Eine Zell-Linie namens HeLa

Anfang August 2023 berichtete das Wissenschafts-Journal Nature über die außergerichtliche Einigung, die in den USA zwischen dem Biotechnologiekonzern Thermo Fisher Scientific und der Familie von Henrietta Lacks geschlossen wurde,

 „einer schwarzen Frau, der vor mehr als 70 Jahren ohne Zustimmung Zellen entnommen und für Forschungszwecke verwendet wurden. Die Gebärmutterhalskrebszellen, die während Lacks‘ Behandlung im Johns Hopkins Hospital in Baltimore, Maryland, entfernt wurden und als HeLa-Zellen bekannt sind, wurden aufgrund ihrer Fähigkeit, im Labor unbegrenzt zu überleben und sich zu teilen, weit verbreitet – und haben zu zahlreichen wissenschaftlichen Entdeckungen geführt. Schließlich gelangten sie in die Hände von Unternehmen wie Thermo Fisher in Waltham, Massachusetts, das aus den Zellen gewonnene Produkte verkauft.“

Die HeLa-Zellen wurden in diesen sieben Jahrzehnten u.a. in der Raumfahrt-, Klonierungs- und Nanotech-Forschung verwendet, ermöglichten so einschneidende Entwicklungen wie den Langstrecken-Transport der Zellen mit lukrativem Vertrieb durch die Biotech-Industrie, die Enstehung der modernen Virologie mit Impfungen gegen Polio, das Humane Papillomavirus HPV und schließlich C19.

Zum einen ist zumindest ein Teil dieser Errungenschaften durchaus kritikwürdig, zum anderen ist dies eine Geschichte von Misshandlung in unterschiedlichen Formen, die seit 1951 fortbestand und weiter fortgesetzt wird — das bislang letzte Kapitel gehört der C19-„Impfung“.

  

„Kein Mangel an klinischem Material“

Die Großstadt Baltimore an der US-Ostküste ist in den letzten Jahren durch „Johns Hopkins“ und sein C19-Dashboard weltweit bekannt geworden. Gemeint ist damit die private Universität, zu der das Johns Hopkins Hospital (JHH) gehört, dessen Bau Ende des 19. Jahrhunderts durch den Nachlass des durch Bank- und Eisenbahngeschäfte reich gewordenen Namensgebers finanziert wurde. Vor gut hundert Jahren entstand als Ergänzung zum Hospital durch Rockefeller-Initiative die „Johns Hopkins School of Public Health“, die 2001 durch die Finanzierung durch den Milliardär Michael Bloomberg zur „Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health“ umbenannt wurde und zu der das „Center for Health Security“ gehört. Diese Einrichtung betreibt auch das C19-Dashboard und führte diverse einschlägige Pandemie-Planspiele wie „Dark Winter“ und „Event 201“ durch.

 

In den 1950ern wurde das JHH von Afroamerikanern gemieden, wie Henrietta Lacks‘ Enkel Ron beschreibt:

 „Die Schwarzen hatten Angst vor Johns Hopkins. Es gab Geschichten und Gerüchte über Schwarze, die nachts aus der Umgebung von Hopkins entführt und für medizinische Experimente verwendet wurden. Die Afroamerikaner gingen damals nicht ins Johns Hopkins Hospital, um sich behandeln zu lassen. Stattdessen gingen sie ins City Hospital, weil sie den Ärzten von Johns Hopkins nicht vertrauten. Heute ist die Situation eine andere. Sie sind auf die Familie zugegangen, um Wiedergutmachung zu leisten; ich glaube, die meisten von uns gehen jetzt dorthin. Meine Eltern wurden beide im Johns Hopkins behandelt, und sie wurden als Nachkommen von Henrietta Lacks wirklich gut behandelt. Aber das macht das rassistische Erbe des Krankenhauses innerhalb der afroamerikanischen Gemeinschaft nicht ungeschehen. Meine Schwester LaDonna will bis heute nicht ins Johns Hopkins gehen.“

Henrietta Lacks wurde im JHH von dem Gynäkologen Howard Wilbur Jones behandelt, der mit diesen Worten zitiert wird: „Hopkins, mit seiner großen bedürftigen schwarzen Bevölkerung, hatte keinen Mangel an klinischem Material“. Sein Vorgesetzter Richard TeLinde hatte für seine Forschung an Tumoren der Gebärmutter großen Bedarf, und die Klageschrift der Familie Lacks gegen Thermo Fisher Scientific führt weiter aus:

 „In den 1950er Jahren machte eine Gruppe weißer Ärzte am Johns Hopkins Jagd auf schwarze Frauen mit Gebärmutterhalskrebs. Während sie schwarze Frauen in rassengetrennten Abteilungen behandelten, schnitten die weißen Ärzte Gewebeproben unter dem Vorwand einer Behandlung mit Radium aus dem Gebärmutterhals ihrer Patientinnen heraus, ohne Wissen oder Zustimmung der Patientinnen. Eine führende Figur in dieser Verschwörung – Dr. George Gey, damals Leiter der Gewebekulturforschung am Hopkins – bezeichnete sich selbst einmal als ‚den berühmtesten Geier der Welt, der sich fast durchgehend von menschlichen Exemplaren ernährt‘.
[...] Um es klar zu sagen: Diese Gewebeproben wurden nicht zu medizinischen Zwecken oder mit der informierten Zustimmung der operierten Personen entnommen.
[...] Mrs. Lacks wurde wegen eines bösartigen Tumors am Gebärmutterhals in die nach Rassen getrennte Abteilung des Johns Hopkins Hospitals eingeliefert – eines der wenigen Krankenhäuser, das schwarze Patienten behandelte. Am 5. Februar 1951 schnitt ein weißer Arzt am Johns Hopkins während eines chirurgischen Eingriffs und unter Narkose zwei Teile von Mrs. Lacks‘ Gebärmutterhals weg, unter dem Vorwand, ihren Gebärmutterhalskrebs mit Radium zu behandeln. Dieser chirurgische Eingriff zur Entnahme des Gewebes von Mrs. Lacks war medizinisch nicht notwendig und es handelte sich nicht um einen Eingriff, dem Mrs. Lacks zugestimmt hatte. Sie wurde auch nicht vor den Risiken der aggressiven Behandlung gewarnt, die sie unfruchtbar machte. […] Die Behandlung war außerdem völlig unwirksam.“

Die schriftliche Einwilligung von Henrietta Lacks für „alle operativen Eingriffe“ stammt allerdings vom 6. Februar 1951.

  

Ron Lacks schreibt weiter: „Am 8. August 1951 ging meine Großmutter zu einer Routinebehandlung ins Johns Hopkins. Sie hatte starke Schmerzen. Man gab ihr Bluttransfusionen und behielt sie bis zu ihrem Tod am 4. Oktober 1951 im Krankenhaus. Sie war 31 Jahre alt und mein Vater war 16 Jahre alt. Auf ihrem Sterbebett, so erinnert sich mein Vater, wollte sie, dass er und [ihr Ehemann] Day ihr versprechen, dass Johns Hopkins ihre Leiche nicht bekommen würde.“ Auf den Tag genau 70 Jahre nach ihrem Tod hat die Familie die Klage aufgesetzt, die jetzt durch den Vergleich mit Thermo Fisher Scientific ihren Abschluss fand.

„An dem Tag, an dem meine Großmutter starb, ging George Otto Gey – ein Biologe an der Johns Hopkins University – mit einem Fläschchen mit den Zellen meiner Großmutter in die nationale Fernsehsendung ‚Krebs kann besiegt werden‘. Er hatte zwanzig Jahre lang versucht, menschliche Zellen in Reagenzgläsern zu züchten, weil er glaubte, die Ursache von Krebs in den Röhrchen identifizieren zu können. Er nannte die Zellen meiner Großmutter HeLa und sagte: ‚Es ist möglich, dass wir aus einer grundlegenden Studie wie dieser lernen können, wie Krebs vollständig ausgerottet werden kann.‘ Während die Leiche meiner Großmutter im Leichenschauhaus lag, verkündete George Gey seine Pläne, ihre Zellen zu nutzen – und keines meiner Familienmitglieder wusste etwas davon. Noch beleidigender war, dass seine Assistentin während seiner Fernsehaufführung im Leichenschauhaus weitere Zellen aus dem Körper meiner Großmutter sammelte. Sie sagte, sie könne überall im Bauch meiner Großmutter Tumore sehen.“

Zunächst wurde die Quelle der Zellen unter dem Vorwand des Schutzes der Angehörigen vertuscht, indem die Namen „Harriet Lane“ oder „Helen Lane“ verwendet wurden, obwohl es wohl eher um den Schutz des JHH und seinen Forschern ging. Möglicherweise war der erste Name ein „kranker Insider-Witz“, denn es gab seit Beginn des 20. Jahrhunderts das „Harriet Lane Home for Invalid Children“, ein fünfstöckiges Gebäude auf dem Areal des JHH; Harriet Lane füllte während der Präsidentschaft ihres unverheirateten Onkels James Buchanan (1857–61) die Rolle der „First Lady“ aus. Es gibt Anschuldigungen über die Unterstützung des „Home for Invalid Children“ bei Experimenten mit Kindern durch das Militär bzw. die CIA in den 1960ern und 1972 wurde die Klinik geschlossen.

Der Kalte Krieg war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1950 durch den Koreakrieg eskaliert worden. Gleichzeitig wurde in den USA parallel zu mehrere Atombombentests, denen 1949 einer der UdSSR gefolgt war, die Kernwaffenforschung weiter vorangetrieben, zu der auch Experimente zur Strahlenwirkung auf den menschlichen Organismus gehörten. In diesem Zusammenhang wurden z.B. am JHH von 1948 bis 1954 Versuche an fast 600 Schülern durchgeführt, „um die Auswirkungen der nasalen Radiumbestrahlung zu testen“ und ohne sich um die Folgeschäden bei den Versuchspersonen zu kümmern. Die Versorgung der Kliniken mit radioaktivem Material für Experimente und Therapie entstand aus einem Teil des militärischen Manhattan-Projekts, „der während des Krieges das größte technische Fachwissen entwickelt hatte: der Isotopes Division der Research Division in Oak Ridge. […] Im letzten Jahr des Projekts wurden Pläne zur Verteilung von Radioisotopen an medizinische Forscher außerhalb des Manhattan-Projekts entwickelt. Im Juni 1946 gab das Manhattan-Projekt öffentlich sein Programm zur Verteilung radioaktiver Isotope bekannt. Die neue Welt der Radioisotopenforschung sollte mit allen geteilt werden.“

  

Empfänger war insbesondere die Krebsmedizin mit gefeierten Forschern wie Cornelius Rhoads (hier als TIME-Cover von 1949: „KÄMPFER GEGEN DEN KREBS CORNELIUS P. RHOADS  —  Einige Gangster sind verletzbar“), der nach Kriegsende erster Direktor des nahe dem Rockefeller Institute gelegenen „Sloan-Kettering Institute for Cancer Research“ wurde. Über die Zeit davor sagt ein Historiker:

„Cornelius Rhoads arbeitete also für das Rockefeller Institute und ging in den 1930ern nach San Juan [auf Puerto Rico], um Anämie zu erforschen. [...]
Und dann schrieb er einen Brief [...], in dem er sagte: ‚Puerto Rico ist wunderschön. [...] Das Problem liegt jedoch bei den Puerto Ricanern. Sie sind schrecklich. Sie stehlen. Sie sind schmutzig. Und eigentlich geht es darum, die Bevölkerung völlig auszurotten. [...] Und ich habe damit angefangen. Ich habe acht meiner Patienten getötet und bei 13 weiteren habe ich versucht, Krebs zu transplantieren. Ich hoffe, es geht dir in Boston gut. Mit freundlichen Grüßen‘. [...].
Und dann, während des Zweiten Weltkriegs, wurde er Oberst der Armee und leitender Mediziner des Chemical Warfare Service. [...] Die Vereinigten Staaten nutzen vor Panama die Insel San José. Und Männer werden ins Feld geschickt und gebeten, Scheinschlachten zu veranstalten. Aber während sie das tun, werden sie von oben vergast. Und dann, wissen Sie, geht es darum, zu sehen, wie sie davon betroffen sind. [...]
Also, nach der Beaufsichtigung dieser medizinischen Experimente mit Gas, bei denen 60.000 uniformierte Männer, darunter viele Puerto-Ricaner, ohne informierte Zustimmung chemischen Waffen ausgesetzt wurden [erlitten] viele von ihnen [...] Emphyseme, Augenschäden, Narbenbildung im Genitalbereich, psychische Schäden. [...] Und tatsächlich machten einige dieser Arbeiten mit chemischen Wirkstoffen ihn und einige andere Ärzte auf die Möglichkeit aufmerksam, dass Senfgas zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden könnte. Cornelius Rhoads übernahm nach dem Krieg einen Teil des überschüssigen Bestands an US-amerikanischen Chemiewaffen und wurde der erste Direktor des Sloan-Kettering-Instituts. Anschließend nutzte er seine Position, um die [...] Hinwendung zur Chemotherapie einzuleiten, und probierte eine Chemotherapie nach der anderen zur Krebsbekämpfung aus.“

Entsprechend waren in den 1950ern in der Chefetage der American Cancer Society (ACS) vertreten: neben Medizin, Presse, Pharmaindustrie, Anwaltskanzleien und Banken auch Manager von Standard Oil, ITT, General Motors (Alfred Sloan), sowie der Gründer des CIA-Vorläufers „Office of Strategic Services“ (William Donovan), der von 1950 bis 1953 zahlreiche Funktionen im „Cancer Crusade“ innehatte. Von „Johns Hopkins“ kamen der Direktor der „School of Hygiene and Public Health“ und der Gynäkologe Bernard Brack von der „School of Medicine“. Letzterer war zudem Leiter der Gynäkologischen Radiumklinik und Gründer der Krebsdiagnoseklinik im JHH und gehörte wie auch Jones, der Henrietta Lacks behandelt hatte, zur kleinen „Gruppe von vertrauenswürdigen Mitarbeitern und Schülern“ von TeLinde.

Die Verteilung des radioaktiven Materials wurde nach dem Kriegsende von der Atomic Energy Commission durchgeführt, deren Berater Rhoads wurde; an dem von ihm geleiteten Institut fanden auch Strahlungsexperiemente für das Pentagon statt. Der Verbund der „Oak Ridge Associated Universities“, der noch existiert und in dem von Anfang an u.a. die Johns Hopkins University Mitglied war, wurde ebenfalls mit den Produkten der Radioisotopenforschung versorgt. Vorangetrieben wurden die medizinischen Versuche an diesen zivilen Orten mit Vehemenz vom Militär.

„Der direkteste Zugang zu diesen Informationen wäre ein menschliches Experiment in speziell konzipierten Strahlungsstudien. Aus mehreren wichtigen Gründen wurde dies jedoch von der obersten Militärbehörde verboten. Aufgrund der Dringlichkeit des Bedarfs erscheint es zwingend erforderlich, die in bestimmten radiologischen Zentren vorhandenen Untersuchungsmöglichkeiten durch die Durchführung spezieller Untersuchungen und Maßnahmen bei Patienten zu nutzen, die sich einer Strahlentherapie wegen ihrer Erkrankung unterziehen. Während die Flexibilität des experimentellen Designs in einer radiologischen Klinik zwangsläufig begrenzt sein wird, werden die Informationen, die aus Patientenstudien gewonnen werden können, als potenziell unschätzbar wertvoll angesehen. Darüber hinaus ist dies derzeit die einzige Quelle menschlicher Daten.“

Inwiefern Henrietta Lacks‘ Behandlung im JHH davon beeinflusst war, ist nicht bekannt. Laut Untersuchungsunterlagen war die Therapie zunächst erfolgreich: Es gab im Mai ein „gutes Bestrahlungsergebnis“ und im Juni wurde „kein Nachweis eines Rückfalls“ gefunden. Ab Anfang Februar 1951 war sie zunächst mit Radium behandelt worden, dann folgte eine Röntgentherapie, wie die Journalistin Rebecca Skloot, die Zugang zu den Patientenakten hatte, schrieb:

 „Eineinhalb Monate lang wusste niemand [...], dass Henrietta krank war. Der Krebs war leicht geheim zu halten, da sie nur einmal zu Hopkins zurückkehren musste, für eine Untersuchung und eine zweite Radiumbehandlung. Zu diesem Zeitpunkt gefiel den Ärzten, was sie sahen: Ihr Gebärmutterhals war von der ersten Behandlung an etwas gerötet und entzündet, aber der Tumor schrumpfte. Trotzdem musste sie mit der Röntgentherapie beginnen, was bedeutete, dass sie Hopkins einen Monat lang jeden Wochentag besuchte. [...]
Der Tumor war durch die Radiumbehandlungen vollständig verschwunden. Soweit die Ärzte sehen konnten, war Henriettas Gebärmutterhals wieder normal und sie spürten nirgendwo sonst einen Tumor. [...] Die Bestrahlungsbehandlungen dienten lediglich dazu, sicherzustellen, dass sich in ihrem Inneren keine Krebszellen mehr befanden. [...]
Dann, drei Wochen nach Beginn der Röntgentherapie, begann sie innerlich zu brennen und ihr Urin kam heraus und fühlte sich an wie zerbrochenes Glas. [...] Der kurze Spaziergang zu Margaret fühlte sich immer länger an, und als sie dort ankam, wollte Henrietta nur noch schlafen. […] Eines Nachmittags, als Henrietta auf der Couch lag, hob sie ihr Hemd hoch, um Margaret und Sadie zu zeigen, was die Behandlungen bei ihr bewirkt hatten. Sadie keuchte: Die Haut von Henriettas Brüsten bis zu ihrem Becken war durch die Strahlung tiefschwarz verkohlt. Der Rest ihres Körpers hatte seinen natürlichen Farbton – eher die Farbe von Reh als von Kohle.“

Bei der Autopsie wurden „stark pigmentierte Haut über dem unteren Abdomen, wie man sie nach Strahlentherapie sieht“ und Tumore im Thorax und Abdomen festgestellt. Ein sehr entfernter Verwandter von ihr behauptet laut Ron Lacks, „dass die Ärzte, die meine Großmutter behandelten, keine entsprechende Zulassung hätten. Er sagte, das sei der Grund für ihre Fehldiagnose und ihren endgültigen Tod gewesen.“ Online sind lediglich Spuren eines vergeblichen Versuchs der juristischen Umsetzung vorhanden und was wirklich im JHH geschah, wird wohl niemals bekannt werden.

 

 

„Eine Verschwörung der Zellen“

Die Zellen, die Henrietta Lacks entnommen worden waren, wuchsen laut George Gey „wie Fingerhirse“, ein in Nordamerika verbreitetes Unkraut. Er und seine Frau, die das Labor gemeinsam betrieben, kultivierten sie in einer undefinierbaren Mischung von u.a. Blutserum aus menschlicher Plazenta, Hühnerplasma und außerdem „etwas, was die Geys Rinderembryoextrakt nannten. Dabei handelte es sich um die zerkleinerten Überreste eines drei Wochen alten Rinderembryos“. Die HeLa-Zellen wuchsen also in einem Gemisch von mindestens einer Vogel- und zwei Säugetierarten, wobei die menschlichen Zellen von zwei Individuen stammten und „fuhren im Gegensatz zu anderen Kulturen fort, in einer ununterbrochenen Rate zu wachsen, ohne Pause, ohne Änderung der Aktivität“. Es handelte sich um die Zellen des Tumors, der durch die Behandlung im Frühling „vollständig verschwunden“ war, während über den weiteren Verbleib der während der Autopsie im Oktober gesammelten Zellen keine publizierten Spuren zu finden waren.

Das menschliche Genom besteht aus einem diploiden (euploiden) Satz von 46 Chromosomen, die sich bei jeder Zellteilung normalerweise gleichmäßig auf die neu gebildeten Tochterzellen verteilen. Das Karyogramm zeigt hier „die Chromosomen von 20 einzelnen Zellen (dargestellt durch schwarze Linien) eines normalen männlichen Menschen. Jede Zelle verfügt über genau zwei Kopien von 22 Chromosomen und eine Kopie jedes Geschlechtschromosoms, was zeigt, dass menschliche Zellen einen festen und stabilen Karyotyp haben.“

Dagegen sind es in den aneuploiden HeLa-Zellen 70 bis 90 Chromosomen mit Veränderungen innerhalb der Chromosomen: „Die 23 normalen Chromosomen haben zwischen 0 und 4 Kopien, während die mehreren Dutzend Hybrid- oder ‚Marker‘-Chromosomen zwischen 0 und 2 haben. Die Kopienzahlen unterscheiden sich in den 20 gezeigten einzelnen HeLa-Zellen, sind aber nahezu klonal und schwanken um eine durchschnittlichen klonale Anzahl.“ Krebszellen unterscheiden sich so stark von gesunden Zellen, dass sie basierend auf ihrem aneuploiden Genom als eigene, parasitäre Art bezeichnet wurden.

  

Schon früh wurde entdeckt, dass sich diese Zell-Linie nicht nur über weite Entfernungen verschicken lässt und in ihrer neuen Umgebung weiter wächst, sondern auch, dass sich Polioviren darauf kultivieren lassen, wie Gey et al. 1953 beschrieben: „Studien zur in vitro-Vermehrung von Poliomyelitis-Viren - IV. Virale Multiplikation in einem stabilen Stamm von humanen malignen Epithelzellen (Stamm HeLa), gewonnen aus einem epidemoiden Karzinom der Cervix“. Ein früher Empfänger der Zell-Linie war das Tuskegee-Institut in Alabama, das Ende des 19. Jahrhunderts als Bildungsstätte für Afroamerikaner eingerichtet worden war und mit Förderung u.a. von Rockefeller und Carnegie erweitert wurde. Das dortige „Tuskegee Polio-Zentrum“ war 1939 durch einen Zuschuss der „National Foundation for Infantile Paralysis“ (NFIP) entstanden, die durch die groß angelegte Spendensammlungskampagne „March of Dimes“ (für den „Krieg gegen Polio“, der während des Korea-Kriegs auch optisch zunehmend martialisch auftrat) und den US-Präsidenten F.D.Roosevelt (1933-1945) bekannt gemacht wurde — Roosevelt hatte in den 1920ern die Diagnose Polio bekommen, seine Lähmung könnte jedoch tatsächlich durch das Guillain-Barré-Syndrom verursacht worden sein.

  

Die mutmaßliche Fehldiagnose Polio führte 1938 zur Gründung der NFIP durch Roosevelt und dessen Anwaltskollegen, der Stiftungs-Direktor und 1946 außerdem Vorsitzender des Kuratoriums des Tuskegee-Instituts wurde. Von dort wiederum kam ein Verbindungsmann zur NFIP, der als Kontaktstelle zur afroamerikanischen Bevölkerung fungierte.

 „In den 1950er Jahren veranstaltete Mr Bynum am Tuskegee Institute ein jährliches Spendensammeltreffen für schwarze Fachkräfte und bürgerliche Führungskräfte. Tuskegee war ein logischer Veranstaltungsort für die Kampagne, da der March of Dimes das Institut in vielerlei Hinsicht unterstützt hatte, angefangen mit einem Zuschuss für den Bau des ersten Poliozentrums für Schwarze im John A. Andrew Memorial Hospital in Tuskegee. Das Tuskegee Institute Infantile Paralysis Center nahm 1941 seinen ersten Poliopatienten auf.“

Die NFIP förderte außerdem die Impfstoffentwicklung von Jonas Salk, die 1952 zu einem injizierbaren Totimpfstoff führte und in einem großen „Feldversuch“ verwendet werden sollte. „[D]ie meisten Laboratorien planten, Kulturen von Affengewebe in der Feldstudien-Auswertung zu verwenden. Die NFIP-Leiter [...] traten erst an Tuskegee wegen wegen HeLa heran, nachdem ‚die Versorgung mit Rhesusaffen zweifelhaft und eine Wirtszellalternative notwendig wurde.‘“ Das NFIP richtete eine zentrale Verteilungsstelle im Tuskegee-Institut ein und 1953 begann dort die Massenproduktion der HeLa-Zellen, die direkt von den Zellen abstammten, die Henrietta Lacks 1951 im JHH entnommen worden waren.

 Die Massenimfpungen führten 1955 zum „Cutter-Vorfall“, als Tausenden von Kindern ein nicht inaktivierter Impfstoff der Firma Cutter injiziert wurde, der Gesundheitsschäden und Todesfälle verursachte. Da trotzdem beschlossen wurde, weiter zu impfen, traten Ärzte wie Alton Ochsner, der auch leitend in der ACS tätig und finanziell an Cutter beteiligt war, an die Öffentlichkeit. „Um seine Überzeugung zu demonstrieren, dass der Impfstoff wirklich bereit sei, impfte er seine eigenen Enkelkinder damit. [...] Ochsners Enkel starb. Seine Enkelin erkrankte an Polio, überlebte jedoch.“ Sein Sohn verklagte Cutter und damit „verklagte er im Wesentlichen seinen Vater, der schließlich die tödliche Dosis verabreicht hatte.“ Die Klage wurde zurück gezogen, die Kampagne ging weiter und richtete neuen Schaden an: Sowohl per Salk-Impfstoff als auch mit dem seit den 1960ern verwendeten „Schluckimpfungs“-Präparat von Albert Sabin wurde das onkogene Affenvirus SV40 verabreicht, dessen Promoter-DNA gerade in den Pfizer/BioNTech-„Impfstoffen“ entdeckt wurde.

  

Das „John A. Andrew Memorial Hospital“ beherbergte nicht nur das „erste Kinderlähmungs-Zentrum für Schwarze“, sondern diente gleichzeitig als Knotenpunkt für die „Tuskegee-Syphilis-Studie“, in der „der Public Health Service (Vorläufer des CDC) 40 Jahre lang absichtlich eine wirksame Therapie gegen eine lebensbedrohliche Krankheit bei 400 afroamerikanischen Männern zurückgehalten hat.“ In diesem Krankenhaus wurden die Männer vorsätzlich nicht gegen Syphilis behandelt, obwohl dies die Diagnose der Ärzte war, aber regelmäßig untersucht und einige von ihnen wurden schließlich autopsiert. Erzählt wurde den Männern vier Jahrzehnte lang, sie würden an „bad blood“ leiden.

Außer für den Polio-Impfstoff wurden die HeLa-Zellen bis heute für vielfältige Forschungen verwendet:

„Die Begeisterung für HeLa-Zellen überschritt industrielle und geografische Grenzen. Sie wurden während des Weltraumrennens ins All geschickt, um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf menschliche Zellen aufzudecken. Sie wurden untersucht, um die Auswirkungen der Strahlung nach Atombombenexplosionen zu bestimmen. Sie wurden sogar von der Schönheitsindustrie genutzt, um mögliche Nebenwirkungen neuer Kosmetikprodukte zu testen. Die Zellen wurden von biomedizinischen Forschern auf der ganzen Welt verwendet, um genetische Mutationen bei der Zellteilung zu untersuchen, potenzielle Krebstherapeutika zu entdecken und Behandlungen für Infektionskrankheiten zu entwickeln. [...]
Jetzt ebnen sie den Weg für Durchbrüche in der COVID-19-Forschung. Die bahnbrechende Studie, die die Infektiosität des Virus SARS-CoV-2 beim Menschen identifizierte, erfolgte anhand der aus Henrietta Lacks isolierten Zellen.“

Die HeLa-Zellen selbst überschritten weitere Grenzen, indem sie andere Zell-Linien kontaminierten:

„Forscher teilten ihre Kulturen untereinander wie Gärtner ihre Ableger, und als HeLa eine Petrischale nach der anderen übernahm, basierten Arbeiten über Hautzellen und Lungenzellen tatsächlich auf den Gebärmutterhalskrebszellen von Henrietta Lacks. Das Problem erreichte unglaubliche Ausmaße – im Jahr 1966 verglich Stanley Gartler 17 Kulturen scheinbar unterschiedlicher Gewebetypen und stellte fest, dass es sich bei allen um HeLa-Kulturen handelte. Im Jahr 1968 testete die American Type Culture Collection ihre gesamte Linie menschlicher Zellen, und ‚von diesen 34 Zell-Linien erwiesen sich 24 als HeLa.‘ Im Jahr 1972 versorgten russische Wissenschaftler amerikanische Wissenschaftler mit sechs verschiedenen Krebszellen, die in verschiedenen Teilen der Sowjetunion entnommen worden waren und ‚alle sechs erwiesen sich als HeLa.‘“

Entdecker dieser Kontaminationen war der US-amerikanische Cytogenetiker Walter Nelson-Rees, der die Zellkulturen des National Cancer Institute betreute und dessen Arbeit in Michael Golds Buch „A Conspiracy of Cells“ beschrieben wird. Auf den Vortrag, in dem er seine Ergebnisse vortrug, folgte zunächst „Totenstille“.

„Die schweigenden Russen luden Nelson-Rees umgehend nach Russland ein, um seine Techniken zu lerenen. Der ‚freundliche‘ Empfang führte zu einem schwerwiegenden Fehler: Er ging davon aus, dass es den amerikanischen Wissenschaftlern ebenso wissen wollten, ob ihre Arbeit kontaminiert war! Aber wie er erfuhr, wollte es niemand hören! Sicherlich nicht die Virologen, die große Namen waren und in großen Labors wichtige Arbeit leisteten. Nelson-Rees war ‚fassungslos und wütend‘ über die amerikanische Aufnahme seiner Warnungen. Nicht nur einzelne Wissenschaftler waren nicht bereit, Fehler zuzugeben, auch Zeitschriften waren nicht bereit, die Warnungen zu veröffentlichen. [...]
‚Das war der ruhige Beginn des Kreuzzugs.‘ [...] Er fand einige verblüffende Dinge: ‚Das National Cancer Institute verteilte HeLa-Zellen unter falschen Namen im ganzen Land. [...]
HeLa-Zellen bleiben bestehen, weil ihnen in der Wissenschaft immer ein gewisses menschliches Element geholfen hat, ein Element, das mit Emotionen, Egos, der Zurückhaltung, Fehler zuzugeben, und vielen anderen Dingen verbunden ist, über die er viele Vorträge gehalten hat. Es ist alles menschlich – der Unwille, Stunden um Stunden wegzuwerfen von dem, was als gute Forschung angesehen wurde, und die Sorge, ein weiteres beantragtes Stipendium zu gefährden, die Eile, als erster mit einer Publikation herauszukommen. [...] Und es beschränkt sich nicht nur auf Biologie und Krebsforschung. Alle Wissenschaftler machen bei vielen Unternehmungen Fehler und haben alle die gleichen Probleme.“

In einem 2021 veröffentlichten Paper wurden Schwere und Dauerhaftigkeit des Problems anhand von zwei seit den 1960ern bekannten „Hochstaplern“ verdeutlicht: „Diese beiden Zell-Llinien wurden in 8497 und 1397 veröffentlichten Artikeln verwendet und ausführlich als Kehlkopfkrebs bzw. normaler Darm beschrieben und nicht als ihre wahre Identität: die Gebärmutterhalskrebs-Zell-Linie HeLa.“ Ein kontaktiertes Labor („Lab X“) erkannte nach mehreren Veröffentlichungen von 1988 bis 2011 den Fehler und stellte die Arbeit an der Zell-Linie ein, zog die Publikationen aber nicht zurück, die weiter zitiert werden. Milliardenbeträge „wurden möglicherweise ausgegeben, um Arbeit mit unautorisierten Hochstapler-Zell-Linien zu unterstützen“ und bei einer Umfrage gaben über 50% der Forscher an, ihre Zell-Linien nie authentifiziert zu haben und „einige sahen auch keine Notwendigkeit dafür, da ‚sie nie Fehler machen‘“. Entsprechend ist die Konsequenz:

„Das Problem der Zell-Linien-Kreuzkontamination besteht bis heute fort und nimmt trotz langjähriger Bemühungen, das Bewusstsein zu schärfen und Lösungen vorzuschlagen, an Häufigkeit und Schwere zu. Der Anteil falscher Zell-Linien, über den in der Literatur berichtet wird, liegt zwischen 10 % und 100 %, selbst wenn Sammlungen untersucht werden, in denen diese Zell-Linien von ihren Urhebern hinterlegt wurden. [...]
Obwohl Kreuzkontamination ursprünglich als ‚HeLa-Problem‘ galt, kann sie jede in einem Labor verwendete Zell-Linie betreffen, und die Kontamination kann jede schnell wachsende Zell-Linie sein.“

In einem von Nelson-Rees mitverfassten Artikel wird erwähnt, dass „[i]n die Debatte sogar Dr. Jonas Salk verwickelt wurde, der auf einer Konferenz im Oktober 1978 erklärte, dass er Probanden, die an einem Impfstoffversuch teilnahmen, HeLa-Zellen injiziert hatte, die seine Kulturen kontaminiert hatten; in seinen veröffentlichten Bemerkungen über die ‚theoretische‘ Möglichkeit der Übertragung eines Neoplasie-induzierenden Faktors fand HeLa jedoch keine Erwähnung.“ Nelson-Rees, der als Überbringer der schlechten Nachrichten in den vorzeitigen Ruhestand gezwungen wurde, berichtete weiter:

„[I]m Fall von HeLa müssen wir uns auch an etwas anderes erinnern, nämlich daran, dass man Zell-Linien oder Zellkulturen nicht zurückrufen kann wie Lastwagen oder Autos einer bestimmten Jahresproduktion. Sobald die Zellen weltweit verteilt sind und weiter wachsen, wird es durch die genetische Isolation selbst zu evolutionären Veränderungen in den Zellen kommen, die voneinander getrennt wurden, und zu Unterschieden in den Zellkulturen führen können. Mit anderen Worten, nicht alle HeLa-Zellen sind gleich. Es wird Subkulturen von HeLa-Zellen geben, genauso wie es Subkulturen von Arten geben wird, die sich durch Isolierung zu verschiedenen Kulturen entwickeln. Und es ist ziemlich wahrscheinlich — und wir haben einmal eine Studie durchgeführt —, dass eine Vielzahl verschiedener HeLa-Zellen aus verschiedenen Labors, eigentlich aus verschiedenen Teilen der Welt, signifikante Unterschiede in den Chromosomen aufweisen, dass es signifikante Unterschiede in der Fähigkeit der Zellen gibt, Tumore zu erzeugen, wenn sie in Hamsterbackentaschen geimpft werden. Es gibt Unterschiede bei den eigentlichen Marker-Chromosomen, die schon früh so wichtig waren und die als Marker für HeLa-Zellen sehr wichtig sind. Man muss also sehr vorsichtig sein, was es ist...“

Diese Unterschiede, die zu verwirrenden Ergebnissen mit HeLa-Zellen führen, sind auch im Kariogramm sichtbar. Ein Krebsforscher drückt es so aus: „HeLa-Zellen haben sich im Labor entwickelt und sind heute sogar noch stabiler, als sie es wahrscheinlich bei ihrer Entstehung waren.“

 Seit 1951 wurden Tonnen dieser Zellen produziert, die mehr oder weniger identisch sind mit denen, die damals Teil von Henrietta Lacks waren, und es wurden Unsummen damit verdient. Forscher in aller Welt haben mit den HeLa-Zellen Publikationen gefüllt, Preise gewonnen und sie wissentlich und unwissentlich verteilt. Ihre Verbreitung geht unsichtbar weiter und daher dürften es noch mehr Publikationen sein, die mit HeLa-Zellen gemacht wurden als die diese graphisch dargestellten Zahlen für die „offizielle“ Zell-Linie.

  

 

 

„Wer war HeLa?“

Gey starb 1970 und im darauf folgenden Jahr erschien in der Fachzeitschrift Obstretics and Gynecology von einer Autorengruppe um den Leiter der medizinischen Abteilung des JHH der wissenschaftliche Nachruf „George Otto Gey (1899-1970): Die HeLa-Zellen und eine Neubewertung ihres Ursprungs“. Darin wurde 20 Jahre nach dem Tod von Henrietta Lacks und ein Jahr nach dem Tod von Gey die wahre Herkunft der Zellen enthüllt und eine Neudiagnose gestellt:

 „Sie enthüllten nicht nur, dass Helen Lane in Wahrheit Henrietta Lacks war, sondern berichteten auch, dass die ursprünglichen HeLa-Zellen nicht von dem Typ waren, den jeder, der sich in diesen Dingen auskennt, angenommen hat: ‚In all diesen Jahren wurde HeLa für ein epidermoides Karzinom der Cervix (ein langsam-wachsender Tumor von Oberflächen- oder hautartigen Zellen) gehalten. Ihre Histopathologie wurde als gesichert angesehen.‘ Die Forscher von Hopkins entschieden sich, nochmal einen Blick auf die Original-Schnitte von 1951 zu werfen und stellten fest, dass HeLa-Zellen ‚ohne Zweifel … ein sehr aggressives Adenokarziom der Cervix (ein Drüsen-Tumor) war.‘“

 Einem größeren Publikum wurde der richtige Name bekannt, als im März 1973 in einem Leserbrief an das britische Wissenschaftsjournal Nature die Frage gestellt wurde „Wer war HeLa?“, auf die im April mit einem Verweis auf den Artikel von 1971 die Antwort folgte.

In Science, dem US-amerikanischen Pendant zu Nature, erschien 1974 die Meldung „HeLa (für Henrietta Lacks)“, nachdem kurz zuvor dort von Nelson-Rees et al. über die verbreiteten Kontaminationen durch diese Zell-Linie berichtet und breiteres Interesse an ihr geweckt worden war. Die Familie hatte im Jahr zuvor zufällig von HeLa erfahren, wie Ron Lacks schreibt:

„Wir erfuhren zum ersten Mal von den Zellen meiner Großmutter, als ich etwa sechzehn Jahre alt war, fast ein Vierteljahrhundert nach ihrem Tod. Meine Mutter hatte ein Brunch mit einer Freundin, der Schwester ihrer Freundin und dem Ehemann der Schwester, einem Wissenschaftler aus Washington, D.C. Nachdem er meiner Mutter vorgestellt worden war, bemerkte der Wissenschaftler, dass ihr Name ihr bekannt vorkam. Er erzählte ihr, dass er in seinem Labor mit Zellen namens HeLa gearbeitet habe, die von einer Frau namens Henrietta Lacks stammten. […] Meine Mutter erzählte ihm, dass Henrietta Lacks die Mutter ihres Mannes war und dass sie schon seit fast 24 Jahren verstorben war. Meine Mutter wusste nicht, was er damit meinte, mit ihren Zellen zu arbeiten, und die Nachricht erschütterte sie ein wenig. […] Er sagte ihr, dass sie in der Tat so weit verbreitet waren, dass die meisten Molekularwissenschaftler der Welt irgendwann mit ihnen gearbeitet hatten.
Meine Mutter [...] erzählte meinem Vater, dass die Zellen seiner Mutter noch lebten, und erklärte ihm, was der Wissenschaftler ihr gesagt hatte, aber keiner von beiden verstand wirklich, was passiert war. Mein Vater rief die Familie zusammen, um ihnen von den Zellen zu erzählen. Jetzt waren alle ganz verwirrt. Sie wollten wissen, was es bedeutete, dass die Zellen noch am Leben waren, und warum ihnen niemand etwas davon erzählt hatte. Die Familie war noch in Baltimore, und einige von uns waren in dieser Zeit zur Behandlung im Johns Hopkins gewesen. Sie hätten leicht mit uns in Kontakt treten können, wenn sie es gewollt hätten. […]
Meine Mutter rief ein paar Mal bei Johns Hopkins an, um herauszufinden, was mit den Zellen los war. Sie schaltete sogar einige Anwälte ein, um herauszufinden, was los war, aber auch die konnten nichts aus dem Krankenhaus herausbekommen. Wir haben überhaupt keine Informationen bekommen. Schlimmer noch, sie gaben uns nie einen glaubwürdigen Grund, warum sie uns nichts sagten. Sie erklärten nur, dass sie 1951 nicht verpflichtet waren, Schwarzen etwas zu sagen, nicht einmal Henriettas Ehemann. […] Uns wurde gesagt, dass alle Aufzeichnungen über Henrietta in einem Tresor im Johns Hopkins verschlossen waren.“

Die Angehörigen wurden zwar nicht informiert, aber zu neuen Forschungsobjekten gemacht, wie der Enkel weiter berichtet:

„Einige Krankenschwestern von Johns Hopkins kamen ins Haus und nahmen allen Geschwistern Blut ab. Sie wollten auch von mir und meinen Geschwistern Proben nehmen, aber meine Mutter sagte nein. Wir haben nie genau erfahren, was sie mit diesen Proben gemacht haben. Die Krankenschwestern sagten der Familie, dass sie sich Sorgen machten, dass sie die gleiche Krankheit wie Henrietta haben könnten, aber Männer können das nicht bekommen, also war das nur eine fadenscheinige Ausrede. […]
Meine Mutter rief oft im Krankenhaus an und erkundigte sich nach dem Status von Henriettas Zellen und den entnommenen Blutproben, aber sie bekam nie eine Antwort. Als wir keine Antworten bekamen, bekamen wir Angst davor, was sie mit den Zellen machen wollten. […] Tatsächlich bin ich mir immer noch nicht zu 100 % darüber im Klaren, was sie mit den Blutproben meines Vaters und seiner Geschwister gemacht haben. Ich habe ein paar Artikel gelesen, in denen genetische Marker erwähnt werden, die sie in unserer DNA gefunden haben, aber wir haben immer noch keine eindeutigen Antworten. Ich habe auch gelesen, dass sie die Blutproben für die Untersuchung der genetischen Kartierung verwendet haben. Soweit ich weiß, wird dabei versucht, die Übertragung von Krankheiten von Eltern auf Kinder mit Genen und Chromosomen in Verbindung zu bringen.“

Außerhalb des Wissenschaftsbetriebs wurde die Geschichte von Henrietta Lacks zunächst durch einen Artikel von Michael Rogers im Rolling Stone bekannt, der im April 1976 erschien. Ron Lacks schreibt dazu:

 „Eines Tages kam ich gerade von der Schule nach Hause und ein Reporter des Rolling Stone war im Haus und führte ein Interview mit [dem Witwer] Day, meiner Mutter, meinem Vater und meiner Schwester. Als sie mich interviewten, verstand ich nicht wirklich, worum es ging, aber ich wusste, dass es etwas Besonderes an meiner Großmutter war. […]
Als sechzehnjähriger Teenager war der Artikel im Rolling Stone eine große Sache in der Nachbarschaft. Meine Familie wurde ein wenig berühmt. […] Dann, gerade als es wieder ruhiger wurde, kam der Artikel im Jet Magazine heraus. Ich muss zugeben, dass ich nicht viel über Rolling Stone wusste, aber ich wusste über Jet Bescheid. Alle Schwarzen kannten Jet, und darin zu erscheinen war eine große Sache. Es war für schwarze Leser, und alle Nachbarn sahen den Artikel. Im Jet zu sein, bedeutete, dass wir den Durchbruch geschafft hatten.“

Nach dem Artikel in Jet folgte einer in Ebony für das gleiche Publikum, beide Artikel mit den selben Familienfotos. Neben aktuellen Bildern war immer das alte Foto dabei, auf dem das Ehepaar in dieser Umgebung wirkte wie Wesen aus einer anderen Welt und über das der Witwer dem Journalisten vom Rolling Stone gesagt hatte:

 „Es ist ein Foto von ihm und Henrietta, beide in Sonntagskleidung, und wurde, wie er sagt, genau bei ihrer Ankunft aus Virginia in Baltimore im Jahr 1943 aufgenommen. Das junge Paar blickt ruhig in die Kamera, aber irgend etwas an dem Bild wirkt äußerst unnatürlich.
‚Ich sagte, schick es zurück‘, sagt [Henrietta Lacks‘ Sohn] Lawrence und schaut mir über die Schulter. Das Bild, erklärt er, sei anhand eines zerfetzten 2x3-Originals restauriert und getönt worden. […]
[Der Witwer] David Lacks studiert das Foto noch immer. ‚Die Beine sind okay‘, sagt er. ‚Aber es ist das Gesicht.‘ Er schüttelt den Kopf. ‚Sie haben das Gesicht überhaupt nicht richtig hinbekommen.‘“

 

Danach folgte fast 20 Jahre später eine Veröffentlichung im Magazin Emerge mit ebenfalls afroamerikanischem Publikum. Dies ist die Vorgeschichte dieses Artikels, wie sie der ehemalige Black Panther Ray Bullock beschreibt:

Nachdem ich Ende 1993 oder Anfang 1994 die einzigartige Geschichte von Mrs. Lacks [...] entdeckt hatte, schrieb ich an zwei bekannte Autorinnen und Aktivistinnen an der Ostküste. In dem Brief erklärte ich, wie das Zellgewebe dieser unbekannten und nicht gefeierten armen schwarzen Frau die medizinische Wissenschaft revolutioniert hatte. Ich bat sie, sich zu erkundigen, ob ihre Familie entschädigt worden sei. Die Lizenzgebühren für die HeLa-Zell-Linien hätten Millionen wert sein sollen. [...]
Eines Abends ging ich an De Lauers Kiosk in der Innenstadt von Oakland vorbei, als mir mein Instinkt sagte, ich solle in das Schaufenster des Ladens schauen. Ich schaute. Da war sie auf der Titelseite von ‚Henrietta Lacks: An Unsung Hero‘ Emerge Magazine, Oktober 1994. Eine der Schwestern hatte die Geschichte an Harriet A. Washington verkauft oder gegeben [...].
Mrs. Washington ist eine Medizinethikerin und Autorin, deren Arbeit sich auf die Schnittstelle zwischen Biotechnologie, Ethik und der Geschichte der Medizin konzentriert. [...] Die Geschichte von Harriet [sic] Lacks eröffnete ihr eine marktfähige Karriere. Anschließend verfasste sie den Bestseller ‚Medical Apartheid: The Dark History of Medical Experimentation with African Americans from the Colonial Era to the Present’.
Das Buch brachte Mrs. Washington zahlreiche Auszeichnungen ein, darunter einen PEN Award 2007, den National Book Critics Circle Award for Nonfiction 2007 und sie wurde für ihre Arbeit mit einem von der Alfred P. Sloan Foundation finanzierten Science Desk Award belohnt. [...]
Ein Freund und Cousin von Ben Chavis, dem damaligen Präsidenten der NAACP an der Ostküste, erzählte mir, dass die Familie Lacks infolge der Emerge-Geschichte durch Sondergesetze des Staates Maryland entschädigt worden sei. Ich hatte keine Möglichkeit festzustellen, ob die Geschichte wahr war oder nicht, möglicherweise handelte es sich um eine absichtliche Fehlinformation. Wurde die Familie Lacks von Johns Hopkins für die Entnahmung ihrer Gewebe ohne ihre informierte Zustimmung entschädigt? Ich glaube nicht, dass sie es wurden. War Mrs. Lacks ein menschliches Strahlungsversuchskaninchen? Ich glaube schon.”

Washington ist u.a. am National Center for Bioethics der Tuskegee University” tätig und auf ihren Bestseller Medical Apartheid” folgte im Jahr 2021 — also im ersten C19-Impf”-Jahr — das Buch „Carte Blanche: The Erosion of Informed Consent in Medical Research”. Am 20. Dezember 2020, wenige Tage nach der Notfallzulassung der BioNTech/Pfizer-modRNA in den USA verkündete sie bereits und ohne auf den „Informed Consent“ bei diesem gigantischen Experiment zu drängen: „Ich denke, das ist eine gute Sache, weil ich denke, dass dieser Impfstoff sicher und wirksam sein wird – genau das, was wir brauchen. Daher halte ich alles, was getan wird, um auch Afroamerikaner zu ermutigen, davon zu profitieren, für einen guten Schritt.”

 

 „Das unsterbliche Leben von Henrietta Lacks“

Das neue Jahrhundert brachte weltweite Bekanntheit für Henrietta Lacks und deren Familie durch die Journalistin Rebecca Skloot, mit der Washington befreundet ist: „Ja, Rebecca ist eine Freundin von mir, ich bin stolz, das zu sagen. Wir sind in derselben Schreibgruppe.“ Dies ist die Erinnerung von Ron Lacks:

„Als wir zum ersten Mal auf Rebecca Skloot aufmerksam gemacht wurden, vertraute ihr keiner von uns. Eigentlich wollten wir sie gar nicht erst treffen. Sie hat sogar in einem Interview nach dem anderen gesagt, dass es mehr als eineinhalb Jahre gedauert hat, bis [Henrietta Lacks‘ Tochter] Dale dazu kam, ihr zu helfen. Hier ist eines der Zitate, die ich gefunden habe: ‚1. Januar 2000, als ich die Familie zum ersten Mal traf. Es dauerte ungefähr anderthalb Jahre, bis sie mich kennenlernten. Sie wussten nicht, wem sie vertrauen sollten. Sie waren meiner verständlicherweise überdrüssig.‘ Sie hat diesen Teil richtig verstanden. Wir waren alle sehr müde von ihr. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir mit so vielen Betrügern zu tun gehabt, dass wir nicht mehr versuchten, mit jemand Neuem zu verhandeln. Wir wussten nur, dass eine Frau versuchte, mit der Familie über Henriettas Zellen zu sprechen.“

Das erste Ergebnis dieses Kontakts war ein Artikel im Johns Hopkins Magazine, bebildert mit einem Foto des Hausfotografen der Universitätspublikation, auf dem Henrietta Lacks‘ Sohn David das verunglückte Foto des Ehepaars in die Kamera hält. Skloots Kontakt zum JHH war offenbar von Anfang an eng und sie erhielt erheblich besseren Zugang zu den Akten als die Familie.

 

Der Text, der mehr Science Fiction als Science war, begann so:

„Kurz vor ihrem Tod tanzte Henrietta Lacks. Während der Film lief, neckte ihr langes, dünnes Gesicht die Kamera und ließ ein verführerisches Grinsen aufblitzen, während sie sich bewegte, während ihr Blick auf die Linse gerichtet war. Sie legte den Kopf zurück, hob die Hände und schwenkte sie sanft in der Luft, bevor sie sie fallen ließ, um ihre Lockenwickler zu glätten. Dann wurde der Film leer.“

 Im weiteren Text gibt es die Wiedergabe dessen, was der Witwer über Erkrankung und Tod seiner Frau gesagt hat:

 

Das folgende Zitat stammt aus dem Artikel im Rolling Stone von 1976; bei Skloot gibt es keine Angabe darüber, dass dieser Passus bei ihr aus einer anderen Quelle kommt.

 

Skloots Buch „The Immortal Life of Henrietta Lacks“ erschien 2010. Es wurde millionenfach verkauft, in mehrere Sprachen übersetzt, zur Lektüre an Schulen und in Universitäten, u.a. mit dem Wellcome Book Prize ausgezeichnet und blieb über 6 Jahre auf der Bestsellerliste der New York Times. Und es bestimmte fortan das Bild von der Geschichte um Henrietta Lacks. Die meisten Leser halten das Buch für aufklärerisch, kritisch und fortschrittlich und nur wenige kritisieren es. Ein Kritiker außerhalb der Familie Lacks ist Bullock, der schrieb:

 „Am 1. Februar 2010 war ich überrascht und glücklich, als Mrs. Henrietta Lacks am ersten Tag des Black History Month das Internet öffnete. Aber ich wurde bald desillusioniert, als mir klar wurde, dass ihr Leben von einer Romantikerin umgeschrieben, an den Rand gedrängt und kommerzialisiert worden war, während die Täter der Verbrechen gegen sie (die Menschheit) verschleiert worden waren.“

Auch eine US-amerikanische Bioethikerin bekennt, sie sei „kein großer Fan“, denn: „Ein Problem besteht darin, dass das Buch die Geschichte der Afroamerikaner in Medizin und Bioethik ausschließlich durch die Linse von Ausbeutung, Machtlosigkeit und Viktimisierung sieht. [...] Über diesen Mangel hinaus beschreibt das Buch stellenweise eine typisch dysfunktionale schwarze Famillie. Skloot stellt Promiskuität, Geisteskrankheit und Gefängnisaufenthalt in den Vordergrund ohne zu erklären, warum das für ihre Geschichte notwendig ist. Und ihr Transkript der Familienkonversation in den von ihr so genannten ‚native dialects‘ trägt bei zu einem fehlerhaften Bild einer ungebildeten Familie, die keine komplizierten Entscheidungen treffen kann.“ Der „native dialect“ klingt wie aus Porgy and Bess: „Ain’t nothin serious wrong [...]. Doctor’s gonna fix me right up.“

Der Enkel Ron Lacks schreibt nachträglich über das Buch und Skloot: „Sie kam herein, entführte unsere Geschichte und zerstörte dabei die gesamte Lacks-Familie völlig.“ Die meisten Informationen aus dem Familienkreis erhielt Skloot von Deborah, der Tochter von Henrietta Lacks, die Dale genannt wurde und noch vor Fertigstellung des Buches starb.

„Eine Weile nach Dales Tod kam Rebecca Skloot mit einer Abschrift des Buches ins Haus, damit die Familie sie lesen konnte. [...] Nachdem er das Protokoll durchgesehen hatte, rief mein Vater Rebecca Skloot an die Seite und sagte ihr, dass er mit dem Buch und der Art und Weise, wie es die Familie darstellte, unzufrieden sei. Es gefiel ihm nicht, dass die Familie als arm und ungebildet dargestellt wurde, obwohl das weit von der Wahrheit entfernt war. Er sagte ihr, dass sie einige der unwahren Dinge herausnehmen müsse, zum Beispiel, dass meine Großmutter Analphabetin sei. Sie sagte ihm, das Buch würde nicht geändert, weil es ihre Geschichte sei. Wie hat sich nun dieses Buch von Henriettas Geschichte über Dales Geschichte bis hin zu Rebecca Skloots Geschichte verändert? [...]
Sie behauptete, es sei ihr sehr wichtig, Henriettas Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen. Sie hätte das tun können, ohne den Ruf unserer Familie in den Schmutz zu ziehen. Ein weiteres Problem, das ich mit Rebecca Skloot habe, ist, dass sie unsere wertvollen Familienfotos nie zurückgegeben hat. Ich weiß nicht einmal genau, wie sie an sie gekommen ist, aber sie hat zugegeben, dass sie Bilder von unserer Familie hatte, während sie das Buch schrieb. [...] Das Bild vom Cover des Buches … es wurde im gesamten Internet veröffentlicht. Aber es wurde ohne Erlaubnis verwendet. Mein Vater war der Meinung, dass es sich um eine Art Urheberrechtsverletzung handeln musste, aber als er versuchte, rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, halfen ihm keine Anwälte.“

Außer mit Familienmitgliedern sprach Skloot mit Zeitzeugen und Journalistenkollegen und hatte die volle Unterstützung von „Johns Hopkins“, wie Ron Lacks schreibt:

„Tatsächlich habe ich ein Interview gesehen, das Rebecca Skloot [...] gegeben hat. Der Moderator fragte sie, ob Johns Hopkins bereit sei, mit ihr an ihrem Buch zu arbeiten. Hier ist ihre Antwort: ‚Ja, sie haben nie versucht, etwas zu verbergen. Ich hatte dort Zugriff auf alle Archive. [...]‘ Also wählte das Krankenhaus sie als die Person aus, mit der es sich befassen wollte. Nicht der Schwarze, der kam und Fragen stellte. Nicht die schwarze Frau, die kam und Fragen stellte. Nicht einmal die unmittelbare schwarze Familie von Henrietta.“

Entsprechend sollte Skloot wenigstens eine korrekte Darstellung von Henrietta Lacks‘ Krankengeschichte möglich sein, doch an zwei Beispielen kann gezeigt werden, dass die Darstellung der Autorin zumindest fragwürdig ist. Zum einen geht es um den Zeitablauf: Die Einwilligung von Henrietta Lacks für „alle operativen Eingriffe“ stammt vom 6. Februar 1951 und laut der Klageschrift wurde der Eingriff am Tag zuvor vorgenommen (s.o.). Folgt man Skloot, ist die Chronologie eine andere und der Eingriff wäre nicht vor der Einwilligungserklärung erfolgt, sondern vorschriftsmäßig danach:

„Am 5. Februar 1951, nachdem Jones Henriettas Biopsiebericht aus dem Labor zurückbekommen hatte, rief er sie an und teilte ihr mit, dass es bösartig sei. [...] Am nächsten Morgen [6.2.1951] stieg sie wieder aus dem Buick vor Hopkins und sagte [ihrem Mann] Day und den Kindern, sie sollten sich keine Sorgen machen. [...] Henrietta ging direkt zum Aufnahmeschalter und teilte der Empfangsdame mit, dass sie für ihre Behandlung gekommen sei. Dann unterschrieb sie ein Formular mit den Worten ‚Operationserlaubnis‘ oben auf der Seite. [...] Dann folgte sie einer Krankenschwester durch einen langen Flur in die Station für farbige Frauen, wo Howard Jones und mehrere andere weiße Ärzte mehr Tests durchführten als in ihrem gesamten Leben. [...] In ihrer zweiten Nacht im Krankenhaus gab die diensthabende Krankenschwester Henrietta ein frühes Abendessen, damit ihr Magen am nächsten Morgen [7.2.51] leer war, als ein Arzt sie für ihre erste Krebsbehandlung unter Narkose setzte.“

Außerdem wird im Buch die Autopsie beschrieben, während der die Assistentin von Gey der Toten Zellen entnahm, deren Charakteristika und Verbleib unklar geblieben ist. Laut Skloot war „der Pathologe Dr. Wilbur“, während laut einem von Nelson-Rees mitverfaßten Artikel über „Henrietta Lacks, HeLa -Zellen und Zellkulturkontamination“ eine „Ella Oppenheimer, MD“ den Autopsiebericht verfasst hat. Verwirrenderweise existierten zwei promovierte Medizinerinnen namens Ella Oppenheimer, die von 1892 bis 1983 bzw. von 1897 bis 1981 lebten. Es wird entgegen der Darstellung von Bullock letztere gewesen sein, die Pathologin im JHH war und vermutlich keine Beziehung zu Robert Oppenheimer hatte, dem wissenschaftlichen Leiter des Manhattan-Projekts. Im Zusammenhang mit Henrietta Lacks trägt allein ihr Gynäkologe im JHH Wilbur als zweiten Vornamen (der im Buch allerdings nicht genannt wird im Gegensatz zum sorgfältig aus geschriebenen Namen seines Vorgesetzten: „Richard Wesley TeLinde“).

Skloot wird zugute gehalten, dass sie 2009 die „Henrietta Lacks Foundation“ gegründet hat und dass sie vor zehn Jahren eine Beteiligung von einigen Familienmitgliedern bei der Verwendung der HeLa-Genomsequenz erwirkte, was Ron Lacks so beschreibt:

„Diese ganze Situation begann im Jahr 2013, als einige deutsche Wissenschaftler einen Artikel veröffentlichten, in dem sie DNA aus den HeLa-Zelllinien mit gesunden menschlichen Zellen verglichen. [...] Als die Familie von dem Artikel erfuhr, äußerten wir unsere Besorgnis über die Verletzung unserer Privatsphäre. Rebecca Skloot organisierte ein Treffen zwischen den NIH [National Institutes of Health] und bestimmten Familienmitgliedern, um die Probleme anzugehen. Wieder einmal war die Sorge der schwarzen Familie nicht wichtig genug, um etwas zu bewirken, aber als sich die weiße Dame einmischte, zeigte sich die höchste medizinische Organisation des Landes bereit, sich zusammenzusetzen und zu verhandeln.
Sie haben ein Programm entwickelt, bei dem Wissenschaftler einen Antrag stellen müssen, bevor sie auf die DNA-Daten der Zellen meiner Großmutter zugreifen können. Dann prüft ein Gremium, dem zwei Mitglieder der Lacks-Familie angehören, den Antrag und entscheidet, ob er genehmigt wird oder nicht. [...]
Keinem der Kinder meines Vaters wurde überhaupt die Möglichkeit geboten, die Familie im NIH-Vorstand zu vertreten. [...]
Die einzige Person, die dort saß und ein direkter Nachkomme von Henrietta Lacks war, war ihr ältester Sohn, mein Vater Lawrence Lacks. Zu sehen, wie unsere eigenen Familienmitglieder dort sitzen und sich mehr darum kümmern, denselben Institutionen zu helfen, die Henriettas Zellen gestohlen haben, als um ihre eigene Familie … das war ein harter Tritt in die Magengrube. [...]
Mein Vater und ich haben dem NIH-Deal nie zugestimmt.“ 

The Henrietta Lacks Foundation™“ macht mit ihrem Copyright von 2010-2017 einen verlassenen Eindruck, es werden aber eingehende Spenden bis MaI 2023 gemeldet. Präsidentin und Gründerin ist Skloot, Hauptsitz ist in Lake Oswego, Oregon und die Förderung, die vergeben wird, ging an „fast 30 Mitglieder der Lacks-Familie“, die in der Stiftung ansonsten nicht vertreten ist. Ron Lacks schreibt dazu:

 „Kurz bevor das Buch erschien, gründete sie die Henrietta Lacks Foundation. Sie soll den Nachkommen meiner Großmutter mit medizinischen Ausgaben, Stipendien und anderen finanziellen Bedürfnissen zu helfen. [...] Diese Dinge sind großartig und ich schätze sie, aber im Vergleich zu dem Geld, das Rebecca Skloot mit unserer Familie verdient hat, ist es immer noch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und der Prozess, Hilfe von der Stiftung zu bekommen, ist wirklich entwürdigend. Wir müssen Rebecca Skloot schreiben und sie um Hilfe bitten, dies und jenes für die Familie Lacks zu tun. [...]
Sie macht ständig Werbung dafür, dass das Geld ausgegeben wurde, um Familienmitgliedern zu helfen, was meiner Meinung nach einige Datenschutzprobleme aufwirft. Sie behauptet auch, dass den Nachkommen des Tuskegee-Experiments Zuschüsse gewährt wurden, aber ich habe noch nie einen Beweis dafür gesehen.“

Bei den „Testimonials“ auf der Stiftungs-Website taucht eine Person von der „Voices for Our Father’s Legacy Foundation“ zur Erinnerung an die Opfer der „Tuskegee Syphilis-Studie“ auf, alle anderen Danksagungen stammen von Familienmitgliedern wie den Urenkelinnen Victoria Baptiste und Veronica Spencer, die Geld für eine medizinische Berufsausbildung erhielten. Ebenfalls auf der Stiftungs-Website ist zu lesen: „Eines war sich Rebecca Skloot sicher, als sie ‚Das unsterbliche Leben der Henrietta Lacks‘ schrieb: Sie wollte nicht von der Familie Lacks profitieren, ohne etwas dafür zu geben.“ Die Schätzung des Nettovermögens von Skloot liegt bei 5 Millionen Dollar, das meiste stammt aus dem Buch und damit verbundenen Einnahmen wie den Filmrechten. Ihre HeLa-Vermarktung führt sie auch weiterhin fort.

Danach folgten Tweets über den Umgang mit „Covid-Leugnern und Impfverweigerern“, „Go HeLa! Go science!“ (wieder zur „Impfung“) und seit dem März 2022 ist nach einem letzten Retweet über C19-Booster Ruhe eingekehrt.

 

 

„Science Fiction Double Feature“

Noch in seinem Erscheinungsjahr war Oprah Winfrey „zutiefst berührt von dem erstaunlichen Buch ‚The Immortal Life of Henrietta Lacks‘, dem wahren Bericht einer einzelnen Patientin, die unwissentlich die moderne Medizin veränderte. Jetzt spielt sie selbst in der HBO-Adaption [...] an der Seite von Rose Byrne [als Skloot]. Ein Blick auf den Weg einer Frau vom Gewöhnlichen zum Legendären.“ Die durch Selbstvermarktung zur Milliardärin gewordene Winfrey erwarb die Rechte am Buch und fand bereits 2010 einen Produzenten für ihr Projekt.

„Viele kennen Alan Ball als Serienmacher von ‚True Blood‘ und ‚Six Feet Under‘. Nun entwickelt er für [den Pay-TV-Sender] HBO einen neuen Film namens ‚The Immortal Life of Henrietta Lacks‘ und hat sich dafür mit Oprah Winfreys Produktionsfirma Harpo Films zusammen geschlossen. [...]
Alan Ball und Harpo Films sind nun auf der Suche nach einem Autor, der ein Drehbuch aus der Geschichte macht. ‚Ich habe mich darin verliebt,‘ sagte Ball gegenüber Variety. ‚Ich glaube, dass das der perfekte Film für HBO ist.‘“

Drehbuchautor und Regisseur wurde George Wolfe, der sich durch das Buch an seine eigene Verfilmung von Shakespeares The Tempest (Der Sturm) erinnert fühlte, für die es bei Rotten Tomatoes vorwiegend negative Kritiken gab (positive Bewertung bei nur 31 % der 88 Rezensenten).

„‚Ich denke an die erste Szene, in der Prospero Miranda ihre Geschichte erzählt, und dann, in der nächsten Szene, widersetzt sich Miranda ihm. Prospero erzählt Caliban seine Geschichte, und Caliban akzeptiert sie nicht – er kann sie nicht akzeptieren. Prospero erzählt Ariel ihre Geschichte, und Ariel ist für ihre Geschichte sehr auf ihn angewiesen.‘
‚Wir erfahren die Fakten über Henrietta, während Deborah sie erfährt‘, fährt Wolfe fort. Dies verleiht dem Film sein zentrales Mysterium und seinen Haken. ‚Für Deborah ist es ein wirklich ursprünglicher Wunsch, ihre Mutter kennenzulernen. Ich wollte mich auf dieses besondere Ziel konzentrieren.‘ Der Film verbindet die objektive Wissenschaft von HeLa mit der sehr emotionalen Geschichte von Henriettas Leben und Tod – ‚vieles über Rasse, Wissenschaft und Glauben.‘“

Winfrey spielte die Hauptrolle und verkörperte Deborah „Dale“ Lacks, eine weitere tragende Rolle hatte die Schauspielerin, die Skloot darstellte und eine kleine Rolle wurde für die Verkörperung von Henrietta Lacks (durch Renée Elise Goldsberry) vergeben.

 

Vor der Premiere des Films gab es ein Treffen mit Winfrey, Wolfe und einigen Nachkommen von Henrietta Lacks, die versuchten, die Falschdarstellungen im Buch wenigstens im Film zu korrigieren. Eine Einigung wurde nicht erreicht und der Sohn von Henrietta Lacks ging an die Öffentlichkeit: „‚Es ist schon schlimm genug, dass Johns Hopkins uns ausgenutzt hat‘, sagte Lawrence Lacks in einer Erklärung gegenüber dem Atlanta Black Star. ‚Jetzt machen Oprah, Rebecca und HBO dasselbe. Sie sind nicht besser als die Menschen, von denen sie sagen, dass sie sie hassen.‘“ Der Atlanta Black Star brachte unter den Aussagen der Familie als „Update“ des Artikels die entgegengesetzte Darstellung der Filmemacher und Winfrey nutzte auch größere Medien, um sich „enttäuscht“ über die unkooperativen Familienmitglieder zu zeigen. Im April 2017 fand die Premiere statt, flankiert von diversen PR-Scoops wie in Essence, einem „Lifestyle-Magazin für afroamerikanische Frauen“.

 

 Ron Lacks schreibt über diese Zeit:

„Es waren sieben Jahre vergangen, seit das Buch herauskam, daher war ich es gewohnt, dass Leute schlecht über meine Familie redeten. [...] Ich wusste, dass ich die gleichen Lügen über die arme, unwissende Familie Lacks hören würde und darüber, wie Rebecca Skloot kam und unser Leben besser machte. Alles ein Haufen Blödsinn. Doch dann nahm das Gespräch eine Wendung, die ich nicht erwartet hatte.
Zuerst hörte ich dieser Schauspielerin [Gayle King] zu, wie sie endlos über Rebecca Skloot erzählte – die Frau, die meine Familie zu ihrem eigenen Vorteil ausbeutete und uns für die ganze Welt zerrissen und unehrlich darstellte. [...] Ich glaube, es ging ihr nur darum, Geld zu verdienen, und sie hörte nicht auf, meine Familienmitglieder zu manipulieren, bis sie bekam, was sie wollte. Rebecca Skloots Taten haben meine Familie auseinandergerissen und es machte mich wütend zu sehen, wie diese Schauspielerin über sie schwärmte wie ein Messias, der kommt, um die armen Schwarzen zu retten.
Dann kam der Kommentar, der mich wirklich zum Handeln bewegte. Über meine Tante Deborah (wir nennen sie Dale) sagt Gayle King lachend: ‚Deborah war ein bisschen verrückt.‘ [...] Es war meine Tante – meine verstorbene Tante, die nicht mehr für sich selbst eintreten konnte – und sie würdigte ihr Andenken vor der ganzen Welt herab.
Meine Tante verstarb, bevor das Buch fertig war, daher hatte sie nie die Gelegenheit, darüber zu sprechen. Sie hatte nie die Gelegenheit, die von Rebecca Skloot erzählte Geschichte oder die Art und Weise, wie sie und ihre Familie dargestellt wurden, in Frage zu stellen. Stattdessen nahm diese sogenannte Journalistin den Tod meiner Tante zum Anlass, sich in die Geschichte meiner Familie einzumischen und sie zu ihrer eigenen zu machen. [...]
Von Beginn an gab es in Rebecca Skloots Buch keine Sachliteratur mehr, stattdessen kam die Fiktion ins Spiel. In der ersten Szene nahm sie es sich zur Aufgabe, die Handlungen meiner Großmutter in diesem Badezimmer zu beschreiben, auch wenn sie keine Möglichkeit hatte, dies zu überprüfen was sie dort getan oder nicht getan hat. Niemand außer Henrietta Lacks wusste, was in diesem Badezimmer passiert war. Glaubst du, meine Großmutter hätte gewollt, dass ihr Vermächtnis damit beginnt, dass jemand Vermutungen über ihre intimsten Momente voller Schmerz, Angst und Leid an die ganze Welt weitergibt? Um Profit zu machen, nahm es Rebecca Skloot auf sich, in einem intimen Moment, der möglicherweise gar nicht stattgefunden hat, die Stimme von Henrietta Lacks zu werden, was sie zur Fiktion macht! [...]
Praktischerweise ließ sie Familienmitglieder außen vor, die ihre Geschichte in Frage stellten, und löschte uns aus, als ob wir gar nicht existierten. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Menschen, die bereit waren, die ganze Familie beim ersten Blick auf ein paar Münzen zu verraten. Sie nahm meinen Vater, das älteste Kind und das einzige, das sich tatsächlich an meine Großmutter erinnerte, und entfernte ihn fast vollständig aus der Geschichte. Als er das Manuskript für das Buch zum ersten Mal las, sagte er zu Rebecca Skloot, dass einige Dinge nicht wahr seien. Aber ihre Antwort an ihn war... es ist nicht dein Buch! [...]
Hier geht es um die Wahrheit und darum, das Erbe der Familie Lacks zurückzugewinnen.“

Das Buch „Henrietta Lacks - The Untold Story“ erschien 2020 und wurde vom Autor 2023 beim Fototermin nach der Einigung mit Thermo Fisher Scientific in die Kamera gehalten.

 

Die Medienpräsenz und Deutungshoheit liegen aber immer noch bei der Version von Skloot und Winfrey, deren Film bei Rotten Tomatoes mehrheitlich positive Bewertungen erhielt (immerhin 69% der 35 Rezensenten). Bei C19 fand sie eine neue Rolle als „Coronaphobic“, die im Dezember 2021 „alle Besucher zwingt, geimpft, gebooster, getestet UND unter Quarantäne gestellt zu sein — und sogar ihre beste Freundin Gayle King ist damit kollidiert und hat die Feier für ihren eigenen Enkel verpasst.“ Im März 2021 wurde die Drama-Queen selbst „geimpft“:

 „Beim ersten Schuss wollte ich weinen, tat es aber nicht, nur aus überwältigender Erleichterung. [...]
Nach der zweiten Impfung ging es mir etwa 30 Stunden lang nicht gut. [...] Ich habe in dieser Zeit viel über die mehr als eine halbe Million Menschen in diesem Land nachgedacht, die durch dieses Virus ihr Leben verloren haben, und darüber, was sie ertragen mussten.
Danach fühlte ich mich wie eine Superfrau – als ob mir ein neues Leben geschenkt worden wäre. [...]
Und wenn genügend Freunde geimpft sind, veranstalte ich vielleicht eine Taco-Party im Freien. Ich bin noch nicht bereit zu jubeln ... aber irgendwann werde ich mich langsam an Gruppentreffen gewöhnen.
Im Moment bin ich einfach unbeschreiblich dankbar, den Impfstoff zu haben.“

In diesem Punkt stimmen alle drei Frauen, die von der Geschichte von Henrietta Lacks und ihren überlebenden Zellen profitiert haben, überein: Washington, Kloot und Winfrey sind vehemente Anhängerinnen der C19-„Impfung“ — und ausgerechnet darin sind sie mit der gesamten Familie Lacks einig.

  

„Unterstützt durch eine Förderung von Pfizer Inc.“ 

Mehrere Nobelpreise wurden für Arbeiten verliehen, bei denen HeLa-Zellen eine Rolle gespielt hatten. Der 2008 an den Heidelberger Krebsforscher Harald zur Hausen vergebene hat dabei eine besondere Bedeutung, wie aus in seinem Nachruf hervorgeht: „Mit seiner Forschung schuf er die Grundlagen für die Entwicklung einer Schutzimpfung gegen krebserregende humane Papillomviren [HPV], die unter anderem Gebärmutterhalskrebs verursachen.“ Das war die direkte Verbindung zu Henrietta Lacks und ihrer überlebenden Zell-Linie, denn in HeLa-Zellen wurden in den 1980ern Teile des HPV-Genoms entdeckt, worauf das Virus trotz fundamentaler Widersprüche zur Krebsursache erklärt wurde. 2006 wurde mit Gardasil von Merck der ersten HPV-Impfstoff zum Schutz u.a. vor Gebärmutterhalskrebs zugelassen, weitere Pharmafirmen folgten.

 Kurz nach der Preisverleihung war der Verdacht der Korruption durch AstraZeneca laut geworden, da es im Nobel-Komittee zwei Personen mit Verbindungen zum schwedisch-britischen Konzern gab. Zwar ging es um die HPV-Impfstoffe Gardasil (Merck) und Cervarix (GSK), doch AstraZeneca profitiert durch Lizenzen am Verkauf der Präparate. Es ging dem Nobelkomitee aber weniger um diese eine Firma, sondern wie auch in diesem Jahr um ein deutliches Signal für die Impfung und gegen deren Kritiker, die die hohe Rate an Impfkomplikationen, von denen einige tödlich endeten und die fehlende Wirksamkeit kritsieren. Nicht zuletzt der Nobelpreis führte dazu, dass der Impfstoff trotzdem zu einem Verkaufserfolg wurde.

 

Für Merck bringt das HPV-Geschäft Milliardengewinne, die dadurch weiter erhöht werden, dass immer mehr Krebsarten auf HPV zurückgeführt werden und die Patientengruppe inzwischen auf Jungen erweitert wurde. Entsprechend wird mit einem weiterer Gewinnzuwachs in den kommenden Jahren gerechnet.

 

Für solche steigenden Zahlen sollen die Aktivitäten in Genf sorgen, wo seit fünf Jahren die „globale Strategie“ eskaliert wird: Im Mai 2018 rief der WHO-Generaldirektor „zum Handeln zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs“ auf, im August 2020 wurde die „Globale Strategie zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs“ proklamiert, zu der gehört, dass 90% der Mädchen „bis zum Alter von 15 Jahren vollständig mit dem HPV-Impfstoff geimpft“ sind und beim World Health Summit 2022 in Berlin ernannte der WHO-Generaldirektor

„die Familie Lacks zu WHO-Botschaftern des guten Willens für die Beseitigung von Gebärmutterhalskrebs. Mit der Ernennung werden ihre Bemühungen gewürdigt, sich für die Prävention von Gebärmutterhalskrebs einzusetzen und das Andenken an Henrietta Lacks zu bewahren, die 1951 an Gebärmutterhalskrebs starb. [...]
Die Familie, vertreten durch Henrietta Lacks‘ Sohn Lawrence Lacks Sr. und seine Enkelinnen Victoria Baptiste und Veronica Robinson; und Alfred Lacks Carter Jr., der Enkel von Henrietta Lacks, nahm die Ernennung auf dem Weltgesundheitsgipfel in Berlin während einer Sitzung mit dem Titel ‚Eine nächste Ära für die Krebsbekämpfung bei Frauen‘ an. [...]
Die Ernennung der Familie Lacks zu WHO-Botschaftern des guten Willens für die Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs verleiht der globalen Strategie zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs, die die WHO im Jahr 2020 ins Leben gerufen hat, Schwung.“

Die beiden Urenkelinnen von Henrietta Lacks, die zu WHO-Botschafterinnen ernannt wurden, sind nicht nur bei der HPV-Impfung überaus aktiv, sondern auch mit der C19-Spritze. Die eine wurde zu einer von „BBC 100 Women“ 2022 gekürt und in dem Artikel mit einem Foto, auf dem sie ihre Mutter „impft“, heißt es:

„Anfang 2020 arbeitete Victoria [Baptiste] als Krankenschwester in einer Nierenabteilung eines Krankenhauses. Doch als Covid ausbrach, änderte sich ihre Arbeit dramatisch. Wie viele Beschäftigte im Gesundheitswesen hatte sie Angst, die Krankheit mit nach Hause zu nehmen.
Aus Angst vor einem Burnout, aber weil sie sich weiterhin um Menschen kümmern wollte, wurde sie 2021 Wanderkrankenschwester und verabreichte Covid-19-Impfstoffe. Sie merkte schnell, dass sie ein Händchen dafür hatte, mit Menschen zu arbeiten, die ängstlich oder zögerlich waren und Fragen hatten, indem sie sie auf die beste Forschung hinwies und ihnen half, die Informationen selbst zu finden.“

Inzwischen ist bei Baptiste auch die Affenpocken-Impfung dazugekommen. Über die zweite Urenkelin, gibt es ebenfalls einen Bericht:

„‚Ihre Zellen haben eine Multi-Millionen-Dollar-Industrie ins Leben gerufen, und es dauerte über 20 Jahre, bis meine Familie die Bedeutung ihrer Geschichte erfuhr‘, sagte Urenkelin Veronica Robinson.
Die treibende Kraft hinter der gemeinnützigen Familieninitiative Hela 100 konzentriert sich auf Interessenvertretung und Bildung. [...]
Lawrence Lacks weiß es nur zu gut, da er Henriettas ältestes Kind ist, und in diesem unglaublichen Moment, in dem sich der Kreis schließt, erhielt er einen COVID-19-Impfstoff.“

Auf der Website der Familieninitiative kann man das „Impfen“ der Mutter und den „geimpften“ Großvater, der 2023 starb, als Fotos käuflich erwerben.

 

Außerdem wurde in einem gesonderten — von Pfizer gesponserten — Bereich der Henrietta Lacks gewidmeten Famililen-Website für die C19-„Impfung“ geworben.

VEREINIGUNG, UM DAS VERTRAUEN UND DIE GERECHTIGKEIT BEI IMPFSTOFFEN ZU STÄRKEN
Die HeLa-Zellen von Henrietta Lacks führten zu lebensrettenden Durchbrüchen, einschließlich der HPV- und Polio-Impfstoffe. Heute helfen ihre HeLa-Zellen Wissenschaftlern, durch verschiedene Coronavirus-Studien auf die Pandemie zu reagieren.
Die Lacks-Familie freut sich auf die Zusammenarbeit, um Tools, Ressourcen und Erkenntnisse auszutauschen um COVID-19 zu besiegen, während wir an den 70. Jahrestag erinnern, seit die HeLa-Zellen von Henrietta Lacks die Welt verändert haben.
Mit ‚HELA UNITE: Reclaiming Our Story to Conquer COVID-19‘ werden wir ihr Vermächtnis durch ein gemeinsames digitales Aufklärungs- und Outreach-Programm würdigen, um das Vertrauen und die Gerechtigkeit im Umgang mit COVID-19-Impfstoffen zu stärken.“

Dies sind Ausschnitte dieser Werbung:

 

Bei Pfizer ist diese einschlägige Förderung für das Geschäftsjahr 2021 vermerkt:

Über den Empfänger dieser Gelder heißt es: Als Kind von Henriettas zweiter Tochter Deborah Lacks gründete Alfred Lacks Carter Jr. das Henrietta Lacks House of Healing, um sicherzustellen, dass marginalisierte Männer und Frauen in der Gemeinde, in der Henrietta ihre Kinder großzog, in Baltimore gleiche Chancen haben.” Zu seiner Position als „WHO-Botschafter des guten Willens für die Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs“ ist also noch der C19-„Impfstoff“ dazugekommen und Pfizer konnte insgesamt einen PR-Erfolg verzeichnen, der sogar bis in die entfernte Verwandtschaft ausstrahlte.

„Als die in Kalamazoo lebende Bessie Lacks und ihr Enkel Jermaine Jackson Anfang des Frühlings ihre COVID-19-Impfungen erhielten, waren beide von Emotionen überwältigt.
Nicht nur, weil sie geimpft wurden oder weil sie den im Kalamazoo County entwickelten Pfizer-Impfstoff erhielten, sondern weil eine noch engere Verbindung bestand. Ohne die Verwendung von Zellen, die 1951 Lacks‘ Schwägerin entnommen wurden, bevor Henrietta Lacks im Johns Hopkins Hospital in Baltimore, Maryland, an Gebärmutterhalskrebs starb, wäre der Pfizer-Impfstoff nie in dieser Form entwickelt worden.“

Den Zeitungsartikel „COVID-19-Impfungen sind für die Kalamazoo-Familie im Zusammenhang mit der unsterblichen Henrietta Lacks überwältigend’“ bebildert das Foto der beiden mit dem Skloot-Buch „Die Unsterblichkeit von Henrietta Lacks“. In Kalamazoo wurde 2022 der 4. Oktober offiziell zum „Henrietta Lacks Day“ erklärt und das Rathaus lila beleuchtet, während an dem Ort, an dem das Unglück begonnen hatte, demnächst ein nach ihr benanntes Gebäude fertiggstellt sein soll, das „multidisziplinäre und ergänzende Programme des Berman Institute [of Bioethics], der School of Medicine der JHU und anderer Teile der Universität unterstützen“ soll. Die Gründerin und Leiterin des Instituts arbeitet in Teilzeit im Büro des FDA Commissioners und die Einrichtung kooperiert u.a. mit Wellcome in der „Oxford-Johns Hopkins Global Infectious Disease Ethics Collaborative (GLIDE)“, deren Ziel es ist, „eine flexible kollaborative Plattform zur Identifizierung und Analyse ethischer Probleme bereitzustellen, die sich bei der Behandlung, Forschung, Reaktion und Vorbereitung von Infektionskrankheiten aus der Perspektive der globalen Gesundheitsethik ergeben.“

   

Gut eine Woche, nachdem Anfang August die Einigung mit Thermo Fisher Scientific bekannt geworden war, wurde gemeldet, daß die Nachfahren von Henrietta Lacks mit Ultragenyx ein weiteres Biotech-Unternehmen verklagt hatten, „unrechtmäßig über Generationen von ihren Zellen profitiert“ zu haben. Nach dem Milliardenkonzern aus Massachusetts folgt das Millionenunternehmen aus Kalifornien und während auch hier wieder ein kleiner Sieg der Familie über die Profiteure zu erwarten ist, profitieren Merck, GSK, Pfizer/BioNTech und Moderna vom menschlich allzu verständlichen Wunsch der Hinterbliebenen, der furchtbaren Geschichte von Henrietta Lacks und den HeLa-Zellen wenigstens irgend etwas Positives abzugewinnen und dem Leiden nachträglich einen Sinn zu geben. Das ist verhängnisvoll, weit über die Familie Lacks hinaus und weder gut noch das Ende.

29 Antworten auf „Eine Zell-Linie namens HeLa“

  1. Moderna spio­niert Sie aus (20.11.2023)

    " .. Hinter den Kulissen arbei­tet die Marketingabteilung des Unternehmens
    mit ehe­ma­li­gen Strafverfolgungsbeamten und Beamten des öffent­li­chen Gesundheitswesens zusam­men, um
    Impfstoffpolitik zu über­wa­chen und zu beein­flus­sen. Der Schlüssel dazu ist eine von der Pharmaindustrie
    von der Pharmaindustrie finan­zier­te NGO namens Public Good Projects. Laut den Dokumenten
    arbei­tet PGP eng mit Social-Media-Plattformen, Regierungsbehörden und
    Behörden und Nachrichten-Websites zusam­men, um die "Grundursache der Impfstoff
    Zögerns" zu bekämp­fen, indem Fehlinformationen schnell auf­ge­deckt und "abge­stellt" wer­den. A
    Netzwerk von 45.000 Fachleuten des Gesundheitswesens erhält Argumentationshilfen "und
    und Ratschläge, wie man reagie­ren kann, wenn Fehlinformationen über Impfstoffe in Umlauf kommen",
    heißt es in einer E‑Mail von Moderna.

    Die Desinformationsabteilung von Moderna setzt die seit Beginn der Pandemie toben­den Debatten in der Öffentlichkeit fort, die dar­auf abzie­len, alles zu unter­bin­den, was die Covid-19-bezo­ge­nen Maßnahmen unter­gra­ben könn­te, ein­schließ­lich Abriegelungen und Bemühungen, Massenimpfungen zu för­dern. Diese Dokumente bie­ten einen neu­en Einblick in den Prozess, der in den letz­ten drei Jahren die Debatten in der Öffentlichkeit ange­heizt hat.

    Mit PGP über­wacht Moderna eine brei­te Palette von Mainstream- und unkon­ven­tio­nel­len Kanälen wie die Online-Gaming-Community Steam und Medium. Inzwischen behält Moderna auch Talkwalker bei, das sei­ne künst­li­che Intelligenz "Blue Silk" ein­setzt, um Gespräche über Impfstoffe auf 150 Millionen Websites in fast 200 Ländern zu über­wa­chen. Diskussionen über "Konkurrenten", ein­schließ­lich Diskussionen über Pfizer, wer­den eben­so ange­zeigt wie zöger­li­ches Verhalten gegen­über Impfstoffen.

    ..

    Wir haben durch inter­ne E‑Mails von Twitter her­aus­ge­fun­den, dass das PGP-Team für Fehlinformationen häu­fig mit Todd O'Boyle, einem Lobbyisten bei Twitter, in Kontakt stand und ihm in regel­mä­ßi­gen Abständen Excel-Tabellen mit zu ver­stär­ken­den oder zu zen­sie­ren­den Konten schick­te. Wie wir den aus­ge­tausch­ten E‑Mails ent­nom­men haben, bestand ihre Absicht nicht nur dar­in, Fehlinformationen zu bekämp­fen, son­dern auch den Inhalt und Tenor der öffent­li­chen Debatte zu beein­flus­sen. Während PGP eini­ge offen­sicht­li­che Unwahrheiten auf­deck­te, wie z. B. die Behauptung, dass die Impfstoffe Mikrochips ent­hiel­ten oder absicht­lich ent­wickelt wur­den, um Patienten zu töten, waren vie­le Tweets, die als Fehlinformationen gekenn­zeich­net wur­den, ein­fach kri­tisch gegen­über Impfpässen und ande­ren Maßnahmen, die dar­auf abzie­len, Impfungen zu erzwin­gen. .. " (Übersetzer)

    https://​unherd​.com/​2​0​2​3​/​1​1​/​m​o​d​e​r​n​a​-​i​s​-​s​p​y​i​n​g​-​o​n​-​y​ou/

  2. @Illa: Wow, stark, so span­nend, ohne eine Tüte Chips kaum aus­zu­hal­ten. Bin sehr dafür den Artikel län­ge­re Zeit auf der ersten Seite von Corodok anzuzeigen. 🙂

  3. Zum Thema "SV40"

    https://​www​.coro​dok​.de/​d​e​r​-​i​m​p​f​s​t​o​f​f​-​m​i​l​l​a​r​d​en/

    Wie ein krebs­er­re­gen­des Affenvirus in Polio-Impfstoffen lan­de­te (30.09.2021)

    "In den 1950er und 1960er Jahren wur­de bei der Suche nach einem Polio-Impfstoff das Poliovirus durch Affen über­tra­gen – ein Prozess, der dazu führ­te, dass eini­ge der Impfstoffe mit einem krebs­er­re­gen­den Affenvirus kon­ta­mi­niert wurden.

    ..

    In den 1950er Jahren hat­ten Wissenschaftler wie Dr. Jonas Salk und Albert Sabin die Poliovirus-Stämme iso­liert, um Impfstoffe herzustellen.

    Die Stämme von Salk wur­den mit Formaldehyd inak­ti­viert und den Kindern inji­ziert. Sabins Stämme soll­ten abge­schwächt wer­den, indem die leben­den Viren durch ver­schie­de­ne Wirtszellen über­tra­gen oder wei­ter­ge­ge­ben und dann oral an Kinder ver­füt­tert werden.

    Da sein Ziel dar­in bestand, einen abge­schwäch­ten Lebendimpfstoff zu ent­wickeln, muss­te Sabin die Poliovirenstämme iso­lie­ren und sie dann durch ver­schie­de­ne Wirtszellen schleu­sen, um die rich­ti­ge Virulenz zu errei­chen – stark genug, um eine Immunreaktion her­vor­zu­ru­fen, aber schwach genug, um beim Empfänger kei­ne Polio zu verursachen.

    Sabins ora­ler Polioimpfstoff (OPV) ist ein drei­wer­ti­ger Impfstoff und bestand daher aus drei Typen – Typ I, II und III.

    Typ I wur­de fol­gen­der­ma­ßen ent­wickelt. Im Jahr 1941 iso­lier­ten die Ärzte Thomas Francis und Thomas Mack das Mahoney-Poliovirus "aus dem gemein­sa­men Kot von drei gesun­den Kindern in Cleveland".

    Um sei­nen Impfstoff her­zu­stel­len, unter­zog Salk den Polio-Virusstamm einer Passage durch 14 leben­de Affen und zwei Kulturen von Affenhodenkulturen. Im Jahr 1954 wur­de der Stamm (jetzt Monk14 T2 genannt) an Dr. C.P. Li und M. Schaeffer wei­ter­ge­ge­ben, die das Virus neun wei­te­ren Passagen durch Affenhodenkulturen unterzogen.

    ..

    Warum war so viel "Passaging" durch tie­ri­sche Zellen notwendig?

    Die Theorie des Passagierens ist rela­tiv ein­fach. Der Gedanke ist, dass ein Virus, das sich immer bes­ser an eine neue Tierart anpasst, immer weni­ger an sei­nen ursprüng­li­chen Wirt ange­passt wird.

    Das Einbringen des Virus in ver­schie­de­ne Affengewebe oder ‑kul­tu­ren, ein­schließ­lich Affennieren, Affenhoden und Affenhaut, dien­te dazu, das Poliovirus an Affen anzupassen.

    Sobald es an Affen ange­passt war, so die Theorie, wür­de das Polio-Virus für Menschen weni­ger viru­lent sein. Die Idee war zwar sinn­voll, aber die Risiken, die damit ver­bun­den waren, waren es nicht.

    Jedes Mal, wenn das Polio-Virus aus die­sen Affengeweben und ‑kul­tu­ren ent­nom­men wur­de, lie­fen die Wissenschaftler Gefahr, frem­de Affenviren mit ihrem Polio-Virus zu vermischen.

    Und genau das ist natür­lich pas­siert. Da die Nieren das Blut fil­tern und Giftstoffe ent­fer­nen, sind sie in ein­zig­ar­ti­ger Weise als poten­zi­el­le Quelle für Viren geeignet.

    Aber die Geschichte wird noch schlimmer.

    Wie wur­de das Polio-Virus für Impfstoffe gezüchtet?

    Nachdem die Polio-Samen iso­liert wor­den waren, brauch­ten die Pharmaunternehmen eine Methode, um die rie­si­gen Mengen zu pro­du­zie­ren, die für lan­des­wei­te Impfkampagnen benö­tigt wurden.

    Dazu wur­de ein Medium oder Substrat benö­tigt, auf dem das Poliovirus effi­zi­ent gezüch­tet und geern­tet wer­den konn­te. Man ent­schied sich für Nierenzellen von Rhesusaffen und spä­ter von Afrikanischen Grünen Meerkatzen, da sie sich als effek­ti­ves Wachstumsmedium erwiesen.

    Affen wur­den in gro­ßer Zahl aus ver­schie­de­nen Ländern ein­ge­führt. Sie wur­den getö­tet und ihre Nieren wur­den ent­fernt. Den zer­klei­ner­ten Nieren wur­de dann eine klei­ne Menge Poliovirus zuge­setzt, und inner­halb weni­ger Tage konn­ten aus die­sen pul­ve­ri­sier­ten Affennieren gro­ße Mengen von Polioviruszellen gewon­nen werden.

    Es gab jedoch ein Problem bei der Verwendung von Affen-Nierenzellen zur Herstellung der ursprüng­li­chen Impfstämme und zur Züchtung des Impfstoffs in gro­ßen Mengen: Affen sind voll von Affenviren.

    Tatsächlich wur­den in den Polioimpfstoffen so vie­le Affenviren iden­ti­fi­ziert, dass die Wissenschaftler began­nen, sie zu num­me­rie­ren. Simian Virus 1, dann 2, usw. Dann began­nen sie, sie abzu­kür­zen: SV1, SV10, usw.

    Was ist SV40?

    SV40 war das 40. Virus, das in Nierenzellen von Rhesusaffen gefun­den wur­de, als die­se Zellen zur Herstellung des Polio-Impfstoffs ver­wen­det wur­den. Dieses spe­zi­el­le Virus kon­ta­mi­nier­te sowohl den inak­ti­vier­ten Polioimpfstoff (IPV) von Salk als auch den ora­len oder "leben­den" Polioimpfstoff (OPV) von Sabin.

    Wie wei­ter unten erläu­tert, wur­de SV40 als onko­gen bzw. krebs­er­re­gend eingestuft.

    SV40 gehört zur Familie der Polyomaviridae, zu der auch das JC-Virus (JCV) und das BK-Virus (BKV) gehö­ren. Polyomaviren sind klei­ne DNA-Viren.

    Das SV40-Genom kodiert für ver­schie­de­ne Proteine, dar­un­ter "Large T‑ag". Dieses Protein regt Wirtszellen dazu an, in die Phase ein­zu­tre­ten, in der die Zelle ihren gene­ti­schen Inhalt vor der Zellteilung ver­viel­fäl­tigt. Darüber hin­aus bin­det T‑ag an ver­schie­de­ne zel­lu­lä­re Tumorsuppressorproteine.

    Mit ande­ren Worten: SV40 trägt dazu bei, mensch­li­che Zellen zur Vermehrung anzu­re­gen, und stoppt gleich­zei­tig die zel­lu­lä­re Maschinerie, die die Entstehung von Krebs ver­hin­dern soll. Das ist ein töd­li­cher "Doppelstreich".

    Wie wur­de SV40 im Polioimpfstoff ent­deckt? Dr. Bernice Eddy von den National Institutes of Health (NIH), Division of Biologics, ent­deck­te es 1959, als sie das Material, das zur Herstellung von Polioimpfstoffen ver­wen­det wird, in Hamster injizierte.

    In den Hamstern wuch­sen Tumore, so dass Eddy den Erreger iso­lie­ren woll­te – und es stell­te sich her­aus, dass es sich um SV40 han­del­te, das 40. Affenvirus, das die Polio-Impfstoffe kontaminierte.

    Ihre Entdeckung wur­de von Dr. Maurice Hilliman und Benjamin Sweet von Merck bestä­tigt. .. " (Übersetzer)

    https://​child​rens​he​al​th​de​fen​se​.org/​d​e​f​e​n​d​e​r​/​c​a​n​c​e​r​-​c​a​u​s​i​n​g​-​s​i​m​i​a​n​-​m​o​n​k​e​y​-​v​i​r​u​s​-​p​o​l​i​o​-​v​a​c​c​i​n​es/

    1. Nein. Warum über­for­dert das? Aber die­ser Artikel müss­te oben irgend­wie fixiert wer­den. So dass jeder, der hier zum ersten Mal mit­liest, genau DEN Artikel fin­det und er nicht nach hin­ten ver­schwin­det. Je län­ger ich mich damit beschäf­ti­ge, desto unheim­li­cher wird es. 

      Man muss genau genom­men dazu schrei­ben: Achtung, nichts für schwa­che Nerven. Lesen auf eige­ne Gefahr.

  4. Vielen Dank für die­se aus­führ­li­che und infor­ma­ti­ve Reportage.

    Mir per­sön­lich hät­te sie als Mehrteiler wahr­schein­lich noch bes­ser gefal­len, da der Artikel an sich sehr lang ist und ich mit der Zeit etwas die Konzentration und Lust am Lesen ver­lie­re. Da hät­te ich mich auf häpp­chen­wei­se neue Artikel an meh­re­ren Tagen gefreut.

    Die HeLa-Zellen und deren Geschichte (Verschweigen der Herkunft, Kontamination von Zellproben) ist mir über den eng­lisch­spra­chi­gen Dokumentarfilm "The Way of all fle­sh" von Adam Curtis begeg­net. Dort wird auch beschrie­ben, wie die Suche nach einer Virusherkunft bei Krebs wäh­rend des "War on Cancer" durch die Kontaminationen tor­pe­diert wurde.

    Generell sehr inter­es­sant, mit was für Zellen in den Laboren gear­bei­tet wird und mit wel­cher Hybris man es bei den Forschern zu tun hat.

    Gibt es schon eine Reportage zu den Zellkulturen der Eierstöcke des syri­schen Goldhamsters? Die wur­den ja auch in eini­gen Zulassungsstudien bei "Medikamenten" und "Impfungen" genannt. Ich hof­fe, ich brin­ge bei den Begriffen nichts durcheinander.

    Nochmals vie­len Dank für den Artikel. Speziell die Entwicklungen und Werdegänge bei den Menschen, wie auch die Geschichte von Forschungseinrichtungen fin­de ich sehr spannend.

    1. @Johannes Schumann:
      Danke für den Hinweis!
      Dass die­ser "Beitrag" nicht ein­mal mehr einen Online-Kommentar wert ist/war und der Au-Tor sogar einen Link zu einem drei Monate(!) alten Artikel (im sel­ben Medium) für sein Schlusssatz-Fazit ver­wur­sten musste:
      "Wegen der Häufung der Omikron-Sublinie Eris in Großbritannien plä­die­ren Experten für ein Comeback der Maske."

      Ich leh­ne mich mal aus dem Fensterchen und sage: das Pferd ist zwar schon tot, aber ein paar apo­ka­lyp­ti­sche Reiterlein hau­en immer noch ihre Sporen drauf.

  5. Apropos HPV Impfung und weil ich das vorhin zufällig auf dem Schirm hatte:

    Frankreich: 12-Jähriger stirbt nach HPV-Impfung
    https://transition-news.org/frankreich-12-jahriger-stirbt-nach-hpv-impfung

    „Minuten nach Erhalt des Gardasil-HPV-Impfstoffs brach Elouan zusammen und verletzte sich am Kopf. Die Gesundheitsbehörde bestreitet jede Verbindung zwischen dem Tod des Jungen und dem Impfstoff. Die Staatsanwaltschaft von Nantes ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

    Trotz mehrerer Gerichtsverfahren in den USA, Indien, Japan, Kolumbien, Spanien und Frankreich, die belegen, dass der HPV-Impfstoff schädlich oder sogar tödlich sein kann, finanzieren Pharmakonzerne und multinationale Organisationen weiterhin weltweit HPV-Impfkampagnen in Schulsystemen. Diese Impfstoffe sollen angeblich gegen bestimmte Typen der sexuell übertragbaren humanen Papillomaviren (HPV) schützen. Einige davon sollen Krebs verursachen, insbesondere Gebährmutterhalskrebs.

    Wie Natural News berichtet, wurde am 19. Oktober 2023 in französischen Schulen eine landesweite HPV-Impfkampagne gestartet, die sich an Schulkinder im Alter von 11 bis 14 Jahren richtete. Im Zuge dieses Impfprogramms sei es zum Tod des 12-jährigen Jungen namens Elouan gekommen.“

    In diesem Fall klingt das eher nach einer Verkettung unglücklicher Umstände. Mit dem Sturz bzw. der Kopfverletzung als womöglich eigentliche Todesurssache. Was aber nichts daran ändert, dass hier offenbar in Schulen Impfkampagnen mit einem höchst umstrittenen Impfstoff stattfinden. Und dabei ein 12-jähriger Junge(!) gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft wurde. Der andernfalls nun vermutlich noch leben würde.

    1. "New Zealand Government Data Administrator who work­ed on Vaccine Payment System Exposes Shocking Data on Vaccine-rela­ted Deaths
      Aussie17
      30.11.2023"

      https://​www​.aus​sie17​.com/​p​/​n​e​w​-​z​e​a​l​a​n​d​-​g​o​v​e​r​n​m​e​n​t​-​d​a​t​a​-​a​d​m​i​n​i​s​t​r​a​tor

      "Kim Dotcom@KimDotcom 5h

      New Zealand Covid-19 vac­ci­na­ti­on data­ba­se admin turns whist­le­b­lower and reve­als how many peo­p­le died after taking bad bat­ches of the Pfizer vac­ci­ne. This must be inve­sti­ga­ted. If this data of mass vac­ci­ne casu­al­ties is real the­re must be accountability."

      https://​nit​ter​.net/​K​i​m​D​o​t​com

      https://​rum​ble​.com/​v​3​y​q​g​s​f​-​l​i​z​-​g​u​n​n​-​t​h​e​-​m​o​t​h​e​r​-​o​f​-​a​l​l​-​c​o​v​i​d​-​1​9​-​v​a​c​c​i​n​e​-​r​e​v​e​l​a​t​i​o​n​s​-​d​a​t​a​-​r​e​v​e​a​l​e​d​-​i​n​-​t​h​.​h​tml

  6. Toller Artikel!!

    Haben sich Mentalität oder Integrität der Forscher seit­her wesent­lich verändert?

    "Dilemma
    (12.09.2022) Zellkulturen, die gar nicht die Zellen ent­hal­ten, die sie sol­len. Auch nach Jahrzehnten der Aufklärung besteht die­se Problematik noch immer. Warum?
    Eigentlich soll­te das Problem fal­scher Zelllinien­modelle weit­ge­hend bekannt sein. Auch Laborjournal und Lab Times wid­me­ten ihm 2007, 2008, 2010 und 2013 umfang­reiche Artikel. Dennoch zeich­net auch die jüng­ste Analyse noch immer ein kritik­würdiges Bild: Als Editorial Assistant beim International Journal of Cancer (IJC) wer­te­te Nicole Y. Souren gemein­sam mit Kollegen zwi­schen Juli 2018 und Juni 2021 die 747 zum Peer-Review ange­nom­me­nen Manuskripte aus, deren Forschung auf 4.138 huma­nen Zelllinien beruh­te. Unter ihnen fand sie 216 falsch iden­ti­fi­zier­te Zelllinien (EMBO J, 41(14): e111307).

    Sowohl Forschungs­treibende als auch Wissenschafts­verlage neh­men die Konsequenzen falsch iden­ti­fi­zier­ter Zelllinien für die eige­ne Forschung also wei­ter­hin in Kauf. Jahrzehnte­lange Aufklärungs­arbeit hat sich als unzu­rei­chend erwie­sen. Unwahrscheinlich, dass der vor­lie­gen­de Laborjournal-Artikel dar­an etwas ändern wird. Aber viel­leicht höhlt der ste­te Tropfen doch auch die­sen Stein. Was sind die Ursachen für falsch dekla­rier­te Zelllinien? Welchen Beitrag kön­nen Wissenschafts­verlage und Forschungs­förderer leisten?"

    https://​www​.labor​jour​nal​.de/​e​d​i​t​o​r​i​a​l​s​/​2​5​8​2​.​php

  7. Danke für Ihre inter­es­san­te Verknüpfungen.
    Sicherlich wer­den nun an den deut­schen Unikliniken selbst­kri­ti­sche Symposien zum Thema "Sorgloser Umgang mit den HeLa-Zellen" stattfinden…

    Hier eine erwart­ba­re­re histo­ri­sche Lesart:

    Eine Buchbesprechung mit einer unkri­ti­schen, posi­ti­ven Sichtweise wie heu­ti­ge Wissenschaftler sie bevorzugen:

    "Die Unsterblichkeit der Henrietta Lacks ist ein Sachbuch, das sich wie ein Roman liest. Eine wun­der­ba­re Mischung zwi­schen dem Leben der Familie Lacks und den Problemen der Wissenschaft macht die Lektüre zum Vergnügen. Laien ler­nen, ohne es zu mer­ken, eini­ges über Zellen, DNA und Krebs. Biologen und Mediziner erfah­ren mehr über die Geschichte der berühm­ten Zellen sowie über ech­te, mensch­li­che Probleme der Wissenschaft, die nicht einem trocke­nen Bioethik-Seminar entspringen.

    Das Buch schreit danach, von sei­nen Lesern ver­schlun­gen zu wer­den. Der Schreibstil von Skloot fes­selt – ob es um das Schicksal der Familie, der Wissenschaftler oder ihr eige­nes geht. Obwohl die Geschichte nicht chro­no­lo­gisch auf­ge­baut ist, son­dern in der Zeit dau­ernd vor und zurück springt, ver­liert man nicht den Faden. Einzig die Fülle von Namen der Großfamilie Lacks ver­wirrt. Ein Stammbaum wäre da hilf­reich. Trotz die­ser mar­gi­na­len Einschränkungen ist Die Unsterblichkeit der Henrietta Lacks ein Vergnügen nicht nur für alle Biowissenschaftler, son­dern auch für deren Kinder und Großeltern."

    https://​www​.labor​jour​nal​.de/​r​u​b​r​i​c​/​b​u​c​h​/​2​0​1​1​/​b​_​0​6​_​0​3​.​php

    1. Da fehlt nur noch die Erklärung daß die Herstellung syn­the­ti­scher Killer-Viren demo­kra­tisch sei und dem Klima, dem Wohlstand und der Freiheit der Menschen dient.

      Wenn schon Schwurbel dann richtig!

  8. Teleskopiert dar­ge­legt

    Die eigent­li­chen Zulassungsprozeduren für Arzneien und Medizinprodukte haben natür­lich einen Sinn. Und die­se "Geschichten" sind weder rar noch unbe­kannt. In der Regel wird sowas mit Geld ver­schüt­tet. Wo unse­re "Regierungspolitiker" hin­ge­hö­ren ist mir schon lan­ge klar. Auch wenn nach der Covid-19-Impfung nichts pas­siert wäre, was man ja nicht gera­de behaup­ten kann.

  9. Analyse des Hexyon-Impfstoffs ( Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influ­en­zae Typ b sowie Hepatitis B ). Meerkatzen (Cercopithecidae) DNA im Impfstoff nachgewiesen. 

    Bericht zur meta­ge­no­mi­schen Analyse von Hexyon (03.02.2019)

    https://​cor​vel​va​.it/​s​p​e​c​i​a​l​e​-​c​o​r​v​e​l​v​a​/​v​a​c​c​i​n​e​g​a​t​e​-​e​n​/​m​e​t​a​g​e​n​o​m​i​c​-​a​n​a​l​y​s​i​s​-​r​e​p​o​r​t​-​o​n​-​h​e​x​y​o​n​.​h​tml

  10. Die Geschichte ist sicher­lich ein sehr wich­ti­ges Kapitel in der Geschichte der moder­nen Medizin. Doch war­um die­se aus­führ­li­che Darstellung des Familienzwists, oder auch die Hinweise auf zwei Bücher. Ist das zwei­te nun glaubwürdig?

    Viele Fragen blei­ben nur ange­deu­tet. Starb Henrrietta Lacks in Wirklichkeit an der Bestrahlung und nicht an Krebs?
    Warum wird die Zelllinie nun doch gefei­ert, wenn sie doch Krankheiten ver­ur­sacht hat, die anson­sten nicht wären?
    Haben die häu­fi­gen Krebserkrankungen damit zu tun?
    Und: was haben die Covid-Impfstoffe damit zu tun? 

    In der Kürze liegt die Würze.… nichts für ungut, ich will nich über­heb­lich sein oder nörgeln.

    Übrigens habe ich beim Einkaufen mehr­fach beob­ach­tet, wie Leute Schnelltests aufs Band legen. Wie ist das möglich?

    Und gera­de kam im DLF ein Beitrag in den Informationen am Abend ein Beitrag zu Lauterbach, daß er die Pharmabranche för­dern will, damit die Produktion in Deutschland statt­fin­det. Der Sprecher fand das anschei­nend lobens­wert, wegen der Covid-I-stoffe. 

    Es gilt also: Wir soll­ten end­lich lau­ter werden. 

    Milliardäre wer­den mehr und die auch noch reicher…und das mit Steurgeldern, Sondervermögen, usw. (kam heu­te Mittag eben­falls im DLF Wirtschaftsteil).

  11. Woher wis­sen die Smartphone-Besitzer (vul­go: Smarties) eigent­lich, dass ihr Smartphone die­se Daten nicht ohne ihre Erlaubnis erhebt,
    sie ledig­lich kei­nen Zugriff auf die­se Daten haben?

    "Smartphone-Biometrie für die Gesundheitsüberwachung akzeptiert

    Während der Markt für Smartwatches und Fitness-Tracker wei­ter wächst, nut­zen immer mehr Verbraucher ihre Telefone für die bio­me­tri­sche Gesundheitsüberwachung. Fast die Hälfte aller erwach­se­nen Smartphone-Nutzer zählt täg­lich ihre Schritte.

    Etwa jeder Vierte über­wacht sei­ne Herzfrequenz, und 21 Prozent nut­zen ihr Telefon, um ihre Schlafgewohnheiten zu über­wa­chen. Neunundzwanzig Prozent der Männer über­wa­chen ihre Herzfrequenz, wäh­rend nur 23 Prozent der Frauen dies tun. Einundfünfzig Prozent der Frauen mes­sen ihre Herzfrequenz über ihr Handy, ver­gli­chen mit 44 Prozent der Männer.

    Nur 34 Prozent der Nutzer spei­chern kei­ne Gesundheitsdaten auf ihren Handys, und jun­ge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren nut­zen ihre Handys am häu­fig­sten zur Überwachung ihrer Gesundheit. Die Belgier sind eher bereit, Gesundheitsdaten zu tei­len. Etwa die Hälfte der­je­ni­gen, die ihre Gesundheitsdaten im Auge behal­ten (54 Prozent), gaben an, dass sie die­se Daten ger­ne mit ihrem Arzt tei­len würden."

    https://​tkp​.at/​2​0​2​3​/​1​2​/​0​1​/​u​m​f​r​a​g​e​-​i​n​-​b​e​l​g​i​e​n​-​d​i​g​i​t​a​l​e​-​i​d​e​n​t​i​t​a​e​t​-​a​m​-​s​m​a​r​t​p​h​o​n​e​-​w​i​r​d​-​u​e​b​e​r​w​i​e​g​e​n​d​-​a​b​g​e​l​e​h​nt/

  12. Der ÖRR-Journalismus erwacht ganz, ganz vorsichtig…

    "Selbst als die Politik das Narrativ vom "Schütze dich und ande­re!" gegen ein "Schütze dich selbst (vor einem schwe­ren Verlauf)!" aus­tau­schen muss­te, blieb die ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht in Deutschland in Kraft. Sie galt ab dem 16. März 2022 und auch wenn vie­ler­orts kei­ne Sanktionen erfolg­ten, der Druck wie auch die Unsicherheit blieb für unge­impf­tes Personal über Monate hin­weg bestehen.

    Doch ohne einen erwie­se­nen Fremdschutz scheint die Impfpflicht in der Pflege weder aus wis­sen­schaft­li­cher noch aus juri­sti­scher Sicht halt­bar zu sein. Denn in einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes hieß es im Mai, dass der Gesetzgeber zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Gesetzes davon aus­ging, "dass sich geimpf­te und gene­se­ne Personen sel­te­ner mit dem Coronavirus SARS-CoV‑2 infi­zie­ren und daher das Virus sel­te­ner über­tra­gen kön­nen". Die Richter hiel­ten dadurch die ein­rich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht im ver­fas­sungs­recht­li­chen Sinne für geeig­net – auch mit Blick auf die Omikron-Variante."

    "Trotz des feh­len­den Fremdschutzes hielt der zustän­di­ge Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an der ein­rich­tungs­be­zo­ge­nen Impfpflicht fest. Ärzteverbände, eini­ge Bundesländer wie auch Gesundheitsämter hat­ten seit län­ge­rem dar­auf gepocht, die­se vor­zei­tig auf­zu­he­ben. Doch Lauterbach erteil­te den Vorstößen eine kla­re Absage. Noch im August bekräf­tig­te sein Ministerium, dass die Impfpflicht in der Pflege "alte und geschwäch­te Menschen schüt­ze", an die­ser Meinung des Ministers habe sich nichts geändert.

    Letzte Woche kam nun die Wende. Völlig über­ra­schend sprach sich der Minister plötz­lich dem ZDF gegen­über für ein Ende der Impfpflicht in der Pflege aus. Seine Begründung: "Die Impfung schützt nicht mehr vor der Ansteckung". Nun muss man sich fra­gen, war­um die­se Erkenntnis dem Minister erst jetzt kommt? Denn dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt, ist spä­te­stens mit Omikron klar gewesen."

    "Die Debatte um den Fremdschutz der Corona-Impfstoffe zeigt deut­lich, wie wich­tig es ist, die Behauptungen zur Wirksamkeit der Vakzine aber auch die poli­ti­schen Entscheidungen der ver­gan­ge­nen zwei­ein­halb Jahre zu hin­ter­fra­gen und auch für zukünf­ti­ge Pandemien auf­zu­ar­bei­ten. Doch statt Fehler zu ana­ly­sie­ren oder gar zuzu­ge­ben, beruft man sich nach wie vor dar­auf, dass Studien Hinweise gege­ben hät­ten, die auf einen effek­ti­ven Fremdschutz hof­fen lie­ßen. Doch recht­fer­tig­ten die­se Indizien tat­säch­lich die ver­ba­le Ächtung der Ungeimpften und die mas­si­ven Einschränkungen der Grundrechte?"

    https://​www​.mdr​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​p​a​n​o​r​a​m​a​/​c​o​r​o​n​a​-​i​m​p​f​u​n​g​-​w​i​r​k​u​n​g​-​k​r​i​t​i​k​-​u​n​g​e​i​m​p​f​t​e​-​1​0​0​.​h​tml

    (Beitrag kann auch gekürzt werden)

  13. "p3likan@p3likaan 2h

    Wahnsinn!
    Im Bericht des Haushaltsausschusses vom 10.11.2022
    (link wei­ter unten)
    wer­den auf 80 Seiten alle Forschungsvorhaben/Studien zu #COVID-19 und Long-/Post-COVID, die vom Bund (mit)finanziert wer­den und z.T. bis 2027 rei­chen, aufgeschlüsselt.
    Da wun­dert es nicht, dass gewis­se Protagonisten aus Wissenschaft und Forschung, ich will hier kei­ne Namen nen­nen , wei­ter­hin z.T. evi­denz­freie Äußerungen von sich geben und an bestimm­ten Narrativen festhalten.

    Es gibt in den Tabellen unfass­ba­re Förderungen und Finanzierungen zu entdecken.

    Wer fin­det die Abstrusesten?

    Hier der Download-link
    bundesgesundheitsministerium…"

    https://​nit​ter​.net/​p​3​l​i​k​a​an/

  14. Es erschreckt mich wenn hier Leute beschwe­ren und öffent­lich bekun­den dass sie nicht fähig sind die Rezeption eines Artikel (Lesegeschwindigkeit, Lesedauer, Lesedosis, …) für sich selbst steu­ern zu kön­nen und des­halb Vordosieren und Vorkauen vom Artikelspender erwar­ten. Wo sind wir hingeraten?

    Danke an Illa für die­se wirk­lich mal wie­der mäch­ti­ge Informationszurverfügung-Stellung.

    Und lei­der wur­de ich mal wie­der dar­in bestä­tigt, dass aka­de­mi­sche "Wissenschaft" ein Marktplatz der Eitelkeiten, Lügen- und Sündenpfuhl und eine Menschen- und Menschlichkeits-Verachtungs-Maschinerie ist.

    1. Da kann ich Ihnen nur bei­pflich­ten. So ist es. Zudem – schein­bar nicht justi­fi­zier­bar! Viele Mediziner haben rein­ste Narrenfreiheit – nicht nur bzgl. Corona. Die "fal­schen ärzt­li­chen Atteste" die im Zsgh. bekannt wur­den – gegen C‑19-Massnahmenkritische – sind wirk­lich lächer­lich wenn man sich die ech­ten Gefälligkeits"arbeiten" (da lachen ja die Hühner v.w. "Arbeit") ansieht. Das ist RICHTIGE KRIMINALITÄT nix FFP3-Maskenquatsch. Woher kommt das? Sehr ein­fach zu beant­wor­ten. Korruption.

  15. Einen herz­li­chen Dank an Illa auch von mir für die­se her­aus­ra­gen­de Reportage! (Beim Lesen bekam ich Beklemmungen …, aber das macht nix!)
    Und herz­li­che Grüße in die Runde von Corinna aus dem Witwesk

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