"Die Linke" kriegt trotzdem keine Eintrittskarte für die Regierung

Das ist die gute Nachricht. Die TräumerInnen von Rot-Rot-Grün wer­den es zwar nicht begrei­fen, doch solan­ge sich nur eine ein­zi­ge MarxistIn in den Reihen der Linkspartei befin­det, wer­den sie die Schmuddelkinder blei­ben. Da hilft nicht, daß sie so bit­te-bit­te sagen:

»Am 29. August 2020 wol­len noch mehr Anhängerinnen und Anhänger von Verschwörungserzählungen, Rassistinnen und Rassisten, Islamfeindinnen und Islamfeinde, Antisemitinnen und Antisemiten, Holocaustleugnerinnen und Holocaustleugner sowie extre­me Rechte von AfD, NPD bis hin zu Reichsbürgerinnen und Reichsbürgern, III. Weg und Nazihools nach Berlin kom­men und die Gelegenheit eines unge­ahnt gro­ßen Publikums nut­zen. Das nicht genug, han­deln sie ohne Rücksicht auf Gefährdete – die Vergangenheit zeigt häu­fig gro­ße Menschen­ansammlungen ohne Abstand und Masken.

Auch wenn nicht alle Demonstrantinnen und Demonstranten Nazis sind: Hier erscheint das Potential einer neu­en Pegida-ähn­li­chen Straßenbewegung. Dem ist ent­schie­den ent­ge­gen­zu­tre­ten.«

In dem Aufruf des Geschäftsführenden Parteivorstandes vom 24. August 2020 der Linkspartei, dem die­ses Zitat ent­nom­men ist, gibt es außer der Aufzählung der ver­mu­te­ten TeilnehmerInnen nicht ein Argument gegen das Anliegen. Trumpismus ist nichts dagegen.

Linkspartei ebnet Rechten den Weg

Auf gera­de­zu dra­ma­ti­sche Weise wie­der­holt die Partei "Die Linke" zur Zeit die Fehler, mit denen sie in Ostdeutschland ihre Rolle als Oppositionspartei auf­ge­ge­ben und unwil­lent­lich an die AfD dele­giert hat.

Heute ist das Ausmaß der Überanpassung an den bür­ger­li­chen Regelbetrieb nur deut­lich grö­ßer als in den letz­ten 20 Jahren. Seinerzeit begnüg­ten sich wei­te Teile der Partei mit der Privatisierung kom­mu­na­ler Wohnkomplexe und schluck­ten bereit­wil­lig Kröten aller Art, die Koalitionspartner zur Deligitimierung der DDR (und damit des Lebens von Millionen ihrer BürgerInnen) erwar­te­ten. Für den Preis des Ankommens im kapi­ta­li­sti­schen Regelbetrieb wur­den Flüchtlinge ähn­lich abge­scho­ben wie in Bayern, Demonstrationen von Linken ver­bo­ten und von Nazis geschützt. Der rot-rot-grü­ne Senat als Eigentümer der Charité dul­det nach wie vor das Outsourcen in Billiglohnbereiche, S‑Bahn und Schulen sol­len in Berlin dem Markt über­ant­wor­tet werden.

Doch was heu­te mit Einschränkungen von Grund- und sozia­len Rechten mit­ge­tra­gen wird, geht weit über das Beschriebene hinaus.

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Kurzarbeit für mehr als 400.000 Mitarbeiter in Kliniken und Praxen

Noch strei­tet die Koalition über die Verlängerung des Kurzarbeitergelds. Dabei geht es um eine Erfolgsgeschichte – oder nicht?

»Die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes von der­zeit 12 auf 24 Monate kosten nach Schätzungen der Bundesregierung zwi­schen 5 und 10 Milliarden Euro.«

berich­tet ntv. Ende Juli hat­te aerz​te​blatt​.de gemeldet:

»Kliniken und Praxen mel­de­ten Kurzarbeit für mehr als 400.000 Mitarbeiter an

Von März bis Mai die­ses Jahres mel­de­ten dem­nach bun­des­weit 1.200 Krankenhäuser für 83.300 Beschäftigte und 48.300 Arztpraxen für 326.700 Mitarbeiter Kurzarbeit an. Aus den Anmeldungen erschließt sich jedoch nicht die tat­säch­li­che Zahl der Kurzarbeiter, wie das Ministerium betonte.

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Neonazis singen meine Lieder

Bernd Höcke, Flügelmann der AfD, ruft zur Teilnahme an der bun­des­wei­ten "Demonstration für die Freiheit" am 29.8. auf. Kann man dafür die VeranstalterInnen in Haftung nehmen?

Für Linke – die ande­ren brau­chen hier nicht wei­ter­le­sen – kann bei der Beantwortung der Frage der fol­gen­de Text hilf­reich sein. Er beschreibt das Entsetzen des lin­ken Liedermachers Hannes Wader bei der Beobachtung, daß sich Neonazis sei­ne Lieder zu eigen machten.

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Sollten Gewerkschafterinnen klüger sein als die "Experten"?

Hier wur­de mehr­fach beklagt, daß gera­de links sozia­li­sier­te PolitikerInnen und JournalistInnen immer noch die gläu­big­sten VertreterInnen der Regierungsmaßnahmen sind. Das muß nicht für Basislinke gel­ten, für die Funktionärsschicht aber allemal.

Ein aktu­el­les Beispiel ist das Interview, das heu­te Birgit Koch, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen, der jun­gen Welt gibt.

Sie spricht sich dort für das Maskentragen auch wäh­rend des Unterrichts aus.

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Vom Zynismus der Lockdown-Befürworter

Impfungen sind zur Zeit ein heiß umstrit­te­nes Thema. Nicht zuletzt die gigan­ti­schen Geldmittel, die im Zuge der Corona-Bekämpfung vor allem an Großkonzerne ver­teilt wer­den, tra­gen dazu bei.

Hier soll nicht über das Für und Wider gespro­chen wer­den. Sondern über die Ignoranz der Parteigänger von Impfungen und Lockdown in so gut wie allen Medien (mit dabei wie­der die lin­ke Tageszeitung jun­ge Welt). Ihnen ist die­ses Thema gera­de ein­mal eine dür­re dpa-Meldung wert:

»Wegen Coronamaßnahmen ent­fal­len Kinderimpfungen
Kinderimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sind wegen der Coronamaßnahmen deut­lich zurück­ge­gan­gen. Beim Impfstoff gegen Masern hät­ten mehr als 60 Länder Lieferprobleme gemel­det, berich­te­ten UNICEF und WHO am Mittwoch in Genf. In ande­ren Fällen trau­ten Familien sich nicht aus dem Haus oder hät­ten kein Geld, zu einer Klinik zu fah­ren. Mindestens 30 geplan­te Impfkampagnen gegen Masern könn­ten aus­fal­len. Laut WHO könn­te die Zahl von Kindern, die an eigent­lich ver­meid­ba­ren Erkrankungen lei­den oder sogar ster­ben, weil sie die Routineimpfungen nicht bekom­men, weit­aus grö­ßer aus­fal­len als die von Covid-19-Betroffenen

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Drosten, Grimme-Preis und die Quandts

Prof. Drosten ist allen ein Begriff, der Grimme-Preis ver­mut­lich den mei­sten. Bei den Quandts wer­den es schon weni­ger sein. Wer sind sie und was haben die drei mit­ein­an­der zu tun?

Für einen Überblick mag Wikipedia reichen:

»Quandt ist der Name einer deut­schen Industriellenfamilie… Die als öffent­lich­keits­scheu gel­ten­den Quandts nah­men 2014 mit 31 Mrd. € den Spitzenplatz auf der Liste der 500 reich­sten Deutschen ein… Der mit Abstand größ­te Teil des Quandt-Vermögens besteht heu­te in der Beteiligung an BMW. Zum gegen­wär­ti­gen Reichtum der Familie hat außer­dem der uner­war­te­te Erfolg der Pharmafirma Altana erheb­lich bei­getra­gen, deren Magenmittel Pantoprazol zu einem Milliardengeschäft wurde.«

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Kommerzielle Interessen von Charité und Labor Berlin 

Viele Menschen ver­bin­den mit dem Namen „Charité“ die Begriffe „Krankenhaus“ und „Universität“. In der Tat trägt die Einrichtung den Namen „Charité – Universitätsmedizin Berlin“.

Diese Bezeichnung ver­schlei­ert den Kern: „Die Charité ist ein Großunternehmen, das zu 100 Prozent dem Land Berlin gehört und zuletzt Gesamteinnahmen in Höhe von 2,0 Milliarden Euro im Jahr erzielt hat.“ So beschreibt sie sich selbst auf ihrer Internetseite. Folgerichtig spricht ihr Organigramm von der "Organisationsstruktur des Konzerns“.

(Dieser Beitrag kann als PDF hier gela­den werden.)

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Lockerungen in der "jungen Welt"

Zaghafte Anzeichen für ein Abrücken von der Sprachregelung zu "Verschwörungstheoretikern" gibt es in der lin­ken "jun­gen Welt". Sie sind wider­sprüch­lich, wie hier gezeigt wird.

In der Ausgabe von 20./21.6. fin­det sich ein Gastbeitrag von Andreas Wulf, Referent für glo­ba­le ­Gesundheitspolitik und Berliner Repräsentant von Medico inter­na­tio­nal. Unter ande­rem befaßt er sich mit der Gates-Stiftung unter dem Titel "Nur ein Symptom":

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Angst fressen Bildung auf – und führt nach rechts

Hier ein Beitrag für Liebhaber lin­ker Selbstverstümmelung.

Das MEZ (Marx Engels Zentrum Berlin) ist eine hoch zu loben­de Bildungsstätte für Menschen, die sich mit aktu­el­len Fragestellungen des Marxismus aus­ein­an­der­set­zen wol­len. Seit 2013 fan­den hier viel­fäl­ti­ge und oft­mals kon­tro­ver­se Veranstaltungen statt. Das hat­te ein jähes Ende mit Corona.

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