"Die Zeit" – wo Ignoranz auf Hetze trifft

Wobei die Rollen des Journalisten und des Historikers im Interview chan­gie­ren. Das Thema: "Seit der Pandemie ist die Impfskepsis hier­zu­lan­de gewach­sen".

zeit​.de (23.10.23)

Der Historiker hat ein Déjà-vu. Allerdings erin­nert er sich nicht an einen eige­nen Aufsatz aus dem Jahr 2013, in dem das Folgende noch ganz anders dar­ge­stellt hat­te, und auf den zurück­zu­kom­men sein wird.

»In der Corona-Pandemie hat­te ich mehr­fach ein sol­ches Déjà-vu, etwa als es um die Debatte der Impfpflicht ging: Da hat man die­sel­ben Argumente wie 1874 aus­ge­tauscht, als die Impfung gegen die Pocken im Reichstag zur Pflicht erklärt wur­de. Auch Impfmüdigkeit ist ein wie­der­keh­ren­des Phänomen.

ZEIT ONLINE: Also alles nicht neu?

Thießen: Doch. Absolut neu ist der Ost-West-Wandel: Bis 2019 war im Osten Deutschlands der Zuspruch zu den all­ge­mei­nen Standardimpfungen und auch bei der Grippeschutzimpfung höher als im Westen, wie Untersuchungen des RKI gezeigt haben. Das war wohl auch eine Nachwirkung der DDR. Dort hat­te der Staat Impfungen im Alltag ver­an­kert, Prävention gehör­te wie selbst­ver­ständ­lich dazu, man warb mit dem Spruch "Prophylaxe ist der beste Sozialismus" und fei­er­te die hohen Impfquoten als Sieg über den Systemkonkurrenten BRD. Mit den Debatten um Corona-Schutzmaßnahmen dreh­te sich das Verhältnis aber um. In vie­len Teilen Ostdeutschlands misst man nicht nur bei der Covid-Impfung, son­dern inzwi­schen auch bei der Grippeimpfung nied­ri­ge­re Quoten als im Westen.«


Thießen weiß, daß es den zitier­ten Spruch nicht gab, wie er im genann­ten Aufsatz aus­führt. Was es gab, waren sol­che Slogans:

dw​.com (14.4.21)

Er wird eben­so wis­sen, daß es nicht nur ein Buch gibt mit die­sem Titel, son­dern eine eben­so benann­te aus­führ­li­che Darstellung des Gesundheitssystems der DDR. Dort geht es auch um Impfungen, im wesent­li­chen aber um Unterschiede der Gesundheitspolitik zu dem, was die unge­nann­ten AutorInnen der "Internationalen Forschungsstelle DDR" so beschreiben:

»Im Kapitalismus muss sich der Gesundheitsschutz im stän­di­gen Kampf gegen­über wirt­schaft­li­chen Interessen legi­ti­mie­ren oder behaup­ten. Maßnahmen und Einrichtungen der öffent­li­chen Gesundheitsversorgung wer­den wesent­lich von den Gesamtinteressen der Privatwirtschaft bestimmt oder müs­sen gegen sie erkämpft wer­den. Wachsende Teile der Versorgung wer­den im Sinne einer markt­wirt­schaft­li­chen Wirtschaftsweise umgestaltet. 

Die Corona-Pandemie hat dies in ver­schärf­ter Form vor­ge­führt und offen­bart in dra­sti­scher Weise die gra­vie­ren­den Mängel und unge­lö­sten Schwierigkeiten des gegen­wär­tig domi­nie­ren­den Gesundheitssystems…

Der Antagonismus von pri­vat­wirt­schaft­li­chen Interessen und einer gesamt­ge­sell­schaft­lich wirk­sa­men Gesundheitsversorgung wur­de in der Deutschen Demokratischen Republik bereits in ihrer Anfangszeit erkannt. In den 40 Jahren ihres Bestehens ver­moch­te die DDR ein grund­sätz­lich ande­res Gesundheitswesen auf­zu­bau­en. Aus einer wirt­schaft­lich stark benach­tei­lig­ten Position her­aus konn­te die DDR schließ­lich mit ihren zuletzt gut 16 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern, ihrem Wirtschaftsprodukt und ihrem sozia­len Lebensniveau zu den 20 größ­ten Industriestaaten der Welt gezählt wer­den und beein­drucken­de Erfolge auf dem Gebiet der Gesundheit vorweisen.«

Erhebliche Mängel wer­den nicht ver­schwie­gen, aus dem Text läßt sich zudem eine gewis­se Nähe zu NoCovid erken­nen. Dennoch bringt er die ver­hunz­te Parole Thießens auf den rich­ti­gen Punkt.


Deppen im Osten?

Daß Menschen in Ost und West also recht unter­schied­li­che Erfahrungen mit ihren jewei­li­gen Gesundheitssystemen gemacht haben, die sich auf auf ihre Impfbereitschaft aus­wirk­ten, inter­es­siert nicht. Vielmehr kommt es dar­auf an, die ehe­ma­li­gen DDR-BürgerInnen als poli­ti­sche Deppen vor­zu­füh­ren, die damals einem Regime folg­ten und heu­te (mit wel­cher Logik?) zu Rechten wer­den. Die Totalitarismus-Theorie läßt grüßen:

»Die Impfgegnerschaft [wur­de] popu­li­stisch scharf gemacht: Sie galt in der Corona-Krise vor allem am rech­ten Rand der Gesellschaft schnell als Symbol des Kampfes gegen "die da oben". Die rechts­po­pu­li­sti­sche Mobilisierung, die seit den 2010er-Jahren in man­chen Regionen in Ostdeutschland beson­ders erfolg­reich ist, hat das Impfen also gezielt als Vehikel genutzt.«

Daß die Mobilisierungen von Pegida & Co. sich gera­de nicht gegen "die da oben" rich­te­ten, son­dern auf ein Innen gegen ein Außen, ein Deutschsein gegen den Islam, unter­schlägt Thießen.

Merkwürdigerweise führt er als aus­schlag­ge­bend eine Grundfrage des Liberalismus an:

»Wer darf über den Körper bestim­men, der Staat oder der Mensch? Was müs­sen Einzelne zum Wohle der Allgemeinheit akzep­tie­ren?«

Wie die­ser blen­det er mit den abstrak­ten Gegenüberstellungen unter­schied­li­che Interessen ver­schie­de­ner Gruppen, man­che spre­chen gar von Klassen, aus.

"Impfschäden sind zu allen Zeiten sehr selten"

Der Journalist wird noch nicht ein­mal über eine Schere im Kopf ver­fü­gen und schlicht nicht wis­sen wol­len, daß der Impfstofffabrikant Pfizer zu den höch­sten Entschädigungszahlungen der Weltgeschichte ver­ur­teilt wur­de, weil er mit sei­nen Produkten zahl­lo­se Menschen geschä­digt hat. Und so fährt er fort:

»ZEIT ONLINE: Die Impfschäden sind zu allen Zeiten sehr sel­ten, ver­gli­chen mit den Schäden, vor denen die Impfung schützt. Warum kön­nen die Impfgegner sie den­noch so gut für ihr Anliegen nutzen?

Thießen: Das hängt wahr­schein­lich mit dem Mechanismus zusam­men, dass Einzelschicksale ja tat­säch­lich beson­ders berüh­rend sind und sich grell ankla­gen las­sen. Der Nutzen der Impfung besteht dage­gen in der Vermeidung und bleibt damit unsicht­bar. Man könn­te sagen: Impfungen sind Opfer ihrer eige­nen Erfolge…

In der zwei­ten Hälfte des 20. Jahrhunderts erreicht die von Impfschäden befeu­er­te Skepsis vor allem über Zeitungen und übers Fernsehen die Menschen – auch weil sich per­sön­li­che Schicksale in den Massenmedien bestens ver­kau­fen…«

In einer völ­lig ande­ren Welt muß gelebt haben, wer in letz­ten Jahren erlebt hat, wie tat­säch­li­che oder angeb­li­che per­sön­li­che Schicksale von Corona-Opfern als poli­ti­sche Waffe miß­braucht wur­den – auf allen Kanälen und rund um die Uhr –, wäh­rend von der "Impfung" Geschädigte igno­riert oder besten­falls als sehr sel­te­ne Einzelfälle am Rande behan­delt wurden.

"Auch führende Nazis wie Himmler und Hess waren lautstarke Impfgegner"

Der Journalist kennt "ja noch eine ganz ande­re These zur Erklärung der deut­schen Impfskepsis", die Romantik und die Lebensreformbewegung. Und der Historiker, der nicht zu einem histo­ri­schen Seminar spricht, son­dern zur gegen­wär­ti­gen "Impfmüdigkeit", nimmt den Gedanen dank­bar auf:

»Thießen: In Deutschland, Österreich und Teilen der Schweiz ver­bin­det sie sich beson­ders stark mit einer völ­ki­schen, anti­se­mi­ti­schen Modernekritik, die sich gegen "den Westen" und gegen eine "ver­ju­dete Wissenschaft" rich­tet. Auch füh­ren­de Nazis wie Himmler und Hess sind des­halb laut­star­ke Impfgegner. Die Impfung ist für sie das Symbol einer Moderne, die der "natür­li­chen ger­ma­ni­schen Lebensweise" wider­sprach. Zudem lag die Idee der Impfung quer zur sozi­al­dar­wi­ni­sti­schen Tradition, in die sich vie­le Nazis ein­reih­ten: In dem die Impfung den Schwachen zur Hilfe kom­me, so ging das Argument, set­ze sie die natür­li­che Selektion außer Kraft und ver­fäl­sche damit den Kampf ums Dasein.«

Der Antisemitismusvorwurf ist gera­de jetzt wohl­feil. Er trifft nicht nur die Judenhasser, die es zwei­fel­los gibt, son­dern belie­big jed­we­de Bewegung, die nicht oppor­tun erscheint. Thießen wird kei­ne ein­zi­ge Demo benen­nen kön­nen, auf der gegen eine "ver­ju­dete Wissenschaft" gehetzt oder der "natür­li­chen ger­ma­ni­schen Lebensweise" gefrönt wur­de. Für den Vorwurf reicht der eine dum­me Judenstern mit der Aufschrift "Geimpft", der durch alle Medien gereicht wur­de. Dabei ist über­haupt nicht zu leug­nen, daß es auch Rechtsextreme gab, die gegen die "Maßnahmen" auf den Straßen waren. Mancherorts gab es auch Versuche, Corona mit Ausländerfeindlichkeit zu ver­bin­den, vor allem in Österreich. Nur hat dies wenig zu tun mit dem Wunsch nach natür­li­cher Selektion. Andererseits, war­um soll­te es dem gewöhn­li­chen "Impfgegner" in den Medien bes­ser gehen als dem UNO-Generalsekretär…

"Gegen die Profitinteressen von Big Pharma müsse man sich schützen."

Thießen ent­deckt dann die "klei­nen Zirkel" wie corodok:

»Nicht gegen Masern oder Mumps, so geht nun das Argument der [lin­ken] Impfkritiker, son­dern gegen die Profitinteressen von Big Pharma müs­se man sich schüt­zen. Diese Sicht blieb aber auf klei­ne Zirkel beschränkt. «

»ZEIT ONLINE: Dass die­se Schärfe durch Corona wie­der zurück­kam, begrün­de­ten Sie am Anfang unse­res Gesprächs mit der rechts­na­tio­na­len Mobilisierung. Aber hat es auch Fehler in der Mitte der Gesellschaft gegeben?

Thießen: Das auch, vor allem in der Kommunikation. Man hat zu gro­ße Heilserwartungen im Hinblick auf die Impfung geweckt, die dann nicht ein­ge­löst wer­den konn­ten… Der Impfstoff ist zwar sehr gut, er schützt vor schwe­ren Erkrankungen, aber bringt kei­nen abso­lu­ten Schutz vor Infektionen – das, was wir von frü­he­ren Impfungen gewohnt waren. Da war die Enttäuschung bei eini­gen groß, zumal die Kontaktbeschränkungen wei­ter­gin­gen. Die Rechtspopulisten konn­ten sagen: Seht her, da haben die da oben euch was ver­spro­chen und es war mal wie­der eine Lüge.«

Ja, die­se Erfahrungen haben Millionen Menschen gemacht, weil sie die zahl­rei­chen war­nen­den Stimmen auch aus "der Wissenschaft" nicht ernst genom­men haben und sich haben ein­re­den las­sen, hier sei­en nur Rechtspopulisten am Werk. Thießen fin­det, "die Debatte über eine Impfpflicht war kon­tra­pro­duk­tiv" und schließt:

»ZEIT ONLINE: Ist das Projekt der immu­ni­sier­ten Gesellschaft nach Corona nun schwe­rer geworden?

Thießen: Auf den ersten Blick, ja. Aber ich habe die Hoffnung, dass wir aus den Fehlern ler­nen. Und dass wir dort wei­ter­ma­chen, wo es gelun­gen ist, Vertrauen in die Impfung auf­zu­bau­en. Die gan­zen Impf- und Teststellen etwa, die wie Pilze aus dem Boden geschos­sen sind, haben ein­drucks­voll die Handlungsfähigkeit unse­res Staates und unse­rer Gesellschaft unter Beweis gestellt. Die gro­ße Mehrheit ließ sich aus Sorge und Verantwortungsgefühl für den Piks gewin­nen. Das soll­ten wir nicht ver­ges­sen.«


Es ist kaum zu glau­ben, daß hier der glei­che Mann spricht, der 2013 noch wußte:

»…Impfungen [sind] in Deutschland ein gesamt­ge­sell­schaft­li­ches Phänomen. Genau das macht ihre Geschichte für Historiker inter­es­sant. In staat­li­chen Impfprogrammen schlu­gen sich Rationalisierungen, Normierungen und „Verwissenschaftlichungen des Sozialen“ nie­der. Sie schu­fen eine „Anthropologie im Gerundivum“ – die Vorstellung von der Notwendigkeit einer Optimierung der Gesellschaft – und begrün­de­ten einen staat­li­chen Erziehungsanspruch gegen­über dem Einzelnen. Schließlich ziel­ten Impfprogramme sowohl auf eine Verbesserung der kol­lek­ti­ven Gesundheitsverhältnisse als auch auf eine Normierung des indi­vi­du­el­len Gesundheitsverhaltens. In die­sem Sinne sind sie ein Paradefall fou­cault­scher „Biopolitik“. Zeitgenössisch for­mu­liert gaben sie dem moder­nen Staat ein Instrument zur Erfassung, Planung und „Veredelung“ des „Volkskörpers“ an die Hand…«

Und wie aktu­ell wirkt sei­ne Darstellung heute:

»Der Krieg gilt als „Vater aller Dinge“. Zumindest für die Pocken trifft die­se Weisheit zu, denn die Europäer ver­stan­den eine Immunisierung ihrer Armeen seit dem 19. Jahrhundert immer häu­fi­ger als kriegs­ent­schei­den­de Maßnahme. Welche fata­len Auswirkungen sol­che mili­tä­ri­schen Maßnahmen für die Zivilbevölkerung haben konn­ten, zeig­te sich nach dem deutsch-fran­zö­si­schen Krieg 1870/71, als geimpf­te deut­sche Soldaten und fran­zö­si­sche Kriegsgefangene die Pocken ins Reich ein­schlepp­ten und zehn­tau­sen­de zivi­le Opfer zu bekla­gen waren. Diese Erfahrung wur­de im Reichstag auf­ge­grif­fen, wo seit Februar 1874 über ein Reichsimpfgesetz dis­ku­tiert wur­de, das für alle Debatten um die „Impffrage“ in der Weimarer Republik und im „Dritten Reich“ den Grundstein legte.

Besonders umstrit­ten war im Reichstag die Einführung eines staat­li­chen Impfzwanges, gegen den sich zahl­rei­che Abgeordnete wehr­ten… Kritisch äußer­ten sich etwa sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Abgeordnete wie Wilhelm Hasenclever und Otto Reimer. Obgleich man nicht grund­sätz­lich gegen die „Freiheitsbeschränkung des Einzelnen“ im Dienste der „Volkswohlfahrt“ sei, wie Reimer erklär­te, lie­ge beim Impfen „die Sache anders“, da der Impfzwang vom eigent­li­chen Problem ablen­ke: „wenn in […] gro­ßen Städten unge­impf­te Kinder in Masse ster­ben, dann ist es nicht gesagt, dass sie dar­um gestor­ben, weil sie nicht geimpft wor­den sind, son­dern man kann den Grund nur dar­in suchen, dass die schlech­te Ernährung und die ange­streng­te Fabrikarbeit der Mutter es nicht dazu kom­men ließ, ein gesun­des Kind zu gebä­ren und noch viel weni­ger zu ernäh­ren“. Aus die­ser Diagnose zogen die Sozialdemokraten Konsequenzen, die Wilhelm Hasenclever auf den Punkt brach­te: „es wird so viel Geld für Kriege bewil­ligt […] gegen die äuße­ren Feinde; so mögen Sie hier ein­mal für die Volkswohlfahrt und gegen den inne­ren Feind, gegen Epidemien, eini­ge Millionen bewil­li­gen“…«

Er kommt zur Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Während in England Impfungen frei­wil­lig wur­den, hielt man in Deutschland am Impfzwang fest:

»Bei genaue­rer Betrachtung las­sen sich aller­dings fünf Gründe für das Festhalten am Impfzwang anfüh­ren. Erstens soll­te eine syste­ma­ti­sche Impfung das Wiederaufleben der Pocken ver­hin­dern. Zweitens sah man sich nach Kriegsende in einem „demo­gra­phi­schen Übergang“, der sich durch den Verlust von Millionen jun­ger Männer noch zu ver­schär­fen schien. Die Eindämmung der „Volksseuche“ ver­sprach Geländegewinne im Kampf gegen den „Volkstod“, der in Weimar häu­fig aus­ge­ru­fen wur­de. Der Zwang zum Pockenschutz galt somit als Gebot der Stunde, hat­te sich die Impfung im 19. Jahrhundert doch als schlag­kräf­ti­ge Waffe gegen die Kindersterblichkeit erwie­sen. Drittens stell­te die Pockenschutzimpfung die ein­zi­ge Immunisierung dar, die auf Reichsebene über­haupt umsetz­bar war. In die­sem Fall konn­te sich die neu gewon­ne­ne „Interventionskompetenz“ des repu­bli­ka­ni­schen Sozialstaates brei­ten­wirk­sam bewäh­ren. Viertens eröff­ne­ten Impfprogramme beträcht­li­che Möglichkeiten sozia­ler Kontrolle, schließ­lich wur­den Impfungen nicht nur syste­ma­tisch durch­ge­führt, son­dern auch syste­ma­tisch doku­men­tiert… Diese Kontrollmöglichkeit hing damit zusam­men, dass Impflinge wegen der befürch­te­ten Komplikationen gründ­lich unter­sucht wer­den muss­ten. Auch des­halb war die Resonanz auf Zwangsimpfungen unter Ärzten beson­ders groß. Sie erhiel­ten dank der Impfpflicht sowohl ein regel­mä­ßi­ges Zusatzeinkommen als auch ein ver­brief­tes Zugriffsrecht auf die Einwohner ihres Impfbezirks. Der Impfbericht gab schließ­lich nicht nur Auskunft über den „Impferfolg“, son­dern eben­so über das sozia­le Verhalten, die „Reinlichkeit“ und den Ernährungsstand der Impflinge.«

2013 konn­te Thießen noch differenzieren:

»Die staat­li­chen Zwangsmaßnahmen und die Macht der Impfärzte waren von Beginn an umstrit­ten, die kri­ti­schen Stimmen wur­den im Laufe der Zeit jedoch immer lau­ter. Nach der Revolution von 1918 spei­ste sich die­se Opposition aus sozi­al­de­mo­kra­ti­schen und kom­mu­ni­sti­schen, aber auch aus bür­ger­li­chen und kon­fes­sio­nel­len Kreisen, so dass sich in der Impfzwang-Kritik eine par­tei­über­grei­fen­de, aller­dings unge­mein hete­ro­ge­ne Opposition artikulierte..

Es dürf­te des­halb für die zeit­hi­sto­ri­sche Forschung ertrag­reich sein, Impfkritik als Form einer Protestbewegung zu ana­ly­sie­ren, die sich aus einem zeit­ge­nös­si­schen Krisenbewusstsein spei­ste.…«

Schon damals spiel­te das RKI eine unrühm­li­che Rolle:

»In einer Sitzung des preu­ßi­schen Landesgesundheitsrats stand im Oktober 1925 die Einführung einer Gewissensklausel zur Diskussion, die nach eng­li­schem Vorbild zur prin­zi­pi­el­len Freiwilligkeit von Impfungen geführt hät­te… Die Befürworter des Impfzwanges hiel­ten in der Debatte hef­tig dage­gen. Heinrich A. Gins vom Robert Koch-Institut sah in der Gewissensklausel gar ein „Verbrechen an der Volksgesundheit“. Sie unter­gra­be nicht nur die ärzt­li­che Autorität, son­dern erleich­te­re zudem die Einschleppung der Pocken. Wilhelm Kolle, Leiter des Paul Ehrlich-Instituts, hielt hin­ge­gen ein prag­ma­ti­sches Plädoyer für den Impfzwang: „Es gibt Sachen, die man mit in den Kauf neh­men muss; sie sind lei­der ein Nebenprodukt der Entwicklungen unse­rer Verhältnisse, nicht nur der Natur.“…«

Seitdem hat sich im PEI eini­ges getan. Wie sah es bei den Nazis aus? Zunächst konn­ten sich man­che Impfgegner "auf einen Ausspruch Julius Schleichers, 'Die Impfung ist eine Rassenschande'" beru­fen, doch bald hieß es:

»Eine per­sön­li­che Entscheidung des „Volksgenossen“ beim Impfen wider­sprä­che „dem Führerprinzip“ und erhö­he damit das Risiko von Seuchenherden „im Volke“, die „im Falle eines uns auf­ge­zwun­ge­nen Zukunftskrieges […] das Heer in der Bewegungsfreiheit hinderten“..

[1935] über­nah­men die Ämter bei der Immunisierung des „Volkskörpers“ die Federführung. In Presse und Rundfunk wur­den Termine, Ort und Vorteile der Impfungen pro­pa­giert. In den Impflokalen erhiel­ten die Ärzte Unterstützung durch NSV [Nationalsozialistische Volkswohlfahrt , AA] und Sanitäter des Roten Kreuzes, die NS-Frauenschaft küm­mer­te sich um besorg­te Mütter, die Klassenlehrer wie­der­um führ­ten Karteien über die Impflinge und konn­ten sich dabei auf die Mithilfe von Polizeibeamten stüt­zen. Gesammelt wur­den die Daten in den Gesundheitsämtern, von denen die Ergebnisse auch sta­ti­stisch auf­be­rei­tet wur­den. Sie stell­ten dar­über hin­aus die Versorgung der Impflokale mit Impfstoffen und Propagandamaterial sicher und gaben Ärzten, Hilfspersonal und der Presse „genaue Anweisung“. Dank die­ses aus­ge­klü­gel­ten Systems kön­ne ein Arzt, wie ein Bericht aus Westfalen von 1935 her­vor­hob, „in einer Stunde etwa 120“ Kinder imp­fen. In den Folgejahren wur­den stän­dig Verbesserungen in der Koordination erzielt, was sich in Steigerungen der Durchschnittsleistung aus­drück­te. So mel­de­te man 1942 aus Hannover, dass in einer Stunde mitt­ler­wei­le bis zu 400 Kinder „rei­bungs­los abge­fer­tigt wer­den“ konnten…

So berich­te­ten meh­re­re Amtsärzte wie jener aus Bottrop im Juli 1938, dass die Aufführung des Films „Vorbeugen ist bes­ser als Heilen“ gro­ße Erfolge gebracht habe. Der Aufklärungsfilm war den Gesundheitsämtern von den Behringwerken der I.G. Farben kosten­los zur Verfügung gestellt wor­den, da für eine „wei­test­ge­hen­de Erfassung der Impflinge […] eine inten­si­ve Propaganda erfor­der­lich“ sei, wie das Unternehmen erklär­te… Neben far­bi­gen Diapositiven waren es vor allem meh­re­re Broschüren sowie ein „Schulkinder-Brief“, durch den sich die übli­che „Zustimmungserklärung“ der Eltern erfah­rungs­ge­mäß umge­hen las­se, wie das Begleitschreiben warb…

Die Gleichheit der Behandlung galt selbst­ver­ständ­lich nur in den Grenzen, die von der „Volksgemeinschafts“-Ideologie gezo­gen wur­de. Impfungen für jüdi­sche Kinder kamen bei den Terminen im Gesundheitsamt eben­so wenig in Frage wie die Einbindung jüdi­scher Ärzte in die prä­ven­ti­ve Praxis«

Letzteres blieb uns zum Glück erspart. Das Folgende hin­ge­gen kommt bekannt vor:

»In den Schlangen vor den Impflokalen for­mier­te sich eine „Volksgemeinschaft“ aus Pflichtgefühl, die ihren Beitrag zur Immunisierung des „Volkskörpers“ lei­ste­te. Eine „Pflichtvergessenheit gegen­über dem Volksganzen“, den eine Verweigerung des Impfens dar­stell­te, wider­sprä­che dem Ehrgefühl jedes „Volksgenossen“, wie ein Aufruf in Siegen betonte..

Flankiert wur­de die Freiwilligkeit nicht nur vom sozia­len Druck, den die Stilisierung des Impfens zum Dienst an der „Volksgemeinschaft“ auf den Einzelnen aus­üb­te. Hinzu kam eine mas­si­ve Instrumentalisierung von Ängsten

Fazit

Die Geschichte des Impfens ist eine Gesellschaftsgeschichte der Moderne. Sie eröff­net dem Zeithistoriker ein Forschungsfeld, auf dem sich grund­sätz­li­che gesell­schaft­li­che Erkenntnisse gewin­nen las­sen. Schließlich ging es beim Impfen nie allein, oft nicht ein­mal in erster Linie um Krankheit und Gesundheit…«

Noch mehr über die­sen ver­ges­se­nen Text gibt es in:

Vom immu­ni­sier­ten Volkskörper zum „prä­ven­ti­ven Selbst“. Impfen als Biopolitik und sozia­le Praxis vom Kaiserreich zur Bundesrepublik

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

23 Antworten auf „"Die Zeit" – wo Ignoranz auf Hetze trifft“

  1. Dieser Artikel ist mal wie­der ein Musterbeispiel kapi­ta­li­sti­scher Propaganda, deren Aufgabe es ist, vom Wesen des Kapitalismus abzu­len­ken. Nämlich davon abzu­len­ken, daß es unter kapi­ta­li­sti­schen Verhältnissen kei­ne Sekunde lang um die Gesundheit der Menschen geht.

  2. Während durch die Erweiterung der Pharmazie in die Gentechnik mit unzu­rei­chend dekla­rier­ten Beimischungen und unzu­rei­chend geklär­ten Nebenwirkungsmöglichkeiten die Grenzlinien zwi­schen Medikamenten und mög­li­chen Biowaffen immer unkla­rer wer­den, spielt die Propaganda die gestie­ge­nen Erfordernisse für eine hin­rei­chen­de Produktkontrolle nach wie vor nur her­un­ter und belä­stigt die Menschheit über die Medien fort­lau­fend mit irre­füh­ren­den Ergüssen, die mir – egal ob aus Bestechlichkeit oder Inkompetenz – immer öfter wie eine Verwechslung von Recherchieren und Onanieren erscheinen.

    1. "die mir – egal ob aus Bestechlichkeit oder Inkompetenz – immer öfter wie eine Verwechslung von Recherchieren und Onanieren erscheinen."
      Das haben Sie sehr schön und tref­fend formuliert. 😀

  3. Als DDR-Bürger hat­ten wir im Allgemeinen eine umfas­sen­de Schulausbildung abge­schlos­sen, eine hohe Allgemeinbildung,
    Antennen für Manipulation und die Fähigkeit des Lesens zwi­schen den Zeilen 🙂
    Jeder, der den Biologieunterricht erle­ben konn­te und halb­wegs bei der Sache war, erkann­te die Brisanz bei Prozessen rund um die DNS und konn­te letzt­lich sogar gen­tech­ni­sche Beurteilungen selbst bewer­ten. Eine Impfung mit mRNA-Impfstoffen hat bei mir seit Beginn der Ankündigung unbe­ant­wor­te­te Fragen zurück­ge­las­sen, die Versuche, den Begriff "Gentechnik" als Prozess der Impfstoffwirkungen qua­si zu "ver­bie­ten" zeig­ten mir schnell: Es ist Manipulation. Jetzt mit einem Vergleich zur DDR auf­zu­war­ten und von Verschwörungstheorien zu reden ist unter­ste Schublade. Was Gesundheitspolitik seit 1989 ist: Verdrehte Schwurbelei zum Versuch der Gewinnmaximierung.

  4. Ein her­vor­ra­gen­der Text. Allgemein freut mich sehr, dass coro­dok die Schlagzahl wie­der erhöht hat. Recht herz­li­chen Dank dafür!

  5. Sehr ent­täu­schend, dass "kri­ti­sche" Sozial- und Geisteswissenschaftler Anlässe für Kritik häu­fig nur in der Vergangenheit fin­den und die jeweils aktu­el­le gesell­schaft­li­che Realität für die beste (heu­te: die auf­ge­klär­te­ste, demo­kra­tisch­ste, frei­heit­lich­ste) aller mög­li­chen Welten hal­ten. Enttäuschend, aber nicht son­der­lich überraschend.

    1. @Kurt

      Der wer­te Kollege ist ein Paradebeispiel für die Mehrheit der insti­tu­tio­nel­len Wissenschaftler über­haupt, die ihre in abstrac­to erlern­ten Methoden und ihr ver­füg­ba­res Wissen in con­cre­to nicht abru­fen und anwen­den kön­nen, wenn dadurch die Erschütterung der herr­schen­den Ordnung und damit ihres Weltbildes droht.

      Das ist, wie schon mehr­fach ange­deu­tet, ganz logisch und histo­risch gut bestä­tigt: Im Bildungsprozess wer­den eben nicht nur Methoden und Wissen, son­dern auch, und schein­bar haupt­säch­lich, Normen und Weltbilder ver­mit­telt. Und man kann erste­re noch so gut ver­in­ner­licht haben, ohne die Verinnerlichung letz­te­rer kann man im insti­tu­tio­na­li­sier­ten Wissenschaftsbetrieb nichts werden.

  6. Diese ewig glei­chen und mitt­ler­wei­le völ­lig ver­zwei­fel­ten Versuche, ein absur­des Narrativ zu ver­tei­di­gen und Andersdenkende wei­ter­hin zu dif­fa­mie­ren, ist glei­cher­ma­ßen hohl wie gäh­nend lang­wei­lig. Aber irgend­wie müs­sen die Schecks von Billy the kid & Co. ja ver­dient werden…

  7. Für even­tu­ell exi­stie­ren­de ZEITlose mit erhal­te­nem Leseverständnis:

    "Ole Skambraks@crzy_zeitpunk 23h

    Servicetweet für die Investigativteams des ÖRR:
    Vor einem hal­ben Jahr hat der staat­li­che fran­zö­si­sche Sender France 2 die Doku „Complément d'enquête Pfizer : qui a peur du grand méchant labo?“ gezeigt. Zu Deutsch: „Pfizer: Wer hat Angst vor dem gro­ßen, bösen Labor?“

    Hier offi­zi­ell: france.tv/france‑2/complemen…
    Und hier ohne Login: ody​see​.com/​@​L​e​m​o​u​t​o​n​e​n​r​a​g​e:9…

    In Deutschland hat der ÖRR anschei­nend gro­ße Angst vor Pfizer. Wie ist sonst zu erklä­ren, dass die Recherchen von France 2 bis jetzt nicht auf­ge­grif­fen wurden? 

    In der Doku wird neben dem dubio­sen Deal zwi­schen von der Leyen und Pfizer-Boss Bourla (39:40) über den Einfluß von Pfizer auf die deut­sche Regierung berich­tet. Als Beweis die­nen mas­sen­wei­se Mails, die der Redaktion vor­lie­gen. Kommunikation zwi­schen Pfizer und dem deut­schen Wirtschafts‑, Gesundheits- und Justizministerium (41:50).

    Anscheinend hat BioNTech Boss Uğur Şahin Merkel per­sön­lich auf­ge­schrie­ben, was sie in ihrer Regierungserklärung zu sagen hat (42:30).

    France 2 hat auch den unge­schwärz­ten Vertrag, den die EU mit Pfizer abge­schlos­sen hat (44:45) archi​ve​.org/​d​e​t​a​i​l​s​/​c​o​n​t​r​act…. Wäre es nicht an der Zeit, einen Blick rein zu wer­fen, ob dort—wie im offen­ge­leg­ten Pfizervertrag mit Südafrika heal​th​ju​sti​ce​initia​ti​ve​.org.…— eben­falls drin­nen steht:

    Wirksamkeit: Unbekannt
    Nebenwirkungen: Unbekannt
    Langfristige Folgen: Unbekannt ???"

    https://​nit​ter​.net/​c​r​z​y​_​z​e​i​t​p​u​nk/

  8. Die Örr-Propagandisten: Ob es sol­che heim­li­chen Sprachregelungen auch in der Corona-Zeit gab?

    "Das muss man sich auf der Zunge zer­ge­hen las­sen. Unabhängig davon, was die Informanten und Bilder im Einzelfall sagen und zei­gen, sind ARD-Journalisten gehal­ten, die PR-Linie der israe­li­schen Armee zu ver­tre­ten. Sie sol­len ver­kün­den, dass das Ziel mili­tä­ri­scher Art war und dass die Hamas schuld an unver­meid­li­chen zivi­len Opfern ist, weil sie die­se als Schutzschilde benutzt hat. Das mag oft so sein, aber dies als gene­rel­le Sprachregelung auch für Berichte über künf­ti­ge Ereignisse aus­zu­ge­ben, unab­hän­gig von der Beweis- oder Indizienlage, hat nichts mehr mit Journalismus zu tun.

    Bei aller Vorsicht hin­sicht­lich der Manipulationsmöglichkeiten mit Bildern, habe ich bei den in Schutt und Asche geleg­ten Stadtvierteln von Gaza, die man zu sehen bekommt, nicht wirk­lich den Eindruck, dass es sich immer und über­all um Angriffe gegen mili­tä­ri­sche Ziele gehan­delt hat.

    Man darf als ARDler auch nicht neu­tral über die Hamas berichten. "

    "In mei­nen 25 Jahren als Journalist bei über­re­gio­na­len Tageszeitungen ist mir nie so eine Sprachregelung begeg­net, nicht ein­mal in Ansätzen. Lediglich Glossare zu den Schreibweisen von Wörtern und Ausdrücken gab es. Hätte eine Chefredaktion so etwas ver­sucht, es hät­te einen Aufruhr in der Redaktion gege­ben. Offenbar beinhal­ten die hohen Gehälter der ARD-Redakteure ein Schmerzensgeld dafür, dass sie ihre jour­na­li­sti­sche Ehre an der Garderobe abge­ben müssen."

    https://​nor​bert​haer​ing​.de/​n​e​w​s​/​a​r​d​-​g​l​o​s​s​ar/

  9. Wundervoller Text, Artur, vie­len Dank!

    (Der Aufsatz von 2013 ist ein tol­les Fundstück – ist das wirk­lich ein und der­sel­be Autor, hab ich mich immer wie­der gefragt, weil ich mir nicht vor­stel­len kann, wie in einem ein­zi­gen Kopf zwei so völ­lig ver­schie­de­ne kogni­ti­ve Niveaus zu Hause sein kön­nen; oder hat die­ser Mensch schon Alzheimer bzw. eine ande­re – z.B. durch die Spritze aus­ge­lö­ste – dege­ne­ra­ti­ve Erkrankung?)

      1. Entschuldige – ich hab mich dumm aus­ge­drückt, ich hät­te schrei­ben sol­len: "ist das wirk­lich ein und der­sel­be Autor, habe ich mich bei der Lektüre immer wie­der fra­gen müs­sen, weil ich mir nur unter größ­ten Mühen vor­zu­stel­len ver­mag, dass in einem ein­zi­gen Kopf zwei so völ­lig ver­schie­de­ne kogni­ti­ve Niveaus zu Hause sein können."
        Natürlich war mir klar, dass es sich um ein und die­sel­be Person han­delt (sonst wäre Dein Artikel ja sinn­los gewe­sen, und Sinnloses hat – jeden­falls für mei­ne Begriffe – hier von denen, die Artikel bei­steu­ern, noch kei­ner geschrieben).

        Vermutlich bezeugt mein sprach­li­ches Tohubawohu schlicht mei­ne Fassungslosigkeit ob des doku­men­tier­ten Sachverhaltes.

  10. Gut, dass Sie das mit dem Dritten Reich schon geklärt haben. Schon absurd, Impfgegnerschaft in die Nähe der natio­nal­so­zia­li­sti­schen Ideologie zu rücken. Macht doch beim Vegetarismus auch nicht wegen des Vegetariers an der Spitze.

    Eine Google-Suche führt mich dann auch zu die­sem Buch hier:

    https://​www​.vsa​-ver​lag​.de/​u​p​l​o​a​d​s​/​m​e​d​i​a​/​w​w​w​.​v​s​a​-​v​e​r​l​a​g​.​d​e​-​E​l​s​n​e​r​-​I​m​p​f​e​n​-​f​u​e​r​-​d​a​s​-​D​r​i​t​t​e​-​R​e​i​c​h​.​pdf

    Die hat schon eine gewis­se Reputation, wenn ich mir ihren Lebenslauf anschaue. Drosten-Universität in Frankfurt. Ich mei­ne natür­lich die Goethe-Universität.

    https://​www​.uni​-frank​furt​.de/​6​0​6​8​7​7​9​9​/​E​l​s​n​e​r​_​_​G​ine

    Vielleicht kennt sie auch den jun­gen Drosten.

  11. Ich fin­de die Kommentare unter dem Zeit-Artikel lustig. "halb­hol­laen­der" schreibt:

    "Ich habe mich von Tag 1 der Pandemie durch Wissenschaft und Medien gut infor­miert gefühlt. Betont wur­de mehr­fach, dass es sich um ein 'neu­es Virus' han­delt, über wel­ches man so gut wie nichts wis­se. Selbst die anfäng­lich ver­brei­te­te 'Falschinformation', dass per­sön­li­che Schutzausrüstung (wie Masken) nur einen begrenz­ten Schutz böten, habe ich von Anbeginn an als zwei­fel­haf­te, aber not­wen­di­ge Aussage emp­fun­den, die vor­nehm­lich dem damals eben­falls 'schutz­lo­sen' Pflegepersonal die­nen soll­te. Nicht aus­zu­den­ken, was gesche­hen wäre, wenn 84 Mio. pani­sche Michel los­ge­zo­gen wären, um statt Klopapier Masken zu erbeu­ten. 'Meine' Masken tra­fen Ende Februar 2020 aus China ein. Als Pfennigartikel.

    Danach haben 6 Impfungen den Weg in mei­nen Oberarm gefun­den. Zwei mal Astra Zeneca (mit für mich unge­wöhn­li­chen, leich­ten Kopfschmerzen nach der ersten Impfung, die schlag­ar­tig ende­ten nach der zwei­ten) und 4x Moderna mRNA (mit Null Nebenwirkungen). Ende des Monats mache ich dann Bekanntschaft mit BionTech – mit abso­lut fla­chem Sorgenhorizont. Trotz vie­ler sozia­ler Kontakte hat­te ich nie eine Infektion.

    Ja, es mag histo­risch vie­le Gründe geben, Impfungen zu ver­wei­gern. Alle basie­ren aber auf der glei­chen Ursache: Grassierende Dummheit."

    Er fand es sogar rich­tig, das anfangs bei den Masken angeb­lich gelo­gen wur­de. Drosten zu Tadeusz: "Damit hält man das nicht auf.", damit der Michel nicht wie blö­de die Masken weg­kauft. Aber selbst hat er Masken gekauft. 

    Ich habe heu­te im Aldi wie­der eine Maskenträgerin gese­hen. Die haben ihren Schaden weg, im Kopf.

    Und was die Grippeschutzimpfungen angeht: Diese ste­hen seit Anbeginn in der Kritik und vie­le machen sie ein­fach nach die­sem mRNA-Gebahren nicht mehr, weil sie das Vertrauen ver­lo­ren haben. Letztendlich kann man nur die­sen Impfungen ver­trau­en, wo man jahr­zehn­te­lan­ge Erfahrungen hat: Masern, Röteln, Tetanus, Diphterie usw. Ein paar geschil­der­te Erfahrungen von Leuten mit Grippeschutzimpfungen: Direkt nach der Impfung krank gewor­den oder aber genau in der Saison die Grippe bekom­men und zwar hef­tig. Das Covid-Ding war ein Augenöffner hin­sicht­lich die­ses Pharmaproduktes.

    1. @Johannes Schumann:

      ".. Letztendlich kann man nur die­sen Impfungen ver­trau­en, wo man jahr­zehn­te­lan­ge Erfahrungen hat: Masern, Röteln, Tetanus, Diphterie usw. .. "

      Auch da lohnt es sich mal kri­tisch näher hin­zu­schau­en, wor­in denn die­se Erfahrungen bestehen. Die Kritik ist (und war) die glei­che wie bei den neu­en Impfstoffen. Kurz gesagt: es bestehen gra­vie­ren­de Sicherheitsmängel und es wird seit Jahrzehnten ver­tuscht was das Zeug hält.

  12. Neben der schö­nen Erinnerung an die "Schlangen vor den Impflokalen" wo "sich eine 'Volksgemeinschaft' aus Pflichtgefühl [for­mier­te], die ihren Beitrag zur Immunisierung des 'Volkskörpers' leistete."
    fin­de ich beson­ders die an
    "1870/71, als geimpf­te deut­sche Soldaten und fran­zö­si­sche Kriegsgefangene die Pocken ins Reich ein­schlepp­ten und zehn­tau­sen­de zivi­le Opfer zu bekla­gen waren."
    interessant.
    Handelte es sich damals etwa doch noch nicht (oder: nicht mehr?) um
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​E​d​w​a​r​d​_​J​e​n​n​e​r​#​V​a​k​z​i​n​a​t​ion ??
    wur­den da etwa (in Frankreich wie in Deutschland) Menschenversuche durchgeführt?
    Oder waren die Kuhpocken doch nicht so harmlos?
    Und "wüte­te" nicht auch die "Spanische Grippe" unmit­tel­bar nach einem Krieg?

    Ansonsten darf natür­lich auch ein Thießen, was ein Dr.osten durf­te (https://​www​.coro​dok​.de/​w​i​e​-​d​r​o​s​t​e​n​-​m​e​rs/ )
    wobei sich aller­dings nur letz­te­rer auf neue Umstände/Erkenntnisse beru­fen könnte.
    Wäre span­nend, wie sich Thießen – mit sei­nem dama­li­gen Aufsatz kon­fron­tiert – raus­re­den würde.

  13. Wieder mal wird natür­lich völ­lig außer Acht gelas­sen, dass es sich bei den Gen-Präparaten um gar kei­ne Impfstoffe han­delt. Und jemand, der spe­zi­ell die­se „Impfstoffe“ nicht im Körper haben will, des­we­gen noch lan­ge kein gene­rel­ler Impfgegner sein muss. Aber dif­fe­ren­zier­tes Denken scheint inzwi­schen kom­plett aus der Mode zu sein. Sieht man ja auch bei ande­ren aktu­el­len Konfliktfeldern.

    Aber selbst wenn es so sein soll­te, dass unterm Strich Impfungen mehr nut­zen als sie scha­den und ernst­haf­te Nebenwirkungen nur sel­ten auf­tre­ten: Es gibt sie aber. Und zwar bis hin zum Tod. Und das immer schon und bei allen Impfungen. Nicht nur bei denen mit Gänsefüßchen. Und des­we­gen muss Impfen immer eine freie Entscheidung sein. Und darf nie­mals erzwun­gen wer­den. Und dar­über lässt sich mei­ner Meinung nach auch nicht diskutieren.

  14. Meine Beobachtung: Impfkritiker reden vor allem über Impfungen und deren Für und Wider, wäh­rend Impfbefürworter vor allem über Impfgegner und deren ver­meint­li­che Makel reden.

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