Doc Mertens urteilt nach Belieben

faz​.net mel­det am 29.1.:

»STREIT UM ASTRA-ZENECA-VAKZIN
Stiko-Chef Mertens kri­ti­siert euro­päi­sche Arzneimittelagentur
… Weil der Impfstoff aus ihrer Sicht
[der Stiko, AA] an zu weni­gen Personen gete­stet wur­de, die 65 Jahre und älter sind, emp­fiehlt sie, damit ledig­lich Erwachsene bis zu einem Alter von 64 Jahren zu imp­fen. Mertens kri­ti­sier­te, dass die Ema mit den Daten anders umge­he und kei­ne sol­che Einschränkung vornehme.«

Am glei­chen Tag war auf zdf​.de unter "Astrazeneca auch für Alte? Das sagen Experten" zu lesen:

»"Da in den Studien aus Großbritannien und Brasilien nur weni­ge Patienten – etwa zwölf Prozent – über 55 Jahren ein­ge­schlos­sen wor­den sind, ist die Wirksamkeit bei Älteren bis­her nicht gut beurteilbar."
Bernd Salzberger, Universitätsklinikum Regensburg«

Mertens tut so, als ob er die Daten kri­tisch bewer­te. In Wirklichkeit setzt er will­kür­lich eine Grenze fest, die wis­sen­schaft­lich äußerst frag­wür­dig ist. Er ver­traut da eher dem vor­auf­klä­re­ri­schen Denken:

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EU-Vertrag mit Astrazeneca "ungewöhnlich ungenau formuliert"

So wer­tet Hilko J. Meyer, Professor für Europarecht, am 30.1. in einem Interview mit t‑online.de. Dort ist u.a. zu lesen:

»t‑online: Herr Meyer, hat die EU einen schlech­ten Vertrag mit Astrazeneca abgeschlossen?

Hilko Meyer: Besonders gelun­gen ist er sicher­lich nicht. Jedenfalls sind erst ein­mal bei­de Parteien beschä­digt: Die EU steht mit lee­ren Händen da und Astrazeneca stößt den gro­ßen euro­päi­schen Markt vor den Kopf. Aber ich glau­be nicht, dass das etwas mit dem Kleingedruckten des Vertrags oder den geschwärz­ten Passagen zu tun hat. Eher schon mit einer Machtprobe zwi­schen Großbritannien und der EU… Dass der Astrazeneca-Streit unmit­tel­bar nach dem end­gül­ti­gen Austritt Großbritanniens erfolgt, dürf­te kein Zufall sein.

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dpa lügt über Impfstoffe – und alle machen mit

"Drei Corona-Impfstoffe im Vergleich" ist die dpa-Meldung vom 29.1. über­schrie­ben, aus der hier nach frei​e​pres​se​.de zitiert wird:

»Berichte über schwe­re uner­wünsch­te Folgen gibt es bei allen drei Vakzinen bis­her nicht.«

In sei­nem Sicherheitsbericht vom 28.1. berich­tet das zustän­di­ge Paul-Ehrlich-Institut:

»Bis zum 24.01.2021 erhielt das Paul-Ehrlich-Institut ins­ge­samt 1.232 Einzelfallberichte zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen (uner­wünsch­te Reaktionen) nach Impfung mit COVID-19- Impfstoffen in Deutschland. Es wur­den 3.404 uner­wünsch­te Reaktionen geschil­dert (im Mittel 2,8 Reaktionen pro Meldung). In 182 Fällen wur­de über schwer­wie­gen­de uner­wünsch­te Reaktionen berichtet.«

Auch in den Wochenberichten zuvor war von schwer­wie­gen­den uner­wünsch­ten Reaktionen die Rede. Das hin­dert auch die FAZ nicht, am 28.1. unter Berufung auf dpa zu behaup­ten: "Berichte über schwe­re uner­wünsch­te Folgen gibt es bei allen drei Impfstoffen bis­her nicht." Ähnlich am 28.1. die "Welt", nwzon​line​.de und vie­le andere.

Es geht ums Geschäft

Dachte wirk­lich jemand, bei der Impfkampagne gehe es um Gesundheit? Wir erle­ben gera­de einen welt­wei­ten Krieg von Pharmafirmen um Märkte und Einfluß. Dabei wer­den sie von natio­na­len Regierungen gepam­pert, für die EU kann nur mit Mühe Gemeinsamkeit nach außen simu­liert wer­den. Über einen der Akteure brach­te faz​.net am 27.1. eini­ge Hintergrundinformationen:

»Astra-Zeneca-Chef Pascal Soriot gilt in Großbritannien als Held der Corona-Impfstoffproduktion. Doch in der EU machen ihn man­che plötz­lich zum Buhmann...

Das Corona-Abenteuer begann für Soriot im ver­gan­ge­nen März. Mit Impfstoffen hat­te Astra-Zeneca vor­her wenig zu tun, der Konzern ver­dient haupt­säch­lich mit Krebsmitteln Milliarden. Im März erhielt Soriot einen Anruf von Sir John Bell, einem ehe­ma­li­gen Kollegen bei Roche, heu­te Medizinprofessor in Oxford. Bell erzähl­te von der Corona-Forschung am Jenner Institute. „Wir kön­nen hel­fen mit dem Zeug“, ant­wor­te­te Soriot. Als Oxford dann im April zwei bri­san­te Bedingungen stell­te – „Non-pro­fit“ und gleich­be­rech­tig­te Lieferungen an arme Länder in aller Welt –, stimm­te Soriot (anders als ande­re Pharmakonzerne) sofort zu.

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(Noch) kein Krieg mit Großbritannien

Aber der Ton in man­chen Medien wird rau­er, wenn es um "unse­ren" Impfstoff geht. Weit ent­fernt von Sprüchen über "welt­wei­te Solidarität" und "glei­che Versorgung für alle" gilt nun laut faz​.net von heu­te Nachmittag:

»Die EU kann künf­tig die Exporte von Corona-Impfstoffen über­wa­chen und gege­be­nen­falls beschrän­ken. Die EU-Kommission habe am Freitag eine ent­spre­chen­de „Ausfuhrgenehmigungspflicht" beschlos­sen, sag­te der für Außenhandel zustän­di­ge Kommissionsvize Valdis Dombrovskis in Brüssel. Alle Pharmakonzerne, die mit der EU Lieferverträge über Corona Impfstoffe abge­schlos­sen haben, müs­sen dem­nach künf­tig Lieferungen an Drittstaaten in Brüssel anmelden…

Die EU stört beson­ders, dass das Unternehmen Großbritannien und ande­re Nicht-EU-Länder offen­bar wei­ter­hin mit unge­kürz­ten Mengen belie­fert. Sie hegt den Verdacht, dass der Hersteller Astra-Zeneca für die EU bestimm­te Impfstoffdosen ins Ausland expor­tiert hat.

Nach eige­nen Angaben will die EU-Kommission Impfstoff-Exporte nicht grund­sätz­lich ver­hin­dern. Es könn­te in beson­de­ren Fällen aber dazu kom­men, dass die Exporterlaubnis ver­wei­gert wird. In der Praxis müs­sen die Hersteller die Ausfuhren den für sie zustän­di­gen natio­na­len Behörden mel­den.«

Der inzwi­schen ver­öf­fent­lich­te Vertrag kann hier ein­ge­se­hen werden.

Ein Schreckgespenst für die Corona-Impfung

Der Autor des Artikels auf faz​.net mit die­sem Titel ist glü­hen­der Anhänger der Corona-Politik. Ein "Horrorszenario für die Entwickler und Produzenten von Impfstoffen" stel­len für ihn die Probleme dar, die sich im Zusammenhang mit einer soge­nann­ten Antikörper-abhän­gi­gen Verstärkung, abge­kürzt: ADE (Antibody Dependant Enhancement), ergeben:

»Einer der am wei­te­sten ent­wickel­ten Covid-19-Impfstoff-Kandidaten ist wegen eines „uner­klär­li­chen Krankheitsfalls“ auf Eis gelegt wor­den. Das muss kei­nes­wegs eine Folge der Impfung sein. Doch beglei­tet der­zeit die Sorge vor einer gefürch­te­ten Nebenwirkung namens ADE alle Tests.

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"Bei der EU liegen die Nerven blank"

tages​schau​.de nölt am 28.1.: "AstraZeneca und die EU: Machtprobe beim Impfstoff":

»Weniger Impfstoff als erhofft und der Vorwurf, man habe zu wenig bestellt. Und nun AstraZeneca: Warum behan­delt der Pharma-Riese die EU wie einen lästi­gen Geschäftspartner?«

Die bei­den KorrespondentInnen des "ARD-Studios Brüssel" begrei­fen das Offensichtliche nicht. Die EU ist ein Geschäftspartner und die Konzerne sit­zen am län­ge­ren Hebel.

»Anfang Januar war der Impfstoff von AstraZeneca noch ein Hoffnungsträger: Preislich viel gün­sti­ger als das Konkurrenzprodukt von BioNtech und Pfizer, außer­dem ein­fa­cher zu ver­imp­fen, auch in Arztpraxen, ohne auf­wen­di­ge Tiefkühlung. Mindestens 300 Millionen Dosen hat­te die EU mit AstraZeneca vereinbart.

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Dann wird das wohl etwas später mit der Freiheit

»„Herdenimmunität ohne Impfen von Kindern nicht mög­lich“« heißt die Drohung in einem Artikel auf welt​.de vom 27.1. Denn das dau­ert. "Bei den Impfstoffherstellern wur­de als Zielmarke Juli 2024 bezie­hungs­wei­se Dezember 2024 ange­ge­ben."

»Die Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna testen ihre Corona-Impfstoffe mitt­ler­wei­le auch an Kindern. Bis zu einer Zulassung in Deutschland ist es aber noch ein lan­ger Weg. Mediziner mah­nen: Es müs­se quer durch alle Altersgruppen geimpft werden…

Zugelassen ist der Impfstoff von Biontech/Pfizer von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ab 16 Jahren; der des US-ame­ri­ka­ni­schen Herstellers Moderna ab 18 Jahren…

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Wie war das noch… mit dem Curevac-Impfstoff? Und dem von Sanofi und Glaxo Smith Kline?

Lieferschwierigkeiten gibt es bei allen zuge­las­se­nen und geplan­ten Impfstoffen. Von ande­ren Herstellern, mit denen bereits Verträge geschlos­sen wur­den und die z.T. erheb­li­che Subventionen erhiel­ten, ist nichts mehr zu hören. Im August war auf sued​deut​sche​.de zu lesen:

»Die Europäische Union [hat] inzwi­schen meh­re­re Verträge mit Impfstoffherstellern abge­schlos­sen: Neben einem Vertrag mit Sanofi und Glaxo Smith Kline über ein noch voll­stän­dig expe­ri­men­tel­les Vakzin exi­stiert bereits ein Übereinkommen mit dem Pharmahersteller Astra Zeneca über 300 Millionen Dosen eines Impfstoffs der University of Oxford.«

Im November fei­er­te sich der Gründer von CureVac als Entdecker der mRNA-Methode und rühm­te sich der Unterstützung von Bill Gates (s. CureVac und das Geschäft mit dem mRNA-Impfstoff). Im Juni hat­ten Mehrheitseigner Dietmar Hopp und der Wirtschaftsminister ver­ein­bart, daß der Bund mit 300 Millionen Euro in das Unternehmen ein­steigt (unbe­dingt lesens­wert: Impfstoff: 300 Millionen als "finan­zi­el­le Sicherheit" für Multimilliardär Hopp). 

Im November kauf­te die EU für einen unbe­kann­ten Preis etwas, von dem bis heu­te nicht bekannt ist, ob es jemals gelie­fert wird: EU bestellt 405 Millionen Dosen Impfstoff bei Curevac.
Update: Mehrere LeserInnen haben bemerkt:

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"Deutschland droht der nächste Impfstoff-Rückschlag!"

Gute Nachrichten für die Generation Ü‑65:

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