"Die Pandemie wird jetzt erst richtig losgehen. Auch bei uns."« C. Drosten in der FAZ vom 23.9.(Siehe auch Drosten kommt ins Schwimmen).
Quelle: ourworldindata.org
"Die Pandemie wird jetzt erst richtig losgehen. Auch bei uns."« C. Drosten in der FAZ vom 23.9.(Siehe auch Drosten kommt ins Schwimmen).
Quelle: ourworldindata.org
Der Herbst hat kaum begonnen, da wird schon unser Winter verplant:
„Bundesgesundheitsminister Spahn hat eine neue Strategie für den Winter angekündigt. […] Spahn zeigte sich besorgt über die Dynamik der Corona-Infektionen in Frankreich, den Niederlanden und Spanien. Insbesondere in Spanien sei die Situation entglitten und nicht mehr unter Kontrolle, sagte er.“ [1]
Immer soll man woanders hinsehen als auf die einheimischen Zahlen – außer nach Schweden, selbstverständlich. Bevor es wie verlangt um „die Dynamik der Corona-Infektionen in Frankreich, den Niederlanden und Spanien“ geht, soll eine Graphik mit den europäischen Daten seit Januar [2] die Gesamtsituation verdeutlichen. Dargestellt sind (in blau) die positiv getesteten „Fälle“, denen (in rot) Todesfälle, die mit COVID-19 in Verbindung gebracht werden, entgegenstehen. Im Laufe des Sommers ist die Zahl der positiv Getesteten auf den Höchststand vom Frühling zurückgekehrt, aber ohne einen entsprechenden Anstieg der Todeszahlen. In Europa geht eine „Falldemie“ (von englisch „casedemic“) um, die dadurch charakterisiert ist, aus „Fällen“, also positiv Getesteten zu bestehen – mehr nicht. Da der neue Anstieg durch einen Anstieg der durchgeführten Tests zustande kommt, könnte man dieses Phänomen auch als Test-Epidemie bezeichnen.
„Ein Gespenst geht um in Europa: die „Falldemie““ weiterlesen
So überschreibt die Berliner Zeitung am 24.9. einen Bericht über ein Interview mit "Berlin direkt" des ZDF. Dort heißt es:
»"Die Fachleute sind sich inzwischen einig, die Infektionszahlen sind unter Kontrolle, und deswegen ist es dringend erforderlich, dass wir zu verfassungskonformen Zuständen zurückkehren", sagt Volker Wissing in einem Interview…
Bei manchen der in Zusammenhang mit Corona ergriffenen Maßnahmen müsse man sich "rückblickend schon fragen, ob sie verfassungskonform waren". Die Bundesregierung habe "ihre Meinung zu gewissen Dingen ja auch relativ schnell geändert". Dann wird Wissing gefragt, ob er denn auch "aktuell tatsächlich noch Sorge" sehe, dass "gegen die Verfassung verstoßen wird"
Die klare Aussage des FDP-Generalsekretärs: "Das Vorhaben, so viel wie möglich Einschränkungen vorzunehmen, ist nicht verfassungskonform, wenn es nicht erforderlich ist. Wir haben die Grundrechte nicht zur Disposition der Regierung gestellt." Die Verfassung sage ganz klar: "Grundrechtseingriffe darf es nur im äußersten Bedarfsfall geben. Und da bleibt die Regierung an vielen Stellen eine klare Begründung schuldig.".«
Ob es dem Wirtschaftsliberalen eher um das Aufrechterhalten der wirtschaftlichen Profitmaschine geht als um die Bürgerrechte, sei dahingestellt. Recht hat er in jedem Fall.
Steht ihm das Wasser bis zum Hals? Rudert er zurück? Jedenfalls sieht sich am 23.9. zdf.de veranlasst, eine umfangreiche Klarstellung eines Interviews zu versenden. Dort sieht und hört man etwa:
Highlights: Das Interview ("mit einem sehr weiten Zeitrahmen gespannt") ist 6–8 Wochen alt (?!). "Ein ganz großer unbekannter Bereich ist ja weiterhin der Bereich der Schulen" (weil niemand seine April-Studie ernst nehmen konnte). "Wenn sich ein Cluster einstellt, da ist natürlich schon noch ganz schön viel Arbeit zu leisten." "Da kann kein Ministerium und keine Behörde so in den Alltag wirken, wie man das eigentlich müsste." Vor dem Besuch bei Oma und Opa "kann man auf eine bestimmte Art sich vielleicht testen".
Der Volksmund weiß: "Stille Wasser sind tief". Wie steht es mit ständig tosenden?