Raumschiff „Austria“

Captain Karl „Kirk“ Nehammer und sein Gesundheitsoffizier Johannes Rauch – auch als „Pille“ bekannt – haben gefühlt vor Lichtjahren ihre Erdbasis „Österreich“ ver­las­sen und nur noch sehr ver­schwom­me­ne Erinnerungen an die dort leben­den Erdlinge. Auch die aku­sti­sche Verbindung zu ihrem Raumschiff ver­schlech­ter­te sich zuse­hends und die vor eini­gen Monaten von der Erdbasis gesen­de­te Anweisung konn­te nur bruch­stück­haft emp­fan­gen wer­den: Sie soll­ten irgend­was zu Trauma, Pandemie, Gesellschaft, Demokratie und Menschen ver­laut­ba­ren las­sen, der Rest war Rauschen. Eine kniff­li­ge Mission, und sie ging gründ­lich schief – was war denn auch von Schwerelosen zu erwar­ten, für die der Gemeine Österreicher so uner­find­lich ist wie Wesen aus einem fer­nen Universum?

Im Februar behaup­te­te „Kirk“, „Corona war für unse­re Gesellschaft eine Art Trauma“ und kün­dig­te an: „Eine kri­ti­sche, scho­nungs­lo­se Analyse ist daher Pflicht und gleich­zei­tig Voraussetzung um die­se gesell­schaft­li­chen Wunden zu hei­len und das Trauma zu bewäl­ti­gen. Wir wol­len die Hand aus­strecken auch zu all jenen, die sich durch die Pandemie und ihre Folgen nicht mehr in der Mitte der Gesellschaft will­kom­men gefühlt haben.“ Sekundiert wur­de er von „Pille“: „Viele Menschen füh­len sich abge­hängt, vom Staat nicht mehr ver­tre­ten. Das alles geht in Österreich, einem der reich­sten Länder der Erde, an die Substanz der Demokratie.“

Lange war es still und nun lau­tet die Parole: „Akademie erforscht Zorn und Expertenskepsis“ ohne Trauma und Menschen, dafür waren Dialog und Wissenschaft dazugekommen.

„Mit der wis­sen­schaft­li­chen Aufarbeitung der Pandemie ist die Österreichische Akademie der Wissenschaften, kurz ÖAW, beauf­tragt. Seit Mai bemüht sich ein Team um den Soziologen Alexander Bogner, die gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Auswirkungen von Covid-19 zu erfas­sen und Schlüsse für die Zukunft abzuleiten.
Die Forscher küm­mern sich um vier Fragen: Wie steht es um die Polarisierung in der Pandemie? Welche (Ziel-) Konflikte hat es gege­ben bzw. gibt es? Wie gut war die Beratung der Spitzenpolitik und was lief bei der Kommunikation nach außen bes­ser oder schlech­ter? Und schließ­lich wol­len sich die Experten der auf­fal­lend stark in der Bevölkerung ver­an­ker­ten Wissenschaftsskepsis wid­men. Hier geht es etwa um die Frage: Warum ver­trau­en gebil­de­te Bürger ange­se­he­nen Institutionen und Wissenschaftern in einer Krise wie der um Covid-19 plötz­lich wenig bis gar nicht mehr?
Um Antworten zu fin­den, erstel­len die Wissenschafter Fallstudien und füh­ren Interviews mit Entscheidungsträgern.
Mit ersten Ergebnissen der Aufarbeitung ist Ende des Sommers zu rech­nen, heißt es in der ÖAW; end­gül­ti­ge Ergebnisse sol­len zum Jahreswechsel vorliegen.
Damit erstens die wis­sen­schaft­li­chen Standards pas­sen und zwei­tens auch inter­na­tio­na­le Erkenntnisse aus­rei­chend ein­flie­ßen, wur­de bei die­sem ÖAW-Projekt ein inter­na­tio­na­ler Beirat ein­ge­setzt. Ihn lei­tet die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx.
Semantisch etwas miss­ver­ständ­lich war das im Februar abge­ge­be­ne Versprechen eines Dialog-Prozesses.
Denn auf Anfrage erklärt das Kanzleramt, dass damit nie eine Tour durch die Länder gemeint war, bei der die Staatsspitze mit Maßnahmenkritikern in einen Dialog ein­steigt – oder sich gar für getrof­fe­ne Maßnahmen und Entscheidungen ent­schul­digt. ‚Das wird‘, so ein Sprecher des Kanzlers, ‚in die­ser Form sicher nicht kommen.‘
Mit dem Dialog-Begriff sei­en etwa die Fokus-Gruppen des ÖAW-Projekts gemeint, wo reprä­sen­ta­tiv aus­ge­wähl­te Bürger ihre Meinungen los­wer­den. ‚Es geht uns dar­um zu ver­ste­hen, was die Menschen ver­letzt oder ver­stört hat, damit die Politik bes­ser damit umge­hen kann.‘“

Der inter­na­tio­na­le Beirat besteht aus vier Mitgliedern, von denen nament­lich nur die dem Wellcome Trust ver­bun­de­ne Buyx genannt wur­de. Mit ihr sind die Abwege der „Austria“ wei­ter gesi­chert, wie aus Buyx‘ bis­he­ri­gem Treiben ersicht­lich ist, das auf coro­dok doku­men­tiert wurde:

31.12.2020 Ethikpetethik
15.8.2021 Vorsitzende des Deutschen Ethikrats: Ungeimpfte stel­len sich außer­halb der Solidargemeinschaft
12.1.2022 Der Verdacht liegt nahe, dass der Ethikrat sich an der Regierung orientiert
21.2.2022 Wie unab­hän­gig ist Frau Buyx?
21.3.2022 Alena allein zu Haus. Frau Buyx weiß nix
8.8.2022 Managerin des Jahres: Buyx folgt Drosten
3.11.2022 Bangbuyx in Nöten. Nie hat sie Geld vom repu­ta­blen WellcomeTrust bekom­men. Also nicht direkt
18.11.2022 Frau Buyx! Glauben Sie nicht, das sei vergessen
1.12.2022 Buyx: "Das mit die­sem Entschuldigen… Darum geht es nicht"
18.3.2023 Das „Team Lauterbach“ muss sich entschuldigen

Und wenn sie nicht in einer ande­ren Serie ein unan­ge­neh­mes Zusammentreffen mit einem Raumschiff vol­ler Vogonen hat­ten, irren „Kirk“ und „Pille“ mit ihrer Crew wei­ter durch die unend­li­chen Weiten des Weltraums, set­zen sinn­los Wörter zusam­men, die sie nicht ver­ste­hen und ver­su­chen mit regel­mä­ßi­gen Überdosen des Pangalaktischen Donnergurglers zu ver­ges­sen, dass jede Serie eines Tages zu Ende ist und dann eine Bruchlandung im Script ste­hen könnte.

9 Antworten auf „Raumschiff „Austria““

    1. Staubsaugervertreter ver­kau­fen Staubsauger.
      Volsvertreter ver…

      Genau das ist auch pas­siert und pas­siert (lei­der) noch immer.
      Wie sonst ist es zu erklae­ren, dass trotz der mitt­ler­wei­le nach­ge­wie­se­nen Gefahren der "Covid-Impfstoffe" noch immer 120 Mio Dosen (Stand Mais 2023) im Zentallager der Bundesrepublik lagern und noch Lieferungen von wei­te­ren 58 Mio Dosen erwar­tet werden?

      1. Na dann erklärn­se das mal. Wie es sein kann daß Millionen Impfdosen ver­kauft wer­den kön­ne ohne daß eine ein­zi­ge Ampulle vom Band gerollt ist? Und ohne daß es nicht ein­mal ansatz­wei­se einen gesund­heit­li­chen Aspekt dafür gibt!?

        MFG

  1. Die Raumfahrer Österreichs hat­ten ein­deu­tig zuviel vom Pangalaktischen Donnergurgler.

    Der Pangalaktische Donnergurgler ist der angeb­lich stärk­ste Drink der Galaxis. Die Wirkung eines Pangalaktischen Donnergurglers ist in etwa so, „als wer­de einem mit einem rie­si­gen Goldbarren, der in Zitronenscheiben gehüllt ist, das Gehirn aus dem Kopf gedroschen“.

  2. Danke! so treffend! 

    ich kann mich nicht erin­nern in einer so selt­sa­men Entfremdung gelebt zu habe.…auch wenn frü­her schon ab und zu sol­che Empfindungen auftraten. 

    wobei es ja auch unter Diktaturen mit dem Leben weitergeht…unter den Erdlingen.

  3. „Akademie erforscht Zorn und Expertenskepsis“

    ich hät­te lieber:
    „Akademie erforscht Hohn und Expertenverblendung“

  4. “Und schließ­lich wol­len sich die Experten der auf­fal­lend stark in der Bevölkerung ver­an­ker­ten Wissenschaftsskepsis wid­men. Hier geht es etwa um die Frage: Warum ver­trau­en gebil­de­te Bürger ange­se­he­nen Institutionen und Wissenschaftern in einer Krise wie der um Covid-19 plötz­lich wenig bis gar nicht mehr?“

    Man möch­te also ergrün­den, wie­so nicht alle den gan­zen Stuss geglaubt haben, der jeden Tag so ver­zapft wur­de. Wissenschaft ohne Skepsis ist jeden­falls kei­ne Wissenschaft mehr, son­dern Religion. Aber genau dar­um geht es ja: Früher soll­ten die Menschen ein­fach glau­ben, was von der Kanzel gepre­digt wur­de. Heute das, was „die Wissenschaft“ in Form irgend­wel­cher Propheten „renom­mier­ter Experten“ so von sich gibt. Aber wei­ter­hin gilt: Bloß nicht selbst den­ken. Bloß nichts hin­ter­fra­gen. Sondern ein­fach gehor­chen und brav die Klappe halten.

    Das ist auch toll …

    „Semantisch etwas miss­ver­ständ­lich war das im Februar abge­ge­be­ne Versprechen eines Dialog-Prozesses.
    Denn auf Anfrage erklärt das Kanzleramt, dass damit nie eine Tour durch die Länder gemeint war, bei der die Staatsspitze mit Maßnahmenkritikern in einen Dialog ein­steigt – oder sich gar für getrof­fe­ne Maßnahmen und Entscheidungen ent­schul­digt. ‚Das wird‘, so ein Sprecher des Kanzlers, ‚in die­ser Form sicher nicht kommen.‘“

    Also nur ein seman­ti­sches Missverständnis. Natürlich war nie geplant, mit den abtrün­ni­gen Bürger einen Dialog zu füh­ren. Geschweige denn, für irgend­et­was um Verzeihung bit­ten. Da macht sich anschei­nend die Expertise von Frau Buyx bemerkbar.

    Habe das bereits in Bezug auf die Vorgänge in UK gesagt: Dann lie­ber gar kei­ne Aufarbeitung, als so eine Aufarbeitung.

  5. Gefällt mir wie das so rich­tig for­mu­liert wur­de. Ist halt wie­der mal der Versuch den "öster­rei­chi­schen" Weg zu gehen, aber was will man sich vom "dead Man wal­king" Kirk schon erwar­ten. Politisch ein Untoter bereits, der am grü­nen Pille hart zu schlucken hat (in der Zeit die ihm noch bleibt) Ja man kann den Kopf in den Sand stecken und die gesell­schaft­li­che Spaltung mit media­len Placebos oder welt­frem­den Arbeitsgruppen in den Griff krie­gen wol­len. Aber die Leute sind nicht dumm und wer­den sich von ober­fläch­li­cher Kosmetik nicht beein­drucken las­sen, dazu sind sie in der Coronazeit durch eine zu har­te "Schule" gegan­gen., Ich ver­schie­be daher mein Hoffnung auf die kom­men­den poli­ti­schen Hoffnungsträger, die hof­fent­lich unter dem per­si­sten­ten gesell­schaft­li­chem Druck intel­li­gen­ter und vor allem empha­ti­scher reagieren/regieren werden.

  6. Vergessen wer­den soll­te nicht die Vorsitzende der öster­rei­chi­schen Bioethik-Kommission, die im Mai 2020 also vor Vorliegen der Zulassungen und den dazu­ge­hö­ri­gen Daten, was ein­zig rich­tig und wich­tig ist. Sie plä­dier­te damals schon für einer Pflicht.
    Da war Frau Buyx in der Tat eine Spätzünderin.

    Wer weiß, ob man­ches beim Verschieben der sozia­len Vorstellungen auch nicht über die Banden, also Landesgrenzen hin­weg gespielt wird?

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