Schon einmal: Schindluder mit Corona-Medikament

Die Tagesschau berich­tet heu­te unter dem Titel "Die Geschichte eines Hypes":

»Die Karriere des Wirkstoffs Chloroquin schien bereits been­det, als die Corona-Pandemie begann. Im ver­gan­ge­nen Jahr stell­te der Pharmakonzern Bayer die Produktion des alten Malaria-Mittels ein, weil es inzwi­schen neue und bes­se­re Präparate gab. Doch dann brach das neue Coronavirus in China aus – und Laborversuche deu­te­ten dar­auf hin, dass Chloroquin gegen das Virus wirk­te. Bayer konn­te auf einen Imagegewinn hoffen…

Für die Spende von 300.000 Tabletten an die Chinesen lob­te Bayer sich auf der Social-Media-Plattform Weibo selbst: "Bayer hilft wie­der ein­mal im Kampf gegen die neue Coronavirus-Epidemie, indem es mit gro­ßer Geschwindigkeit inter­na­tio­na­le Hilfe mit Medikamenten leistet."«

Dieses Eigenlob ist nicht unge­wöhn­lich. Wer sich auf den Internetseiten der Gesundheitsindustrie umsieht, wird ähn­lich purer Menschenliebe immer begegnen.

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Impfstoff: 300 Millionen als "finanzielle Sicherheit" für Multimilliardär Hopp

»Im Rennen um einen Corona-Impfstoff steigt der Bund bei der Biotechfirma CureVac ein. Dies teil­ten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), CureVac und sein Hauptinvestor die­vi­ni, der dem SAP-Gründer Dietmar Hopp gehört, mit. Die Bundesrepublik Deutschland will sich mit 300 Millionen Euro am bio­phar­ma­zeu­ti­schen Unternehmen CureVac AG betei­li­gen, das zu Hopps Portfolio gehört.«

mel­det der Spiegel heu­te. Und weiter:

»Ziel sei, dem Unternehmen von Mehrheitseigner Dietmar Hopp finan­zi­el­le Sicherheit zu geben, sag­te Altmaier. Der Staat wol­le kei­nen Einfluss auf geschäfts­po­li­ti­sche Entscheidungen neh­men. "Die Technologie von CureVac hat das Potenzial, neue Impfstoffe und the­ra­peu­ti­sche Behandlungsmöglichkeiten für vie­le Menschen zu ent­wickeln und über den Markt zur Verfügung zu stellen.«

Was steckt dahin­ter – und was weiß man über Hopp?

Eine erste Antwort wur­de hier bereits im Beitrag Das Finanzierungsmodell von Bill Gates am Beispiel von Dietmar Hopp (SAP) versucht.

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Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und seine Nazi-Vergangenheit

Wären Christian Drosten und Jonas Schmidt-Chanasit nicht in den Medien so prä­sent, gäbe es weni­ge Gründe, sich mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin zu beschäf­ti­gen. Da Drosten aber sei­ne Karriere dort star­te­te und Schmidt-Chanasit heu­te Leiter der Virusdiagnostik des Instituts ist, lohnt ein Blick dar­auf dennoch.

Zu den wirt­schaft­li­chen Interessen der Beteiligten wird in ande­ren Beiträgen infor­miert. Hier soll ein kur­zer Blick auf die Geschichte des Instituts und sei­ne Kontinuitäten gewor­fen wer­den*. Anders als die Charité oder das RKI sieht die Forschungseinrichtung offen­bar kei­nen Anlaß, sich mit ihrer Rolle in den Zeiten von Kolonialismus und Faschismus zu beschäftigen.

So spär­lich sind die Auskünfte für die Jahre 1933–1945:

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Digitalisierung im Gesundheitswesen – in der Hand von Heuschrecken

Das Fachblatt Klinik Management aktu­ell (inzwi­schen hin­ter Bezahlschranke, 17.7.) zeigt sich in sei­ner aktu­el­len Ausgabe besorgt. Es stellt fest, daß "ver­stärkt Private Equity Unternehmen auf den Markt der Health IT Software" schielen.

»Neue Player und finanz­kräf­ti­ge Investoren drän­gen auf den Markt, eta­blier­te Anbieter ori­en­tie­ren sich neu.

Ein wesent­li­cher Grund ist die zuneh­men­de Digitalisierung in den Kliniken und die sich dar­aus erge­ben­den höhe­ren tech­ni­schen Anforderungen…

Einige der im Markt befind­li­chen KIS [(Krankenhausinformationssysteme)] sind tech­no­lo­gisch in die Jahre gekom­men und müssten tech­nisch mas­siv moder­ni­siert wer­den. Das kostet viel Geld – und ist in einem Markt, wo es der­zeit weni­ger als 30 Neuinstallationen pro Jahr gibt, sehr teu­er und kaum zu erwirtschaften.«

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Nina Beikert von Labor Berlin mit dem „Thieme Management Award“ ausgezeichnet

Warum zum Teufel soll das inter­es­sant sein?

Zum einen läßt der Firmenname auf­hor­chen. Labor Berlin ist die Firma, in der unter Leitung Prof. Drostens Corona-Tests durch­ge­führt wer­den. Als Ziel der Firma nennt sie selbst "nach­hal­ti­ges Wachstum" über die "Gewinnung von Einsendungen", also Testanfragen. (Vgl. die­sen Beitrag, Quelle)

Frau Beikert ist Geschäftsführerin der Firma und war davor Vertriebsleiterin bei Roche Diagnostics für Norddeutschland. Sie wur­de mit dem Preis in der Kategorie „Senkrechtstarter“ aus­ge­zeich­net. „Nina Beikert von Labor Berlin mit dem „Thieme Management Award“ aus­ge­zeich­net“ weiterlesen

Drostens Testlabor muß "nachhaltiges Wachstum" erzielen – Fragen an Charité / Vivantes

Die Firma Labor Berlin führt im Fachbereich Virologie unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Drosten die Testung auf SARS-CoV‑2 durch. Die Probenannahme von Labor Berlin ist täg­lich 24 Stunden geöffnet.

Das Unternehmen gehört jeweils zur Hälfte der Charité und der Vivantes GmbH. Es wur­de 2011 eigens gegrün­det, um zwei Ziele zu erreichen:

    1. Es soll­te Gewinne machen, die den lan­des­ei­ge­nen Müttern so nicht mög­lich wären.
    2. Die Beschäftigten soll­ten nicht den übli­chen Tarifverträgen unterliegen.

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Drosten: Kein Interessenkonflikt?

Im Beitrag Wirtschaftliche Interessen des Prof. Drosten (II) wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, daß am 17.1.2020 der WHO ein „Diagnostischer Nachweis von 2019-nCoV mit­tels Echtzeit-RT-PCR“ gemel­det wur­de. Einreicher waren u.a. Christian Drosten als Kontaktperson und Olfert Landt, Gesellschafter der Firma TIB MOLBIOL. In zahl­rei­chen Medien wur­de in der Folge begei­stert berich­tet über den guten Riecher der Firma und über­ra­gen­de wirt­schaft­li­che Erfolge mit den auf­grund des Nachweises ent­wickeln­den Testkits.

Am 23.1.2020 berich­tet das Team, wie­der­um unter Federführung Drostens, an "Eurosurveillance – Europe's jour­nal on infec­tious dise­a­se sur­veil­lan­ce, epi­de­mio­lo­gy, pre­ven­ti­on and con­trol" über die erfolg­te "Detection of 2019 novel coro­na­vi­rus (2019-nCoV) by real-time RT-PCR". Die Regeln von Eurosurveillance sehen einen Eintrag in der Kategorie "Conflict of inte­rest" vor. Hier fin­det sich "None declared."

Vielleicht fin­det sich jemand, der sich bes­ser mit den Regularien aus­kennt. Für einen Laien wirkt die Angabe merk­wür­dig. Richtigstellungen sind willkommen!

Privatisierer und Coronafolgen-Leugner geben sich Stelldichein an der Charité

Für den 12.2.2020 hat­te die Charité eine Veranstaltung gemein­sam mit der London School of Hygiene & Tropical Medicine ange­kün­digt zum Thema "Preparedness: Ebola And The Future" unter der Leitfrage "Sind wir auf die näch­ste Pandemie vorbereitet?",

Zwei von drei Referenten waren Prof. Dr. Christian Drosten und Prof. Dr. Peter Piot. Piot war 2009 Senior Fellow der Bill & Melinda Gates Foundation.

Die Veranstaltungsreihe wird unter­stützt von der Bill & Melinda Gates Foundation und der zweit­größ­ten pri­va­ten Stiftung WellcomeTrust. „Privatisierer und Coronafolgen-Leugner geben sich Stelldichein an der Charité“ weiterlesen

Profs, die an Corona verdienen (wollen)

Gleich zu Beginn der Krise wit­ter­ten eini­ge Professoren gute Geschäfte mit Corona- und sie wur­den erhört. Die ARD stell­te ihnen mit einer Sendung von Report Mainz ein Forum zur Verfügung. In der Zusammenfassung lesen wir:

»"Die Möglichkeit, dass das Virus in ähn­li­cher Form zurück­kom­men konn­te, hat eben nicht dazu geführt, dass man gesagt hat, wir legen uns die­se Medikamente bereit. Das ist lei­der nicht pas­siert." Notwendig sei­en dafür staat­li­che Mittel gewe­sen, da der Markt für die Industrie bis­her unat­trak­tiv gewe­sen sei.«

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