Die "Schwäbische" zeigt sich entsetzt am 16.7. Eine Bildunterschrift lautet "Vor ziemlich genau einem Jahr lag die Inzidenz im Landkreis bei 7. Damals waren Feste abgesagt worden. Jetzt liegt sie bei rund 980 – und Feste finden ohne Beschränkungen statt." Dabei weiß man auch dort:
»…Ohne gesetzlichen Vorschriften gibt es keine Regeln
Beim Winzerfest Komm und See vor zwei Wochen waren um die 10 000 Menschen auf zwölf Weingütern in Nonnenhorn, Wasserburg und Lindau unterwegs. Wenn es keine gesetzlichen Vorschriften mehr gibt, sei es für einen Veranstalter sehr schwierig, etwas anzubringen, sagt der Nonnenhorner Bürgermeister Rainer Krauß. „Ich bin ein Verfechter von Eigenverantwortung.“ Es müsse jeder selbst wissen, ob er zu solchen Festen geht oder nicht.
Die Shuttlebusse, die zwischen den Weingütern hin und her gefahren sind, waren voll. Laut dem Reiseveranstalter Burkhard, deren Mitarbeiter die Busse gefahren sind, hingen in den Bussen Schilder aus, die auf eine Maskenpflicht hinwiesen. Die wenigsten hatten allerdings eine Maske auf.
Eine Woche später feierten viele Lindauer auf dem Stadtfest – so, wie von vor Corona-Zeiten gewohnt, mit vielen Bands und auf unterschiedlichen Plätzen…
Trotz der vielen Ansteckungen: Die Lage in den Krankenhäusern ist verhältnismäßig entspannt. Nur noch sehr selten müssen Menschen, die sich an Corona angesteckt haben, auf der Intensivstation der Lindauer Asklepios-Klinik behandelt werden. Seitdem die meisten an der Virusvariante Omikron erkranken, sei hauptsächlich die Covid-Station belegt, schreibt Geschäftsführer Boris Ebenthal auf Anfrage. Wegen zu wenigen Kapazitäten müssen aktuell keine Operationen verschoben oder abgesagt werden, wie es im vergangenen Jahr der Fall war…«