Von Heuschrecken

Am 12. April beschreibt die FAZ unter dem Titel "Die Männer, die der Crash reich macht", wie Hedgefondmanager Bill Ackmann mit der Corona-Krise 2,6 Mrd. Dollar verdiente.

Das Ganze klingt wie aus dem Drehbuch von Verschwörungstheoretikern: Mitte März nutz­te Ackmann einen Auftritt beim US-Börsensender CNBC so:

"'Die Hölle kommt', sag­te Ackmann. Schon im Januar habe er einen Albtraum gehabt. Menschen wür­den ster­ben, vie­le Menschen. Auf ein­mal habe er sei­nen 80-jäh­ri­gen Vater vor sich gese­hen… der knall­har­te Investor schien den Tränen nahe."

Das war die Vorbereitung. Weiter ging es so:

"Seine eige­ne, heu­te tat­säch­lich weit­ge­hend wahr gewor­de­ne Schreckensvision vor Augen, kauf­te er Derivate, die dann im Wert stei­gen, wenn die Kurse ame­ri­ka­ni­scher Unternehmensanleihen fal­len… Ackermann spe­ku­lier­te gewis­ser­ma­ßen auf den Weltuntergang: Geraten vie­le Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, fal­len näm­lich die Anleihekurse dra­ma­tisch, und die Derivate sind auf ein­mal äußerst wert­voll. Wie wert­voll, kann nicht ein­mal Ackmann geahnt haben: Am Ende hat er an der Aktion unglaub­li­che 2,6 Milliarden Dollar ver­dient." „Von Heuschrecken“ weiterlesen

Was nicht sein darf, kann nicht sein

In ihrer bekann­ten auf­klä­re­ri­schen Art haben sich Google und Facebook dem Kampf gegen schäd­li­che Informationen zu Corona verschrieben.

Konkret führt das etwa zu Folgendem: Am 9.4. wur­de die erste umfas­sen­de wis­sen­schaft­li­che Studie zur Ausbreitung der Infektion am Beispiel Heinsberg ver­öf­fent­licht. Weil hier ein vor­sich­ti­ges Absetzen vom regie­rungs­amt­li­chen Kurs for­mu­liert wur­de, fällt die Studie offen­bar ins fake-news-Raster der Algorithmen. Da ret­tet auch nicht nicht, daß sie gemein­sam mit NRW-Ministerpräsident Laschet der Öffentlichkeit vor­ge­stellt wurde.

Die ersten 10 Ergebnisse bei einer Google-Recherche füh­ren nicht etwa zur Studie, son­dern zu Titeln mit "Kritik" und "Zweifel" und "unplau­si­bel". „Was nicht sein darf, kann nicht sein“ weiterlesen

Freiheit wird gelebt – auch ohne Erlaubnis

Was wol­len sie jetzt noch auf­bie­ten? Mutti mahnt, der Präsident sal­ba­dert fast schon so gut wie wei­land Gauck, aber beacht­li­che Teile der Bevölkerung las­sen sich ihr Urteilsvermögen nicht neh­men. Wochenlange Dauerberieselung in buch­stäb­lich allen Lebensbereichen ver­pufft zunehmend.

#WirBleibenZuhause hat de fac­to aus­ge­dient. Millionen Menschen las­sen sich die fri­sche Luft und die Bewegung nicht mehr nehmen.

Es gelingt der Polizei noch, Demonstrationen zu ver­hin­dern oder auf­zu­lö­sen, und zwar egal, in wel­cher Farbzusammensetzung ein Bundesland regiert wird. Aber das Meutern gegen die immer unsin­ni­ger erschei­nen­den Freiheitsbeschränkungen erfaßt zuneh­mend den Alltag. Da wird oft gar kein poli­ti­scher Anspruch vor­ge­tra­gen, son­dern Menschen kom­men ein­fach zusam­men. „Freiheit wird gelebt – auch ohne Erlaubnis“ weiterlesen

New York: Wettrennen um die höchsten Todesraten

Mit Bildern läßt sich im psy­cho­lo­gi­schen Krieg am besten Angst erzeu­gen. Waren es anfangs die schockie­ren­den Fotos von hun­der­ten Särgen in Norditalien, sind es nun die von einem Massengrab in einem New Yorker Armenviertel.
Verbunden damit ist ein Wettrennen der Medien um die alar­mie­rend­sten Todesraten.

Damit schießt wenig erstaun­lich die Bild-Zeitung den Vogel ab.
Schon am 7.4. gibt es die Meldung „An einem nor­ma­len Tag gibt es 20 bis 25 Todesfälle. Jetzt sind es durch­schnitt­lich 200.“ Macht 10 mal so viel
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Das wird am 10.4. wört­lich wiederholt.
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Was schert es, daß das glei­che Medium am 8.4. mel­de­te: DREIMAL MEHR BESTATTUNGEN IN CORONA-ZEITEN – Die Toten-Insel von New York“
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Was unsere Experten früher meinten

Am 20.1.2020 ver­mel­de­te der Deutschlandfunk:

"Das Robert Koch-Institut sieht ange­sichts des in China ent­deck­ten Coronavirus kei­nen Grund zur über­mä­ßi­gen Sorge…

Eine Übertragung des Erregers von Mensch zu Mensch sei Schaade [Vizepräsident des RKI] zufol­ge in Einzelfällen mög­lich, aber ver­mut­lich nicht sehr leicht…

"Wir haben in Deutschland sehr gute Strukturen, was das angeht. Wir haben ja seit vie­len Jahren einen Pandemie-Plan, der gut umge­setzt wird. Wir haben sehr akti­ve Gesundheitsbehörden auf Länderebene, die tat­säch­lich für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung zustän­dig sind. Wir haben eine sehr gute Koordinationsfunktion durch das Robert-Koch-Institut und machen da sicher­lich eini­ge Sachen auch bes­ser als ande­re Länder, so dass wir da jetzt nicht unbe­dingt in der Bredouille sind“, sag­te der Berliner Virologe [Drosten]… Drosten beton­te, man müs­se sich als Bürger kei­ne Sorgen um die eige­ne Gesundheit machen."

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Das ist hier kein Vorwurf. Wir alle ler­nen stän­dig, auch die Experten. Um so wich­ti­ger ist ein offe­ner Meinungsaustausch. Der wur­de lei­der lan­ge Zeit von den Leitmedien und der Politik unterbunden.

Wie "Faktenchecker" auch arbeiten

Es ist gut, wenn es Profis gibt, die die zahl­los durchs Netz gei­stern­den Infos und Pseudo-Infos über­prü­fen. Denn lei­der führt die ver­ord­ne­te Kontaktsperre dazu, daß Menschen sich immer weni­ger in Gruppen aus­tau­schen kön­nen und auf das ange­wie­sen sind, was unse­re Medien anzu­bie­ten haben. Da vie­le den offi­zi­el­len Medien (zu Recht) miß­trau­en, suchen sie im Netz und sto­ßen auf aller­lei dum­mes Zeug.

Problematisch wird es, wenn nun aus­ge­rech­net die Medien, die bis­lang uni­so­no auf allen Kanälen die Regierungspolitik ver­tre­ten, Faktenchecks anbie­ten. Die betref­fen näm­lich so gut wie nie die Darstellung des Robert-Koch-Instituts oder der Johns-Hopkins-Universität (mit der Ausnahme, daß auf abwei­chen­de Zahlen des RKI hin­ge­wie­sen wird).
Die ein­zi­ge Auseinandersetzung mit dem RKI, die Google anbie­tet, ist eine vom Bayerischen Rundfunk. Dort heißt es:

"Wer mit dem aktu­el­len Coronavirus infi­ziert war und stirbt, zählt laut RKI als Corona-Todesfall. Unabhängig davon, ob er direkt an der Erkrankung infol­ge der Infektion starb oder ob er an meh­re­ren Erkrankungen litt und der aus­schlag­ge­ben­de Faktor unklar ist. Ein Grund dafür ist, dass inne­re Autopsien bei als ansteckend betrach­te­ten Toten ver­mie­den wer­den sollen."

Link „Wie "Faktenchecker" auch arbei­ten“ weiterlesen

Fake und Wahrheit

Fake ist:
Ein brau­ner Kanzleramtssprecher hat ver­spro­chen, daß zu Führers Geburtstag (20. April) alles wie­der gut wird.

Wahrheit ist:
"Kanzleramtschef Helge Braun hat klar­ge­stellt, dass es vor dem 20. April kei­ne Lockerungen der bestehen­den Einschränkungen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie geben werde."

Link „Fake und Wahrheit“ weiterlesen

Erlass von Allgemeinverfügungen zum Verbot und zur Beschränkung von Diesem und Jenem in allen Bereichen 

Download
Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, daß zu einem wil­den Plakatieren des Dokuments aus­drück­lich nicht auf­ge­ru­fen wird. Sollte es den­noch dazu kom­men, ist dazu eine maxi­ma­le Personenanzahl von vier (4) zuläs­sig, die zumin­dest ver­wandt oder ver­schwä­gert zu sein haben. Ein gegen­sei­ti­ger Mindestabstand von 3,80 m ist unbe­dingt einzuhalten.

Auf euren Applaus kann ich gerne verzichten

Krankenschwester Nina Böhmer, (28) mit Mundschutz auf der Krankenstation
Foto: Privat, Quelle: Link, s.a. https://​www​.tages​spie​gel​.de

bz 28. März 2020 09:26 Aktualisiert 13:04 :

Eine Krankenschwester redet Klartext über die mise­ra­blen Arbeitsbedingungen – und das nicht erst seit Corona. Doch jetzt wird es zur töd­li­chen Katastrophe! 

Von Carlotta Vorbrüggen

Nina Böhmer ist 28 Jahre alt und arbei­tet in einem Berliner Krankenhaus (ihr Arbeitgeber möch­te den Namen hier nicht lesen). Auf Facebook hat sie jetzt ihre Wut auf­ge­schrie­ben. Ein Volltreffer! Tausende Menschen haben ihr bereits geant­wor­tet, spra­chen Mitgefühl und Zustimmung aus. B.Z. hat mit der Krankenschwester gespro­chen. Sie sagt über 

… … feh­len­den Corona-Schutz: „Erst sol­len wir den­sel­ben Mundschutz und Schutzkittel für meh­re­re Patienten benutzen,dann sol­len wir wei­ter­ar­bei­ten, wenn wir Kontakt zu einem Covid-19-Patienten hat­ten und schluss­end­lich dür­fen wir auch frü­her zur Arbeit geru­fen werden.“ 

… schlech­te Arbeitsbedingungen: „Personaluntergrenzen wer­den aus­ge­setzt, für die lan­ge gekämpft wur­de. Das heißt, scheiß­egal, es kann eine Pflegekraft ruhig 50 Patienten betreuen.“ 

… Helden-Applaus: „In einem Beruf, der jah­re­lang unter­be­zahlt ist, in dem alle am Limit arbei­ten, sol­len wir jetzt plötz­lich eure Helden sein und wer­den so behan­delt? Euer Klatschen könnt ihr euch sonst wohin stecken.“ „Auf euren Applaus kann ich ger­ne ver­zich­ten“ weiterlesen

Johns-Hopkins-Universität – vernachlässigte Infos

Am 3.4.2020 war auf tages​schau​.de zu lesen:

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Die Johns-Hopkins Universität ist eine pri­va­te Hochschule.

"Die dabei stets genann­te Quellenangabe Johns-Hopkins-Universität greift aller­dings zu kurz. Denn die Daten, die die Universität in einem soge­nann­ten Dashboard laut eige­nen Angaben für 180 Länder in Echtzeit publi­ziert, stam­men aus Hunderten Einzelquellen und lau­fen bei der Privatuniversität aus Baltimore ledig­lich zusam­men. Gleicht man die Daten mit denen der offi­zi­el­len deut­schen Meldestelle, dem Robert Koch-Institut ab, lie­gen die Zahlen der US-Universität teils um meh­re­re Tausend Neuinfektionen höher."

Boulevard(?)zeitung als deut­sche Quelle

"Auf ZAPP-Anfrage lässt die Universität wis­sen, dass ihre Hauptquelle – das "Worldometer" – ein auf Echtzeitstatistiken spe­zia­li­sier­ter Datendienst sei, der sich für Deutschland nahe­zu aus­schließ­lich der Daten von der "Berliner Morgenpost" bedie­ne." „Johns-Hopkins-Universität – ver­nach­läs­sig­te Infos“ weiterlesen