RKI-Chef überrascht: "Die Situation ist sehr ernst"

Keine neue Erkenntnis, beharr­li­ches "Weiter so" mit untaug­li­chen Maßnahmen, das sind die Faktoren, die den aktu­el­len Aufmacher auf tages​schau​.de prägen.

»… Wieler sprach sich zudem für eine umfang­rei­che Maskenpflicht in Deutschland aus. Sie soll­ten ins­be­son­de­re in geschlos­se­nen Räumen getra­gen wer­den sowie dort, wo Menschen zusammenkommen…

Wieler erklär­te, er sehe der­zeit kei­ne Veranlassung, die von Deutschland gefah­re­ne Strategie im Kampf gegen das Coronavirus zu ändern. Eindämmung, Schutz und Milderung sei­en die drei Pfeiler für ein erfolg­rei­ches Vorgehen in der Pandemie, so der RKI-Präsident. Diese Strategie habe Deutschland von Anbeginn gefah­ren. Es sei daher nicht aus­ge­macht, dass man in abseh­ba­rer Zeit dort ste­he, wo etwa Belgien oder die Niederlande heu­te seien.«

Hilf auch Du dem Minister!

»Die Ergebnisse die­ser Umfrage sind ent­schei­dend für die Bundesregierung, um den Bedarf an Schutzmasken in der Wirtschaft zu ermit­teln, die not­wen­di­ge poli­ti­sche Unterstützung für die Bereitstellung von Masken zu bestim­men und die gesell­schaft­li­che Akzeptanz für staat­li­che Vorgaben zum Tragen von Masken am Arbeitsplatz rich­tig einzuschätzen.«

Warum aus­ge­rech­net eine Umfrage auf der Webseite der "Deutschen Energieagentur dena" dazu bei­tra­gen soll, darf gefragt wer­den. Sei's drum, alle dür­fen hier mit­ma­chen.

Wer ist die "dena"? Aufsichtsratsvorsitzender ist pas­sen­der­wei­se der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Dem acht­köp­fi­gen Gremium gehö­ren neben wei­te­ren Beamten ein "Geschäftsführer der Unternehmer tum Venture Capital Partners GmbH" und der UnternehmerTUM GmbH sowie ein Unternehmensberater an.

Vorsitzender der Geschäftsführung ist Andreas Kuhlmann (SPD), ein Lobbyist der Energiewirtschaft:

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Werbung für Zensur auf netz​po​li​tik​.org

»Interview mit Corona-Leugner – Der Hessische Rundfunk han­delt fahr­läs­sig« ist am 14.9. ein Kommentar auf der Plattform netz​po​li​tik​.org überschrieben.

»Der Hessische Rundfunk nimmt die aktu­el­len Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zum Anlass, den Corona-Leugner Sucharit Bhakdi zu inter­view­en. So wich­tig kri­ti­sche Berichterstattung über die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit von Ausgehbeschränkungen ist, mit Bhakdi als Gast ist der Sender einen Schritt zu weit gegangen.

Bhakdi war bis 2012 Professor für Epidemiologie an der Universität Mainz. Seit Beginn der Corona-Pandemie fällt er durch Falschaussagen auf, die er öffent­lich­keits­wirk­sam trans­por­tiert und die bei Corona-Leugner:innen auf gro­ße Resonanz stoßen.

Wiederholt haben Journalist:innen sei­ne Aussagen zum Corona-Virus wider­legt (ZDFcor​rec​tiv​.orgSüddeutsche ZeitungmaiLab). Auch sein ehe­ma­li­ger Arbeitgeber, die Universität Mainz, distan­zier­te sich mitt­ler­wei­le von Bhakdis Aussagen. Dennoch hat hr-info Bhakdi als Gesprächspartner ein­ge­la­den

Zum Problem der Plattform für Falschaussagen kom­men nun also noch ein Transparenzproblem und ein Glaubwürdigkeitsproblem hinzu…«

Man möge sich nicht damit her­aus­re­den, die­se tota­li­tä­re Aussage stam­me ja nur von einer Praktikantin. So stellt man sich übri­gens ger­ne dar:

»netz​po​li​tik​.org ist eine Plattform für digi­ta­le Freiheitsrechte.«

Weil Hausärzte nun mal Einzelunternehmer sind – Engpässe bei Grippeimpfung

"Corona treibt Nachfrage nach Grippe-Impfungen in Thüringen an" meint mdr​.de am 16.10. Wie stets soll das Virus ver­ant­wort­lich sein und nicht etwa die medi­al gepush­te Werbeaktion von Jens Spahn pro Grippeimpfungen für jedermann.

»Die loka­len Engpässe bei den Impfstoffen soll­ten daher nicht mit einem Versorgungsengpass ver­wech­selt wer­den: "Die Impfstoffe sind da, es klemmt bei der Verteilung im Handel", so Stöcker.«

Die Dame mit die­ser bezwin­gen­den Logik ist Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts. Das eigent­li­che Problem liegt aber dar­in, daß gesund­heit­li­che Vorsorge auch hier Markt- und Gewinnerzielungsmechanismen unterliegt:

»Am Ende stün­den die Ärzte aber selbst in der Verantwortung: Bestellen sie zu vie­le Impfstoffe, blei­ben sie auf den Kosten sitzen.

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Was steht in Spahns Cluster-Kontakttagebuch?

»Jens Spahn gehört zu den Ministern, die trotz Corona-Einschränkungen rela­tiv viel unter­wegs sind. Er besucht Pharmafirmen, hat sich vori­ge Woche öffent­lich­keits­wirk­sam gegen Grippe imp­fen las­sen, er ist zu Gast in Fernsehstudios. Trotz aller Vorsicht wuß­te auch Spahn, daß da ein gewis­ses Restinfektionsrisiko bestand.«

Spahn wird sich gehal­ten haben an die Mahnung sei­nes Ratgebers aus dem legen­dä­ren Podcast 60:

»[Christian Drosten:] Irgendwann muss die Gesellschaft umschal­ten in einen akti­ven Teilnahmemodus. Dazu gehö­ren sol­che Aufmerksam­keitsübungen wie das Führen eines Cluster-Kontakttagebuchs.

Anja Martini
Und damit könn­te dann jeder sei­nen Beitrag auch leisten.«

Oder er wird sein Tagebuch mit der Corona-App geführt haben.

Das wird berich­tet auf tages​schau​.de. Vermutlich jeder wird wis­sen wol­len, was Herr Lauterbach dazu meint.

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"Ich durfte nicht in Quarantäne und habe die Schicht zu Ende gemacht"

Auf zeit​.de berich­tet am 21.10. ein Notfallsanitäter von sei­nen Corona-Erfahrungen. In der letz­ten Woche wur­de sein Team zu einem älte­ren Mann geru­fen, von dem sei­ne Angehörigen nach der Notversorgung berich­te­ten, er habe Kontakt zu meh­re­ren "Covid-19-Infizierten" gehabt.

»Wir konn­ten dadurch erst nach­dem wir den Mann ver­sorgt haben, unse­rem Vorgesetzten mel­den, dass wir ver­mut­lich Kontakt zu einer infek­tiö­sen Person hat­ten. Seine Reaktion war ohne­hin ent­täu­schend: Ohne ein posi­ti­ves Testergebnis könn­ten kei­ne Maßnahmen ver­an­lasst wer­den, wir sei­en ja auch durch den Mund-Nasen-Schutz und die Handschuhe aus­rei­chend geschützt gewe­sen, sag­te er uns. Ich durf­te dann also nicht in Quarantäne und habe mei­ne Schicht noch zu Ende gemacht und auch am näch­sten Tag Vollzeit gear­bei­tet. Erst danach kam das Ergebnis, mit dem ich schon län­ger gerech­net hat­te: Der alte Mann war infiziert.

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Aus Prinzip? Bundeskabinett muss nicht in Quarantäne

Regeln gel­ten für alle Otto Normalverbraucher und Maria Mustermänner. Beispielsweise, daß Kontaktpersonen von posi­tiv Getesteten (so heißt bei Jens Spahn in allen Medien, was sonst infi­ziert oder erkrankt genannt wird) von den Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt werden.

»Jens Spahn hat Corona: Wie und wo angesteckt?
Das eng­ste Umfeld lässt sich nun auch auf Corona testen. Wie und wo sich Jens Spahn mit Corona ange­steckt hat, ist bis­lang unklar.

Spahn nahm noch am Tag der Bekanntgabe sei­ner Infektion am Mittwochvormittag mit Mund-Nasenschutz an einer Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt teil. Auf Fotos ist zu sehen, wie er sich, geschützt mit einer Maske, mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) unter­hält. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nahm an der Sitzung teil.

Auf den Bildern ist außer­dem zu sehen, wie die Politiker am Tisch die Masken abnehmen.

Am Nachmittag dann folg­te die Nachricht vom posti­ven Corona-Test.

Das Bundeskabinett muss jedoch nicht in Quarantäne, erklär­te ein Regierungssprecher. Das Kabinett tage unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, wie es hieß. Diese Regeln ziel­ten dar­auf, dass im Falle der Teilnahme einer spä­ter coro­na­po­si­tiv geste­ste­ten Person nicht auch alle ande­ren Teilnehmer in Quarantäne müss­ten.« Quelle