PCR-Technologie zwischen Pharmaindustrie und Virologie

Die PCR (Polymerase-Kettenreaktion) ist eine mittlerweile weithin bekannte Labormethode, die routinemäßig für die Diagnose von COVID-19 eingesetzt wird. Technisch gesehen ist sie ein präzises Instrument zur immensen Vermehrung der Erbsubstanz DNA aus einem kaum vorhandenen Ausgangsmaterialaus einem einzigen Abschnitt eines Molels kann sie innerhalb von Stunden Milliarden von Kopien machen. Tragischerweise ist diese Methode in die falsche Gesellschaft geraten: sie wurde erst vom Pharmariesen Hoffmann-La Roche und dann von der klinischen Virologie vereinnahmt.

Diese Verbindung entstand Ende des vergangenen Jahrhunderts und bildet den Kern unserer aktuellen Situation, denn ohne den PCR-Test mit seiner enormen Zahl an falsch-positiven Resultaten [1], viele von ihnen bei Asymptomatischen [2] – aka Gesunden – , wäre spätestens ab Juni eine Rückkehr in die Normalität möglich gewesen [3]. Die PCR selbst amplifiziert gnadenlos jegliche DNA, die ihr vorgesetzt wird und zu bestimmten Vorgaben (Primern) passt: es kann das gesuchte Objekt sein oder ein anderes Virus, mit dem es Kreuzreaktionen gibt; möglich ist aber auch irgend eine Verunreinigung (von denen viele im Laufe des Prozesses, zu dem auch noch eine mehrstufige Vorbereitung gehört, in die Probe gelangen können). Und selbst wenn das gesuchte Objekt tatsächlich nachgewiesen wird, sagt das nichts über seinen Zustand (Bruchstücke, fehlende Vermehrungsfähigkeit) und nicht unbedingt etwas über seine für die Infektiösität ausreichende Konzentration aus [4]. Man bekommt ein Ergebnis, aber realistisch gesehen weiß man nicht, was es im Kontext einer Krankheit bedeutet.

Ein positives Test-Ergebnis könnte und müsste dringend routinemäßig überprüft werden, doch besteht daran bestenfalls wenig Interesse. Man kann sicher davon ausgehen, dass die täglich vom Robert-Koch-Institut RKI publizierten „Fallzahlen“ – aka positive PCR-Ergebnisse – durch eine gründliche Überprüfung erheblich zusammenschrumpfen würden, was wiederum allem, was daraus folgt, die Berechtigung entziehen würde. Und man müsste konsequent weiterdenken und sich eingestehen, dass die PCR methodisch die Frage überhaupt nicht beantworten kann, ob eine Person an COVID-19 erkrankt ist oder nicht, und darüber hinausgehend, ob ein tatsächlich an COVID-19 Erkrankter andere anstecken kann oder nicht – was selbstverständlich prinzipiell auch auf andere Infektionskrankheiten zutrifft. Das ist jedoch nicht die Schuld der PCR, sondern den Fehler machen diejenigen, die die falsche Frage stellen. Dass sie es beharrlich seit Jahrzehnten tun, ist nicht nur Unfähigkeit, sondern vor allem eine ganz banale Mischung aus Profitgier und Karrierismus.

Mullis, Cetus und Roche

Der US-amerikanische Biochemiker Kary Mullis erfand die PCR 1983 als Angestellter der kalifornischen Biotechnologie-Firma Cetus Corporation. Mullis wurde mit 10.000 US-$ abgefunden, die andere Labormitglieder bekamen symbolisch einen US-$ und Cetus verkaufte die Patente für 300 Millionen US-$ 1991 an den Schweizer Pharmakonzern Hoffmann-La Roche [5] aktuell ist es das weltgrößte Pharmaunternehmen mit marktbeherrschender Diagnostiksparte und schlicht als Roche bekannt. Die Firma befindet sich mehrheitlich im Besitz der Gründerfamilie, seit einigen Jahren hält das Konkurrenzunternehmen Novartis aus der Schweiz einen Anteil von knapp einem Drittel. [6] Zur hochproblematischen Firmengeschichte sollen an dieser Stelle nur einige Suchmaschinen-Vorschläge genügen: Seveso / Dioxin, Vitaminkartell, Roaccutan, Lariam, Tamiflu.

Diese gewaltige Investition in die PCR musste sich für Roche lohnen, und zwar möglichst schnell, da zentrale Bestandteile der Patente in den USA 2005 und in Europa 2006 auslaufen würden [7]. Seine Ziele beschrieb der Konzern so: „1) die Verwendung der Technologie expandieren und ermutigen; 2) finanziellen Rücklauf von der Verwendung der Technologie durch andere erhalten; 3) den Wert des geistigen Eigentums und der Patente, die darauf erteilt wurden, bewahren.“ Die zweiteilige Lizenz für die Anwender gliederte sich in den Kauf eines Thermocyclers (das Gerät, in dem die Reaktion stattfindet) von einem autorisierten Händler und in den Gebrauch der lizenzierten Reagenzien. Die Kosten gehörten in den Worten eines Forschers „zu den höchsten Lizenzgebühren, mit denen ich es persönlich zu tun hatte“ und brachten Roche bis zu 2 Milliarden US-$ ein. [5]

Auch die Verwendung unterlag der Lizenz und nachträglich erweiterte Roche die möglichen Verwendungszwecke der Technologie durch die Lizenzvergabe in der Vaterschaftstestung und Infektionskrankheits-Diagnostik, zwei Felder, für die die Firma vorher die Erteilung von Rechten verneint hatte.“ [5] So gelangte die PCR in den 1990ern in die AIDS-Forschung und damit in die klinische Virologie. Mullis, der 1993 den Nobelpreis für seine Erfindung erhalten hatte, war damit absolut nicht einverstanden: „Die PCR hat es erleichtert zu sehen, dass bestimmte Leute mit HIV infiziert sind […] und einige dieser Leute haben Symptome von AIDS bekommen. Aber das ist nicht einmal der Beginn der Antwort auf die Frage: ‚Ist HIV die Ursache?‘ […] Das Geheimnis dieses verdammten Virus […] wurde durch die 2 Milliarden US-$ erzeugt, die sie jedes Jahr dafür ausgeben. Du kannst irgend ein anderes Virus nehmen, dafür 2 Milliarden US-$ ausgeben und auch daraus ein paar große Geheimnisse machen.” [8]

LightCycler® und LightMix®

Roche bietet seit 1998 ein PCR-Gerät namens LightCycler an, das mit diversen Weiterentwicklungen immer noch verkauft und für die routinemäßig verwendete Realtime-PCR verwendet wird. Entstanden war es durch die Zusammenarbeit einer US-amerikanischen Universität mit einem Referenzlabor und einer kleinen Firma; das Patent wurde an Boehringer Mannheim verkauft, genauer an die auf den Bahamas ansässigen Holding Corange, der die Diagnostikfirma gehörte. [9] Deren Eigentümer „hat die Familienfirma Boehringer Mannheim (BM) samt Holding und Auslandsbeteiligungen an den Basler Pharmakonzern Roche veräußert. Für elf Milliarden Dollar, das 27fache des BM-Konzerngewinns, erkaufen sich die Schweizer die Spitzenposition in der Diagnostika-Branche.“ [10] So geschehen 1997 und der Vollständigkeit halber sei auf die milliardenschweren „Steuersparmodelle“ der alten und neuen Eigentümer hingewiesen [11].

Die Mannheimer Firma blieb nach dem Verkauf an ihrem Standort und wurde zu einem Bestandteil von Roche Diagnostics. Sie verschaffte Roche das Patent für den LightCycler, nachdem der Konzern nach Analysten-Schätzungen schon über 1 Milliarde US-$ investiert hatte, „um automatisiertes Zubehör und zusätzliche Produkte zu entwickeln. Trotz überragender Empfindlichkeit und Zuverlässigkeit der PCR-basierten Tests war es schwierig, Kunden wie Blutbanken davon zu überzeugen, Tests mit einem Kostenfaktor von einigen Cents mit denen zu ersetzen, die einige US-$ pro Tests kosten. Boehringer Mannheims Stärke liegt im Hochvolumen-Bereich der Diagnostikindustrie, den sogenannten Systemen für klinische Chemie, die tausende von Tests täglich in riesigen Krankenhauslabors ausstoßen.“ [12] Der neue Thermocycler und der Zugang zum Großlabor-Bereich eröffneten Roche neue Perspektiven für die Verbreitung der PCR.

In diesem Zusammenhang sei kurz die umstrittene Dissertation [13] von Christian Drosten erwähnt, deren Forschungsobjekt er selbst so beschreibt: „Meine ersten Schritte unternahm ich am Institut für Transfusionsmedizin der Universitätsklinik Frankfurt, wo Blutspenden bereits in den 1990er Jahren per PCR auf HCV, HIV-1 und HBV getestet wurden. Der Aufbau der ersten Testsysteme für HIV-1 und HBV im Hochdurchsatzverfahren war meine Doktorarbeit.“ [14] Als Pioniere der PCR-Anwendung wurde die Frankfurter Gruppe um Drostens Doktorvater (ohne Drosten) für ihre 1999 in Lancet publizierte Arbeit über Machbarkeit und Effizienz der routinemäßigen PCR-Überprüfung von Blutspenden auf das Hepatitis-C-Virus, das Hepatitis-B-Virus und HIV-1 in einer Blutbankgeehrt. [15]

Der LightCycler wurde – zu einem Zeitpunkt, als Boehringer Mannheim noch Patenteigner war – potentiellen Kunden präsentiert. Einer von ihnen war Olfert Landt, Gründer und Eigentümer der Berliner Biotechnologie-Firma TIB MOLBIOL:

Mit der Einführung der Real-Time PCR (1997), fokussierte sich TIB MOLBIOL umgehend auf die junge Technologie. Die Erforschung neuer Ansätze wurde angetrieben während gleichzeitig mit unterschiedlichen technischen Formaten experimentiert wurde.
1998 stellte Boehringer Mannheim (heute Roche) das LightCycler® Real-Time PCR Instrument vor. Basierend auf dem neuartigen Nachweisformat [...] revolutionierte das Instrument die Real-Time PCR. Einerseits konnten die Prozesse beschleunigt werden, andererseits gewannen die experimentellen Anwendungsmöglichkeiten an Vielseitigkeit.
TIB MOLBIOL [...] begann eine Kooperation mit Boehringer Mannheim. Gemeinsam versuchte man den Anwendungshorizont und die Attraktivität des Instruments zu erhöhen. Entsprechend investierte das Unternehmen seine wertvollsten Ressourcen: Wissen, experimentelle Neugier sowie Risikobereitschaft.[16]

Über den LightCycler war die Verbindung von Landt zu Boehringer Mannheim zustande gekommen, die auch nach dem Verkauf der Firma an Roche weitergeführt wurde, wie eine PowerPoint-Präsentation von TIB MOLBIOL dokumentiert. [Ausschnitt aus 17] Diesen Artikel in der Reihe „Roche Technical Note“ hat Landt zusammen mit seinem Angestellten Andreas Nitsche verfasst, der 2002 von TIB MOLBIOL an das RKI ging, wo er aktuell das Fachgebiet Hochpathogene Viren leitet, also auch für SARS-CoV-2 zuständig ist. [18] Habilitiert hat sich Nitsche 2010 an der Charité, sein Erstgutachter war Drosten [19], der damals in Bonn Professor war, allerdings im Gegensatz zu seinem Prüfling ohne sich dafür habilitieren zu müssen.

Die Verbindung zwischen Roche und TIB MOLBIOL wurde 2005 weiter gefestigt, als Landt passend zum LightCycler „die LightMix® Kits (lizenziert von Roche Diagnostics)“ erfand, die die jeweils benötigten Primer enthalten. Nicht nur der geschützte Name passt hervorragend zum Gerät: „Die Kits von TIB MOLBIOL wurden speziell für und auf den Geräten der LightCycler® Instrumente entworfen, entwickelt und bewertet.“ [16]

TIB MOLBIOL mit seiner symbiotischen Verbindung zum Pharmariesen Roche ist also weit mehr als das wackere Familienunternehmen mit den bescheidenen Preisen, wie Landt es immer wieder und besonders im Zusammenhang mit COVID-19 medial präsentierte [20]. Vielmehr verfügt Landt über ein millionenschweres Firmengeflecht, das mittlerweile zu einem gewichtigen Teil aus Immobilien besteht. [21]

Von Viren, Krankheiten und Tests

Das neue Jahrhundert brachte allen Beteiligten, ihren Fähigkeiten und Produkten neue und lukrative Bestätigungsfelder: vor COVID-19 sind unter anderem SARS, MERS sowie die Vogel- und die Schweinegrippe dazu gekommen. Sie alle werden wie auch AIDS auf RNA-Viren zurückgeführt und mit der PCR getestet, womit jedoch mit dieser Technik wie erwähnt auch hier keine Infektion nachgewiesen werden kann. Ihnen allen ist ebenfalls gemeinsam, dass sie von Drosten und Landt bearbeitet wurden. Drosten wirkte nach seiner Frankfurter Zeit als klinischer Virologe zunächst vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin BNI in Hamburg aus, dann vom Virologischen Institut in Bonn und kam schließlich an die Berliner Charité, während Landt dauerhaft mit seiner Berliner Firma TIB MOLBIOL beteiligt war. Über Landts Firma wiederum war Roche von Anfang an mit dabei, sowohl vor als auch nach dem Auslaufen des Patents. In Landts Firmendarstellung heißt es über die neuen Aufgabenfelder:

Die lange Erfahrung mit der Real-Time PCR und die Kooperation mit bekannten Wissenschaftlern haben TIB MOLBIOL ermöglicht, eine Reihe an preiswerten Produkten zu entwickeln.“
„Neben dem 4000 m² großen Hauptsitz von TIB MOLBIOL Syntheselabor GmbH in Berlin, unterhält das Unternehmen Niederlassungen und Produktionsstätten in den USA, Italien, Spanien und Polen. Die Präsenz des Unternehmens in unterschiedlichen Ländern hat die Kundennähe und die Kooperation mit den Kunden vereinfacht. Zusätzlich ermöglicht die Verteilung der Niederlassungen die schnelle Handlungsfähigkeit bei kritischen biologischen Bedrohungen. So konnte TIB MOLBIOL beim Auftreten von SARS, Anthrax, der Vogelgrippe H5N1 oder der Neuen Grippe H1N1 swine, stets als einer der ersten wichtige diagnostische Beiträge liefern.“ [16]

Zusammengefasst ist dies in einer PowerPoint-Präsentation, in der man sich als Quick Responders in Emergencies präsentiert. [Ausschnitt aus 17]

Mit SARS begann 2003 die Zusammenarbeit von TIB MOLBIOL und Drosten, der damals am Hamburger BNI tätig war. Ob Drosten seit 2003 einen Doktortitel besitzt, ist umstritten, aber SARS ist seit jenem Jahr untrennbar mit seinem Namen verbunden und außer seinem ersten Bundesverdienstkreuz 2005 erhielt er 2004 auch etliche Preise aus der Pharmaindustrie: von GlaxoSmithKline, Abbott, bioMérieux. [22]

Die Aufregung über SARS war vor allem medial. Insgesamt wurden entgegen hoher Erwartungen 8096 Erkrankte und 774 Todesfälle gezählt [23] und auch die Beweislage war ausgesprochen dürftig, da die Krankheit keine abgegrenzten Symptome hatte und die Tests nur in einer Minderheit der Fälle positiv waren: „Sie konnten bis jetzt das neue Coronavirus nur in 40 Prozent aller mutmaßlichen SARS-Patienten finden. Allerdings gelang es ihnen, das Virus in einigen Gesunden aus der Kontrollgruppe nachzuweisen. [...] Angesichts dieser Ergebnisse zeigte sich der Leiter der Kanadischen Forschergruppe Frank Plummer ‚überrascht‘ und meldete Zweifel an, ob das neue Coronavirus wirklich die Ursache für SARS ist.“ [24]

Ein weiterer Meilenstein war 2005 die Vogelgrippe (H5N1). Sie blieb weitgehend unsichtbar, trotz solcher Meldungen wie dieser unter Berufung auf den Virologen und Epidemiologen Klaus Stöhr: „Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält eine verheerende Vogelgrippe-Pandemie für unausweichlich. Wann die weltweite Seuche ausbricht, sei nur noch eine Frage der Zeit. Selbst im besten Fall sei mit zwei bis sieben Millionen Toten zu rechnen.“ [25] Da es im wesentlichen um Vögel ging, war Drosten weniger beteiligt, für Landt dagegen war dies der Beginn seiner LightMix-Serie [26] und die Stärkung der Zusammenarbeit mit Roche: „‚Die nahe Zusammenarbeit mit Roche Diagnostics ermöglicht es uns, weltweit Kunden zu erreichen‘, sagte Olfert Landt, CEO von TIB MOLBIOL.“ [27]

Die Tests wiederum ermöglichten Roche nicht nur direkte Gewinne durch die PCR, sondern auch die Kundenakquise.

Das war ein Volltreffer für die Forscher in den Labors von Roche: Vor zehn Jahren eingeführt, wurde Tamiflu schon wenige Jahre später zum Blockbuster für den Pharmakonzern. Lagen die Umsätze 2001 erst bei 97 Mio Fr. und belegte das Medikament auch 2004 nur Rang 14 der meistverkauften Roche-Produkte, so katapultierte die globale Angst vor der Vogelgrippe die Umsätze der Pille steil nach oben: 2005 gab es ein Umsatzplus von 370%, im Jahr darauf lag der Anstieg bei 68% auf 2,6 Mrd Fr. - Rang 4 der Roche-Bestsellerliste.
Insgesamt spülte das Mittel allein zwischen 2005 und 2008 rund 6,9 Mrd Fr. in die Kassen des Basler SMI-Mitglieds. Überwiegend Gelder staatlicher Budgets infolge der Bevorratung mit Tamiflu. Aus Furcht vor den Folgen einer möglichen Pandemie durch das Vogelgrippevirus hatten die Regierungen weltweit Hunderte von Millionen von Behandlungseinheiten bei den Baslern bestellt und gebunkert. Gebraucht wurde das Mittel bisher allerdings kaum. Denn die Verbreitung des tödlichen Virus hielt sich bisher in engen Grenzen. Nach dem aktuellen Juli-Bericht der Weltgesundheitsbehörde WHO gab es zwischen 2003 und Juni 2009 weltweit nur 436 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus, 262 davon mit Todesfolge. Nachdem die erste Aufregung um das Virus verflogen war, wurde es auch still um Tamiflu. Der Umsatz drittelte sich im vergangenen Jahr auf 609 Mio Fr.“ [28]

Tamiflu war eine Entdeckung der US-Pharmafirma Gilead, von der Roche in den 1990ern die Lizenz erhielt. Aufgrund mangelnder Wirksamkeit verbunden mit schweren Nebenwirkungen wurde das Mittel erst nach diversen Interventionen durch Roche zugelassen. Um den erwünschten Umsatz zu generieren, wurde 2003 eine Metaanalyse veröffentlicht, in der sich das hauptsächlich aus Angestellten von Roche bestehende Team (von denen einige nicht einmal von ihrer angeblichen Beteiligung wußten) „auf zehn von Roche selbst durchgeführte oder bezahlte Wirksamkeitsstudien [bezog] und schlussfolgerte, dass Tamiflu wirke.“ [29] Dieser Referenz benutzte Roche erfolgreich, um die Wirksamkeit gegen Vogelgrippe zu behaupten, was im Sinne beider Pharmaunterhmen war, denn „Gilead hatte Roche vorgeworfen, sich nicht genügend für die Vermarktung von Tamiflu engagiert und das Medikament in einigen Ländern trotz Zulassung nicht in den Verkauf gebracht zu haben.“ [30] Und Klaus Stöhr wechselte 2007 von der WHO zu Novartis [31].

Dann erschien 2009/2010 die Schweinegrippe H1N1 und wurde mit Begeisterung aufgenommen – jedenfalls von Roche und auch für TIB MOLBIOL war es ein phantastisches Geschäftsjahr. Objektiv betrachtet war es allerdings ein Desaster.

Fallbeispiel Schweinegrippe (H1N1)

Nach ebenfalls horrenden Opferprognosen und medialer Hysteriealso in einer Situation, die unserer aktuellen sehr ähnlich ist – kam Anfang 2010 der Katzenjammer:

Sie erinnern sich noch? Vor wenigen Wochen lag nur ein Wort auf unseren Lippen: Schweinegrippe. Und heute kräht kein Hahn danach. Was ist aus ihr geworden? Ein paar Krankheitsfälle wohl im Februar noch, und dann ist sie an uns vorbeigezogen. Eine Pandemie hat es nicht gegeben. Alle Vorsorge, der Millionen Euro-Kraftakt für die Impfungen, ein Gemeinschaftswerk von Gesundheitsbehörden, Ministerien, Krankenkassen und Herstellern, von Bund und Ländern hat sich als unnötig erwiesen. [...]
Der Umgang mit der Epidemie, die keine war, ist für die Weltgesundheitsorganisation WHO, die deutschen Ministerien und Seucheninstitutionen ein Debakel. Merke: Wer Gutes tun will, sollte es sich wohl überlegen und nicht Hysterie schüren. Es ist ein Musterbeispiel dafür, wie formale Rechtfertigungen und Absicherungsängstlichkeiten eine Wirklichkeit schaffen, die Schilda heißt. Letztlich war es der gesunde Menschenverstand der Bevölkerung, sich dann doch nicht diesem Impf-Sog zu ergeben.
Die Schweinegrippe hat eine wichtige medizinische Grundregel auf den Kopf gestellt. Normalerweise bringen Niesen, Husten, Gliederreißen, Kopf- und Augenschmerzen, vielleicht auch Fieber immer die Angst mit: Gärt dort die Allergie, eine Lungenentzündung, Influenza A oder B, Malaria, Denguefieber, Sars? Gegen solche Irritationen kennt der Mediziner eine beruhigend bodenständige Formel: Das Seltene ist selten, und das Häufige ist häufig. In den meisten Fällen steckt eben doch nur ein Schnupfenkeim in der Nase. Umso erstaunlicher, dass in den vergangenen vier Monaten unter acht Milliarden Erdenbürgern immer ausgerechnet jene Hand voll Menschen aufgespürt wurden, bei denen die Ursache der Abgeschlagenheit nicht ein Schnupfen, sondern die Schweinegrippe gewesen sein soll – und zwar selbst noch dann, als offiziell schon gar keine Infizierten gezählt wurden und die Tests auf das Virus längst nicht mehr für jeden angeboten wurden.
Plötzlich wurde jeder Halsschmerz der Schweinegrippe zugeschlagen, ein Grundschüler kam mit erhöhter Temperatur nach Hause, ein panischer Anruf der Eltern – und schon wieder blieb eine ganze Klasse wegen „Schweinegrippe“ zu Hause. In den USA haben die Behörden auf diese Weise die Zahl der Schweinegrippe-Opfer ruckartig vervierfacht. Sie führten eine neue Zählweise ein: Mitgezählt wurde ab Mitte November plötzlich jede ältere Person, die „allem Anschein nach an der Grippe gestorben ist“. Auf diese Weise wurde jedes Opfer eine Lungenentzündung zum Schweinegrippe-Toten. Ein besonnener Umgang mit einem Krankheitserreger sieht anders aus.“ [32]

Bei der Schweinegrippe waren Drosten, der inzwischen von Hamburg nach Bonn gewechselt war, und Landt schon erheblich schneller als bei SARS, wie Drosten berichtete:

Ich war am Freitag, dem 24. April [2009] etwa um 11 Uhr an meinem Schreibtisch, als das Telefon klingelte. Es war Stephan Becker, Leiter der Virologie der Universität Marburg in Deutschland. Er hatte von Kollegen in Amerika von der Schweinegrippe gehört. [...]
Am Samstag identifizierte Marcus Panning von der Universität Freiburg die benötigten Primer (während ich bei einer Hochzeit war!). Olfert Landt von der Berliner Firma TIB Molbiol stellte die Primer physisch am Sonntag her. Dieser Teil war entscheidend – es ist nicht leicht, Primer physisch so kurzfristig herzustellen, besonders während eines Wochenendes. Zu meinem Glück hatte ich so einen guten Kontakt mit Olfert, wieder dank unserer Zusammenarbeit in den SARS-Tagen.[33]

Daraus entstand ein gemeinsamer Artikel in Eurosurveillance mit dem Titel „Detection of influenza A(H1N1)v virus by real-time RT-PCR“ [34] und das Testkit:

Basierend auf der Real-Time-PCR-Technologie von Roche hat Tib Molbiol einen neuen Influenza-Virus A(H1N1) Test entwickelt.
TIB MOLBIOL, ein Kooperationspartner von Roche Applied Science, hat einen Test zum Nachweis des Influenza-Virus A(H1N1) entwickelt. […] ‚Wir sind stolz darauf, bei der Bekämpfung der weltweiten Bedrohung durch die Schweinegrippe einen Beitrag leisten zu können. Der neue Test hat diese Woche das Virus in Proben aus Mexiko identifizieren können und damit seine Eignung bewiesen‘, sagte Olfert Landt von Tib Molbiol.
Roche möchte Regierungen und Institutionen weltweit beim Kampf gegen diesen Ausbruch der Influenza unterstützen, und wir stellen Wissenschaftlern, die das Grippe-Virus erforschen, effiziente Werkzeuge für ihre Arbeit zur Verfügung‘, ergänzt Manfred Baier, Leiter von Roche Applied Science.“ [35]

Wie so eine Unterstützung mittels PCR in diesem Zusammenhang aussehen konnte, lässt sich an einer Graphik mit den US-Zahlen illustrieren. Zeitgleich mit dem Ende der Grippesaison Mitte April 2009 begann die verstärkte Testung auf H1N1, als Anthony Fauci (Leiter des National Institute for Allergies and Infectious Diseases NIAID) die von seinem Institut geförderte PCR namens FluChip zum Einsatz bringen ließ. In der Graphik zeigen die braunen und gelben Teile der Balken, die für die Schweinegrippe stehen, abrupt eine „erste Welle“ im Sommer und im Herbst eine „zweite Welle“, dann war die Test-Epidemie ohne Todesopfer vorbei. [36] Auch das hat Ähnlichkeit mit unserer aktuellen Situation – für uns ist es allerdings noch nicht vorbei.

Hinterlassen hat diese Test-Epidemie für einige wenige enorme Gewinne wie für den FluChip-Hersteller InDevR, bei dem Klaus Stöhr (Ex-WHO, Ex-Novartis) seit 2015 als „Strategischer Berater“ agiert [37]. Auch Landt zeigte sich nach Jahren noch hochzufrieden: „Bei der Schweinegrippe 2009/2010 etwa konnten wir unseren Jahresumsatz verdoppeln“ [38]. Ging es bei TIB MOLBIOL um Millionen, so drehte es sich für Roche und Novartis um Milliarden. Nach einem schwachen Start in das Jahr 2009 kam im Frühjaht zum Roche/TIB MOLBIOL-Test das Roche/Gilead-Medikament:

Die rasante Verbreitung der Schweinegrippe bringt nun einen erneuten Nachfrageboom. Die Angst geht wieder um. Immerhin wurden nach Angaben der WHO seit April 150000 Infektionen gemeldet, davon 700 Todesfälle. Als eines der wenigen verfügbaren virenhemmenden Grippemittel kommt auch Tamiflu wieder ins Spiel. Um einer noch stärkeren Verbreitung der neuen Seuche vorzubeugen, aktivierte Roche bereits Anfang Mai auf Drängen der WHO ihre Tamiflu-Notvorräte von 3 Mio Packungen.
Die neue Angst beschert dem Basler Konzern nun wie bereits vor drei Jahren Rekordumsätze. So berichtete das Unternehmen über einen Umsatzanstieg im 1. Halbjahr um 9% auf 24 Mrd Fr. Ein Grossteil des Anstiegs entfällt auf Tamiflu. Beim Grippemittel kletterten die Erlöse in den sechs Monaten nämlich um 203% auf 1 Mrd Fr. Im Gesamtjahr will Firmenchef Severin Schwan mit dem Grippemittel sogar 2 Mrd Fr. erlösen. […] Kein Wunder, dass die Aktie des Unternehmens seit Bekanntwerden der ersten massenhaften Verbreitung von Grippefällen in Mexiko deutlich zulegen konnte. Ende April beispielsweise ging der Roche-Kurs an einem einzigen Tag nach gemeldeten Fällen in den USA um rund 10% nach oben. [...]
Auch andere Pharmakonzerne zählen zu den Gewinnern. So arbeiten gleich mehrere grosse Konzerne fieberhaft an einem Impfstoff gegen das neue Virus. Novartis begann Anfang Juni mit der Produktion eines Impfstoffs.“ [28]

Kaum wurde der H1N1-Virus zur Pandemie erklärt, hat Novartis bereits die erste Charge Impfstoff gegen die Schweinegrippe fertiggestellt. […] Mit der Impfstoffgenehmigung rechnet der Pharmakonzern im Herbst 2009, gerade rechtzeitig zur Grippesaison im Winter. «Novartis ist potenziell in der Lage, Impfstoff für einen Drittel der Bevölkerung in Westeuropa herzustellen», sagt Karl-Heinz Koch, Pharmaanalyst von Helvea. Er schätzt das Umsatzpotenzial des Novartis-Impfstoffes auf rund 1 bis 2 Mrd Dollar. Daraus könnte also für Novartis ein Blockbuster werden.“ [39]

Was für den einen ein „Blockbuster“ ist, sieht für die Mehrheit so aus: „Der Schaden ist enorm: Auf mindestens 700 Millionen Euro werden die Kosten der bestellten Impfseren geschätzt, von denen noch nicht einmal ein Zehntel verbraucht wurde – und ein Großteil bis März erst noch produziert werden muss.“ [32] Die Impfstoffwerbung kam auch aus dem Virologischen Institut in Bonn, wo Drosten damals tätig war: „Drosten rief dringend dazu auf, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. ‚Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.‘“ [40] Doch zwischen der Verschleuderung öffentlicher Gelder und der Spritze im eigenen Arm lag dann doch noch etwas ganz Entscheidendes: Letztlich war es der gesunde Menschenverstand der Bevölkerung, sich dann doch nicht diesem Impf-Sog zu ergeben.“ [32]

Das Fazit des Epidemiologen Ulrich Keil lautete: „Wäre die Pandemiestufe 6 [von der WHO] nicht ausgerufen worden, dann hätten wir nichts davon bemerkt und hätten uns gesagt: ‚Ach, das war ja mal eine milder Verlauf, das war aber mal schön in diesem Jahr.‘“ [41] Inzwischen haben wir schon einige Winter mit dem Schweinegrippe-Virus überstanden, wie die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention CDC melden: „Das H1N1-Virus, das die Pandemie veruracht hat, ist jetzt ein normales menschliches Grippevirus und zirkuliert weiterhin saisonal weltweit.“ [42] Gemerkt haben wir davon nichts, weil nicht darauf getestet wurde.

Es folgte eine Reihe kleinerer Ereignisse wie MERS, das ist eine Art SARS vor allem in Saudi-Arabien. Bedeutend sind vor allem Zitate von Drosten aus der Zeit wie dieses: Asymptomatische Personen sollten nicht mit der PCR getestet werden.“ [43] Auch das Motto von TIB MOLBIOL, das 2016 bei einer PowerPoint-Präsentation der US-Niederlassung gezeigt wurde [17], sollte nicht in Vergessenheit geraten:

Corona als Krönung

Anno 2020 folgt als Krönung Corona, genauer COVID-19 und Drosten und Landt erstellten auf der Basis ihres SARS-Tests von 2003 in Rekordtempo das PCR-Protokoll für das neue Virus. So überrundeten sie im Januar nicht nur weltweit alle anderen, sondern konnten sich sich gleichzeitig mit erstaunlicher Weitsicht auch noch um profane, aber wichtige Dinge kümmern:

Drosten [..] stellte […] fest, dass unsere Labore in Deutschland technisch sehr gut ausgestattet sind, dass unsere Regularien in Deutschland sehr frei sind in der Einrichtung von neuen Testverfahren in Laboren – und dass unsere kassenärztliche Bundesvereinigung schon im Januar eine Abrechnungsziffer [für den Diagnostiktest] eingeführt und auf diese Weise dafür gesorgt hat, dass die Labore damit jetzt auch Geld verdienen.
Und tatsächlich ist Deutschland beim Diagnostik-Kit-Wettrennen ganz vorne dabei. Hervorzuheben ist etwa die kleine Berliner Diagnostik-Firma TIB-MOLBIOL, die bereits bei der SARS-Pandemie 2002/2003 eine wichtige Rolle spielte. [...] 2003 vergingen noch gut vier Monate vom Krankheitsausbruch bis zum Versand der ersten Kits. Dieses Mal ging alles erheblich fixer. ‚Wir haben unsere Kits bereits ab dem 14. Januar herausgegeben, damit waren wir wieder einmal die allerersten, sagt Olfert Landt im Gespräch mit Laborjournal. Sein E-Gen-Assay ging bereits am 11. Januar Richtung Asien, schiebt er sogleich nach.“ [34]

Laut Drosten waren es „Kollegen in China […], deren Namen ich jetzt nicht nennen kann“ [44], während sein Kollege auskunftsfreudiger war: „Am 11. Januar schickte Landt sein Kit an Taiwans Centers for Disease Control und die Diagnostik-Firma Roche in Hong Kong. […] Am Ende war der Test perfekt, den er hingeschickt hatte, sagte er.“ [45]

Mit einigen weiteren Autoren publizierten Drosten und Landt eine erste Version des Testprotokolls am 13. Januar (mit Primern für E-, RdRp-, N-Gen). Darin war das E-Gen für den groben First line screening assay“ vorgesehen, die anderen als „Confirmatory assays“ für die Bestätigung. [46] Eine veränderte Version wurde am 17. Januar publiziert (E-Gen plus 2 Bereiche des RdRp-Gens zur Bestätigung) [47]. Am 23. Januar erschien ohne Verweis auf die WHO-Veröffentlichungen ihr Artikel bei Eurosurveillance (E-, RdRp-, N-Gen), nachdem er am 21. eingereicht und am 22. akzeptiert worden war [48]. Zwischen Einreichung und Publikation verstreichen bei Artikeln oft Monate – aber mit Drosten als Mit-Herausgeber der Zeitschrift [49] kann es auch deutlich schneller gehen. Neben der abnorm hohen Zyklenzahl von 45 [4] gibt es im PCR-Protokoll weitere erhebliche Mängel. [50]

Der Interessenkonflikt von Landt und Marco Kaiser wurde bei der Publikation verschwiegen und erst am 29. Juli korrigiert. Der Mitautor Kaiser war bei der Veröffentlichung TIB MOLBIOL zugeordnet worden, nach der Korrektur dagegen GenExpress GmbH in Berlin, einer weiteren Firma von Landt im selben Gebäude [51]: „Marco Kaiser ist leitender Forscher bei GenExpress und dient Tib-Molbiol als wissenschaftlicher Berater.“ [48] Der Interessenkonflikt von Drosten bleibt bis jetzt unerwähnt. Als Leiter der Virologie der Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH muss er „nachhaltiges Wachstum“ erzielen [52] Das dürfte in diesem Jahr nicht zuletzt durch die COVID-19-Tests gelungen sein, die untrennbar mit den Begriffen Charité und Drosten verbunden sind, weitaus mehr als mit den Begriffen Roche und TIB MOLBIOL.

Roche vertreibt Wuhan-Coronavirustests für RNAP-, Envelope- und Nucleocapsid-Gene
Roche Diagnostics vertreibt jetzt weltweit das Realtime RT-PCR Kit auf 2019-nCoV von Tib-Molbiol. Der LightMix® modulare Test auf das neue Coronavirus, der von Tib-Molbiol entwickelt wurde, ist kompatibel mit der Roche LightCycler480-Serie und den MagnaPure25-Instrumenten und wird nur für den Forschungsgebrauch (RUO) vermarktet. In den frühen Tagen der Coronavirus-Entdeckung reagierte Tib-Molbiol schnell auf den dringenden Bedarf an einem diagnostischen Testkit und war für die Synthese und Bereitstellung der Original-Oligonukleotide verantwortlich, die im ersten Protokoll der WHO für den ‚Diagnostischen Nachweis des Wuhan-Koronavirus 2019 mit Realtime-PCR‘ verwendet wurden.“ [53]

TIB MOLBIOL produziert mehrere Tests, die alle über Roche zu beziehen sind. Lediglich einer – LightMix® Modular Sarbecovirus E-geneerhielt im Februar über das CE-Siegel seine Zulassung als in vitro-Diagnostikum für Patienten. [54] Das E-Gen ist wenig veränderlich, also am wenigsten spezifisch und wird im Protokoll von Drosten und Landt daher auch nur als Screeningtest verwendet, bevor Tests auf spezifischere Gene folgen. Inzwischen sieht die Praxis so aus:

Viele Labore setzen zum Nachweis von SARS-CoV-2 PCR-Verfahren ein, die nur das E-Gen des Virus erkennen. Diese Tests sind kostengünstig und zeichnen sich durch eine hohe Sensitivität aus. Da das E-Gen, welches lediglich die Virushülle codiert, aber nicht spezifisch für SARS-CoV-2 ist, sondern auch andere Coronaviren (Sarbecoviren) erkennt [...], wurden früher E-Gen-positive Proben mit einer 2. PCR untersucht, um sicherzustellen, dass es sich wirklich um SARS-CoV-2 handelt. Gesucht wurde in der Bestätigungs-PCR nach spezifischen Genen, wie dem RdRPGen, dem S-Gen oder dem ORF1-Gen. Als auf Empfehlung der WHO für endemische Gebiete die Bestätigungstests eingestellt wurden, erfolgte ab April 2020 in vielen kleineren Laboren ein PCR-Nachweis von SARS-CoV-2 nur noch über das E-Gen.“ [55]

Das Manual für das Testkit [54] wirft weitere Fragen auf. In mehreren Sprachen wird der Verwendungszweck beschrieben. Während der englische, französische, spanische und portugiesische Text fast gleichlautend ist, weicht der deutsche Text in einem entscheidenden Punkt deutlich ab. Hier heißt es: „Dieses Produkt erlaubt einen […] Nachweis aus Total-NA Nukleinsäureextrakten gewonnen aus Proben der Atmungswege.“ In den anderen Sprachen heißt es dagegen zur Probenquelle: „obtained from respiratory tract specimen from patients with significant respiratory symptoms“ - „de patients présentant d'importants symptômes respiratoires“ - „de los pacientes con síntomas respiratorios significativos“ - „di pazienti con sintomi respiratori significativi“ und „de pacientes com sintomas respiratórios graves“ – warum wird allein in deutscher Sprache auf das Vorhandensein „schwerer Atemwegssymptome“ verzichtet?

Allein für deutschsprachige Kunden heißt es, der Test sei „zur Identifikation des für eine respiratorische Erkrankung ursächlichen viralen Erregers gedacht“. Dagegen geht es es auf französisch vorsichtiger um „den Nachweis von viralem Genom“ und in den anderen Sprachen um „den Nachweis einer Infektion mit viralem Genom“ oder die „Diagnose von Infektionen durch Nachweis des viralen Genoms“. Im ganzen Manual sind weder SARS noch COVID als Begriffe zu finden. Die Zyklenzahl ist mit 45 angegeben, ohne eine Begrenzung bei der Auswertung und ganz wichtig: „Für die Verwendung mit Roche '480' Geräten“. [54]

Es gibt drei Tests nur für Forschungszwecke mit vergleichbaren Manuals, zum Vergleich soll hier der LightMix® Modular SARS and Wuhan CoV E-gene [56] herangezogen werden. Dies ist ein Kit „zum Nachweis von WH-Human_1 genomischer RNA“, das auch auf Roche-Geräten gefahren werden soll. Für die Durchführung ist ebenfalls eine Zyklenzahl von 45 angegeben, doch für die Auswertung gilt, dass erst „Cp <39+“ als „WH-CoV positiv“ zu sehen ist und der Zweck ist: „Dieser Test wird SARS und Wuhan 2019 CoV Pneumonie-Virus sowie weitere Fledermaus-assoziierte SARS-verwandte Viren (Sarbecovirus) nachweisen“. Wie der andere Test auch wird er von Roche vertrieben. Man kann sich also fragen, welcher E-Gen-Test verwendet wird: der zugelassene oder der nicht zugelassene? Und was wird wohl in alle Welt exportiert?

Ein Teil des Exports läuft über das Ministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ, genauer die Schnell einsetzbare Expertengruppe Gesundheit SEEG. Diese Gruppe, der das RKI und das BNI angehören, wird bei COVID-19 durch Charité-Mitarbeiter aus Drostens Virologischem Institut verstärkt, die in Afrika, Lateinamerika und vermutlich auch in Asien Testkits von TIB MOLBIOL verteilen. [57] Der Sinn für die Empfänger mag strittig sein, der Nutzen für eine Berliner Biotech-Firma und den Schweizer Pharmariesen dagegen ist sicher. Außerdem wurden von Roche und TIB MOLBIOL schon im Februar Workshops in Afrika veranstaltet. Dies ist ein Facebook-Post über den Roche-Workshop in Südafrika mit den Kits von TIB MOLBIOL [58]:

Hier folgen einige Zufallsfunde ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Über die WHO [59] gelangen die Kits z.B. nach Moldawien [60] und nach Dubai [61], außerdem werden sie auf Malta von einem Labor für „Coronavirus-Testung“ angeboten [62], sind auf Puerto Rico angekommen [63] und gelangen über die Vereinigten Arabischen Emirate in den Iran [64].

Bundles of coronavirus diagnostic test kits sit ready for shipping to the World Health Organisation (WHO) at the TIB Molbiol Syntheselabor GmbH production facility in Berlin, Germany, on Thursday, March 6, 2020. TIB has reoriented its business toward coronavirus, running its machines through the night and on weekends to make the kits, which sell for about €160 ($180) apiece. Photographer: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Exportiert werden also alle Testkits von TIB MOLBIOL, sowohl das mit CE-Siegel als auch die anderen, nicht zugelassenen, alle mit unbekannter Sensitivität (Empfindlichkeit) und Spezifität (Genauigkeit). Dass es Mindestanforderungen für einen Test gibt, der für die Diagnose eingesetzt wird – sei es die PCR oder ein Antigentest – ist nicht nur Drosten bekannt:

Diese Antigen-Tests müssen erstmal technisch-qualitativ mit einem CE-Label zertifiziert werden. Dazu werden sie im Rahmen der Zulassung sicherlich auch hinsichtlich ihrer analytischen Leistungsfähigkeit hinterfragt werden. Das wäre dann also eine Zulassung über das BfArM, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Diese beiden Zulassungen müssen solche Tests erstmal mitbringen.“ [65]

Dieses Interview mit Drosten erschien im Oktober, ein Dreiviertel Jahr und Millionen von Tests nach dem PCR-Protokoll von ihm und Landt. Passenderweise wurde daneben eine Anzeige von TIB MOLBIOL geschaltet, mit einem Design, das genauso wie der Test [4] ein Recyclingprodukt von 2003 ist.

Von Roche kommt, noch mehr als schon bei der Schweinegrippe 2009, eine fast komplette Pandemie-Rundumversorgung. An Tests ist es nicht nur die PCR, die immer noch vom Konzern dominiert wird, sondern dazu gehören auch die seit einigen Monaten vermarkteten Antikörpertests und aktuell folgen die Antigentests: „Roche will pro Monat Hunderte Millionen Antigen-Schnelltests liefern“ [66] Außerdem wird der Medikamentenmarkt bearbeitet, von Roche wie von Novartis. Letzterer konzentriert sich aktuell auf Arzneimittel, nachdem er seine Impfstoffproduktion an BioNTech verkauft hat [67] und von der boomenden Diagnostiksparte profitiert er via Roche.

Im vergangenen Jahrhundert hat es angefangen, mit einer genialen Idee und einer Rekordsumme für ein Patent. Damit sich diese Investition vielfach auszahlen konnte, wurde das Problem zur Lösung gesucht und unter anderem in der klinischen Virologie gefunden. Dass die PCR nicht unterscheiden kann zwischen vollständigem Genom und Bruchstücken, zwischen Fähigkeit und Unfähigkeit zur Replikation und daher im Kontext einer Infektionskrankheit falsch-positive Resultate zwangsläufig erzeugt, interessiert einen Pharmariesen nicht, wenn es um Milliarden über Milliarden geht. Vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig, denn es hieß schon beim Geschäft mit der Schweinegrippe: „Treiber ist nicht nur der Erreger, sondern auch die Angst.“ [28] Selbst mit einem Virushügel und einem ganzen Gebirge an falsch-positiven Ergebnissen kann man Angst erzeugen und prächtig dabei verdienen. Man nennt es auch Fear Mongering [68], Panikmache.

Dieses Geschäftsmodell funktioniert schrecklich gut, und das schon seit Jahrzehnten, nur ist es uns bisher noch nicht so aufgefallen, weil die „Maßnahmen“ in China oder Kanada verhängt wurden. Jetzt betrifft es uns alle direkt und es ist eine Illusion zu glauben, es werde schon vorbeigehen, von alleine. Solange die PCR so besinnungslos eingesetzt wird wie es jetzt der Fall ist, findet diese Situation kein Ende, sei es mit diesem oder einem anderen Virus. Das eingespielte Team lebt ausgezeichnet davon und wird weitermachen, so lange man es lässt. Es hat auch immens viel zu verlieren, wenn erkennbar wird, was mit der PCR und uns gemacht wird.

Im Kürzel SARS war noch die Symptomatik enthalten, es war das Severe Acute Respiratory Syndrome. Das Kürzel MERS – das Middle East Respiratory Syndrome – war eine Mischung aus Symptomatik und Geographie. Das Kürzel COVID steht für Corona Virus Disease, ist also symptomoffen und nur auf das auslösende Virus bezogen. Das wiederum soll durch den Test nachgewiesen werden, durch die PCR, die dazu methodisch eben nicht in der Lage ist. Die Ergebnisse sind entsprechend erratisch: einerseits werden Kranke, deren Röntgenbilder auf eine COVID-Erkrankung hinweisen, negativ getestet, andererseits bekommen Gesunde ein positives Testergebnis, alles wie schon bei SARS 2003.

Da laut zentralem Dogma die PCR-Ergebnisse richtig sind, werden die negativen Kranken wahlweise verschwiegen oder als Sensation verkündet und die positiven Gesunden zu Asymptomatischen erklärt. Gleichzeitig wird gemauert, wenn es um Test-Spezifität und falsch-positive Ergebnisse geht, denn das ist für alle, die die PCR auf die eine oder andere Weise für sich nutzen, hochgefährliches Terrain. Es wird also immer mehr getestet und es werden immer weitere Symptome unter dem symptomoffenen Kürzel COVID versammelt, denn sobald der Test bei einer Erkrankung positiv ist, könnte es schon etwas damit zu tun haben. Und so wurde durch die PCR aus einer Lungenkrankheit in China ein globales Symptom-Sammelsurium.

Dieses Desaster stellt das der Schweinegrippe noch weit in den Schatten. Für Roche / Novartis, TIB MOLBIOL, Drosten und Landt aber hat sich die PCR gelohnt und über Jahrzehnte sind Profit, Karriere, Ehrungen geflossen. Der Weg ist sehr kurz zwischen der Virologie an der renommierten Charité zu einer wenig bekannten Berliner Biotech-Firma und von dort ist es ganz nah zu den berühmt-berüchtigten Pharmariesen in der Schweiz. Dem Publikum wird die Oberfläche in Form von reizenden Homestories über Landt und Drostens Podcasts und Interviews mit den vielen Aussagen, die schlecht altern, präsentiert. Früher hat er dies und jenes gewusst, das ist dokumentiert, aber jetzt ist alles weg. Dafür ist er jetzt in gefühlter Endlosschleife da.

Das letzte Wort soll Kary Mullis haben, der im vergangenen Jahr gestorben ist. Geäußert hätte er sich sicherlich klar und deutlich, vielleicht in dem Sinne wie schon 1998:

Wissenschaftler fügen der Welt furchtbar viel Schaden im Namen der Weltrettung zu. Es macht mir nichts aus, meine eigene Bruderschaft anzugreifen, weil ich mich für sie schäme.“ [69]

Hervorhebungen in blau von mir

[1] PCR-Spezifität: Auswirkungen auf Fallzahlen und R-Wert
https://www.corodok.de/pcr-spezifitaet-auswirkungen/
Von Epidemien und Pseudo-Epidemien
https://www.corodok.de/von-epidemien-und-pseudo-epidemien/

[2] Die Legende von der asymptomatischen Übertragung
https://www.corodok.de/die-legende-uebertragung/
Wunder von Haiti“ statt „maximaler Katastrophe“
https://www.corodok.de/wunder-haiti-katastrophe/

[3] Ein Gespenst geht um in Europa: die „Falldemie“
https://www.corodok.de/ein-gespenst-europa/

[4] Cycling und Recycling der SARS-CoV-PCR
https://www.corodok.de/cycling-recycling-sars/

[5] Joe Fore Jr, Ilse R Wiechers, Robert Cook-Deegan: The effects of business practices, licensing, and intellectual property on development and dissemination of the polymerase chain reaction: case study (Journal of Biomedical Discovery and Collaboration 3.7.2006)
https://www.researchgate.net/publication/6966905_The_effects_of_business_practices_licensing_and_intellectual_property_on_development_and_dissemination_of_the_polymerase_chain_reaction_Case_study/link/0f611bb33829848d99d0f113/download

[6] https://www.roche.com/de/investors/faq-investors/major_shareholders.htm

[7] Die Patente der Polymerase-Kettenreaktion: EINFÜHRUNG
https://www.westfalenpatent.de/wp-content/uploads/2019/12/Die-Patente-der-Polymerase-Kettenreaktion.pdf

[8] Celia Farber: Was the COVID-19 Test Meant to Detect a Virus? (7.4.2020)
https://uncoverdc.com/2020/04/07/was-the-covid-19-test-meant-to-detect-a-virus/

[9] Elaine Lyon, Carl T. Wittwer: LightCycler Technology in Molecular Diagnostics (Journal of Molecular Diagnostics März 2009)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2665858/

[10] Unternehmer „Wir neigen zum Geiz“ (Spiegel 2.6.1997)
https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/8720167

[11] Steuerhinterziehung in Milliardenhöhe – legal und illegal (16.11.2017)
https://kommunalinfo-mannheim.de/2017/11/16/steuerhinterziehung-in-milliardenhoehe-legal-und-illegal/

[12] Stephen D. Moore and Margaret Studer: Roche Holding to Buy Corange, Making It No. 1 in Diagnostics (Wallstreet Journal 26.5.1997)
https://www.wsj.com/articles/SB864639230274970500

[13] https://www.corodok.de/tag/dissertation/

[14] https://virologie-ccm.charite.de/forschung/labor_drosten/

[15] Verleihungen (Deutsches Ärzteblatt 28.1.2000)
https://www.aerzteblatt.de/archiv/20981/Verleihungen

[16] https://www.tib-molbiol.com/de/company/index.html

[17] Eduardo Thuroff: The Potential of Multiplex Real-time PCR –A Modular Approach, Toronto 2016
http://nmgroup.ca/Document/2016/2016_06.pdf

[18] Andreas Nitsche, Robert Koch Insitute (RKI), Germany
https://www.globalmicrobialidentifier.org/people/steering-committee/andreas-nitsche-germany

[19] Aus dem Robert Koch-Institut in Berlin Zentrum für Biologische Sicherheit: Untersuchungen zur Diagnostik und Risikobewertung von emerging und re-emerging Orthopockenviren in Deutschland / zur Erlangung der Lehrbefähigung für das Fach Virologie / vorgelegt dem Fakultätsrat der Medizinischen Fakultät Charité-Universitätsmedizin Berlin von Dr. rer. nat. Andreas Nitsche / Eingereicht: Dezember 2010
https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/5350/nitsche.pdf?sequence=1&isAllowed=y

[20] home stories über das Gespann Christian Drosten – Olfert Landt
https://www.corodok.de/home-stories-drosten-landt/

[21] Millionenschweres Netzwerk des Charité-Partners Olfert Landt
https://www.corodok.de/millionenschweres-netzwerk-charite/
Landts besseres Büro auf dem Kudamm – und wieder Fragen…
https://www.corodok.de/landts-buero-kudamm/

[22] https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Drosten

[23] SARS, COVID-19 und die Macht der Definition
https://www.corodok.de/sars-covid-definition/

[24] Kanadische Wissenschaftler können den SARS-Erreger nicht in allen Patienten nachweisen. (Deutschlandfunk 25.4.2003)
https://www.deutschlandfunk.de/meldungen-liste-forschung-aktuell.1508.de.html?drn:news_id=75613

[25] Millionen Tote / WHO hält globale Seuche für unvermeidbar (Spiegel 26.11.2004)
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/millionen-tote-who-haelt-globale-seuche-fuer-unvermeidbar-a-329741.html

[26] Der erste LightMix: for the detection of Avian Influenza A Virus (Subtype Asia) H5
https://www.tib-molbiol.de/download/25Manual_LMx_219_InfA_H5_vers_060412.pdf

[27] Ultrafast Test for Inlfuenza [sic] A for Research Use
https://www.tib-molbiol.com/download/21Influenza_Pressemitteilung_TIB_2005_11_09_en.pdf

[28] Georg Pröbstl: Roche und Novartis profitieren von H1N1 (HZ 4.8.2009)
https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/roche-und-novartis-profitieren-von-h1n1

[29] Andreas Item: Der Tamiflu-Skandal - Wie man mit einem Hauch von Nichts Milliarden verdient
https://www.agstg.ch/magazin/magazin-archiv/61-/albatros-35/307-der-tamiflu-skandal-wie-man-millarden-verdient.html

[30] Roche und Gilead einigen sich über Tamiflu (16.11.2005)
https://www.swissinfo.ch/ger/roche-und-gilead-einigen-sich-ueber-tamiflu/4848688

[31] https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_St%C3%B6hr

[32] Elke Bodderas: Der enorme Schaden der Pandemie, die keine war (Welt 3.1.2020)
https://www.welt.de/gesundheit/article5710912/Der-enorme-Schaden-der-Pandemie-die-keine-war.html

[33] Alison Abbott: German virologist's race for swine flu test (Nature 30.4.2009)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7095450/

[34] M. Panning et al.: Detection of influenza A(H1N1)v virus by real-time RT-PCR
https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/ese.14.36.19329-en

[35] Olaf Spörkel: Real-Time-PCR-Nachweis des neuen Influenza-Virus A(H1N1) (Laborpraxis 6.5.2009)
https://www.laborpraxis.vogel.de/real-time-pcr-nachweis-des-neuen-influenza-virus-ah1n1-a-186490/

[36] https://twitter.com/ragnar_lives/status/1287232146743029760
Daten von FluView Intreractive / Centers for Disease Control and Prevention CDC https://www.cdc.gov/flu/weekly/fluviewinteractive.htm

[37] InDevR Announces Creation of Strategic Advisory Board (30.9.2015)
https://www.indevr.com/2015/09/advisory-board-announcement/

[38] Sigrid März: Biotechnologischer Ausnahmezustand (Laborjournal 4/2020)
http://www.laborjournal-archiv.de/epaper/LJ_20_04/43/

[39] Natalie Gratwohl: H1N1-Impfstoff von Novartis weckt Fantasien
https://www.handelszeitung.ch/invest/h1n1-impfstoff-von-novartis-weckt-fantasien

[40] Schweinegrippe / Zweite Welle hat begonnen – Tote erwartet (3.11.2009)
https://www.kma-online.de/aktuelles/panorama/detail/zweite-welle-hat-begonnen-tote-erwartet-a-18682

[41] Milliardengrab Schweinegrippe: Wer steuerte die WHO? (WDR Monitor 19.11.2009; ab 1:30)
https://www.youtube.com/watch?v=DKQF-vWYmCU

[42] Centers for Disease Control and Prevention
https://www.cdc.gov/h1n1flu/reportingqa.htm

[43] Kai Kupferschmidt: MERS: A Virologist's View From Saudi Arabia (Science 6.5.2014)
https://www.sciencemag.org/news/2014/05/mers-virologists-view-saudi-arabia

[44] Volkart Wildermuth: Diagnostischer Test aus Berlin weltweit gefragt (Deutschlandfunk 23.1.2020)
https://www.deutschlandfunk.de/neues-coronavirus-diagnostischer-test-aus-berlin-weltweit.676.de.html?dram:article_id=468640

[45] Julia Hollingsworth: A coronavirus test can be developed in 24 hours. So why are some countries still struggling to diagnose? (CNN 25.3.2020)
https://edition.cnn.com/2020/03/24/asia/testing-coronavirus-science-intl-hnk/index.html

[46] Victor Corman et al.: Diagnostic detection of Wuhan coronavirus 2019 by real-time RT-PCR-Protocol and preliminary evaluation as of Jan 13, 2020-
https://www.who.int/docs/default-source/coronaviruse/wuhan-virus-assay-v1991527e5122341d99287a1b17c111902.pdf

[47] Victor Corman et al.: Diagnostic detection of 2019-nCoV by real-time RT-PCR-Protocol and preliminary evaluation as of Jan 17, 2020-
https://www.who.int/docs/default-source/coronaviruse/protocol-v2-1.pdf

[48] Victor Corman et al.: Detection of 2019 novel coronavirus (2019-nCoV) by real-time RT-PCR
https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/ese.17.39.20285-en

[49] https://www.eurosurveillance.org/board

[50] Stiftung Corona Ausschuss: Live Sitzung 22 - Die Player: Drosten, Ferguson, die Charité und die Rolle von TIB Molbiol (Video ab ca. 3:55)
https://www.youtube.com/watch?v=OixLI-IuJvY&feature=emb_logo

[51] Netzwerk Landt noch größer – Firmengründer beim RKI?
https://www.corodok.de/netzwerk-landt-rki/

[52] Drostens Testlabor muß "nachhaltiges Wachstum" erzielen – Fragen an Charité / Vivantes
https://www.corodok.de/labor-berlin-drosten-charite/

[53] Paul Carton: Roche Distribute Tib-Molbiol Wuhan Coronavirus Assays for RNAP, Envelope and Nucleocapid Genes (Rapid Microbiology 12.2.2020)
https://www.rapidmicrobiology.com/news/roche-distribute-tib-molbiol-wuhan-coronavirus-assays-for-rnap-envelope-and-nucleocapid-genes

[54] LightMix®ModularSarbecovirus E-gene 500 Cat.-No. 50-0776-96 Roche SAP n°09164952001 / V200204 Release version 2020-02-04
https://www.roche-as.es/lm_pdf/MDx_50-0776-96_Sarbecovirus-E-gene_RV_V200204_09164952001_CE-IVD.pdf

[55] bio vis’DIAGNOSTIK: SARS-CoV-2 / COVID-19 Teil 3SARS-CoV-2-Diagnostik: kritischer Rückblickund Update für die bevorstehende Grippesaison (Fachinformation 08/20)
http://www.biovis-diagnostik.eu/wp-content/uploads/Biovis_SARS-CoV-2_Teil3_DE.pdf

[56] LightMix®Modular SARSandWuhan CoV E-gene 530 Cat.-No. 53-0776-96 Roche SAP n°09155368001 / V200111 Release version 2020-01-11
https://microbiologia-alicante.umh.es/files/2020/02/MDx_Wuhan-E-gene-PI.pdf

[57] Entwicklungshilfe für Test-Hersteller
https://www.corodok.de/entwicklungshilfe-test-hersteller/

[58] Southern Africa Regional Collaborating Centre (RCC) serves as a representative of the @AfricaCDC in the Southern Africa region
https://twitter.com/SouthernRCC/status/1231209016153518081

[59] Corinne Gretler, Naomi Kreske: Search for Virus Origin Heats Up With WHO Seeking China Mission (Bloomberg 6./8.5.2020)
https://www.bloombergquint.com/politics/who-considers-mission-to-seek-source-of-coronavirus-in-china

[60] World Health Organization in Moldova
https://www.facebook.com/OMSMoldova/photos/a.1578876852403611/2416514588639829/?type=3&source=57&__tn__=EHH-R

[61] Tawfiq Nasrallah: UAE announces 14 new coronavirus cases (Gulf News 9.3.2020)
https://gulfnews.com/uae/uae-announces-14-new-coronavirus-cases-1.1583753297673

[62] Medical Laboratory Services
https://www.facebook.com/152831228095436/photos/a.874005859311299/2906768609368337/?type=3&source=48&__tn__=EH-R

[63] Laboratorio de Arecibo se prepara para hacer pruebas de COVID-19 (Telemundo Puerto Rico 11.3.2020)
https://www.telemundopr.com/noticias/puerto-rico/laboratorio-de-arecibo-se-prepara-para-hacer-pruebas-de-covid-19/2056807/

[64] UAE Air Force flies medical supplies to Iran to help fight virus (Arabian Business 2.3.2020)
https://www.arabianbusiness.com/healthcare/441727-uae-air-force-flies-medical-supplies-to-iran-to-help-fight-virus

[65] Ralf Neumann: IM CORONA-GESPRÄCH: CHRISTIAN DROSTEN, BERLIN „Wir werden das Virus nicht auslöschen“ (Laborjournal 10/2020)
https://www.laborjournal.de/epaper/LJ_20_10.pdf

[66] Roche will pro Monat Hunderte Millionen Antigen-Schnelltests liefern (29.10.2020)
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/coronavirus-infektionen-roche-will-pro-monat-hunderte-millionen-antigen-schnelltests-liefern-9451193

[67] Übernahme von Novartis-Standort BioNTech produziert Covid-19-Impfstoff in Marburg (Tagesspiegel 17.9.2020)
https://www.tagesspiegel.de/wissen/uebernahme-von-novartis-standort-biontech-produziert-covid-19-impfstoff-in-marburg/26195662.html

[68] Wolfgang Wodarg: "Falscher Alarm: Die Schweinegrippe-Pandemie" in BIG PHARMA, Mikkel Borch-Jacobsen Hrsg. (Piper 2015)
https://www.wissenschaftsladen-dortmund.de/wp-content/uploads/2020/04/2020-03-25-Wodarg-Die-Schweinegrippe.pdf

[69] Kary B. Mullis, 74, Dies; Found a Way to Analyze DNA and Won Nobel (New York Times 15.8.2019)
https://www.nytimes.com/2019/08/15/science/kary-b-mullis-dead.html

17 Antworten auf „PCR-Technologie zwischen Pharmaindustrie und Virologie“

  1. Mann oh Mann, was für eine Mühe und Arbeit in der Recherche steckt. Vielen, vie­len Dank dafür. Ich habe zwar nur einen Bruchteil kapiert, aber das reicht schon für mein Fazit: Es stinkt zum Himmel

  2. @ AA – Chapeau … Das ist mal wie­der 'ne beein­drucken­de Recherchearbeit …

    ,, Das letz­te Wort soll Kary Mullis haben, der im ver­gan­ge­nen Jahr gestor­ben ist. Geäußert hät­te er sich sicher­lich klar und deut­lich, viel­leicht in dem Sinne wie schon 1998:

    „Wissenschaftler fügen der Welt furcht­bar viel Schaden im Namen der Weltrettung zu. Es macht mir nichts aus, mei­ne eige­ne Bruderschaft anzu­grei­fen, weil ich mich für sie schäme.“ 

    Ich erlau­be mir erneut, die­sen Sätzen ein Gesicht zu geben – 2 Minuten eines beein­drucken­den Wissenschaftlers :
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​L​v​N​b​v​D​0​Y​I54

    (mein Bauchgefühl sagt mir seit Anfang an, dass alle "Player" auf sein Ableben gewar­tet haben um mit die­ser Soziopaten-Nummer zu begin­nen … Vielleicht ist das aber auch zu viel des Aluhutes …)

      1. … ich hab's nicht bemerkt … (ist so klein geschrieben,da oben …)

        Korrektur :

        @ Illa – Je m'excuse … Chapeau – Das ist 'ne beein­dru­cken­de Recherchearbeit …

  3. Im zwei­ten Abschnitt Ihres Textes ein sehr gute, mE sach­li­che rich­ti­ge Zusammenfassung der Problematik, also dass ein posi­ti­ver PCR-Test als gleich­be­deu­tend mit "infi­ziert, infek­ti­ös, krank, alar­mie­rend" aus­ge­ge­ben wird – aber es kei­nes­falls ist.

    Es gibt eine ganz wesent­li­che Frage, die lei­der nicht beant­wor­tet wer­den kann:

    ange­nom­men, man wür­de einen PCR-Test auf ein bestimm­tes ande­res Virus, etwa ein Influenza‑, ein Adeno‑, ein Rhino- oder gar ein Herpes-Virus ent­wickeln, und wür­de dann eine änhn­li­che Teststrategie wie seit Februar mit dem SARSCOV2-PCR-Test gemacht, fah­ren, was wür­de man sehen?

    Ich bin mir zu 100% sicher: viel­leicht nicht bei allen, aber bei vie­len ande­ren Viren wür­de man eben­falls eine "pan­de­mi­sche" Ausbreitung der­sel­ben feststellen.
    Die pan­de­mi­sche Ausbreitung von zumin­dest Atemwegs-Erkrankungs-Viren ist wahr­schein­lich nicht der Sonderfall son­dern die Regel! – nur wur­de das vor­her noch nie – zumin­dest nicht in dem aktu­ell durch­ge­führ­ten Ausmaß – untersucht.

    Dazu kom­men zusätz­lich noch die Problematiken wie Falsch-Positiv-Tests, Kreuzreaktionen, schlech­te Tests durch die Massenanwendung und Hysterisierung, sowie viel­fäl­ti­ge finan­zi­el­le Anreize für Positiv-Testungen, wie wir es bei dem SARSCOV2-PCR-Test nach­ge­wie­se­ner­ma­ßen zusätz­lich haben

  4. Meine Werbung für den Artikel bei "Peds Ansichten":

    "Das hier ist ein Super Recherche-Stück zu dem PCR-Test-Geschäft: https://​www​.coro​dok​.de/​p​c​r​-​t​e​c​h​n​o​l​o​g​i​e​-​p​h​a​r​m​a​i​n​d​u​s​t​r​ie/ ” Veröffentlicht am 11. November 2020 von Illa PCR-Technologie zwi­schen Pharmaindustrie und Virologie” Es wird völ­lig klar: “Hauptsache der Rubel rollt!” Und wer Milliarden an Profit erwar­tet kann auch mal ein, zwei Milliarden zur “Vorbereitung” bzw. für PR und Schmiere ausgeben … ;-("

    und auch mei­nen herz­li­chen Dank an Illa! Das ist in der Gänze Sprengstoff!

  5. Verehrte/r Illa, mei­ne Hochachtung für die­se beein­drucken­de und auch für den Laien durch­aus ver­ständ­li­che Arbeit.
    Was braucht es jetzt eigent­lich noch an wei­te­ren Beweisen, um das gan­ze Kartenhaus zum Einsturz zu bringen?

  6. Ein sehr gut recher­chier­ter Artikel. Vieles, was hier zum Umgang mit den sog.Pandemien beschrie­ben wird ist mir damals bei Vogel-und Schweinegrippe auch sehr nega­tiv auf­ge­fal­len. Auch damals war die Berichterstattung der Massenmedien und der "Experten" von der Verbreitung maxi­mal mög­li­cher Panik im Volk gekenn­zeich­net und man konn­te als auf­merk­sa­mer Zuschauer in fast jeder Fernsehdokumentation zum Thema dezen­te Hinweise ent­decken, daß es ja Firmen gebe, die wirk­sa­me Medikamente bzw. Impfstoffe schon ent­wickelt habe.
    Ein klei­ner Trugschluß ist mir aber hier im Text auf­ge­fal­len; Es wird gesagt, daß letzt­lich der gesun­de Menschenverstand dazu führ­te, daß die Schweinegrippe-Impfung kei­ne Akzeptanz in der Bevölkerung fand. Das ist so nicht voll­stän­dig dar­ge­stellt, denn es war viel­mehr so daß gro­ße Skepsis aus­brach, als die Regierung ver­kün­de­te, Abgeordnete und Soldaten soll­ten mit einem "Premium-Impfstoff" geimpft wer­den, wel­cher gerin­ge­re Nebenwirkungen zeig­te, wäh­rend dem "gemei­nen Volk" ein Serum ver­ab­reicht wer­den soll­te, das bekann­ter­ma­ßen gerin­ge­re Immunisierungswirkung bei deut­lich gra­vie­ren­de­ren Nebenwirkungen auf­wies. Bei der aktu­el­len "Coronoja" haben alle Beteiligten und Großverdiener die Strategie der Panikmache und Volksverblödung deut­lich perfektioniert

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