"Plagiatsforscher" mit weiteren Fragen zu Dissertation von Drosten

pla​gi​ats​gut​ach​ten​.com stellt am 5.10. neue Fragen zur Doktorarbeit von Christian Drosten. Die Tatsache, daß das Werk erst 2020 in den Katalogen der Goethe-Universität und der Deutschen Nationalbibliothek auf­ge­nom­men wurde,

»… gibt Anlass für Verschwörungstheorien. Eine Dissertation kann doch nicht knapp 20 Jahre spä­ter neu gedruckt und abge­ge­ben wer­den? Sind die Exemplare von 2020 und 2001 voll­kom­men iden­tisch? Wo sind die alten Exemplare geblie­ben? Gab es sie überhaupt?«

Nach einem Blick in die sei­ner­zeit gül­ti­ge Promotionsordnung faßt er zusammen:

»Die Dissertation von Christian Drosten hät­te also nicht erst 2020 der Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht wer­den dür­fen. Die Frage ist offen, wo die alten Exemplare geblie­ben sind.

Nehmen wir an, der Promovend hat § 12 Abs 1 b) der Promotionsordnung Folge gelei­stet und tat­säch­lich drei Exemplare abge­lie­fert. Warum die­se ver­schwun­den (oder unbrauch­bar gewor­den) sind, möge freund­li­cher­wei­se die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main der Öffentlichkeit erklä­ren. Teile der Inhalte der Dissertation von Herrn Drosten sind jeden­falls im Jahr 2000 in dem Zeitschriftenaufsatz „Evaluation of a new PCR assay with com­pe­ti­ti­ve inter­nal con­trol sequence for blood donor scree­ning“ erschie­nen. Ich erhal­te im Moment vie­le Rückmeldungen, die sich damit beschäf­ti­gen, ob die­ses Paper der von der Promotionsordnung gefor­der­ten „Veröffentlichung in einer Zeitschrift“ ent­spricht. Ich kann es der­zeit nicht beur­tei­len, da mir die Dissertation von Herrn Drosten nicht vor­liegt. Im Zweifel für den „Angeklagten“, möch­te ich aber betonen!

Was ich den­noch nicht ver­ste­he: Warum erklä­ren sich nicht die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main und Herr Drosten selbst, um den Spekulationen ein Ende zu berei­ten? Ich kom­me gera­de von einer Pressekonferenz zur wis­sen­schaft­li­chen Integrität in Österreich. In die­ser wur­de wie­der­holt betont, dass Veröffentlichung und Transparenz eine der wich­tig­sten Eckpfeiler der Wissenschaft sind. Also bit­te, klärt uns auf!«

Der Autor stellt in einem Update fest:

»Das Paper in "Transfusion" ist nicht die Veröffentlichung der Dissertation von Christian Drosten! Das sechs­sei­ti­ge Paper wur­de bereits ein Jahr vor der Dissertation, die mir mitt­ler­wei­le vor­liegt, publi­ziert. Vielmehr wur­de das Paper Teil der spä­te­ren Dissertation, wor­auf auch hin­ge­wie­sen wird. Es bleibt spannend…!«

"Tatsächlich: Begründete Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Promotionsverfahrens des Virologen Christian Drosten"

So ist ein Beitrag auf dem Blog pla​gi​ats​gut​ach​ten​.com über­schrie­ben. Er bestä­tigt, was hier in zahl­rei­chen Artikeln ent­wickelt wur­de (Suche mit Stichwort "Dissertation"). Man liest hier u.a.:

»Ich muss geste­hen, dass ich die­ser Geschichte zunächst wenig Glauben geschenkt habe. Nun habe ich auf­grund wei­te­rer Hinweise aber doch genau­er hin­ge­se­hen und kann fol­gen­des berich­ten: Die Signaturen der Dissertation von Christian Drosten bewei­sen tat­säch­lich, dass gebun­de­ne Exemplare der Doktorarbeit erst im Jahr 2020 in die Bibliotheken auf­ge­nom­men wur­den. Zwei Exemplare an der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main tra­gen die Signaturen „D 126/1286“ und „D 126/1342“. Wie ein ein­fa­cher Vergleich zeigt (sie­he etwa für das Jahr 2020 hier und für das Jahr 2013 hier), ist die fort­lau­fen­de Nummer „D 126“ eine, die auf das lau­fen­de Jahr ver­weist. Das im Bibliothekseintrag ver­link­te PDF-File mit Deckblatt und Inhaltsverzeichnis der Dissertation wur­de am 08.06.2020 mit der Software ABBYY FineReader 12 erstellt. 

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Grösste deutsche Nachrichtenagentur verweigert Veröffentlichung der «Causa Drosten»

Unter die­sem Titel berich­tet coro​na​-tran​si​ti​on​.org heute:

»Die zur Deutschen Presseagentur (DPA) zäh­len­de news aktu­ell GmbH hat die Aussendung einer Pressemitteilung über unse­re Publikation zum Thema Promotionsschrift Christian Drosten in letz­ter Sekunde gestoppt. Die vom Redaktionsbüro Cyber Cryptic in Auftrag gege­be­ne Mitteilung hat­te nach Angaben von Cyber Cryptic bereits den Check durch die Redaktion in Hamburg überstanden.

In der E‑Mail von news aktu­ell GmbH an Cyber Cryptic, die der Redaktion von Corona Transition vor­liegt, heisst es:

"… vie­len Dank für Ihren Auftrag von heu­te. Nach inter­ner Rücksprache müs­sen wir Ihnen mit­tei­len, dass wir von der Verbreitung Ihres Textes Abstand nehmen.

Wir ver­wei­sen dazu auch auf unse­re AGB, ins­be­son­de­re § 4: … ‹Ungeachtet der Tatsache, dass news aktu­ell das Material nicht über­prüft oder bear­bei­tet, behält sich news aktu­ell vor, die Veröffentlichung und Verbreitung des Materials ohne Angabe von Gründen im Einzelfall abzulehnen›.

Diese Entscheidung steht fest und ist nicht ver­han­del­bar. Wir bit­ten um Ihr Verständnis."…

Die Gesellschafter der DPA sind aus­schliess­lich Medienunternehmen, was infol­ge der Verlagskonzentration in erster Linie den Konzernen Bertelsmann, Axel Springer, Madsack, Funke Mediengruppe eben­so wie den Staatssendern ARD und ZDF erheb­li­che Anteile an DPA ver­schafft

Wie lange kann Drosten das noch aussitzen?

Markus Kühbacher hat freund­li­cher­wei­se die­se Mail zur Verfügung gestellt:

»Von: "Dr. Markus Kühbacher" <Kuehbacher@t‑online.de>

Datum: 30. September 2020 um 16:48:41 MESZ
An: christian.​drosten@​charite.​de
Kopie: presse@​bpra.​bund.​de, vorstand-​vv@​charite.​de, hendrik.​streeck@​ukbonn.​de
Betreff: Promotionsschrift von Prof. Christian Drosten war bis zum Sommer 2020 an kei­ner Bibliothek vorhanden
Antwort an: "kuehbacher@t‑online.de" <kuehbacher@t‑online.de>
Sehr geehr­ter Herr Professor Drosten,
hier­mit erlau­be ich mir, Sie auf die fol­gen­de Veröffentlichung eines Teils der Ergebnisse mei­ner bis­he­ri­gen Recherchen zu Ihrer Dissertation hinzuweisen:
https://​coro​na​-tran​si​ti​on​.org/​p​r​o​m​o​t​i​o​n​s​s​c​h​r​i​f​t​-​v​o​n​-​p​r​o​f​-​c​h​r​i​s​t​i​a​n​-​d​r​o​s​t​e​n​-​w​a​r​-​b​i​s​-​z​u​m​-​s​o​m​m​e​r​-​2​0​2​0​-​a​n​-​k​e​i​nerWarum haben Sie Ihre Dissertation denn nicht ein­fach in den letz­ten 17 Jahren als PDF-Datei im Internet ver­öf­fent­licht, wie dies bei einer ver­gleich­ba­ren Fragestellung in einer Dissertation aus Lübeck ("Das Hepatitis B‑Virus in der Transfusionsmedizin")* gesche­hen ist?

Sachgebietsleiter der Frankfurter Universitätsbilbiothek mit Falschinformation.

Im Bericht über sei­ne Recherchen zur "Drosten-Dissertation" zeigt Markus Kühbacher die­ses Bild:

Aus dem klei­nen Zettel geht her­vor, daß es kei­ner­lei Einschränkungen bei Vervielfältigungen gibt.

Damit ist klar, daß eine zwei­fa­che Auskunft des "Sachgebietsleiters Information / Anmeldung / Lesesäle" der Frankfurter Universitätsbilbiothek aus dem Juli – nun, nicht so ganz rich­tig war. Damals wur­de mir eine Kopie ver­wei­gert: "Hier müss­ten Sie war­ten bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers bzw. der Urheberin." Dazu und zu den Interventionen des Kanzlers der Uni sie­he Dissertation Christian Drosten: Kein Drankommen?Drosten-Diss. erst im Jahr 2130 ver­füg­bar? und Briefe vom Kanzler…

Drosten-Diss: Von Dr. Markus Kühbacher forensisch untersucht – Titel zu Unrecht

coro​na​-tran​si​ti​on​.org berich­tet heu­te über Ergebnisse eines Besuchs von Markus Kühbacher im Universitätsarchiv der Frankfurter Goethe-Universität:

»Eines der nach Angaben des Pressesprechers der Universität wegen eines ver­meint­li­chen Wasserschadens ver­meint­lich nicht aus­leih­ba­ren Exemplare der Dissertation aus dem Kellerarchiv des Promotionsbüros, das vor eini­gen Wochen dem Universitätsarchiv in Frankfurt zur Archivierung über­ge­ben wur­de, war nun Gegenstand einer foren­si­schen Untersuchung des auf Wissenschaftsbetrug spe­zia­li­sier­ten Naturwissenschaftlers Dr. Markus Kühbacher. Neben der Untersuchung des Schadensbildes des ver­meint­li­chen Wasserschadens wid­me­te sich der Wissenschaftler auch der Untersuchung des soge­nann­ten Machine Identification Codes (MIC) des Farblaserausdrucks und der Unterschrift unter der ehren­wört­li­chen Erklärung.

„Drosten-Diss: Von Dr. Markus Kühbacher foren­sisch unter­sucht – Titel zu Unrecht“ weiterlesen

Drosten-Diss: Mündliche Prüfung am Samstag

coro​na​-tran​si​ti​on​.org zeigt heu­te die Seiten 2 und 3 der besag­ten Dissertation. Daraus geht her­vor, daß die münd­li­che Prüfung am 22.3.2003, einem Samstag, statt­fand. Auch die Prüfer wer­den hier benannt.

Das Portal kommt zu ähn­li­chen Zweifeln an der Ordnungsmäßigkeit des Verfahrens, wie sie hier mehr­fach dar­ge­legt wur­den (z.B. Drosten-Dissertation aus Leipzig ein Fake?Wie konn­te Drostens "Dissertation" aus dem UB-Katalog ver­schwin­den?Drosten-Dissertation: An wel­cher Stelle lügt die Goethe-Universität?).

Mal sehen, wie Herr Kühbacher sei­ne Vermutungen bele­gen wird:

Drosten-Diss und Google – schwierige Partnerschaft

Wie wir inzwi­schen gelernt haben, soll C. Drosten 2001 eine Dissertation mit dem Titel "Etablierung von Hochdurchsatz-PCR-Testsystemen für HIV‑1 und HBV zur Blutspendertestung" ver­faßt haben (alter­na­tiv eine Sammlung von drei eng­li­schen Fachartikeln). Gibt man den Titel bei Google ein, sind die ersten Ergebnisse nicht wirk­lich weiterführend.

„Drosten-Diss und Google – schwie­ri­ge Partnerschaft“ weiterlesen