Sack: „Viel testen, mehr Infizierte erfassen”

Der Mann heißt wirk­lich Michael Sack, ist von der CDU und Landrat in Vorpommern-Greifswald. Er ver­sucht sich an der Quadratur des Kreises:

»„Das ver­mehr­te Auftreten der bri­ti­schen Virus-Variante und die ersten Nachweise der aggres­si­ven süd­afri­ka­ni­schen Variante machen zusam­men mit der enor­men Zunahme der Infektionen im Nachbarland Polen eine neue Ausrichtung unse­rer Strategie unaus­weich­lich. Unsere Bevölkerung vor dem Virus zu schüt­zen kann nur bedeu­ten, mög­lichst viel zu testen, um mög­lichst vie­le infi­zier­te Menschen zu erfas­sen“, sag­te Landrat Michael Sack (CDU).

Statt auf den Inzidenzwert "ängst­lich wie das sprich­wört­li­che Kaninchen auf die Schlange zu schau­en”, müs­se alles dar­an gesetzt wer­den, die tat­säch­li­che Situation mög­lichst trans­pa­rent herauszuarbeiten…

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Negativ? Positiv? Hauptsache Mutante

Nichts gilt mehr von dem, was wir in der Schule gelernt haben. Nicht, daß Wissen auf Fakten auf­baut. Nicht, daß es nach Jahrhunderten des Mittelalters, in denen Gelehrte allein den Glauben zu ver­tre­ten hat­ten, eine Blüte der Wissenschaften gab, die noch andau­ern soll. Das alles ist ver­ges­sen, jeden­falls, wenn wir der "Tagesschau" ver­trau­en wol­len. Allen Ernstes wird dort verkündet:

»Virus-Mutante in Bretagne schwe­rer nachweisbar?
In der fran­zö­si­schen Bretagne wur­de nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Landes eine wei­te­re Corona-Mutation nach­ge­wie­sen. Die Behörden in der Bretagne gaben nun bekannt, dass sich die Mutante wohl nicht zuver­läs­sig mit­hil­fe von PCR-Tests nach­wei­sen lasse.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berich­tet, waren in einem Krankenhaus im west­fran­zö­si­schen Lannion acht älte­re Patienten mit "typi­schen Symptomen" einer Covid-19-Erkrankung gestor­ben. Sieben von ihnen waren aber per Nasenabstrich nega­tiv gete­stet wor­den. Erst Antikörper-Tests erga­ben einen posi­ti­ven Befund. Eine Hypothese der Mediziner sei, dass sich das Virus schnel­ler durch die Atemwege bewegt und nur in tie­fe­ren Bereichen fest­ge­stellt wer­den kann.

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Neues "Normal": Bundeswehr in Kitas

»Nach wochen­lan­gem Homeschooling ging es am Montag für eini­ge Schüler:innen in Niedersachsen zurück in die Klassenzimmer. Hochinzidenzkommunen wie der Landkreis Peine waren und sind davon aus­ge­nom­men. Die Kommune hofft nun mit dem am Montag star­ten­den Schnelltestzentrum mehr Sicherheit zu schaf­fen. Für Schulen und Kitas gibt es dabei Unterstützung von der Bundeswehr.«

Die Truppe hat die Schnelltests beim Klassenfeind geordert.

Quelle: Corona-Schnelltests: Landkreis Peine und Bundeswehr star­ten Pilotprojekt – sat1​.regio​nal​.de „Neues "Normal": Bundeswehr in Kitas“ weiterlesen

Ein Kind positiv (ohne Symptome) – 250 Personen in Quarantäne

Unter der irre­füh­ren­den Überschrift "Virusmutante legt Kindergarten in Ostfildern lahm" ist am 12.3. in der "Stuttgarter Zeitung" zu lesen:

»Weil in Kind mit einer Virus-Mutante infi­ziert ist, muss­te die Olga-Kita in Nellingen ihren Kindergarten-Bereich schlie­ßen. 250 Personen sind seit­her in Quarantäne.

Ostfildern – Am Georgii-Gymnasium in Esslingen wur­den jüngst bei­de Abschlussklassen kurz vor dem Abitur in Quarantäne geschickt. Jetzt traf es die evan­ge­li­sche Olga-Kindertagesstätte in Nellingen. Nur zwei von aktu­ell dem Landratsamt gemel­de­ten 29 Fällen, die bele­gen: Das Coronavirus legt auch im Landkreis Esslingen gro­ße Teile von Bildungs- und Betreuungsstätten lahm. Weil bei einem Kind in Nellingen die viel gefähr­li­che­re Mutante B117 dia­gno­sti­ziert wur­de, ist der gesam­te Kindergarten-Bereich des kirch­li­chen Einrichtung auf Anweisung des Gesundheitsamtes am Donnerstag ver­gan­ge­ner Woche geschlos­sen wor­den. Bis ein­schließ­lich Dienstag, 16. März, müs­sen Kinder und Eltern aus 40 Familien sowie die Familien von zehn Betreuerinnen, ins­ge­samt rund 250 Personen, in Quarantäne bleiben…

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Düsseldorf kriegt noch nicht einmal 1.000 Tests am Tag gebacken

»Kostenlose Tests
Erneut lan­ge Wartezeit vor Düsseldorfer Corona-Testzentrum
Der Frust bei den Besuchern im Testzentrum in Düsseldorf ist groß. Sie reagie­ren mit Unverständnis auf die erneut lan­ge Schlange vor dem Testpavillon an der Mitsubishi-Electric-Halle am Samstag. Die Stadt bie­tet neu­er­dings kosten­lo­se Tests an.«

Das berich­tet rp​-online​.de heu­te. Mal sehen, ob ich schaf­fe, einen Anflug von Häme zu unterdrücken.

»Der Frust bei den Besuchern war groß. Thomas Wachter bei­spiels­wei­se hat­te einen Termin um 11.55 Uhr ver­ein­bart. Um 13.20 Uhr stand er immer noch in einem abge­sperr­ten Bereich auf dem Parkplatz und war­te­te Wind und Wetter aus­ge­setzt auf sein Testergebnis. Es habe allein über eine Stunde gedau­ert, bis er gete­stet wur­de. Er ver­ste­he zudem nicht, war­um das Ergebnis nicht digi­tal über­mit­telt wer­de. „Was aber gar nicht geht, ist die lan­ge Wartezeit davor. Die müss­te wenig­stens kom­mu­ni­ziert wer­den. Das ist ins­ge­samt schlecht orga­ni­siert.“ Den Test habe er benö­tigt, um sei­nen Enkel besu­chen zu können…

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Pandemiebeauftragte beim Popeltest

Boris Palmer ver­kauft es den TübingerInnen als Öffnungsmodell:

»Erst zum Schnelltest, dann zum Shoppen, in den Biergarten, ins Kino oder ins Theater: Die Stadt Tübingen soll zum Modellprojekt des Landes wer­den. Ab Montag gilt eine Testpflicht – etwa auch für den Einzelhandel und Friseure –, am Dienstag sol­len die Außengastronomie und Kultureinrichtungen öffnen.«

https://​tag​blatt​.de/​N​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​T​u​e​b​i​n​g​e​r​-​M​o​d​e​l​l​p​r​o​j​e​k​t​-​T​e​s​t​p​f​l​i​c​h​t​-​f​u​e​r​-​a​l​l​e​-​G​a​s​t​r​o​-​K​u​l​t​u​r​-​o​e​f​f​n​e​n​-​4​9​3​3​8​1​.​h​tml

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Den Lockdown beenden – Helfen Sie mit?

Leserin lucia* hat einen zwei­sei­ti­gen Flyer mit obi­gem Titel erstellt, der mit ein­fa­chen Argumenten Menschen dazu auf­for­dert, sich dem Testwahn zu ent­zie­hen. Es heißt darin:

»Wollen Sie auch wie­der rei­sen, tan­zen, fei­ern, Menschen tref­fen und umar­men? Wollen Sie Ihr Geschäft, Ihre Gaststätte, Ihr Hotel wie­der öffnen? Wollen Sie, dass Diskotheken, Kinos, Sport- ver­ei­ne, Theater, Museen, wie­der öffnen? Wollen Sie im Gottesdienst wie­der sin­gen? Wollen Sie Ihren Job wie­der­ha­ben, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit hin­ter sich las­sen? Wollen Sie, dass Ihre Kinder wie­der nor­mal in die Kita und die Schule gehen dürfen? Dann hel­fen Sie mit!«

Nach einer kur­zen Argumentation folgt der Aufruf:

»1. Lassen Sie sich möglichst gar nicht testen, wenn Sie kei­ne Symptome haben. Das war auch die frühere Vorgabe des Robert-Koch-Instituts. Wer krank ist, bleibt zuhau­se, kuriert sich aus und geht – falls nötig – zum Arzt.

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Tausendsassa Olfert Landt

Die "Stadtteilzeitung Schöneberg" ist mäch­tig stolz, den aus Film, Funk und Fernsehen bekann­ten Hersteller des ersten "Drosten-Tests" in ihrem Stadtteil ansäs­sig zu haben. Daß der Multimillionär sich mit Tests – seit Jahren im Team mit Christian Drosten – eine gol­de­ne Nase ver­dient, kommt in dem Artikel nicht vor. Wir lesen:

»Corona PCR-Test aus Schöneberg
Von Christine Bitterwolf. Es ist eine klei­ne Firma in Schöneberg, die im Januar 2020 den ersten PCR-Test zur Feststellung der Corona-Erkrankung ent­wickelt hat.

Olfert Landt betreibt in sei­ner Firma TIB Molbiol ein Syntheselabor, mit dem er Tests für vie­le Viren her­stel­len kann. Mit sei­nen Testkits kann man bei­spiels­wei­se Vogelgrippe, Schweinepest, Noroviren oder auch Grippe nach­wei­sen. Im Augenblick kann er etwa 200 ver­schie­de­ne Tests anbieten…

Das klei­ne Unternehmen arbei­tet auf Hochtouren, die Maschinen und Geräte lau­fen oft bis Mitternacht. Es wer­den mehr als eine Million Tests in der Woche pro­du­ziert. Das Maximum waren vor eini­ger Zeit vier Mio. Tests wöchent­lich. Herr Landt rech­net lachend vor, mit dem, was er inzwi­schen an Tests her­ge­stellt hat, hät­te man fast ganz Deutschland durch­te­sten können.«

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Testen im Blindflug?

Es ist auf­schluß­reich, daß die­ser Beitrag auf tages​schau​.de am 11.3. in der Rubrik "Investigativ" erschien:

»Die exak­te Erfassung der Corona-Testergebnisse ist uner­läss­lich für die Einschätzung der regio­na­len Inzidenzwerte – und damit für mög­li­che Öffnungsschritte. Das Bundesgesundheitsministerium ver­hin­dert jedoch genaue­re Datensammlungen.

Von Johannes Schmid-Johannsen, SWR

Der Inzidenzwert, also die Anzahl der gemel­de­ten Coronavirus-Infektionen pro 100.000 Einwohner, ist gera­de ent­schei­dend für wei­te­re Öffnungsschritte in Städten und Kreisen. Wenn bestimm­te Schwellenwerte unter­schrit­ten wer­den, darf der Einzelhandel öff­nen. Zoos, Museen und Galerien dür­fen dann wie­der Besucherinnen und Besucher empfangen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz soll als ver­gleich­ba­rer Wert zwi­schen ein­zel­nen Regionen die­nen. Aber die Aussagekraft der Neuinfektionsrate ist begrenzt, weil sie nicht berück­sich­tigt, wie vie­le Menschen über­haupt gete­stet wer­den: Die ent­spre­chen­de Passage zur Ermittlung die­ser Daten wur­de im November 2020 aus dem Infektionsschutzgesetz gestri­chen – eben­so wie die Übermittlungspflicht für nega­ti­ve Testergebnisse…

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