Kuba – so kann es auch gehen

Der dem kuba­ni­schen Sozialismus nicht gera­de wohl geson­ne­ne Spiegel berich­tet am 14.4.:

"Kubanische Ärzte kämp­fen in Italien und Andorra gegen das Coronavirus, Pfleger und Krankenschwestern berei­ten sich auf den Einsatz in Deutschland vor. Doch die größ­te Herausforderung war­tet in der Heimat…

Knapp 726 Menschen sind auf der Insel offi­zi­el­len Angaben zufol­ge mit dem Virus infi­ziert, 21 sind bis­lang an den Folgen von Covid-19 gestor­ben (Stand Dienstagmittag). Unter ihnen sind meh­re­re Ausländer, die das Virus ver­mut­lich ein­ge­schleppt haben. Die Regierung hat des­halb eine tota­le Einreisesperre für Touristen ver­hängt. Wer kei­nen Rückflug in sei­ne Heimat bekom­men hat, wur­de in Hotels unter Quarantäne gestellt und darf das Gelände nicht ver­las­sen, bis die Rückreise orga­ni­siert ist…

'Das kuba­ni­sche Gesundheitssystem ist auf die Coronakrise bes­ser vor­be­rei­tet als jedes ande­re in Lateinamerika, weil die Maßnahmen einer mili­tä­ri­schen Logik fol­gen', sagt Bert Hoffmann, Kuba-Experte am Giga-Institut in Berlin. Erfahrungen mit Hurrikankatastrophen und Epidemien wie dem Zikavirus hät­ten dazu bei­getra­gen, dass die Insel für die Pandemie bes­ser gewapp­net sei als vie­le Nachbarländer… „Kuba – so kann es auch gehen“ weiterlesen

Intensivbetten – kein Grund zur Panik

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft teilt mit:

"Vor der Corona-Krise gab es in Deutschland bun­des­weit 28.000 Intensivbetten, davon 20.000 mit Beatmungsmöglichkeit. Diese waren durch­schnitt­lich mit einer Quote von 70–80 Prozent belegt.

Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung:
Bundesweit wer­den Kapazitäten aus­ge­baut. Mit der ab 16. März gül­ti­gen Vorgabe, plan­ba­re Operationen zu ver­schie­ben, wer­den kurz­fri­stig wei­te­re Kapazitäten auch auf Intensivstationen frei gemacht. Zusätzlich lau­fen in allen Krankenhäusern unter­stützt durch zen­tra­le Maßnahmen des Bundesministeriums für Gesundheit Bestrebungen, mit­tel­fri­stig wei­te­re Beatmungsplätze zu schaf­fen und zusätz­li­che Beatmungsgeräte anzu­schaf­fen. Aktuell konn­ten die Zahl der Intensivbetten auf 40.000 und die Beatmungsplätze auf 30.000 gestei­gert werden."

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Quelle der Grafik

Corona-Leugner quarks​.de?

Das Wissens-Magazin fragt:

"Ist Corona gefähr­li­cher als die sai­so­na­le Grippe?
Richtig ist: Die sai­so­na­le Grippe tötet jedes Jahr welt­weit vie­le Menschen. Mehr als bis­her am Coronavirus gestor­ben sind. Trotzdem kann man dar­aus nicht den Schluss zie­hen, dass SARS-CoV‑2 harm­lo­ser ist als sai­so­na­le Grippeviren…

Vermutet wird jedoch, dass die Sterblichkeit letzt­lich leicht über der des sai­so­na­len Influenzavirus liegt… „Corona-Leugner quarks​.de?“ weiterlesen

Pseudo-Informationen der Johns-Hopkins-Universität

"Die Johns Hopkins Universität gibt auch einen Überblick über die Letalität, also die Wahrscheinlichkeit, an dem Coronavirus zu ster­ben, in ver­schie­de­nen Ländern. Dabei ver­weist das Institut dar­auf, dass die Kennzahl zwar eine wich­ti­ge Maßeinheit sei, um die Belastung zu mes­sen, die das Virus für die Länder bedeu­te. Über die Ursachen der unter­schied­li­chen Letalitätsraten lie­ßen sich aller­dings kei­ne gesi­cher­ten Angaben machen.

So könn­ten zum einen unter­schied­lich aus­ge­präg­te Testgewohnheiten die Rate beein­flus­sen. Zum ande­ren aber wür­den sich dar­in auch die unter­schied­li­che Demografie und Unterschiede im Gesundheitssystem und der medi­zi­ni­schen Versorgung wider­spie­geln. Dazu kämen mut­maß­lich bis­lang unbe­kann­te Faktoren.

Besonders hoch ist die Letalität laut Johns Hopkins Universität (Stand Donnerstagnachmittag) in Belgien, wo 13,2 Prozent der gemel­de­ten Corona-Infektionen töd­lich enden, in Italien (13,1 Prozent) und in Großbritannien (13,0 Prozent). In Deutschland liegt die spe­zi­fi­sche Sterberate dem­nach bei 2,8 Prozent, in den USA bei 4,5 Prozent."

(Hervorhebung nicht im Original) Link zu welt​.de

Wer mit mut­maß­li­chen und unbe­kann­ten Faktoren ope­riert, begeht Panikmache.

"Normale" Grippe

Am 10.4. mel­de­te dpa:

"Seit Mitte März klingt die Grippewelle in Deutschland ab. Das Robert Koch-Institut teilt die Anzahl der bis­her erfass­ten Todesfälle mit. Besonders älte­re Menschen sind auf­grund der Virusinfektion ver­stor­ben… Allerdings schickt für Deutschland nur eine Auswahl von rund 500 Arztpraxen Tests an das RKI. Die Ergebnisse wer­den spä­ter hochgerechnet…

Nach den ersten Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft haben ins­ge­samt rund 4,3 Millionen Menschen wegen Influenza eine Haus- oder Kinderarztpraxis aufgesucht.

Seit Anfang Oktober wur­den ins­ge­samt 411 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion an das RKI über­mit­telt. 86 Prozent der Gestorbenen waren 60 Jahre oder älter, ein gro­ßer Teil war über 80 Jahre alt." „"Normale" Grippe“ weiterlesen

Autoläden auf – Kitas zu

Da gibt die Bundesregierung eine Studie der Leopoldina-Akademie in Auftrag. Sie ent­hält Vorschläge, aber auch leich­te Kritik am bis­he­ri­gen Vorgehen der Verantwortlichen. Und schon läuft die Medienmaschine heiß. Auch hier wie­der lie­fert uns Google in bewähr­ter Weise hau­fen­wei­se Fundstellen mit kri­ti­schen Stellungnahmen. Die Studie selbst zu fin­den, wird mit Google schwierig.

Damit sich jedeR ein eige­nes Bild machen kann, hier der Link zum Download. 
Gerne über­se­hen der Titel "Coronavirus-Pandemie – Die Krise nach­hal­tig überwinden" und die Schlußfolgerungen aus dem Wort "nach­hal­tig".

Da fin­det sich etwa der Hinweis:

"Vor allem aber wegen der min­de­stens eben­so bedroh­li­chen Klima- und Biodiversitäts-Krise kann es nicht ein­fach eine Wiederherstellung des vor­he­ri­gen Status geben. Nicht zuletzt gilt es, aus den Erfahrungen mit der Coronavirus-Pandemie und ihren Ursachen Lehren für die Zukunft zu zie­hen. Die gene­rel­le Zunahme der Bevölkerung, Urbanisierung und glo­ba­le Mobilität, die Vernichtung und Abnahme der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen durch Landnutzungsänderungen und der Klimawandel tra­gen wesent­lich zum Ausbruch von Epidemien und Pandemien bei."

Was beschließt die Bundesregierung als eine der ersten Maßnahmen? Autohäuser sol­len geöff­net wer­den. „Autoläden auf – Kitas zu“ weiterlesen

Heuschrecken II

"Starke Regenfälle haben in Ostafrika zu einem rasan­ten Wachstum der Heuschreckenschwärme geführt. Sie bedro­hen die Nahrungsversorgung von Millionen Menschen…

Die FAO hat das Ausmaß der not­wen­di­gen Hilfen auf 140 Millionen Euro berech­net, bis­her sind knapp 100 Millionen Euro zuge­sagt worden."

Das schreibt heu­te Zeit-online

Für deut­sche Unternehmen hat die Bundesregierung ein "Corona-Schutzschild" in Höhe von 600 Mrd. Euro bereitgestellt.

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Von Heuschrecken

Am 12. April beschreibt die FAZ unter dem Titel "Die Männer, die der Crash reich macht", wie Hedgefondmanager Bill Ackmann mit der Corona-Krise 2,6 Mrd. Dollar verdiente.

Das Ganze klingt wie aus dem Drehbuch von Verschwörungstheoretikern: Mitte März nutz­te Ackmann einen Auftritt beim US-Börsensender CNBC so:

"'Die Hölle kommt', sag­te Ackmann. Schon im Januar habe er einen Albtraum gehabt. Menschen wür­den ster­ben, vie­le Menschen. Auf ein­mal habe er sei­nen 80-jäh­ri­gen Vater vor sich gese­hen… der knall­har­te Investor schien den Tränen nahe."

Das war die Vorbereitung. Weiter ging es so:

"Seine eige­ne, heu­te tat­säch­lich weit­ge­hend wahr gewor­de­ne Schreckensvision vor Augen, kauf­te er Derivate, die dann im Wert stei­gen, wenn die Kurse ame­ri­ka­ni­scher Unternehmensanleihen fal­len… Ackermann spe­ku­lier­te gewis­ser­ma­ßen auf den Weltuntergang: Geraten vie­le Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, fal­len näm­lich die Anleihekurse dra­ma­tisch, und die Derivate sind auf ein­mal äußerst wert­voll. Wie wert­voll, kann nicht ein­mal Ackmann geahnt haben: Am Ende hat er an der Aktion unglaub­li­che 2,6 Milliarden Dollar ver­dient." „Von Heuschrecken“ weiterlesen

Leopoldina: Schallende Ohrfeige für die Politik

Der heu­te im Auftrag der Bundesregierung vor­ge­leg­te Bericht der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina stellt dem bis­he­ri­gen Krisenmanagment ein mise­ra­bles Zeugnis aus.

Es heißt dort u.a.:

"Die bis­her stark sym­ptom­ge­lei­te­ten Datenerhebungen füh­ren zu einer ver­zerr­ten Wahrnehmung des Infektionsgeschehens… Daten zu schwe­ren Krankheitsverläufen und Todesfallzahlen müs­sen in Relation zu denen ande­rer Erkrankungen gesetzt und auf das zu erwar­ten­de Sterberisiko in ein­zel­nen Altersgruppen bezo­gen werden… 

Für die Akzeptanz und Umsetzung getroffenerMaßnahmen ist eine auf Selbstschutz und Solidarität basie­ren­de intrin­si­sche Motivation wich­ti­ger als die Androhung von Sanktionen…

Die staat­lich ver­ord­ne­ten Maßnahmen, die mit Blick auf die Pandemie den Schutz von Leben und Gesundheit bezwecken, zie­hen Einschränkungen andererRechtsgüter nach sich. Diese dür­fen bei der Verhältnismäßigkeitsprüfung nicht aus­ge­blen­det, son­dern müs­sen in einer Gesamtabwägung mit betrach­tet wer­den. Erst die Einbeziehung der nicht-inten­dier­ten Nebenfolgen macht die gan­ze Komplexität der Abwägung kol­li­die­ren­der Güter deutlich. "

Diese Einschätzung bestä­tigt voll­stän­dig die Kritik am Umgang von RKI und Regierung mit der Krise. „Leopoldina: Schallende Ohrfeige für die Politik“ weiterlesen

Glaube keiner Statistik, die…

Hier soll es nicht dar­um gehen, frag­wür­di­ge Hierarchien von Todesursachen anzu­füh­ren – etwa in der Art, wie­viel mehr Menschen in Verkehrsunfällen ster­ben oder an Fettleibigkeit oder den Zuständen in den Klinken als an Corona.

Angemessen ist jedoch ein Vergleich von Todesfällen auf­grund von Atemwegserkrankungen. Dafür kann man die aktu­ell­sten Daten des Statistischen Bundesamtes bzw. des Robert-Koch-Instituts nutzen.

Danach ver­star­ben 2017 (neue­re Zahlen lie­gen nicht vor) in Deutschland ins­ge­samt 932.272 Menschen.
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Ergänzung: Für 2018 liegt die Zahl bei 954.874.
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Der aktu­ell­ste Gesundheitsbericht der Bundesregierung, ver­faßt vom RKI, für 2015 stellt fest: Insgesamt 7,3 % der Todesfälle ent­fie­len auf Krankheiten des Atmungssystems.
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Führt man die­se Zahlen zusam­men, kommt man auf eine Zahl von fast 70.000 Menschen, die in einem Jahr wegen Atemwegserkrankungen sterben.

Die Zahl der Todesfälle mit COVID-19 laut RKI 13.04.2020, 00:00 Uhr beläuft sich auf 2.799.
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