Inzidenz über 2.000. Simulierte Wissenschaft der Uni Mainz. Und im Hintergrund ablaufendes Telknehmermanagement für Erziehungberächtigte

uni​me​di​zin​-mainz​.de (25.10.23)

Geht es noch lächerlicher?

»Aufgabe des Projekts ist es, die Zahl der Neuinfektionen mit SARS-CoV‑2 (Inzidenz) mit­tels einer Sentinel-Kohorte in fünf rhein­land-pfäl­zi­schen Städten als Kristallisationspunkte wöchent­lich zu ermit­teln. Damit soll eine Datengrundlage geschaf­fen wer­den, die es ermög­licht die gesund­heit­li­che Situation der Bewohner:Innen von RLP kon­ti­nu­ier­lich zu erfas­sen, um bei stei­gen­den Neuinfektionen früh­zei­tig und gezielt Maßnahmen zum Infektionsschutz ergrei­fen zu kön­nen und auch das Auftreten von Spätfolgen einer SARS-CoV‑2 Infektion zu vermeiden.«
uni​me​di​zin​-mainz​.de

Deutsche Sprache und Grammatik sind nicht jeder­manns Sache und im übri­gen oft überbewertet.

»Durch einem gesunden Maß an Eigenverantwortung sind wir gut aufgestellt, um mit dem Virus ein normales Leben führen zu können«

uni​me​di​zin​-mainz​.de

Stich hat­te als "Landesimpfkoordinator" im Juli 2022 der Biontech-Universität Mainz für die Studie wei­te­re 1,5 Millionen Euro zuge­sagt – aus EU-Mitteln. Die dpa-Meldung dazu ver­wies auf die "Gutenberg Covid-19 Studie" des glei­chen Hauses, die 2020 erge­ben hat­te, "dass damals mehr als 40 Prozent aller mit dem Coronavirus Infizierten nichts von ihrer Infektion wuss­ten". Was davon kommt, daß Infektion und Test so viel mit­ein­an­der zu tun haben wie Fisch und Fahrrad. Seine inter­na­tio­na­li­sti­sche Solidarität hat­te Stich Im Februar 2022 so ausgedrückt:

»Der Impfstoff ist da, die Infrastruktur steht und es ist unse­re huma­ni­tä­re Pflicht in die­ses schwe­ren Zeiten [sic], dass wir die Menschen aus der Ukraine nicht nur vor dem Krieg schüt­zen, son­dern in die­ser Pandemie auch vor dem Virus.«

Mehr zu die­ser Art der Verkaufsförderung von Biontech nicht nur in RLP in Keine Freiheit ohne "Impfung"?

Inzidenz. Konfidenz. Impertinenz

Doch zurück zu SentiSurv. Teilnehmen an die­ser merk­wür­di­gen Aktion soll­ten 14.000 Personen aus fünf Städten, die über ein Smartphone ihre "Infektionen" ein­ge­ben soll­ten. Sie sei­en über eine "zufäl­li­ge Ziehung über Einwohnermeldeämter" als "reprä­sen­ta­ti­ve Stichprobe gewon­nen" wor­den (uni​me​di​zin​-mainz​.de). Übrig geblie­ben sind davon immer­hin fast 12.000 Menschen ab 18 Jahren (??, sie­he unten), die sich regi­striert haben. Wie vie­le sich davon tat­säch­lich an der Generierung von 269 "Neuinfektionen" betei­ligt haben, wird nicht mit­ge­teilt. So rich­tig ver­traut mit Zahlendarstellungen sind die ExpertInnen nicht:

uni​me​di​zin​-mainz​.de (25.10.23)

Ganz schlimm trifft es Trier mit sei­nen 61 "Neuinfektionen":

uni​me​di​zin​-mainz​.de (25.10.23)

Was wis­sen­schaft­lich klin­gen soll, ist schlicht lächer­lich: "Die Zahlen in den ecki­gen Klammern zei­gen das 95% Konfidenzintervall."

Im Hintergrund ablaufendes Telknehmermanagement für Erziehungberächtigte

"Weitere Informationen fin­den Sie auch auf unse­rer Website www​.asld​fas​jk​.de", heißt es zur "SentiSurv RLP Online-Registrierung_v1". Ob die Seite gehackt wur­de? Natürlich gibt es eine sol­che Webadresse nicht. Bei der Online-Registrierung durch­läuft man einen Fragebogen. Wie erwähnt, teil­nah­me­be­rech­tigt waren Personen ab 18 Jahren. (Auch hier bewer­ten wir nicht die Sprachkunst.)

Bei der ersten Option geht es so weiter:

Die "sics" wie sonst erspa­re ich uns. Weiter geht es näm­lich so:

Nun kommt das Telknehmermanagement ins Spiel:

Gut, das neh­men wir zurück. Stimmen wir zu, daß unser Sechsjähriger teil­nimmt. Oops!

Servicenummer 1234566777

Füllt man die Felder aus, bedankt sich der Bot etwas merkwürdig:

Abgeschlossen wird das Verfahren so:

Ich bin dafür, daß Karl Lauterbach die Abwicklung der Elektronischen Patientenakte an die Fachleute der Universitätsmedizin Mainz über­gibt. Außerdem schwö­re ich auf die Bibel, den Koran und das "Kapital", daß nichts hier ein Fake ist, son­dern das Verfahren wirk­lich so abläuft.

Update: Für sich als voll­jäh­rig Ausgebende geht es so weiter:

Für schlech­te Augen hier noch ein­mal die

»Datenschutzerklärung 

      1. Ich wil­li­ge ein, dass bei der SentiSurv RLP-Studie wie in der Studieninformation beschrie­ben per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten über mich, ins­be­son­de­re medi­zi­ni­sche Informationen, erho­ben und auf elek­tro­ni­schen Datenträgern in einer Cloud gespei­chert wer­den. Soweit erfor­der­lich, dür­fen die erho­be­nen Daten pseud­ony­mi­siert (ver­schlüs­selt) an das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM zum Zweck der wis­sen­schaft­li­chen Auswertung wei­ter­ge­ge­ben werden.
      2. Außerdem wil­li­ge ich ein, dass auto­ri­sier­te und zur Verschwiegenheit ver­pflich­te­te Beauftragte der Universitätsmedizin Mainz sowie die zustän­di­gen natio­na­len Überwachungsbehörden zur Überprüfung der Einhaltung des Datenschutzes in mei­ne vor­han­de­nen per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten, ins­be­son­de­re mei­ne Gesundheitsdaten, Einsicht neh­men, soweit dies für die Überprüfung der ord­nungs­ge­mä­ßen Durchführung der Studie not­wen­dig ist. 
      3. Ich bin dar­über auf­ge­klärt wor­den, dass ich mei­ne Einwilligung jeder­zeit wider­ru­fen kann. Im Falle des Widerrufs wer­den kei­ne wei­te­ren Daten mehr erho­ben. Im Falle des Widerrufs wer­den alle per­so­nen­iden­ti­fi­zie­ren­den Daten gelöscht. Eine Datenlöschung der übri­gen per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten kann aller­dings nur erfol­gen, soweit dies mit zumut­ba­rem tech­ni­schem Aufwand mög­lich ist. 
      4. Ich wil­li­ge ein, dass die Daten nach Beendigung oder Abbruch der kli­ni­schen Prüfung min­de­stens 2 Jahre auf­be­wahrt wer­den.«

Update 2:

Reingefallen?

Vielleicht hät­te ich es mer­ken kön­nen. So blöd kann auch der dümm­ste Vakzinist nicht sein. Offenbar ist die Seite, die man über die Internetsuche mit "SentiSurv RLP" fin­det, ein schlech­ter oder guter? Fake. Denn nur eine ist richtig:

Die erste mit der URL https://​limesur​vey​.uni​me​di​zin​-mainz​.de/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​/​9​8​8​8​3​3​?​l​a​n​g​=de ist die gefälsch­te, die zwei­te, zu errei­chen über https://​limesur​vey​.uni​me​di​zin​-mainz​.de/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​/​8​3​2​2​2​2​?​l​a​n​g​=de, ver­mut­lich das Original. Dort wird man so begrüßt:

Wobei die Fälschung durch­aus zum Projekt SentiSurv pas­sen wür­de. Wäre ich die Uni, wür­de ich etwas unternehmen…

4 Antworten auf „Inzidenz über 2.000. Simulierte Wissenschaft der Uni Mainz. Und im Hintergrund ablaufendes Telknehmermanagement für Erziehungberächtigte“

  1. Natürlich ist das lächer­lich. Vor Allem jedoch ist es eine drei­ste Lüge, denn kei­ne Sekunde lang geht es dabei um gesund­heit­li­che Versorge. Und um Datenschutz gehts da auch nicht.

    Augen auf! Täglich sehen wir wie in die­sen Systemen mit Menschen umge­gan­gen wird! Von wegen Menschleben schüt­zen, das Gegenteil ist der Fall! Weil es Profite bringt!

  2. Warum soll­te man auch nicht (schon wie­der!) alles dop­pelt und drei­fach machen? Das Abwassermonitoring war ja zumin­dest ein biss­chen inno­va­tiv, die RLP-"Stich-Daten" sind's eher nicht.

    Folgt man Letzteren, dann ist das RKI mit den aktu­ell berich­te­ten "Inzidenzen" von ~750
    https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​e​k​t​/​S​e​n​t​i​n​e​l​/​G​r​i​p​p​e​w​e​b​/​g​r​i​p​p​e​w​e​b​_​e​r​g​e​b​n​i​s​s​e​_​n​o​d​e​.​h​tml
    und dem impli­zi­ten "Grippevergleich" (= ILI) schon so gut wie Teil der "Corona-Leugner-Szene" (Volksver:etzer:innen seid wachsam!).
    Da hilft auch das Ceterum Censeo am Ende des RKI-Berichts nicht mehr:
    "Ältere Menschen haben wei­ter­hin ein höhe­res Risiko für einen schwe­ren Krankheitsverlauf nach SARS-CoV-2-Infektion und soll­ten die Impfangebote wahrnehmen".

    Die Beantwortung der Frage, war­um genau man 2020 ein aus­ge­klü­gel­tes System https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​S​e​n​t​i​n​e​l​e​r​h​e​b​u​n​g​#​S​e​n​t​i​n​e​l​e​r​h​e​b​u​n​g​e​n​_​u​n​d​_​a​n​d​e​r​e​_​E​r​h​e​b​u​n​g​s​t​y​p​e​n​_​i​n​_​D​e​u​t​s​c​h​l​and
    durch Testorgien auf einen ein­zi­gen Erreger, dubio­se Modellrechnungen diver­ser Wichtigtuer und anek­do­ti­sche Berichte aus Intensivstationen "ersetzt" hat, ist sicher (sobald sich der reli­giö­se Nebel der herr­schen­den "Corona-Lügner-Szene" gelich­tet hat) ein span­nen­des Forschungsthema im Bereich Geschichte, Psychologie, Politologie (außer in Mainz).

  3. Zweischneidiges Schwert der KI:
    Gesundheitsverbesserung oder glo­ba­le Gefahr?

    Welche Pläne es zum Einsatz von KI im öffent­li­chen Gesundheits- und Forschungseinrichtungen gibt,
    erklärt der ehe­ma­li­ge RKI-Präsident, 

    Lothar Wieler.

    16.10.2023 18:36 Uhr
    Von Marie-Claire Koch

    https://​www​.hei​se​.de/​n​e​w​s​/​W​o​r​l​d​-​H​e​a​l​t​h​-​S​u​m​m​i​t​-​Z​u​k​u​n​f​t​-​v​o​n​-​K​I​-​i​n​-​G​e​s​u​n​d​h​e​i​t​s​u​e​b​e​r​w​a​c​h​u​n​g​-​u​n​d​-​p​r​a​e​v​e​n​t​i​o​n​-​9​3​3​5​5​1​9​.​h​tml

  4. Auszug
    EuGH-Urteil: Ärzte müs­sen Kopie der Patientenakte gra­tis herausgeben

    Patienten haben laut dem Europäischen Gerichtshof das Recht, unent­gelt­lich und ohne Begründung eine erste kom­plet­te Kopie ihrer Patientenakte zu erhalten. 

    26.10.2023 17:19 Uhr
    Von Stefan Krempl

    Der Patient ist nicht ver­pflich­tet, sei­nen Antrag zu begründen, 

    stell­ten die Richter in der Rechtssache C‑307/22 zudem klar. 

    Laut der bis­he­ri­gen Rechtsprechung des EuGH haben Patienten
    auch
    einen Anspruch darauf,
    eine voll­stän­di­ge Kopie der Dokumente zu erhalten,
    die sich in sei­ner Patientenakte befinden.

    https://​www​.hei​se​.de/​n​e​w​s​/​E​u​G​H​-​U​r​t​e​i​l​-​A​e​r​z​t​e​-​m​u​e​s​s​e​n​-​K​o​p​i​e​-​d​e​r​-​P​a​t​i​e​n​t​e​n​a​k​t​e​-​g​r​a​t​i​s​-​h​e​r​a​u​s​g​e​b​e​n​-​9​3​4​5​9​9​0​.​h​tml

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