Wenn 48 Pharmaunternehmen ein COVID-Symposium sponsern…

Unter die­sem Titel ist am 1.11.23 die­se Pressemitteilung auf mezis​.de erschie­nen (hier mit einem Nachtrag zum Namenspatron der Stiftung – "nicht ohne anti­se­mi­ti­sche Vorbehalte"):

»MEZIS for­dert Leopoldina auf, sich als Mitveranstalterin zurückzuziehen

Das aktu­ell geplan­te COVID-Symposium der Paul-Martini-Stiftung am 17. und 18. November 2023 in der Kaiserin-Friedrich-Stiftung in Berlin: „Prävention und Therapie von COVID-19: Update und Learnings“ ist in punk­to Industrienähe und Interessenkonflikte extrem:

Wie war das noch… mit den zurückgehaltenen "Impfdosen" für Flüchtlinge, weil die Hersteller Klagen fürchteten?

Fröhliche Urständ, nicht zuletzt in der Debatte um den "Pandemievertrag", fei­ert die Erzählung von der welt­wei­ten Solidarität mit den armen Ländern. Zur Erinnerung hier noch ein­mal ein Reuters-Artikel, über den hier vor zwei Jahren berich­tet wurde:

reu​ters​.com (16.12.21)

„Wie war das noch… mit den zurück­ge­hal­te­nen "Impfdosen" für Flüchtlinge, weil die Hersteller Klagen fürch­te­ten?“ weiterlesen

Wieler lobbyiert jetzt ganz unverhohlen

Umgeben von gro­ßen Anzeigen von Pfizer und Janssen sowie Textbeiträgen aus den Federn ihrer VertreterInnen ver­faßt der ehe­ma­li­ge RKI-Chef den Aufmacher einer sechs­sei­ti­gen Werbebeilage in der FAZ vom 25.10.23. "Verlagsspezial" nennt das Blatt dies ver­schämt. Wieler ist inzwi­schen für das Hasso-Plattner-Institut tätig. Dieses wird von einer selbst­ver­ständ­lich "gemein­nüt­zi­gen" Stiftung des "Milliardärs und Philanthropen" (Wikipedia) betrie­ben. Wieler schreibt zum Thema "Wie KI die glo­ba­le Gesundheitslast sen­ken kann". Sucht man im Netz nach dem merk­wür­di­gen Begriff, begeg­net einem so etwas:

Was Wieler und sei­ne Koautorin mei­nen, wird anson­sten als "Krankheitslast" bezeich­net, bei­spiels­wei­se in einer Arbeit aus dem RKI. Was schreibt des­sen Ex-Chef? „Wieler lob­by­iert jetzt ganz unver­hoh­len“ weiterlesen

Pflegelöhne steigen um 1,6 %. Gewinne bei Fresenius um 8 %

38 Cents macht die Erhöhung aus für exami­nier­te Pflegefachkräfte, die damit auf 23,75 Euro in der Stunde kom­men. Hilfs- und Assistenzkräfte bekom­men weni­ger. Das gilt aller­dings nur bei Unternehmen, die nach Tarifvertrag oder kirch­li­cher AVR zah­len. In zahl­rei­chen Regionen, vor allem in Ostdeutschland, sind die Beschäftigten auf den Mindestlohn zurück­ge­wor­fen. Er beträgt für Fachkräfte 17,65 Euro. Das ist zu lesen in der "FAZ" am 2.11.23.

Beim "Gesundheitskonzern" Fresenius läp­pert es sich etwas mehr. "Das berei­nig­te Betriebsergebnis fiel mit einem Plus von acht Prozent auf 519 Millionen Euro bes­ser aus als von Analysten pro­gno­sti­ziert." (der​ak​tio​naer​.de, 2.11.23) 

Annualisierungseffekt der COVID-19-bedingten Übersterblichkeit

„Pflegelöhne stei­gen um 1,6 %. Gewinne bei Fresenius um 8 %“ weiterlesen

Pharmahersteller Novo Nordisk: Gewinn steigt stark dank Abnehmspritze

»Ein flo­rie­ren­des Geschäft mit Medikamenten bei Diabetes und gegen Fettleibigkeit hat dem Pharmahersteller Novo Nordisk im drit­ten Quartal deut­lich mehr Gewinn beschert. Unter dem Strich leg­te der Überschuss im Jahresvergleich um 56 Prozent auf 22,5 Milliarden däni­sche Kronen (rund drei Milliarden Euro) zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bagsvaerd mitteilte…

Europas wert­voll­ster Konzern

Erst jüngst wur­de der däni­sche Pharmahersteller dank sei­nes Blockbuster-Medikaments Ozempic opti­mi­sti­scher für das lau­fen­de Jahr. Die Erlöse sol­len um 32 bis 38 Prozent zule­gen, zuvor hat­te der Konzern ein Wachstum von 27 bis 33 Prozent ange­peilt. Beim ope­ra­ti­ven Gewinn (Ebit) rech­net der Konzern mit einem Plus von 40 bis 46 Prozent. Hier war das Management in sei­ner frü­he­ren Prognose von 31 bis 37 Prozent aus­ge­gan­gen. Bei bei­den Werten rech­net Novo Nordisk Wechselkursschwankungen her­aus…«
faz​.net (2.11.23)
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Jähr­li­cher Aus­tausch zwi­schen dem Paul-Ehr­lich-In­sti­tut und dem Ver­band for­schen­der Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler (vfa)

»Am 30.10.2023 fand das Jahresgespräch zwi­schen dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und dem Verband for­schen­der Arzneimittelhersteller (vfa) statt. Die Veranstaltung bot Raum für einen tief­ge­hen­den Austausch über aktu­el­le Entwicklungen und Herausforderungen in der Arzneimittelforschung und ‑ent­wick­lung. Auf der dies­jäh­ri­gen Agenda stan­den ins­be­son­de­re Themen, die die euro­päi­sche Harmonisierung von regu­la­to­ri­schen Verfahren bei der Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln betreffen.«
pei​.de (30.10.23)

Schauen wir doch ein­mal, was die bei­den so trei­ben. Die Pressemitteilungen der letz­ten Jahre glei­chen sich sehr. Siehe aus dem letz­ten Jahr Paul-Ehrlich-Institut "berät sich" mit for­schen Pharmafirmen. „Jähr­li­cher Aus­tausch zwi­schen dem Paul-Ehr­lich-In­sti­tut und dem Ver­band for­schen­der Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler (vfa)“ weiterlesen

"Der Herbst wird vermutlich sehr schwierig." Nicht zugelassenes Medikament von Merck im Einsatz

Nicht als der Renner schlecht­hin hat sich Paxlovid erwie­sen. Die Konkurrenz ist wei­ter – mit einem in der EU nicht zuge­las­se­nen Medikament, das aber den­noch in Deutschland über ein Jahr im Einsatz war.

»… Lauterbach: Der Herbst wird ver­mut­lich sehr schwie­rig… Selbst die­je­ni­gen, die vier­mal mit den bis­he­ri­gen Impfstoffen geimpft wur­den, haben gegen­über BA.5 nur einen Schutz vor Infektion von weni­ger als 40 Prozent…

Es gibt Ärzte, die set­zen Paxlovid nicht ein, weil sie inner­halb der fünf Tage, in denen das Medikament gege­ben wird, ande­re Medikamente abset­zen müs­sen. Der mög­li­che Nachteil, den sie damit ein­ge­hen, wird aber mehr­fach auf­ge­wo­gen durch die Vorteile von Paxlovid: 

Je mehr Risikofaktoren jemand hat, desto stär­ker senkt Paxlovid die Sterblichkeit. „"Der Herbst wird ver­mut­lich sehr schwie­rig." Nicht zuge­las­se­nes Medikament von Merck im Einsatz“ weiterlesen

Booster-Desaster in den USA: 3 Prozent nahmen die neue Spritze bisher

Unter dem (über­setz­ten) Titel "'Auf dem rich­ti­gen Weg': 3 Prozent der Amerikaner haben die neue Covid-Spritze erhal­ten, aber die CDC-Direktorin bleibt zuver­sicht­lich" ist am 24.10.23 auf poli​ti​co​.com zu lesen:

»Die Kampagne der Regierung Biden, die Amerikaner zu einer jähr­li­chen Covid-Impfung zu bewe­gen, läuft nur sehr lang­sam an.

Dennoch sagt die ober­ste Beamtin für die Krankheits­bekämpfung, dass die USA "auf dem besten Weg" sind, die Inanspruchnahme des letz­ten Jahres zu errei­chen, die bei nur 17 Prozent der US-Bevölkerung lag.«

Wieder ein­mal sind Milliarden Dollar nicht etwa aus dem Fenster gewor­fen, son­dern in die Taschen von Pfizer und Biontech gespült wor­den. „Booster-Desaster in den USA: 3 Prozent nah­men die neue Spritze bis­her“ weiterlesen

Grippe und Covid-19: Erste klinische Daten für mRNA-Kombi-Impfstoff

Während das Lobbyorgan "Pharmazeutische Zeitung" unter obi­gem Titel prak­tisch die Biontech-Pressererklärung ver­brei­tet, freut sich auch die Konkurrenz der Apotheken-PR, daß Spritzen dem­nächst "noch ange­neh­mer" wer­den könnte:

deut​sche​-apo​the​ker​-zei​tung​.de (27.10.23)

„Grippe und Covid-19: Erste kli­ni­sche Daten für mRNA-Kombi-Impfstoff“ weiterlesen