Corona-PR: hip, teuer, destruktiv

Am 17. Juli 2020 mel­de­te der SPIEGEL unter der Überschrift „Spahn ver­drei­ßig­facht Werbeausgaben“:

„Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) unter der Leitung von Jens Spahn (CDU) hat in der Coronakrise das Budget für Öffentlichkeitsarbeit nach eige­ner Aussage ‚deut­lich über­schrit­ten‘. Gab das Ministerium in nor­ma­len Jahren zwi­schen 900.000 und 1,3 Millionen Euro für Anzeigen und Werbespots in Massenmedien aus, waren es bis zum 30. Juni bereits rund 31,4 Millionen Euro.“ [1]

Das Geld ging an Printmedien, Plakatwerbung, TV-Kampagnen, Radiowerbung und ver­stärkt in den Online-Bereich – Kinos gin­gen leer aus, die waren ja geschlos­sen – und an eine Werbeagentur, wie eine Anfrage an das Bundesgesundheitsministerium ergab:

„Die Unterstützung bei der Konzeption und Durchführung von Kommunikationsdienstleistungen erfolgt nach Durchführung einer euro­pa­wei­ten Ausschreibung seit 1. April die­sen Jahres durch die Agentur Scholz & Friends Berlin GmbH in Berlin. Das Auftragsvolumen wur­de zum Zeitpunkt der Ausschreibung auf 22.000.000 EUR für die Dauer von 4 Jahren geschätzt.“ [2] „Corona-PR: hip, teu­er, destruk­tiv“ weiterlesen

Setzt Polizei wieder Provokateure ein?

Auf die­se Angebote wird die Polizei am 29.8. nicht zurück­grei­fen müssen:

Die Erfahrung zeigt, daß sie über genug Festangestellte ver­fügt. Zur Not wer­den sie vom Verfassungsschutz aus­ge­lie­hen. Gerade die Warnungen vor rech­ten Gewalttätern wecken die Erinnerung dar­an, daß oft­mals nicht klar ist, wel­che Nazis beob­ach­tet wer­den und wel­che auf den Gehaltslisten des Geheimdienstes stehen.

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"Initiative Wir testen" von Testanbieter betrieben

Die "Initiative Wir testen" wirbt auf ihrer Internetseite etwa mit Ex-Verteidigungsminister Rudolf Scharping ("Testen muss in Zeiten von Corona so nor­mal wer­den wie Zähneputzen"). "ENDLICH WIEDER SCHULE! CORONA-TESTS MACHEN ES MÖGLICH" ist einer der Hauptslogans.

Das ist selbst tages​schau​.de zu viel:

»Die Initiative wirbt auf der Seite dafür, dass "jeder Mensch anlass­los, kosten­los und frei­wil­lig gete­stet wer­den kann"…

Mediziner hal­ten das für über­trie­ben. "Ich ken­ne nie­man­den, der das anlass­lo­se Testen aus medi­zi­ni­scher Sicht für sinn­voll erach­tet", sagt Michael Müller, Vorstandsvorsitzender der Akkreditierten Labore der Medizin (AML). «

Weiter heißt es: "Betrieben wird die Webseite übri­gens von der Firma Centogene GmbH, einem Anbieter von PCR-Coronatests."

"junge Welt" rudert zurück, aber bleibt auf Kurs

Es muß außer­or­dent­lich rumort haben bei den LeserInnen. Anders sind die Versuche der lin­ken Tageszeitung "jun­ge Welt" nicht zu erklä­ren, heu­te etwas Abstand zu gewin­nen von den wochen­lan­gen Diffamierungen der "Anti-Corona-DemonstrantInnen" als Nazis und Verschwörer.

Einer der hef­tig­sten Verbreiter die­ser Lesart stellt heut in einem Artikel fest:

»Faschisten mach­ten zwar nur einen Bruchteil der Demonstranten aus, doch konn­ten sie ohne ersicht­li­che Schwierigkeiten in der Masse mit­schwim­men. Zu berück­sich­ti­gen ist, dass sie dabei für vie­le nicht mit den Codes der rech­ten Szene ver­trau­ten Teilnehmer nicht so ein­fach zu erken­nen waren. Denn Parteifahnen wur­den kei­ne getra­gen. Und das auf T‑Shirts gedruck­te Q der anti­se­mi­ti­schen Verschwörungsparanoiker von "QAnon" dürf­te von man­cher schwä­bi­schen Hausfrau schlicht als Zeichen für "Querdenker" inter­pre­tiert wor­den sein. Sichtbar waren aller­dings Neonazis mit schwarz-weiß-roten Fahnen.«

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Polizei-Begründung immer dümmlicher

Nach der erwart­ba­ren Aufhebung des Demoverbots durch das Verwaltungsgericht Berlin müs­sen jetzt TeilnehmerInnen "aus Risikogebieten" her­hal­ten, um der Maßnahme irgend­ei­nen Sinn zu verleihen.

»Zudem sol­len laut Polizei Teilnehmer aus Risikogebieten mobi­li­siert wor­den sein, dar­un­ter aus Belgien, Frankreich, Spanien und ganz Deutschland. Hier hand­le es sich um "Menschen, die – und davon kön­nen wir aus­ge­hen – auch als Corona-Gegner in den letz­ten Monaten abso­lut kei­ne Vorsicht haben wal­ten las­sen", sag­te Slowik. In Zeiten stei­gen­der Infektionszahlen wäre ihre Versammlung nicht verantwortbar.«

Keine ande­re Wahl.

»Slowik erklär­te, die Kundgebung bei Verstößen nach­träg­lich auf­zu­lö­sen, wür­de bei erwar­te­ten 30.000 Teilnehmern Stunden dau­ern. In der Zeit kön­ne sich das Virus wei­ter ver­brei­ten. "Vor die­sem Hintergrund hat [so im Original, AA]wir kei­ne ande­re Wahl als das Verbot."«

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Geisels Fähnchen im Wind

Geisel 2018;

»Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sieht kein Problem dar­in, an Straßendemonstrationen teil­zu­neh­men, bei denen auch Extremisten mit­lau­fen. Das sag­te er im Rahmen der Fragestunde der Plenardebatte im Abgeordnetenhaus mit Blick auf die „Unteilbar“-Demo vom ver­gan­ge­nen Sonnabend. "Wenn ich als Demokrat gefor­dert bin, gehe ich auf die Straße", sag­te Geisel. "Und ich las­se mich nicht davon hin­dern, dass auch Ex­tremisten die Möglichkeit nut­zen, dort ihre Meinung zu sagen."«

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