Nennen wir den Putsch doch einfach »ein neues Mindset«

»In der stär­ker macht­ori­en­tier­ten Weltordnung brau­chen wir ein neu­es Mindset.

Das lässt sich nicht errei­chen, indem die Politik nur auf Stimmungen der Bevölkerung reagiert. Gestaltungswille und Führung der poli­ti­schen Akteure muss zu einer Neuorientierung füh­ren.«

So endet ein Artikel von Prof. Veronika Grimm, einer der "Wirtschaftsweisen" am 29.12.22 im "Tagesspiegel" (online habe ich ihn noch nicht fin­den kön­nen). Wie bei jeder guten Rede und geziel­ter Propaganda sind die Hauptbotschaften des Artikels "Europas neue Energie-Allianzen. Nicht nur auf den Preis schau­en" am Anfang und Ende zu fin­den. Zu Beginn liest man mithin:

»… Die Bundesregierung ver­rin­ger­te in Rekordzeit die Energieabhängigkeit von Russland und schuf ein kre­di­fi­nan­zier­tes Sondervermögen zur Modernisierung der Bundeswehr. Das kann aber erst der Anfang sein…«

Frau Grimm läßt kei­nen Zweifel dar­an, daß der Schutz deut­scher Wirtschaftsinteressen, womit sie die der gro­ßen Konzerne meint, für das Wahlvolk teu­er wird. Denn:

»Um die Lieferketten zu diver­si­fi­zie­ren, soll­te man dar­über hin­aus beispiels­wei­se auf Garantien für Auslands­in­ve­sti­tio­nen deut­scher Unternehmen setzen…

Lässt man allein den Preis ent­schei­den, wer­den wir in 20 Jahren wie­der abhän­gig sein…

Dafür auch Umweltbelastungen in Kauf nehmen

Dabei müss­ten… Akzeptanzprobleme über­wun­den und Umweltbelastungen in Kauf genom­men wer­den…«

Noch vor weni­gen Monaten hät­te man sich die Augen gerie­ben, so etwas zu hören aus dem Umfeld von Jürgen Trittin. Denn Frau Grimm wird uns vor­ge­stellt als eine Autorin die­ser Gruppe:

Dazu soll­te man wissen:

»Die DvH Medien GmbH ist eine von Dieter von Holtzbrinck gegrün­de­te und über sei­ne Familiengesellschaft kon­trol­lier­te Holdinggesellschaft mit Sitz in Stuttgart. Die DvH Medien GmbH ist allei­ni­ge Anteilseignerin die­ser deut­schen Medienunternehmen: der Düsseldorfer Handelsblatt Media Group (mit Handelsblatt und WirtschaftsWoche als ihren bedeu­tend­sten Medienmarken) und der Berliner Tagesspiegel-Gruppe. Darüber hin­aus hält die DvH Medien GmbH 50 % der Anteile an der Hamburger ZEIT-Verlagsgruppe…«
de​.wiki​pe​dia​.org

Hat das etwas mit der Corona-Politik zu tun?

Offensichtlich. Denn genau die­ses Prinzip haben wir drei Jahre ein­ge­übt: Wirtschaftsnahe "ExpertInnen" geben ein nicht zu hin­ter­fra­gen­des Ziel vor. "Stimmungen der Bevölkerung" kön­nen dabei hint­an­ge­stellt wer­den. "Akzeptanzprobleme" wer­den über­wun­den, sei es mit Nudging oder mit har­ten "Maßnahmen".

Frau Grimm bezieht das Folgende auf den Außenhandel, ins­be­son­de­re auf China, bei dem man "schnell und effek­tiv mit Sanktionen" reagie­ren kön­nen müs­se. Es trifft aber eben­so den Kern ihres Denkens im Umgang mit Opposition im Inneren. Es geht darum,

»… die Kontrolle nicht nur theo­re­tisch, son­dern tat­säch­lich sicher­stel­len [zu] kön­nen«.

"Gestaltungswille und Führung der poli­ti­schen Akteure" wird danach sozi­al- und umwelt­po­li­ti­sche Proteste wie gelernt nie­der­hal­ten wol­len. Vielleicht soll­ten die Herr- und Frauschaften von Global Challenges in Rechnung stel­len, daß sie bereits an einer ver­gleichs­wei­se klei­nen Gruppe von "CoronaleugnerInnen" an vie­len Stellen geschei­tert sind. Ihre Pläne rich­ten sich direkt gegen eine gro­ße Mehrheit der Bevölkerung. Das kann ins Auge gehen.

»Auch die Chefin der Wirtschaftsweisen hält die Maskenpflicht weiterhin für sinnvoll.«

Na dann. Auf sued​deut​sche​.de ist am 28.12.22 zu lesen:

»Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht sich indi­rekt gegen ein sofor­ti­ges Ende der ver­blie­be­nen Corona-Maßnahmen aus. "Der Bundeskanzler ist der Ansicht, dass wir eine gute Vereinbarung getrof­fen haben und dass wir ja eine Gesetzeslage haben, die es den Bundesländern ermög­licht, sehr fle­xi­bel sich an die sich ver­än­dern­de Lage anzu­pas­sen", sag­te die stell­ver­tre­ten­de Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe deut­lich gemacht, dass nach jet­zi­gem Stand über den 7. April hin­aus kei­ne Verlängerung der Maßnahmen nötig sein wür­den. "Insofern ist das die Position des Bundeskanzlers."… „»Auch die Chefin der Wirtschaftsweisen hält die Maskenpflicht wei­ter­hin für sinn­voll.«“ weiterlesen

"Die Pandemie hat das demokratische Urvertrauen erschüttert"

Unter die­ser Überschrift ver­sam­melt die "Zeit" elf B- bis D‑Promis aus dem Lager des Vakzinismus, die eine Bilanz zie­hen dür­fen. Am 28.12.22 ist auf zeit​.de zu lesen:

Daniel Kehlmann, Schriftsteller:

»Meine Erfahrung: Einerseits zutiefst beein­druckend, wie in Rekordzeit ein Impfstoff ent­wickelt und ein­ge­setzt wur­de. Andererseits die Absurdität nicht aller, aber doch vie­ler der soge­nann­ten nicht-phar­ma­zeu­ti­schen Interventionen…

Meine Lehre: Vertrauen wir der Wissenschaft, aber als einer Methode, nicht einer Doktrin. Vertrauen wir aber nicht immer ihren öffent­li­chen Vertretern, zumal dann nicht, wenn die­se sich als Politiker gerie­ren, ohne aber zu ver­ste­hen, wie Gesellschaft funk­tio­niert…« „"Die Pandemie hat das demo­kra­ti­sche Urvertrauen erschüt­tert"“ weiterlesen

COVID-19-Chef des Weißen Hauses spielt Einsatz von Masken in "verwirrendem" Interview herunter

So über­schreibt das US-"Faktenchecker"-Portal trut​hor​fic​tion​.com am 21.12.22 einen besorg­ten Bericht. Besonders die Formulierung "Es gibt kei­ne Studie auf der Welt, die zeigt, dass Masken so gut funk­tio­nie­ren", hat man irri­tiert zur Kenntnis genom­men. Es ist zu lesen:

»Der Leiter der Reaktion des Weißen Hauses auf COVID-19, Dr. Ashish K. Jha, spiel­te im Dezember 2022 – im drit­ten Jahr der welt­wei­ten Pandemie – die Bedeutung loka­ler Maskenvorschriften her­un­ter, auch wenn er behaup­te­te, es han­de­le sich nicht um ein "Entweder-Oder" in Bezug auf die Bedeutung von Masken im Vergleich zur Verbesserung der Innenraumbelüftung. „COVID-19-Chef des Weißen Hauses spielt Einsatz von Masken in "ver­wir­ren­dem" Interview her­un­ter“ weiterlesen

2,1 Milliarden Euro Überschuss. Rentenversicherung macht dickes Plus

Das berich­tet tages​schau​.de am 28.12.22:

»Die gesetz­li­che Rentenversicherung erwar­tet zum Jahresende einen Überschuss von 2,1 Milliarden Euro. Das sag­te die Präsidentin der Rentenversicherung, Gundula Roßbach, der Nachrichtenagentur dpa. "Vor einem Jahr war noch ein Defizit von 6,5 Milliarden Euro vor­her­ge­sagt worden."…

"Ein Grund ist aktu­ell auch die Corona-Pandemie, die zu einem Anstieg der Sterblichkeit gera­de bei älte­ren Menschen geführt hat", erklär­te Roßbach…«

Video: Geier Sturzflug: Brottoszialprodukt (you​tube​.com)

Künftige Wellen erfassen nur "nicht ausreichend Geimpfte". Aber wir gehen nicht aufs Glatteis

Am 27.12.22 erklärt der Corona-Minister im "heu­te jour­nal" (zdf​.de), daß er nicht beses­sen ist. Sein Kühnert meint: Wir soll­ten noch vier Monate die "Abschiedstournee" durch­hal­ten. Wohl noch nie war die Entfernung zwi­schen Politik und Wissenschaft so groß.

„Künftige Wellen erfas­sen nur "nicht aus­rei­chend Geimpfte". Aber wir gehen nicht aufs Glatteis“ weiterlesen