand geschaffen haben zwischen der Infektionszahl in ihrer Umgebung und der Infektionszahl bei ihren Klienten, also bei denen der Schutz am besten funktioniert hat. Und da kann man sagen,… sie haben ganz viel Antigentestung gemacht. Das korreliert natürlich damit, dass die viel Budget, viel Geld hatten… Und das kommt dann wahrscheinlich runter auf Betriebsklima und so weiter. Es ist also auch nicht die Antigentestung gewesen, über die manchmal in Deutschland viel argumentiert wurde. „Man muss ja nur überall Schleusentestung machen, dann kriegt man das Problem in den Griff.“ Das war eindeutig falsch nach dieser Studie…
Korinna Hennig Wohl aber der Impfstoff, sagten Sie gerade. Und eine Erkenntnis ist auch: Den Impfstoff noch schneller ausrollen, noch schneller an die Patienten bringen, hätte schon viel gebracht.
Christian Drosten Richtig… «
Das war's.
(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)
Die ersten beiden Teile zu diesem Podcast gibt es hier:
Treffen sich zwei Varianten und dümpeln vor sich hin. Mehr aus dem letzten Drosten-Podcast
Drosten gibt wohl niemals Ruhe.
…vielleicht hat er ja nur Vierteljahresverträge?
Wenn der Mann 5 Behauptungen ueber dieses Virus aufstellt, liegt er 6–8 mal damit daneben. Wie kann man so einer Person noch eine Buehne bieten? Einer Person, deren letzte korrekte Aussage zu dem Thema vom 29.01.2020 stammt (in der Sendung "Thadeusz" vom RBB, als er bzgl. der Masken sagte "damit haelt man das nicht auf"). Etwas auch nur annaehernd aehnlich kompetentes (oder gar kompetenteres) hat Herr Drosten seit dem nicht mehr ein einziges mal von sich gegeben. So einem Mann noch eine Buehne zu geben und damit ggfs. sogar wichhtige Entsccheidungen fuer die Bevoelkerung beeinflussen zu lassen, grenzt an ein Verbrehen (zumindest so lange man seine Kritiker nicht aehnlich populaer zu Wort kommen laesst).
Wie gut, dass dem Internet nicht die Buchstaben ausgehen können. Sonst würde ich das die reinste Verschwendung nennen. 😉
Fake News vom Feinsten!
Es ist der Kapitalismus der die Menschen krank macht!
"»Ich rechne durchaus damit, dass wir noch mal eine Inzidenzzunahme bekommen, so etwas wie eine Winterwelle. *
Oh nein! Ich fürchte mich.…an Inzidenz möchte ich nun wirklich nicht erkranken! Gibt es schon eine Impfung gegen Inzidenz? Auf mRNA-Basis?
PS: Sprache ist verräterisch, Dr. Osten!
Wenn man als "erkrankt" das "zutreffen eines ICD-10 Codes" ansieht, haben wir seit kurzem eine wahre Erkrankungswelle. Allein auf mich treffen seit der Einfuehrung dieser ICD-10 Codes die Codes Z28.310 (keine Covid-Impfung), Z28.39 (Impfluecken bei sonstigen Impfungen), Z28,2 (Verweigerung der Covid-Impfung), Z28.1 ("Glaube oder Gruppendruck", ich glaube tatsaechlich nicht, dass sich die Impfung positiv auf die Gessundheit auswirkt) und Z28.8 und/oder folgende (sonstige Gruende fuer die Ablehnung der Covid-Impfung) zu, ich bin also seit der Einfuehrung dieser neuen ICD-10 Codes auf dem Papier an mindestens 5 *neuen* Krankheiten "erkrankt". Wenn man so zaehlt, haben wir tatsaechlich jetzt eine Krankheitswelle eines noch nie dagewesenen Ausmasses erlebt …
https://transition-news.org/who-markiert-menschen-die-nicht-gegen-covid-geimpft-sind
Uebrigens "ICD" steht dabei fuer "International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems". Es ist also ein "Diseae" (eine Erkrankung) oder ein "Health Problem", wenn man trotz fehlender Impffung gesund ist. Ich persoenlich wuerde diese neuen ICD-10 Codes als Missbrauch des Sstems einstufen, aber damit muss ich wohl falsch liegen, denn wenn die WHO diese neuen ICD-10 Codes eingefuehrt hat (denn die WHO liegt ja in "Gesundheitsfragen" niemals falsch, deswegen ist es ja die "World Heath Organisation") muss ich mit meiner Einschaetzung wohl falsch liegen …
Da kann man nur sagen "shoene neue Welt" …
Ach ja, die bundesweiten Inzidenzen der "SARS-CoV2 Infektionen" und die geschaetzte Zahl der aktuell infizierten ist seit einiger Zeit stetig fallend, die geschaetzte Zahl der infizierten liegt mittlerweile (bereits seit Freitag) bei unter 300.000.
@Juergen Ilse: https://www.corodok.de/eine-frage-journalismus/#comment-179344
Z28.1 kann durchaus dazu beitragen, einen Patienten schon mal in die Psycho-Ecke zu schieben bzw. in die Ecke der bockigen Verweigerer. Seinen Stempel in der Krankenakte hat man damit schon mal weg, dafür reicht der Eintrag eines Arztes. Mit der elektronischen Patienten-Akte steht das dann direkt zur Verfügung bei jedem zukünftigen Arztbesuch, wenn es läuft wie beabsichtigt. Z28.1 und Z28.2 hätte man auch neutral zusammenfassen können als "vom Patienten nicht gewünscht", wenn man denn nach Kontraindikationen und sonstigen Gründen unterscheiden möchte.
Ich bin inzwischen sicher, in einem Wandschrank im Büro des Herrn Drosten hockt ein Schamane, welcher einmal die Woche diagnostisch die Knochen wirft. Das ist Wissenschaft vom feinsten.
Das wuerde einiges erklaeren …
Irgendwann werden diese Texte zum Bühnenstück. Die Wahrheit braucht noch etwas Zeit um durchzudringen, aber sie kommt ans Licht. Und dann ist Drostens Material Gold für ein Theaterstück. So ein Wahnsinn, so ein Irrsinn.
Das glaube ich nicht. Wer wird sich denn so einen Unfug als Theaterstueck antun wollen? So viele Massochisten wird es soch wohl in ganz Deutschlaand nicht geben.
Es konnte es mir nicht antun, den Beitrag bis zum Ende zu lesen. Auf jeden Fall waren Anfang 2020 das schwammige Geseiere und die unwissenschaftliche Ausdrucksweise dieses Dr. Osten, die meinem Bauchgefühl sagten, dass da was nicht stimmt.
Anfang 2020 hatte er noch recht. Der "Meinungsschwenk" kam erst deutlich spaeter:
https://www.youtube.com/watch?v=pcu-h9FAGpw
Guten Tag,
vielen Dank für das Teilen des Podcasts! Die Unwahrheiten, die Drosten da verbreitet werden zu einem späteren Zeitpunkt gegen ihn verwendet!
Schönen Sonntag!
Freundliche Grüße,
Daniel
"Gegen ihn verwendet"?
Um es mal mit den Worten von Goethes Faust zu sagen:
"Die Botschaft hoer' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube …"
Das wuerde eine wirkliche Aufarbeitung dess Geschehens und Ermittlunggen gegen die schuldigen erfordern, und das wird wohl (leider) nie passieren.
Das beste, auf das wir evt. hoffen koennen, waere, dass so etwas in Zukunft nicht noch einmal funktioniert (und selbst da stehen die Chancen bestenfalls 50/50) …
Kretschmann über Corona: "Folgen der Schulschließungen unterschätzt"
Veröffentlicht: 21.01.2023
Baden-Württemberg Aktualisiert: 21.01.2023 18:38 Uhr
Jagdverband: Mehr Menschen in Baden-Württemberg mit Jagdschein
Mann soll Ex-Frau in Geschäft erschossen haben
Stuttgart/Ravensburg. Vor dem Ende der letzten Corona-Auflagen des Landes schaut Ministerpräsident Winfried Kretschmann ohne große Reue für eigenen Entscheidungen auf die Zeit der Pandemie zurück. "
…
https://www.pz-news.de/baden-wuerttemberg_artikel,-Kretschmann-ueber-Corona-Folgen-der-Schulschliessungen-unterschaetzt-_arid,1793746.html
Dietrich Brüggemann
@dtrickb
Liste von Wörtern, die man in Stanford nicht mehr verwenden soll, darunter:
Ladies, gentlemen, he, she, user, walk-in, lame, normal person, hillbilly. Sogar die gute alte "trigger warning" ist schon wieder raus.
Warum?
Könnte Leute triggern.
Kein Witz.
https://s.wsj.net/public/resources/documents/stanfordlanguage.pdf
Translate Tweet
9:29 PM · Jan 21, 2023
https://twitter.com/dtrickb/status/1616910797208158209
Ich bin nach der Hälfte seiner Schwurbelei ausgestiegen. Unerträglich.
Naja, wie sollte das in den Altersheimen mit 2G auch klappen? Die Transmission aus der Community war ja immer da… Scheinbar war die 100%ige Testung zielführender.
Ich hatte irgendwann 2020 mal gelesen, dass einige Altenheime, die naezu gar keine "Covid-Toten" hatten, die Bewohner mit Vitamin D3 supplementierten. Ich habe die Meldung nicht wieder gefunden (vermutlich ist sie mittlerweile auch "zensiert" worden), passt sie doch so gar nicht zum Pharma- und Regierungs-Narrativ "nur die Impfung und evt. noch Paxlovid kann uns aus der Pandemie fuehren" …
Ich halte meinen Vitamin D Spiegel bereits seit Jahren auf ueber 50 ng/ml (150 nmol/l, uebrigens sogar ohne die geringsten Vergiftungserscheinungen) und bin trotz gegenteiliger Prognosen nicht Anfang letzten Jahres verstorben (obwohl ich mit Uebergewicht und mittlerweile auch Diabetes Typ 2 sowie einer leichten Neigung zu Bluthochdruck eindeutig zur "Risikogruppe" geohere).
Ich hatte in den letzten 2 Jahren noch nicht ein einziges mal einen positiven Test auf SARSCoV2, aber das sind vermutlich alles falsche Testergebnisse gewesen, denn ohne Impfung war ja so etwas spaetestens seit der Delta Variante voellig unmoeglich …
@aa:
Besten Dank für das Rauspicken der Rosinen ("Perlen"?)!
Respekt! Du bist ein wahrer "Held des Subotnik"!!
Spätestens bei "(…) unsichere, saltatorische Evolution. Das Virus kann jederzeit aus einer neuen Ecke des Ursprungsstammbaums, der Ursprungsdiversität kommen" hätte ich das Picken nämlich aufgegeben.
Immerhin weiß ich jetzt, dass es zum Salto ein (wenn auch selten verwendetes) Adjektiv gibt: https://www.dwds.de/wb/saltatorisch
Schön, wie er sich um die Entzauberung des Glaubens-Hauptdogmas windet, dessen "Immunescape"-Variante jetzt in etwa lautet: "Impfen hilft" – äh, ja, schon, aber nicht mehr sooo … : "wir" arbeiten aber immerhin dran!
Bei den anderen Dogmen predigt er weiter Standards aus dem Katechismus der Fast-Unfehlbaren:
– Lockdown? Nö – Ihr Weicheier! hatten "wir" ja gar nicht, bäh!
– Millionen Tote "wenn wir keine Schutzmaßnahmen gehabt hätten damals"
und die Pflicht zur Verfolgung von Ketzern
= "Fehlinformationen aus einigen Ecken der Wissenschaft".
Rechtgläubische wird der offensichtliche Stuss nicht stören, im Gegenteil – es ist wie bei jenen Sekten, bei denen der vom Guru vorhergesagte Weltuntergang nicht eintrat: dann gibt's eben einen Neuen.
Die Sektenevolution ("Ursprungsdiversität"?) ist ergründlich.
Ich würde mal sagen, Dr. Vollpfosten hat definitiv das Urheberrecht
auf den Begriff "Schwurbler".
Das waren gar keine Lockdowns in Deutschland. Wir haben den Menschen nur das zu Hause bleiben ermöglicht.
"Unter Strafandrohung nahegelegt" waere zutreffender (und trifft auch den sonstigen Schwurbelton dieses Herren, oder?).
Genau wie die Impfpflicht ja auch kein Zwang gewesen waere (schliesslich haette man ja auch die Strafen und den evt. Jobverlust ueber sich ergehen lassen koennen, wenn man denn partout so unvernueftig haette sein sollen, die Impfmoeglichkeit nicht zu nutzen).
Dr. Osten: "Anscheinend nehmen gerade im Moment generell die Krankenhausaufnahmen in den USA zu, von Leuten mit Respirationstrakt-Erkrankungen und auch einem positiven Covid-Test. Die können aber auch noch ein anderes, zum Beispiel Influenza oder andere Viren zusätzlich haben…"
Ganz nach Plan, so wie es unter anderem im September letzten Jahres von der EU Kommission verkündet wurde.
https://health.ec.europa.eu/system/files/2022–09/2022_covid-19_prep-autumn-winter_en.pdf