… dann geht das so: Man fragt bei der Goethe-Universität nach, wie das so war, und hat damit die Antwort. Die größte deutsche Presseagentur kann sich offenbar nicht vorstellen, daß es sich hier genau so verhalten könnte wie bei anderen Verfahren, bei denen Promotionen überprüft wurden. Egal, ob Guttenberg, Schavan, Giffey – stets haben die Hochschulen zunächst ein Fehlverhalten abgestritten.
Dabei geht es genau darum, nicht um mögliche inhaltliche Mängel der Arbeit von Christian Drosten. Die Goethe-Universität hat unter Ignorierung ihrer eigenen Promotionsordnung Drosten einen Doktortitel verliehen und diesen Rechtsbruch anschließend zu vertuschen versucht.
Den dpa-Experten gelingt noch nicht einmal, die von ihnen verlinkte Promotionsordnung korrekt zu zitieren:
»Um die Promotion abzuschließen, musste Drosten seine Forschungen publizieren. Gemäß §12 Abs.1 b) der Ordnung, musste er dazu lediglich drei Exemplare bei der Universität abliefern, da die Dissertation bereits in Zeitschriften veröffentlicht wurde.«
Was aber steht in diesem Paragraphen?
»(1) Nach erfolgreichem Abschluß des Prüfungsverfahrens hat der/die Doktorand/in unentgeltlich abzuliefern: entweder
a) mindestens 30 Exemplare, jeweils in Buch- oder Photodruck zum Zwecke der Verbreitung oder
b) drei Exemplare, wenn die Veröffentlichung in einer Zeitschrift erfolgt ist…«
Das abgelieferte und im Jahr 2020 veröffentlichte Exemplar ist zweifelsfrei eine Monographie, für die a) zutreffen müßte. In diesem Exemplar wird ausdrücklich nicht behauptet, die eigentliche Dissertation sei in einer Zeitschrift erfolgt. Eine solche Angabe schreibt die Promotionsordnung aber für einen solchen Fall vor. Die Variante b) ermöglicht tatsächlich die Veröffentlichung der Arbeit in einer Zeitschrift. Die drei genannten Zeitschriftenpublikationen hingegen haben keinerlei Bezug aufeinander, sie sind von Drosten gemeinsam mit seinen Prüfern verfaßt worden, eine stellt gar nur auf weniger als einer Handvoll Seiten ein Kongreßreferat dar.
Auch diese Darstellung ist falsch:
»Anders als die jederzeit verfügbar und zitierbaren Aufsätze war die Dissertationsschrift selbst darum nicht in der Unibibliothek zur Ausleihe verfügbar. Im Sommer 2020 hat die Uni Frankfurt die Schrift wegen des öffentlichen Interesses an Drosten nachgedruckt, seitdem ist sie auch in der Deutschen Nationalbibliothek zu finden.«
In der Nationalbibliothek sind nicht drei Zeitschriftenaufsätze zu finden, sondern die 2020 erstellte Monographie. Sie war vorher dort nicht vorhanden, weil sie von der Hochschule nicht wie gesetzlich vorgeschrieben an die DNB gemeldet wurde. Da die Arbeit damit nirgends für die wissenschaftliche Öffentlichkeit verfügbar war – das grundlegende Ziel eines Promotionsverfahrens ist genau das -, wurde sie folglich auch niemals irgendwo zitiert. Was die drei Aufsätze angeht, so gibt es sie bis heute in Frankfurt nicht.
dpa kolportiert auch diese absurde Version der Goethe-Universität:
»Der Uni Frankfurt zufolge liegt eines der drei Originalexemplare in der Promotionsakte von Christian Drosten im Uni-Archiv. Dieses sei allerdings durch einen Wasserschaden beschädigt. Zu den anderen zwei Exemplaren teilte die Uni der dpa mit: "Damals übliche Praxis war es, überzählige Pflichtexemplare herausragender Dissertationen anderen Promovierenden als Best-Practice-Beispiele zur Verfügung zu stellen. Dies ist auch mit den überzähligen Pflichtexemplaren von Prof. Drosten geschehen."«
Der Wasserschaden hat sich bereits seit Monaten als Fake erwiesen und die Uni formuliert wohlweislich kryptisch so:
»Im Universitätsarchiv befindet sich eine allgemein zugängliche „Originalkopie“ der Dissertation. Das Original, das zweifelsfrei vor der Verleihung des Doktorgrades eingereicht wurde, lagert zusammen mit der Promotionsakte im Universitätsarchiv…
Zusätzliche Exemplare der Originaldissertation von Prof. Drosten sind deshalb seit 2020 in der Frankfurter Universitätsbibliothek sowie in Kopien in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) verfügbar.«
Was immer eine Originalkopie sein mag: Das von Dr. Kühbacher dort eingesehene und forensisch untersuchte Exemplar wies keinerlei Wasserschäden auf. Die "Exemplare der Originaldissertation" in der Universitätsbibliothek und der DNB sind sämtlich 2020 gedruckt worden. Das gibt die Hochschule auch selbst zu:
»Iim Verlauf des Jahres 2020 [kam es] aufgrund der stark gestiegenen Prominenz von Herrn Drosten in der Universitätsbibliothek vermehrt zu Anfragen nach seiner Dissertation. Um dieses Interesse so schnell wie möglich zu befriedigen, wurde das zu diesem Zeitpunkt einzige im Fachbereich verbliebene Originalexemplar der Dissertation zunächst darauf geprüft, ob es für den Leihverkehr noch geeignet war. Da einerseits daran aus konservatorischen Gründen Bedenken bestanden ["Wasserschaden", AA], man andererseits die bestehenden Anfragen jedoch möglichst rasch befriedigen wollte, hat die Goethe-Universität Herrn Drosten persönlich darum gebeten, ihr ein weiteres Exemplar der Dissertation für den Leihverkehr und zur Anfertigung weiterer Papierkopien zur Verfügung zu stellen. Dieser Bitte ist Herr Drosten dankenswerterweise umgehend nachgekommen, ohne dazu verpflichtet gewesen zu sein.«
Auf keine der anderen von Kritikern genannten Merkwürdigkeiten gehen die dpa-"Fakten-Checker" ein. Für sie gilt schlicht:
»Die Uni hat in der Stellungnahme vom Oktober 2020 ausdrücklich festgestellt: "Es bestehen – auch nach mehrfacher Überprüfung – keine Zweifel daran, dass das Promotionsverfahren des Herrn Prof. Dr. Drosten ordnungsgemäß durchgeführt wurde."«
Wundert es einen noch, wie die sonstigen Meldungen von dpa zustande kommen?
Siehe zu dem Thema u.a.
Wie war das noch… mit der Veröffentlichung der Dissertation von Christian Drosten?
Drosten-Dissertation: Noch mehr Merkwürdigkeiten
Drosten-Dissertation: Weitere Merkwürdigkeiten
Drosten-Dissertation: dritter Gutachter, Habilitation, kumulative Diss.
Drosten-Dissertation: Dementi der Goethe-Uni ist keins
Zer-gehrter Herr DOKTER Arturaschmoneit !?!!
KänneZie eigentlich das RUSSISCH (alSprache) ?????
Oder was isDe Unterschied zw. "Trotzki" – "Trockij" – "Trotzkij" sowie "Trozki(j)" ????
ICH ERWARTE IHRE GNÄDIGE ANTWORT BIS AM SONNTAG 12 UHR !
SonZwerd ich derartig mit Ihnen einen solchen RABAUKISMUS deswegen veranstalten so dass das was de Kühbach hier mit dem EMSLANDBAUER Claus veranstaltet Ihnen als regelrechter FLIEGENSCHISS AUF GAULANZ JAGDBINDER vorkommen wird ! Das SAGE ich Ihnen ! HABEN SIE DAS VERSTANDEN ? oder nicht ?
@El Magunsh: Ich bin durchaus für Ulk zu haben. Ich werde aber abwegige Sachen lieber nicht mehr veröffentlichen. Sie verstehen?
Phänomenal, dass sich ein Faktenchecker überhaupt noch traut, Drosten in Schutz zu nehmen oder zu verteidigen. Bei Drosten hat nicht nur die Doktorarbeit deutliche Mängel. Die "Akte Drosten" offenbart, dass es da viele Baustellen gibt, an denen mal aufgeräumt gehört.
Die "Akte Drosten" : https://www.kla.tv/17877
Kolportiert eigentlich dpa oder genügt schon die oberflächliche Recherche eines/r einzigen JournalistIn, um durch den Blätterwald und die Senderwellen durchgereicht zu werden? Ich frage das, weil mir auffiel an diesem simplem Beispiel der RAn, Volkswirtin und Hutmacherin Viviane Fischer, die unter ihrem Label "Rike Feurstein" ihre Handwerksprodukter vertreibt, und lt. zunächst "Tagesspiegel" angeblich eine Hutmacherin Rike Feurstein SEI, die bei diversen maßnahmenkritischen öffentlichen Äußerungen als RAn und Volkswirtin lediglich "auftreten" würde… Das haben in dieser Auslegung beinahe formulierungsgleich mehrere weitere Blätter von FAZ bis WELT und BZ u.a. genau so übernommen! Bilden also einzelne Journalisten hier die "dpa" und es ist uns bisher nur entgangen???
Nun ist das bei so einem Fall wie Frau Fischer gewiss zu verschmerzen, denn sie wird sich gegen die so implizierten Unterstellungen der Unredlichkeit im öffentlichen Auftreten professionell zu verteidigen wissen. -
Was aber ist, wenn solcherart "dpa" sogar WissenschaftlerInnen betrifft, auf deren dringlichen, auch unwissenschaftlich begründeten Rat hin, unsere Regierung gegen das Grundgesetz verstößt vermittels Ignoranz gegenüber den, dem Einzelnen zu gewährenden, Grundrechten???
Handelt es sich möglicherweise in Wahrheit um
Elmar Gunsch?
https://www.youtube.com/watch?v=Udy7rMVXE0Q
Ich verstehe das noch nicht ganz, was das Problem mit der ggf. nicht ordnungsgemässen Promotion von Herrn Drosten sein soll. Es beweist meines Ermessens, dass man wirklich nicht 'über Medizin promoviert haben muss', um bei Corona & Co. als Experte mitzureden…
…also man muss wirklich nicht…ich sage nicht, man müsste…