"Mitte nächsten Jahres Leben mit mehr Normalität"

Der das hofft, ist Ugur Sahin, Chef der Firma Biontech, der sich das Geschäft sei­nes Lebens mit einem "deut­schen" Impfstoff verspricht.

»Wenn meh­re­re Unternehmen Impfstoffe zur Verfügung stel­len könn­ten, sei davon aus­zu­ge­hen, dass man Mitte näch­sten Jahres wie­der zu einem Leben mit mehr Normalität zurück­keh­ren könn­te. "Das ist das Erfolgsszenario, das muss man ganz klipp und klar sagen."«

So zu lesen im Tagesspiegel vom 31.10, der auch weiß: "Manche Experten war­nen bereits vor einer dro­hen­den drit­ten Welle."  Allerdings ver­weist der Link nicht auf ein zu erwar­ten­des Lauterbach-Statement, son­dern auf einen Artikel, der damit gar nichts zu tun hat. Durchaus bedroh­lich klingt der Plan des Pharma-Managers:

»Mitte November könn­ten bei posi­ti­ven Daten Unterlagen bei der US-Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) für eine Notfallgenehmigung ein­ge­reicht werden…«

Schon bei "nor­ma­len" Freigaben für Medikamente steht die FDA in Verruf. "Schlampt die Arzneimittelbehörde FDA bei der Überwachung?" frag­te am 2.10. welt​.de.

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Drosten: "Regulative Dinge außer Kraft setzen"

Untaugliche Impfstoffe rücken bedroh­lich nahe, ob es zu einem Impfzwang oder mehr oder weni­ger sanf­tem Druck kommt (Reisen, Schwimmbad, Theater nur mit Impfung…), ist noch offen.

Da lohnt es, sich C. Drostens Engagement für die Lockerung der Prüfbedingungen neu­er Impfstoffe anzu­se­hen. (Es han­delt sich hier im Wesentlichen um Teile eines Beitrags vom 9.6.)

Der Mann, dem wir unsterb­li­che Sätze ver­dan­ken wie "Wir sind jetzt gera­de in der anstei­gen­den Flanke einer expo­nen­ti­el­len Wachstumskinetik", hat­te schon am 18.3. erklärt:

»"Wenn wir nicht eine erhöh­te Todesrate in der älte­ren Bevölkerung akzep­tie­ren wol­len, dann müs­sen wir, was den Impfstoff angeht, regu­la­ti­ve Dinge außer Kraft set­zen – und schau­en, wo kön­nen wir einen Impfstoff her­bei­zau­bern, der schon rela­tiv weit ent­wickelt ist, der viel­leicht schon kli­nisch aus­pro­biert wur­de", erklärt Drosten. Dies sei aber sei­ne ganz per­sön­li­che Meinung, betont er in dem Podcast.

Für sol­che Risiken bei einer ver­än­der­ten Zulassung müss­te dann der Staat haf­ten Link

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"Jetzt ist die Stunde der privatwirtschaftlich organisierten Forschung"

»Für Anleger ist der Healthcare-Sektor aktu­ell in mehr­fa­cher Hinsicht von Interesse: Zum einen zeigt die Scope-Studie, dass der Gesundheits­sektor gene­rell als defen­si­ves, kri­sen­re­si­sten­tes Marktsegment gel­ten kann, weil die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen weit­ge­hend kon­junk­tur­un­ab­hän­gig verläuft.

Die gro­ße Beschleunigung
Zum ande­ren beschleu­ni­gen sich im Moment vie­le Dinge, die nor­ma­ler­wei­se sehr viel län­ger brau­chen. "Noch nie haben Pharma-Unternehmen und Forschungseinrichtungen so schnell auf einen neu­en Erreger reagiert wie auf das neue Coronavirus", schreibt der Verband der for­schen­den Pharma-Unternehmen (vfa) auf sei­ner Homepage.

Interessant ist das für Anleger, weil nicht nur Forschungsinstitute, son­dern auch Pharma-Firmen am Wettlauf um den Corona-Impfstoff teil­neh­men. "Jetzt ist die Stunde der pri­vat­wirt­schaft­lich orga­ni­sier­ten Forschung", heißt es bei "Pharma Fakten", einer Initiative von Arzneimittelherstellern in Deutschland. Die Hoffnung, den Impfstoff zuerst zu fin­den, hat die Fantasie der Investoren ent­facht. Seit der deut­sche Staat Miteigentümer der Tübinger Impfstofffirma Curevac ist, ste­hen dort wei­te­re Investoren Schlange, das Unternehmen ist Mitte August an der Nasdaq gestar­tet. Innerhalb von einem Tag hat sich der Kurs ver­fünf­facht.«

Das schrieb focus​.de bereits am 9.10.

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Impftage im Baumarkt – Pfizer macht's möglich

Was hier so bunt und ver­meint­lich offen und unab­hän­gig daher kommt, ist in Wirklichkeit eine Kampagne des Pharma-Riesen Pfizer. Das erfährt man aber erst, wenn man ganz unten auf den Link "Pflichtangaben" klickt, der übli­cher­wei­se "Impressum" heißt.

Ganz nach der phil­an­thro­pi­schen Masche heißt es im Editorial:

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Biontech: Genbasierter Impfstoff im Rolling-Review-Verfahren

"Zulassungsprozess für Impfstoff von Biontech star­tet" über­schreibt faz​.net am 6.10. einen Beitrag, der nicht etwa die Zulassungsbehörde zu Wort kom­men läßt, son­dern eine Pressemitteilung der Firma und des Pharmakonzerns Pfizer paraphrasiert.

»Der von Biontech ent­wickel­te Wirkstoff gehört in die Gruppe der gen­ba­sier­ten Impfstoffe – es ist ein soge­nann­ter RNA-Impfstoff. Er ent­hält gene­ti­sche Informationen des Erregers. Im Körper wird dar­aus ein Eiweiß des Virus her­ge­stellt, genau­er gesagt das Oberflächenprotein, mit des­sen Hilfe das Virus in Zellen ein­dringt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen die­ses Protein anzu­re­gen. Sind Antikörper vor­han­den, fan­gen sie die Viren ab, bevor sie in die Zellen ein­drin­gen und sich ver­meh­ren. Außerdem soll der Wirkstoff ande­re Abwehrwaffen des Immunsystems aktivieren.«

Weiter heißt es:

»Die euro­päi­sche Arzneimittelbehörde EMA wer­de den Wirkstoff BNT162b2 in einem soge­nann­ten Rolling-Review-Verfahren prü­fen, teil­ten Biontech und das Pharma-Unternehmen Pfizer, das die Entwicklung unter­stützt, am Dienstag mit. 

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Maske forever, weil beim Impfen "Erfahrungshorizont überschaubar" ist

Die Sonntags-FAZ vom 4.10. macht schmerz­lich (oder lust­voll) deut­lich, daß Corona neben Perkolationsismus auch ande­re schwe­re Wahrnehmungs­störungen her­vor­ru­fen kann. Zwei "Redakteure in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" kom­men zu die­sen Überlegungen:

»Die Deutschen seh­nen sich nach einem Impfstoff. Sie hof­fen, dass damit alle Beschränkungen weg­fal­len. Sie wol­len end­lich kei­ne Maske mehr tra­gen, weder im Supermarkt noch in der Bahn. Die Fans wol­len wie­der ins Stadion, Bier trin­ken und her­um­brül­len, ohne über Aerosole nach­zu­den­ken. Enkel wol­len die Oma auf dem Land besu­chen, Jugendliche in voll­be­setz­ten Kinos sit­zen, Großstädter in den Clubs die Nächte durch­tan­zen. Sie wol­len sich mit Wildfremden nach ihrer Impfung in den Armen lie­gen und die Befreiung von der Pandemie feiern.«

So ziem­lich alles ekel­haf­te Dinge, nach denen die Deutschen sich seh­nen. Unübersehbar aber: Ihr Bedürfnis scheint nicht der Schutz vor der gar­sti­gen Pandemie zu sein, son­dern die Befreiung von ver­ord­ne­ten Beschränkungen.

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Warum geimpft werden muß

"Wer wird zuerst geimpft?" fragt heu­te die Süddeutsche Zeitung. Sie sorgt sich, ob genug Dosen zur Verfügung ste­hen wer­den. Vor allem treibt sie das Problem um, daß hun­der­te Millionen Euro öffent­li­cher Investitionen womög­lich nicht die garan­tiert erschei­nen­den Gewinne für Konzerne abwer­fen werden.

Kein Interesse hat das Blatt an der Tatsache, daß EU-weit wesent­li­che gesetz­li­che Vorschriften für die Entwicklung und die jetzt statt­fin­den­den Tests außer Kraft gesetzt wur­den. Dies betrifft etwa die Richtlinien über die absicht­li­che Freisetzung gene­tisch ver­än­der­ter Organismen in die Umwelt und die Anwendung gene­tisch ver­än­der­ter Mikroorganismen in geschlos­se­nen Systemen.

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Impfstoff: 300 Millionen als "finanzielle Sicherheit" für Multimilliardär Hopp

»Im Rennen um einen Corona-Impfstoff steigt der Bund bei der Biotechfirma CureVac ein. Dies teil­ten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), CureVac und sein Hauptinvestor die­vi­ni, der dem SAP-Gründer Dietmar Hopp gehört, mit. Die Bundesrepublik Deutschland will sich mit 300 Millionen Euro am bio­phar­ma­zeu­ti­schen Unternehmen CureVac AG betei­li­gen, das zu Hopps Portfolio gehört.«

mel­det der Spiegel heu­te. Und weiter:

»Ziel sei, dem Unternehmen von Mehrheitseigner Dietmar Hopp finan­zi­el­le Sicherheit zu geben, sag­te Altmaier. Der Staat wol­le kei­nen Einfluss auf geschäfts­po­li­ti­sche Entscheidungen neh­men. "Die Technologie von CureVac hat das Potenzial, neue Impfstoffe und the­ra­peu­ti­sche Behandlungsmöglichkeiten für vie­le Menschen zu ent­wickeln und über den Markt zur Verfügung zu stellen.«

Was steckt dahin­ter – und was weiß man über Hopp?

Eine erste Antwort wur­de hier bereits im Beitrag Das Finanzierungsmodell von Bill Gates am Beispiel von Dietmar Hopp (SAP) versucht.

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Milliardengewinne mit Impfstoffen

Vor ziem­lich genau 10 Jahren konn­te sich der Deutschlandfunk noch mit Profiten der Pharmaindustrie zu beschäf­ti­gen, ohne dem Vorwurf der Verschwörungstheorie aus­ge­setzt zu werden.

Unter dem Titel "Zwischen Alarmismus und Wirklichkeit
Eine Bilanz zur Schweinegrippe" stell­te ein Bericht die Frage:

'Warum wur­de die soge­nann­te Schweinegrippe vor einem Jahr zur gefähr­li­chen Pandemie erklärt, obwohl sie zehn­mal weni­ger töd­li­che Erkrankungen ver­ur­sacht hat als eine nor­ma­le Wintergrippe? Kritiker wer­fen der WHO vor, nur dar­auf gewar­tet zu haben, eine über Jahre auf­ge­bau­te Maschinerie in Gang zu set­zen. „Milliardengewinne mit Impfstoffen“ weiterlesen