Wenn Drosten der FAZ eine Audienz gewährt

Der „F.A.Z. Podcast für Deutschland“ vom 10.9. bringt unter dem Titel "Virologe Christian Drosten: 'Diskussionen um mich neh­men absur­de Formen an'" ein Interview mit "einem der besten Ansprechpartner rund um Corona". Darin äußert sich Drosten auch zu den neu­en Fallzahlen.

»Ja, also das ist nicht ganz so ein­fach, weil wir jetzt zwei groß unter­schied­li­che Bereiche haben, wie die­se Daten zustan­de kom­men. Das eine ist das bestehen­de Meldesystem und das bestehen­de Testsystem, und dann wur­de eben ja die Flughafentestung oder über­haupt die Rückreisertestung ein­ge­führt. Und da testet man eine ande­re Sorte von Patienten, da testet man weni­ger sym­ptom­be­rich­tet, und das führt natür­lich zu einer Verzerrung der Zahlen, und wir haben es mit zwei ver­schie­de­nen Realitäten zu tun. 

Und viel­leicht muß man das kurz sor­tie­ren. Also wir haben ja in der nor­ma­len Testung immer eine hohe Dunkelziffer, also wir kön­nen nicht alle testen, die infi­ziert sind. Und dar­um ist das eben durch Symptome aus­ge­rich­tet und wir wis­sen nicht, was sich dahin­ter ver­birgt…«

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Drosten: "Den ganzen Haushalt als positiv definieren – auch ohne Test"

Was Christian Drosten gegen­wär­tig mit Perkolationismus zu begrün­den sucht, war bereits im März sei­ne Devise. In einem Interview mit zeit​.de, wel­che sich bereits damals mit der Überschrift "'Wir müs­sen jetzt die Fälle sen­ken. Sonst schaf­fen wir es nicht'" dem sprach­li­chen Niveau des Virologen anpaß­te, erklär­te der Experte:

»Wir ver­pas­sen immer mehr Infektionen.
ZEIT ONLINE: Was kann man dage­gen tun?
Drosten: Man muss Abkürzungen neh­men. Wenn eine Person im Haushalt posi­tiv gete­stet wur­de, könn­ten wir den gan­zen Haushalt als posi­tiv defi­nie­ren – auch ohne Test. Weil man ein­fach weiß, dass es so ein­tre­ten wird: Ist ein Familienmitglied infi­ziert, steckt es alle ande­ren an. Sagt man gleich, die sind alle posi­tiv, spart man sich viel Testaufkommen. Stellen Sie sich vor, Sie sind infi­ziert, und am näch­sten Tag muss sich Ihre Frau dann in die Schlange stel­len. Und dann schlägt der Test viel­leicht noch nicht an und sie muss noch mal kom­men. Das ergibt doch kei­nen Sinn. Da ist es bes­ser, dass die gan­ze Familie direkt in Heimisolierung bleibt. In den Niederlanden wird die­ser Weg schon gegan­gen und ich wer­de das jetzt auch in Gesprächen mit Gesundheitsämtern in Deutschland vor­schla­gen.«

Bis heu­te hat kein ein­zi­ger "Fakten-Checker" die Lüge "Ist ein Familienmitglied infi­ziert, steckt es alle ande­ren an" gerügt.

(Hervorhebung nicht im Original.)

Exponentielles Wachstum der Drosten-Preise

Es scheint ein Phänomen des Corona-Zeitalters zu sein. Das Verfahren ist zwar nicht neu, erlebt aber gera­de eine Blüte. Vielleicht ist tat­säch­lich der Mundschutz Schuld, der die Sauerstoffversorgung des Gehirns behindert.

Jedenfalls scheint zu gel­ten: Je wider­sprüch­li­cher, unver­ständ­li­cher und unwis­sen­schaft­li­cher sich Christian Drosten gebär­det, desto mehr "Kommunikationspreise" sackt er ein. Nun also der Deutsche Radiopreis in der Kategorie "Bester Podcast".

Es rächt sich, daß der Duden bis­lang den Begriff "Charitarlatan" igno­riert.

Christian Drosten erhält Ehrenpreis des BdKom – "Eliten" unter sich

»Der Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom; bis September 2019 Bundesverband deut­scher Pressesprecher, BdP) ist eine berufs­stän­di­sche Vereinigung für Kommunikations­manager, ins­be­son­de­re Pressesprecher. « weiß Wikipedia.

»Der Ehrenpreis dürf­te vie­len als zier­li­ches und schön anzu­se­hen­des Wildkraut ein Begriff sein. Seine volks­tüm­li­chen Namen Allerweltsheil oder Wundheilkraut ver­ra­ten schon, dass die Pflanze als Heilkraut Verwendung fin­det. Allerdings war die medi­zi­ni­sche Bedeutung des Ehrenpreises im Mittelalter deut­lich höher als heu­te, wo sie meist nur noch bei Husten oder bei chro­ni­schen Hautleiden genutzt wird.« infor­miert kraeu​ter​-buch​.de.

Christian Drosten ist Sammler von Preisen und ein bedeu­ten­der Vertreter des Perkolationismus.

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Perkolationismus grassiert

» Psychologisch las­sen sich Verschwörungstheorien als Paranoia deu­ten, wenn­gleich die Mehrzahl der Forscher den Anhängern von Verschwörungstheorien kei­ne psy­chi­sche Störung unter­stellt… Verschwörungstheorien die­nen dem über­la­ste­ten Menschen in über­for­dern­den Situationen zur Komplexitätsreduktion und zur Aufrechterhaltung des Glaubens an die Durchschaubarkeit der Realität und die Selbstwirksamkeit des Subjekts.« (Wikipedia)

Immer deut­li­cher wird, daß die Themen Infektionsgeschehen, Erkrankungen, Sterberaten, Lockdown, "Kollateralschäden" sehr viel kom­ple­xer sind, als daß sie auf einen Kampf gegen das Virus redu­ziert wer­den kön­nen. Während klü­ge­re JournalistInnen die­se Einsicht lang­sam für ihr Wirken zulas­sen, suchen ande­re ver­zwei­felt ihr Heil im Nachbeten neu­er Religionen. Aktuell ist das der von C. Drosten erfun­de­ne Perkolationismus. Hier ein Beispiel aus dem "Stern":

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Drosten hat nicht geschwänzt. Sondern das gesagt:

Fälschlicherweise wur­de hier berich­tet, Christian Drosten habe dem Gesundheits-Ausschuß des Bundestages kei­ne Stellungnahme ein­ge­reicht. Ein Video des Parlamentsfernsehens zeigt sie. Anfangs war anschei­nend der Hinweis des Ausschuß-Vorsitzenden zum Einschalten des Mikrofons nicht beach­tet wor­den. Man höre (ab ca. 0:40):

Seine Kernaussagen, soweit ver­ständ­lich, sind:

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Gesundheits-Ausschuß: Hat Drosten geschwänzt?

Müssen wir uns Sorgen machen um Christian Drosten? Sein letz­ter Tweet stammt vom 8.9. Und nun noch das:

Gestern tag­te der Gesundheits-Ausschuß des Deutschen Bundestages. Themen waren meh­re­re Anträge zu "Rechtsverordnungen und Anordnungen aus der epi­de­mi­schen Lage von natio­na­ler Tragweite". Als einer von 6 Sachverständigen für die "öffent­li­che Anhörung", die wegen Corona ohne Publikum statt­fand (?!), war Drosten benannt. Von allen wer­den Stellungnahmen ver­öf­fent­lich – die von Drosten fehlt.

Die Sachverständigen waren nicht vor­ge­la­den. Deshalb ist Schwänzen nicht ein ganz rich­ti­ger Ausdruck. Merkwürdig mutet jedoch schon an, wenn alle sich der Mühe unter­zie­hen, eine Stellungnahme abzu­ge­ben, Herr Drosten das aber nicht für erfor­der­lich zu hal­ten scheint.

Update: Ein Kommentator ver­weist dar­auf, daß Herr Drosten eine Stellungnahme abge­ge­ben hat, sie aber noch nicht ver­schrift­licht wur­de. Die Sorgen sind also unberechtigt.

Qiagen – artus – Drosten – Millionengeschenk

"NRW för­dert Corona-Test-Produktion: 18 Millionen für Qiagen" berich­te­te am 8.9. n‑tv. Das hat eini­ges mit Christian Drosten zu tun.

»Das Biotechunternehmen Qiagen baut mit finan­zi­el­ler Hilfe des Landes Nordrhein-Westfalen sei­ne Produktionskapazitäten für Corona-Tests an sei­nem Standort Hilden bei Düsseldorf aus. Qiagen erhal­te 18,3 Millionen Euro für die Erweiterung der Anlagen zur Produktion von Labordiagnostik, teil­ten NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Dienstag bei einem Besuch in Hilden mit…

"Die Anzahl an Corona-Tests ist in den letz­ten Wochen stark aus­ge­baut wor­den, so ist es nur fol­ge­rich­tig, dass die Landesregierung auch den Nachschub an Reagenzien im Blick behält", begrün­de­te Laumann die Landesförderung…

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Wenn die Zahlen sinken, braucht es Perkolation. Neues aus dem Tollhaus

Im Wust der neu­en Erkenntnisse, die Christian Drosten in sei­nem Podcast vom 1.9. prä­sen­tier­te (Warum gibt es mehr "Fälle" in Frankreich? "Ein wahr­schein­lich hin­rei­chen­der Grund ist, dass in Frankreich ein­fach viel mehr Infektionstätigkeit war") ist ein schö­ner neu­er Begriff auf­ge­taucht, der in der Wahrnehmung etwas unter­ge­gan­gen ist: Perkolation.

»Das kommt aus der Physik. Und es ist so, dass das aber auf die Infektionsökologie schon längst über­tra­gen wor­den ist und damit auch auf die Infektionsepidemiologie. Denn die Epidemiologie ist ein medi­zi­ni­scher Spezialfall der Ökologie, so könn­te man viel­leicht sagen… Jedenfalls in der Infektionsökologie ist es ein akzep­tier­tes Prinzip, das aber noch wenig über­tra­gen wur­de, gera­de im deutsch­spra­chi­gen Sprachraum. Hier muss ich jetzt ein biss­chen aus­ho­len, bevor ich dann ein wis­sen­schaft­li­ches Beispiel nen­ne und auch eine Publikation vor­stel­le, die ich gestern Abend noch ein­mal raus­ge­fischt habe…«

Wir haben also ein akzep­tier­tes Prinzip, das aber noch wenig über­tra­gen wur­de, uns nun aber erklärt wird.

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Cycling und Recycling der SARS-CoV-PCR

Der Test, der die Basis für COVID-19 und alle dar­aus ent­ste­hen­den Konsequenzen bil­det, ist die Polymerase-Kettenreaktion. Erfunden hat die­se Methode der US-Amerikaner Kary Mullis, der sei­ne Geschichte so erzählte:

„Es war ein Geistesblitz—bei Nacht, unter­wegs auf einer mond­be­schie­ne­nen Bergstraße, an einem Freitag im April 1983. Ich fuhr gemäch­lich mit mei­nem Wagen zu den Mammutbaumwäldern im Norden Kaliforniens, als aus einem unglaub­li­chen Zusammentreffen von Zufällen, Naivität und glück­li­chen Irrtümern plötz­lich die Eingebung kam: zu jenem Genkopierverfahren, das heu­te als Polymerase-Kettenreaktion (eng­lisch poly­me­ra­se chain reac­tion oder kurz PCR) bekannt ist. „Cycling und Recycling der SARS-CoV-PCR“ weiterlesen