Anregende Stiko geht dem Minister am Gesäß vorbei

Aus dem Protokoll der 104. Sitzung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vom 1./2.3.23:

»Es ent­wickelt sich eine ange­reg­te Diskussion zwi­schen den STIKO-Mitgliedern und dem Minister zu den Themen Datennutzung im Gesundheitssystem, Long-COVID und Post-Vac Syndrom. Die STIKO regt zur bes­se­ren Abschätzung der Impfinanspruchnahme und der früh­zei­ti­gen Erkennung von uner­wünsch­ten Ereignissen nach Impfungen, ins­be­son­de­re nach Massenimpfungen im Rahmen einer Pandemie, die Einrichtung eines Impfregisters an. Auch zur Beantwortung der Frage zu einem mög­li­chen Post-Vac-Syndrom wären sol­che Registerdaten sehr hilfreich. 

Die STIKO bit­tet den Minister dar­auf hin­zu­wir­ken, dass die Impfstoffhersteller ihren Verpflichtungen zur Postmarketing Surveillance nach­kom­men. Dies sei ins­be­son­de­re bei der Nutzung neu­er Impfstofftechnologien wie der mRNA-Technologie not­wen­dig. Beispielsweise lägen publi­zier­te Daten zur Persistenz der mRNA im Körper nach COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen bis­her nicht in aus­rei­chen­der Form vor.«

Hätten die Medien dies zur Kenntnis genom­men, wäre ihnen womög­lich eine gewis­se Brisanz auf­ge­fal­len. Vor allem der letz­te Punkt hat es in sich.

Neben dem inzwi­schen ins Wanken gera­ten­den Glaubenssatz der Unmöglichkeit von Zellveränderungen durch die gen­tech­ni­sche "Impfung" gehör­te das Credo, die mRNA baue sich qua­si im Handumdrehen selbst im Körper ab, zu den Dogmen im Kampf gegen Schwurbler, Leugner und ande­re Feinde der Wissenschaft. Nun sagt selbst die Stiko (war­um hat sie das bei ihren Empfehlungen nicht berück­sich­tigt?): Wir wis­sen davon fast nichts.

Die "Faktenchecker" von cor​rec​tiv​.org behaup­te­ten noch am 26.8.22:

»Paul-Ehrlich-Institut: Abbau der mRNA nach eini­gen Tagen

Dass die mRNA im Körper abge­baut wird, schreibt zudem das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in einem zuletzt am 1. Juni 2022 aktua­li­sier­ten Webseite-Eintrag. Auf Anfrage schreibt uns Pressesprecherin Susanne Stöcker, dass sich der Zeitraum nicht kon­kret bestim­men las­se, man aber von eini­gen Tagen aus­ge­he

Auch die Bundeszentrale für gesund­heit­li­che Aufklärung schreibt in einem Infoblatt, die mRNA wer­de nach der Impfung „schnell abge­baut und hat kei­ne wei­te­ren Auswirkungen im Körper“ (PDF als Download).«

Worauf sich die Pressesprecherin beruft, inter­es­siert cor­rec­tiv nicht. Die genann­te Webseite des PEI bleibt über­aus vage:

pei​.de (1.6.22)

Immerhin zitiert cor­rec­tiv aus einem von den CDC ver­link­ten Artikel (der dort nicht mehr zu fin­den ist):

»Darin hieß es im November 2021 (PDF-Download): „Das [Spike-]Protein ist genau­so lan­ge halt­bar wie ande­re kör­per­ei­ge­ne Proteine. Die genaue Zeitspanne ist nicht bekannt, aber man schätzt, dass sie eini­ge Wochen beträgt.“«

In die­sem Dokument fin­den sich auch sol­che in den Wind geschla­ge­nen Erkenntnisse:

»Bei den Empfängern der Impfstoffe von Pfizer-BioNTech und Moderna COVID-19 in den kli­ni­schen Phase-3-Studien wur­de ein zah­len­mä­ßi­ges Ungleichgewicht bei der Anzahl der Fälle von Bell-Lähmung fest­ge­stellt. Vier Teilnehmer, die den Impfstoff von Pfizer-BioNTech erhiel­ten, ent­wickel­ten spä­ter eine Bell-Lähmung (im Vergleich zu null in der Placebo-Gruppe die­ser Studie), und drei Teilnehmer, die den Moderna-Impfstoff erhiel­ten, ent­wickel­ten spä­ter eine Bell-Lähmung (im Vergleich zu einem in der Placebo-Gruppe die­ser Studie). Insgesamt waren dies zu weni­ge Fälle von Bell-Lähmung, um einen sta­ti­stisch signi­fi­kan­ten Zusammenhang mit der Impfung herzustellen…

Die beob­ach­te­te Rate an Myokarditis/Perikarditis war höher als das, was auf der Grundlage der Inzidenzraten auf Bevölkerungsebene zu erwar­ten gewe­sen wäre… 

Der Mechanismus der Myokarditis/Perikarditis nach einer mRNA-COVID-19-Impfung ist nach wie vor unklar. Die Überwachung und Weiterverfolgung von Fällen von Myokarditis/Perikarditis nach der COVID-19-Impfung ist im Gange…

Anaphylaxie und schwer­wie­gen­de all­er­gi­sche Reaktionen wur­den in den kli­ni­schen Versuchen mit den mRNA-COVID-19-Impfstoffen nicht beob­ach­tet, wur­den aber kurz nach der Zulassung und dem Einsatz in Massenimpfkampagnen festgestellt.«

Anlaß für den cor­rec­tiv-Artikel war eine ver­schwun­de­ne Information zur Kurzlebigkeit der mRNA im Körper auf der Seite der CDC. Jedenfalls wur­de das so auf ver­schie­de­nen Kanälen kol­por­tiert. Das war nicht ganz falsch, aber auch nicht rich­tig. Siehe dazu Kinder, wie die Zeit vergeht!


Einige weni­ge wei­te­re Beispiele für die von der Stiko nicht getra­ge­nen Falschinformationen:

»Der Bauplan selbst, die mRNA, bleibt nicht im Körper, son­dern wird kurz nach der Impfung wie­der abgebaut.«
www1​.wdr​.de (17.1.22)

»Die Impfstoff-mRNA wird nach weni­gen Tagen im Körper voll­stän­dig abgebaut.«
gesund​heit​.de (25.4.23)

Inzwischen zurück­hal­ten­der ist man beim RKI:

»So wird das Spike-Protein vom SARS-Coronavirus‑2 pro­du­ziert. Danach wird die mRNA mit der Zeit abge­baut.«
rki​.de (Stand 4.9.23)

Den Vogel abge­schos­sen haben dürf­te "MDR WISSEN". "Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 30.08.2022", heißt es dort:

»Fakt ist: Die Spike-Proteine wer­den nach eini­ger Zeit wie­der in die Zelle trans­por­tiert, zer­legt und für die zell­ei­ge­ne Proteinproduktion recy­celt. Auch die mRNA wird inner­halb von Minuten bis weni­gen Tagen voll­stän­dig abge­baut.«

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen. Wie so vie­le Beiträge ist auch die­ser einem Hinweis in einem Kommentar zu verdanken.)

2 Antworten auf „Anregende Stiko geht dem Minister am Gesäß vorbei“

  1. Die groß­an­ge­leg­te Studie eines neu­en Therapeutikums an der gesam­ten Weltbevölkerung läuft wie geplant: Ganz lang­sam gewinnt man neue Erkenntnisse – auch wenn die ein- oder ande­ren das offi­zi­ell leug­nen. Dafür wer­den sie schließ­lich bezahlt.

    (Zitat Lauterbach aus einem Interview mit einem Reporter der heu­te-show, schon eini­ge Jahr her: "Ich bin Politiker, ich wer­de dafür bezahlt, Fragen so zu beant­wor­ten, dass wir wah­len gewinnen.")

  2. Ein paar Worte zu dem Mitteilung vom PEI, die über die Markierung der Stichworte hinausgehen:

    Die Phrase "kein erkenn­ba­res Risiko" steht für: Das PEI weiß es nicht, hat sich nicht ordent­lich mit dem Thema beschäf­tigt oder möch­te etwas vertuschen.

    Im gege­be­nen Zusammenhang ist die Einschränkung "nor­ma­ler­wei­se" ein Hinweis auf eine Vertuschung, denn die Integration von frem­der RNS mit­hil­fe von Herpes (weit ver­brei­tet) und HIV (sel­ten) ist ein bekann­ter Mechanismus. Außerdem wur­de die Integration der RNS des Spritzmittels in mensch­li­che Zellen in vitro nach­ge­wie­sen; es fehlt noch der Nachweis in vivo.

    Theoretisch
    Das ist media­le Blödelsprache, die von Deppen mit einem unter­ir­di­schen Verständnis über die Bedeutung einer Theorie stammt.

    Die Aussage "äußerst unwahr­schein­li­che" reprä­sen­tiert rei­ne Spekulation oder eine vor­sätz­li­che Lüge. Das PEI ist gesetz­lich dazu ver­pflich­tet, die Umstände und die dazu gehö­ri­ge kon­ser­va­ti­ve Abschätzung zu lie­fern. Untersuchungen, Wissen und Zahlen sind gefordert.

    Das Vorgehen des PEI ist zumin­dest aus der Sicht eines Naturwissenschaftlers pein­lich, wenn nicht sogar kri­mi­nell. Denn es geht um das Leben von Menschen und die Zukunft unse­rer Gesellschaft.

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