Dramatischer Rückgang der Fallzahlen nach Drosten-Urlaub

Am 30. Juni hat­te Prof. Christian Drosten eine Auszeit für die Öffentlichkeit ver­kün­det. Dies ist die Entwicklung der Fallzahlen laut RKI seitdem:

COVID-19-Fälle/Tag nach Erkrankungsbeginn

Lag die Zahl am 30.6. noch bei 212, so waren es am 17.7. nur noch 21 Fälle.

Die Zahlen sind echt, die Grafik wur­de ein klein wenig gestreckt. Die Interpretation ist natür­lich Schwachsinn.

Unterscheidet sich die­ser Humbug qua­li­ta­tiv von dem all­abend­lich im Fernsehen zu sehenden?

Google-Übersetzer scheitert an Landt-Beschreibung

Aus die­sem Passus eines Artikels der Washington Post zum Pandemie-Profiteur Olfert Landt

»Founder of a small Berlin-based com­pa­ny, the pony­tail­ed 54-year-old first raced to help German rese­ar­chers come up with a dia­gno­stic test«

macht trans​la​te​.goog​le​.com:

»Der 54-jäh­ri­ge Pferdeschwanz, Gründer eines klei­nen Berliner Unternehmens, fuhr erst­mals Rennen, um deut­schen Forschern bei der Erstellung eines dia­gno­sti­schen Tests zu helfen«

Geisel: schlichte Unvernunft

'Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat den Aufzug… in Zeiten der Corona-Krise scharf kri­ti­siert. „Dass sich Menschen in sol­chen Größenordnungen mit so gerin­gem Abstand ver­sam­meln, ist schlich­te Unvernunft“, sag­te Geisel in der RBB-Abendschau am Freitag mit Blick auf die gel­ten­den Corona-Einschränkungen.' Link

Geisel sprach von «kopf­lo­sem Aktionismus» von meh­re­ren tau­send- nein, nicht PolizistInnen.

Immer wieder: Corona lähmt Hirnregionen

Es soll "vor Corona" in man­chen Zeitungsredaktionen so gewe­sen sein, daß der Redakteur oder die Redakteurin eine Aufgabe bekam, für die er oder sie recher­chie­ren soll­te. Die Ergebnisse wur­den dann in Worte gefaßt, die sie die LeserInnen ver­ständ­lich machen soll­ten. Wenn es gut lief, las noch mal wer Korrektur.

Heute – Folge von Home Office? – scheint der Produktionsprozeß von Nachrichten ein ande­rer zu sein. Wir lesen dann etwa im Tagesspiegel:

"Start des "Drive-by" des Gesundheitsamtes Reinickendorf für COVID-19 Tests
Ab sofort kön­nen Reinickendorferinnen und Reinickendorfer, die ent­we­der Kontakte zu an COVID-19 Erkrankten hat­ten oder die sel­ber Krankheitssymptome zei­gen, einen Termin beim Gesundheitsamt für einen Abstrich im Drive-by ver­ein­ba­ren. Das teil­te das Bezirksamt Reinickendorf am Mittwoch mit.

Ausschließlich nach Terminvereinbarung kön­nen sie eigen­stän­dig, mög­lichst mit einem PKW, zum Drive-by beim Gesundheitsamt kom­men und dort vor Ort einen Abstrich nach Anleitung durch­füh­ren." „Immer wie­der: Corona lähmt Hirnregionen“ weiterlesen

Fake und Wahrheit IV

Fake ist:
Zum 1.5. wer­den in Berlin Schwimmbäder wie­der geöff­net, zunächst aber ohne Wasser.

Wahrheit ist:
"Reinickendorf macht Spielplätze ab 30. April wie­der auf…
Das Abstandsgebot von 1,5 m ist ein­zu­hal­ten – bei Kindern und Begleitpersonen." Link
Nach der glei­chen Quelle ist auf Spielplätzen in Pankow "eine Person pro 20 Quadratmeter Nettospielfläche" zugelassen.

Dialektik mit Känguru

Unter die­sem Titel beschreibt FAZ-Autorin Bettina Weiguny am 26.4. Aspekte des Corona-Lebens unter Einfluß ihres Marc-Uwe Kling lesen­den 13-jäh­ri­gen Sohnes.

Sie notiert die gegen­wär­ti­gen dia­lek­ti­schen Maßnahmen:

"1. Im Prinzip dür­fen wir alle das Haus nicht ver­las­sen, aber wenn wir es tun, ist es auch okay.

2. Masken sind nutz­los, aber wir soll­ten sie trotz­dem tra­gen, weil sie helfen.

3. Alle Läden sind geschlos­sen, außer denen, die geöff­net haben…

5. Es gibt kei­nen Engpass bei Lebensmitteln, nur Dinge, die feh­len oder der­zeit nicht da sind…

7. Wir kön­nen ver­schie­de­ne Symptome haben, wenn wir krank sind, aber auch ohne Symptome krank sein, Symptome haben, ohne krank zu sein, ansteckend sein ohne Symptome und vice versa.

8. Sollten wir krank gewe­sen sein, kön­nen wir spä­ter wie­der erkran­ken, dazwi­schen aber sind wir immun. Vielleicht sogar gesund. Wer weiß das schon."

Pandemie frisst sich durch die Denkweise der Spaßbremse

Wie bereits erwähnt, geht Corona aufs Hirn. Das scheint sich beson­ders auf ins Home Office ver­bann­te JournalistInnen und PolitikerInnen auszuwirken.

Ein schö­nes Beispiel dafür ist ein mun­te­res Geplauder, das ein "Leiter Parlamentsbüro" und eine "Redakteurin im Inlands- und im Rechercheressort" der taz mit Professor Karl Lauterbach (SPD) führen.

Es steht unter dem Titel 'Karl Lauterbach über Covid-19: „Die Pandemie ist schrecklich“'

Dort fin­den sich amü­san­te Floskeln wie die­se: „Pandemie frisst sich durch die Denkweise der Spaßbremse“ weiterlesen

Fake und Wahrheit III

Fake ist:
Erste Bundesländer prü­fen die Einführung ver­pflich­ten­der Augenmasken.

Wahrheit ist:
Forscher haben her­aus­ge­fun­den, daß Augen und Tränendrüsen mög­li­che Infektionswege für Corona sind. Link

Super! Steuern für Gastronomie gesenkt

Ein neu­er Geniestreich im Maßnahmenquartett ist der Bundesregierung eingefallen.

Die Tagesschau berichtet:

"Gastronomiebetriebe sol­len steu­er­lich ent­la­stet wer­den, indem die Mehrwertsteuer für Speisen laut Beschluss ab dem 1. Juli befri­stet bis zum 30. Juni 2021 gene­rell auf den ermä­ßig­ten Steuersatz von sie­ben Prozent gesenkt wird."

Dumm ist nur: Womöglich gilt die­se Senkung nur für gar nicht ver­kauf­te Speisen und Getränke gilt. Denn:

"Dies bedeu­tet aller­dings nicht auto­ma­tisch, dass die gastro­no­mi­schen Betriebe mit dem Zeitpunkt der Steuersenkung wie­der öff­nen kön­nen." Link

Hinzu kommt: Hier wird einer Branche unter die Arme gegrif­fen, die seit je her äußerst aus­beu­te­ri­sche Arbeitsbedingungen bereit­hält. Gegen jede Anpassung des Mindestlohns zetern die Unternehmerverbände. "Kein Verständnis" haben sie und beklagen

"Der ab 1. Januar 2020 gül­ti­ge Mindestlohn von 9,35 Euro lie­ge 30 Cent über dem im aktu­el­len Branchentarifvertrag des BdS ver­ein­bar­ten Stundenlohns für die unter­ste Tarifgruppe." Link

Was nichts ande­res heißt als daß die Unternehmen die Gewerkschaft haben zwin­gen kön­nen, Tarifverträge noch unter dem Niveau des Mindestlohns abzuschließen.

Dabei gibt es zahl­rei­che Ausnahmeregelungen für den Mindestlohn. Er gilt nicht für Langzeitarbeitslose wäh­rend der ersten sechs Monate ihrer Beschäftigung nach Beendigung der Arbeitslosigkeit, nur ein­ge­schränkt für Saisonarbeiter, es gibt kei­ne Sonn- und Feiertagszuschläge und vie­le Einschränkungen für Nachtarbeitszuschläge. Link und Link