Tagesbefehl von K.L.

»Sofortiger Lockdown  
Lauterbach: Sofort neuen Corona-Gipfel einberufen
27.03.2021, 11:27 Uhr | t-online

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Bund und Länder dazu aufgefordert, wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen umgehend einen neuen Corona-Gipfel einzuberufen und einen harten Lockdown zu beschließen. "Wir müssen rasch noch mal neu verhandeln", sagte Lauterbach in einem Interview mit dem "Tagesspiegel".

"Ohne einen scharfen Lockdown wird es nicht gehen", betonte Lauterbach und verteidigte seine Forderung nach bundesweiten Ausgangssperren. "Ausgangsbeschränkungen ab 20 Uhr für zwei Wochen würden wirken – wir haben es in Frankreich, Großbritannien und Portugal gesehen."...

"Es wird allgemein im politischen Berlin zu wenig über die Gefahren gesprochen", kritisierte der Epidemiologe Lauterbach, der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die SPD-Ministerpräsidenten in der Pandemie berät...

Das Wort der Wissenschaft habe leider wegen des Öffnungsdrucks an Gewicht verloren, und das in einer Phase, wo sie mehr denn je gebraucht werde...«
t-online.de

Hannover: Hunderte Ärzte kommen nicht zum vereinbarten Impftermin

»Stadt und Region Hannover woll­ten Ärzte und Ärztinnen sowie deren Mitarbeiter am ver­gan­ge­nen Wochenende gegen das Coronavirus imp­fen. Doch nur ein Drittel der Angemeldeten kamen zum Impftermin auf dem Messegelände.«

Mehr gibt es nur für Geld auf haz​.de am 27.3.

Update: Und auf rnd​.de. Dort mit einem lusti­gen Link

»Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berich­tet, soll­ten am ver­gan­ge­nen Samstag 600 Ärztinnen und Ärzte sowie Praxismitarbeiterinnen und ‑mit­ar­bei­ter gegen das Coronavirus geimpft wer­den. Nur 200 kamen zu den ver­ein­bar­ten Terminen, die ande­ren 400 lie­ßen ihren Termin ohne Absage verstreichen.

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„Wir wissen nicht genau, wer mithört“

Da jam­mern die MinisterpräsidentInnen, daß ihre Mauschelrunden nicht völ­lig geheim blei­ben. "Politiker haben Durchstecherei satt" heißt es heu­te auf faz​.net.

»… „Wir haben ein Problem mit den Medien. Sitzungen sind so durch­läs­sig wie ein Schweizer Käse“, sag­te Hessens Staatskanzleichef Axel Wintermeyer von der CDU der F.A.S. „Alle Vorpapiere und Vorüberlegungen wer­den fast zeit­gleich in bestimm­ten Medien ver­öf­fent­licht. Das trägt dazu bei, dass vor­her kei­ne kon­kre­ten Papiere auf den Tisch gelegt werden.“«

Vielleicht soll­ten die Konferenzen auf Maulwurfshügeln statt­fin­den? Zettelwirtschaft geht gar nicht:

»„Die Osterruhe kann man als Beispiel neh­men“, sag­te Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linkspartei der F.A.S. „Wäre das Thema vor­her auf einen Zettel geschrie­ben wor­den, wäre es schon vor­her durch­ge­sto­chen und zer­re­det wor­den. So hat es auf kei­nem Zettel gestan­den und wur­de des­halb nicht aus­rei­chend geprüft. Damit hat­ten wir zum ersten Mal die Situation, dass wir etwas Ungeprüftes beschlos­sen haben, das sich als juri­stisch nicht halt­bar her­aus­stell­te. Hätten wir eine ande­re Arbeitsweise, dass wir alles von den Staatskanzleichefs prü­fen las­sen, wäre das nicht passiert.“«

So wie das gan­ze Jahr über alles aus­rei­chend geprüft wur­de oder gar Hand und Fuß hatte.

»Die rhein­land-pfäl­zi­sche Ministerpräsidentin Malu Dreyer von der SPD nann­te als Grund für die Durchstecherei, dass sich die Politiker am Bildschirm bera­ten müss­ten. „Vor Corona saßen wir bei einer Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin in einem Raum, ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da ist sel­ten was nach außen gedrun­gen. Heute tagen wir vir­tu­ell und wis­sen gar nicht ganz genau, wer dabei ist und mit­hört. Im Ergebnis kann man gar nicht mehr offen spre­chen, weil zu vie­les sofort in den Medien lan­det“, sag­te Dreyer der F.A.S.«

Sollten Zoom und Co. tat­säch­lich unsi­cher sein? Hat womög­lich der Russe durch­ge­sto­chen? Ist "Candy Crush" manipuliert?

»Wintermeyer hat den Verdacht, dass Journalisten sogar Videobilder sehen. „Was mich wirk­lich maß­los ärgert, ist, dass an die Medien offen­bar nicht nur der Ton über­spielt wird, son­dern auch die Optik. Da kann man lesen, wer Zeitung gele­sen oder wer eine Grimasse geschnit­ten hat.“ Er schlägt vor, die Indiskretionen zu igno­rie­ren und „dass wir Beschlusstexte frü­her mit­ein­an­der bespre­chen und nicht erst 15 Minuten vor der Sitzung erhalten“.«

Gut, daß es für alles die pas­sen­den Experten gibt:

»Der Entscheidungsforscher Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung erin­nert an die Wirkung von Müdigkeit und Schlafdefizit auf das Gehirn. „Es ist gut vor­stell­bar, dass Müdigkeit das Bedürfnis stei­gert, eine sich hin­zie­hen­de Entscheidungssituation zu Ende zu brin­gen – ins­be­son­de­re dann, wenn Müdigkeit uns auch noch irri­tier­ba­rer und unge­dul­di­ger macht.“«

Das weiß zwar jeder, der über mini­ma­len Menschenverstand ver­fügt. Der Forscher wird dafür rie­si­ge Studien und Modelle benö­tigt haben.

Fazit: Mit die­ser Krittelei will man davon ablen­ken, daß immer noch ein von der Verfassung nicht vor­ge­se­he­nes und inkom­pe­ten­tes Gremium über die Geschicke des gan­zen Landes ver­fügt. Es sind KardinälInnen einer Sekte mit einer Päpstin, die das letz­te Worte hat.

Würfeln ist Wissenschaft

Ich gebe zu, es ist nicht mei­ne Art von Humor. Da sich dar­über nicht strei­ten läßt, fol­ge ich der Bitte des kri­ti­schen Künstlerkollektivs TripleA, auf die kom­men­de "wöchent­li­che Satire-Sprechstunde" hin­zu­wei­sen, deren erster Teil hier gezeigt wird:

"Welt"-Kommentar bedankt sich bei Nena

"Nena – und der wah­re Skandal" ist am 26.3. (Bezahlschranke) ein Kommentar des Feuilleton-Chefs der "Welt" über­schrie­ben. Zu lesen ist:

»Halb Deutschland redet über zwei Worte, mit denen Nena ihre Sympathie für Corona-Proteste bekun­de­te: „Danke Kassel“. Die Aufregung ver­deckt den eigent­li­chen Skandal: die Geringschätzung der Demonstrationsfreiheit. Dabei spie­len Politik und Medien eine unrühm­li­che Rolle.

In Deutschland hat sich ein neu­es Ritual her­aus­ge­bil­det. Immer dann, wenn irgend­wo eine Demonstration gegen die Corona-Politik statt­fin­det, tei­len Journalisten und Politiker in den sozia­len Netzwerken Videoschnipsel, auf denen tan­zen­de, trom­meln­de oder in Gruppen durch­ein­an­der­lau­fen­de Menschen zu sehen sind – ver­se­hen mit Kommentaren des Abscheus und des Entsetzens.

Der Abscheu zielt mei­stens dar­auf, dass es über­haupt noch Unbelehrbare gibt, die gegen jene Maßnahmen pro­te­stie­ren, an die sich doch alle ande­ren hal­ten – zumin­dest offi­zi­ell. Das Entsetzen hin­ge­gen ent­zün­det sich dar­an, dass die Demonstranten kei­ne Masken tra­gen – oder, wie es ger­ne im unper­sön­li­chen Stil eines Polizeiberichts heißt, Abstände nicht ein­ge­hal­ten werden…

Nena hat Sympathie mit einer Demonstration bekun­det. In einer Demokratie ist das kein Skandal: Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist in Artikel 5 GG fest­ge­schrie­ben, das auf Versammlungsfreiheit in Artikel 8.

Dennoch fraß sich die Nachricht sofort ein­mal quer durch die deut­schen Online-Medien. „Nena soli­da­ri­siert sich mit Querdenkern“, titelt der „Spiegel“. „Hat Nena ein Herz für Corona-Leugner?“, fragt die „FAZ“. Unisono heißt es über­all, aus der Agenturmeldung über­nom­men, Nena habe schon „im ver­gan­ge­nen Oktober mit einem rät­sel­haf­ten Post auf Instagram kon­tro­ver­se Diskussionen über mög­li­che Verschwörungstheorien ausgelöst“.

Manche Artikel machen sich immer­hin die Mühe, die­sen „rät­sel­haf­ten“ Post aus dem Oktober 2020 zu zitie­ren. Er lau­tet so: „Ich habe mei­nen gesun­den Menschenverstand, der die Informationen und die Panikmache, die von außen auf uns ein­strö­men, in alle Einzelteile zer­legt. So ist es mir mög­lich, mich nicht hyp­no­ti­siert von Angst in die Dunkelheit zie­hen zu lassen.“…

Nena aber, das steht zwi­schen den Zeilen der sug­ge­sti­ven Medienberichte, hat sich mit ihrem „Danke Kassel“ end­gül­tig ins Abseits des Diskurses bege­ben. Sie hat eine „Demarkationslinie über­schrit­ten“, wie es bei n‑tv heißt…

Nun gibt es viel Kritikwürdiges an jener schil­lern­den Bewegung, die seit einem Jahr den Protest gegen die Corona-Politik auf die Straßen trägt: zum einen ihre flie­ßen­den Übergänge in rechts­ra­di­ka­le und anti­auf­klä­re­ri­sche Milieus, zum ande­ren ihr gestör­tes Verhältnis zur Zivilgesellschaft und deren Institutionen. Dass Nena ihr Kassel-Solidaritätsvideo mit einem Song von Xavier Naidoo unter­legt hat, der sich schon vor Jahren in eine durch­ge­knall­te Zivilisationskritik ver­ab­schie­det hat, lässt in die­ser Hinsicht wenig Gutes ahnen.

Doch auch die Zivilgesellschaft selbst ist gestört. Dass sich heu­te gan­ze Milieus aus der auf­ge­klär­ten Öffentlichkeit abmel­den, liegt auch an der Unfähigkeit, mit abwei­chen­den Positionen umzu­ge­hen. Bevor sich die deut­sche Corona-Politik mit dem Impfdesaster selbst ent­zau­ber­te, wur­de jede Fundamentalkritik an ihr in den Bereich des Pathologischen oder Ideologischen abge­drängt. Das Ergebnis ist eine ver­wü­ste­te Debattenlandschaft.

Zu einer offe­nen Gesellschaft gehört aber eine gewis­se Gelassenheit im Umgang mit abwei­chen­den Ansichten und ins­be­son­de­re mit Minderheitenpositionen – zumin­dest dann, wenn die­se sich nicht, wie bei Neonazi-Aufmärschen, offen gegen die Grundfesten unse­rer Verfassung richten.

Das aber ist bei den mei­sten Menschen, die gegen die Corona-Politik auf die Straße gehen, nun gera­de nicht der Fall. Im Gegenteil kla­gen sie, auch wenn es oft unbe­hol­fen und unre­flek­tiert wirkt, ele­men­ta­re Freiheitsrechte ein, die ihnen das Grundgesetz als Abwehrrechte gegen den Staat zubilligt…

In Kassel waren am ver­gan­ge­nen Samstag rund 20.000 Menschen unter­wegs. Viele von ihnen igno­rier­ten die Abstands- und Maskenpflicht, ande­re bil­de­ten ver­bo­te­ne Züge, es kam auch zu Auseinandersetzungen zwi­schen Demonstranten, Gegendemonstranten und der Polizei.

So weit, so unschön. Aber auch: so wenig unge­wöhn­lich, wenn sich poli­ti­scher Protest Bahn bricht – zumal die ursprüng­lich geplan­te Kundgebung im Staatspark Karlsaue, wo 17.500 Menschen Platz gefun­den hät­ten, von der Stadt unter Verweis auf die stei­gen­den Infektionszahlen ver­bo­ten wur­de. Das Verwaltungsgericht Kassel bestä­tig­te die­ses Verbot und geneh­mig­te ledig­lich zwei klei­ne­re Veranstaltungen mit ins­ge­samt 6000 Teilnehmern.

Was soll­ten die „über­schüs­si­gen“ Demonstranten tun? Zu Hause demonstrieren? …

Die media­len und poli­ti­schen Kommentare zu Kassel aller­dings dreh­ten die Perspektive um – und erweck­ten den Eindruck, die Demonstranten hät­ten einen Anschlag auf die Demokratie ver­übt. „Es ent­setzt mich“, so for­mu­lier­te es Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) in einem sehr unan­ge­neh­men Sound, „dass Infektionsschutz, demo­kra­ti­sche Ausübung der Versammlungsfreiheit und auch mensch­li­cher Anstand in gro­ßen Teilen schlicht nicht vor­han­den waren.“

Diese pau­scha­le Verächtlichmachung von Demonstrationen gehört sich in einem Rechtsstaat nicht. Die Öffentlichkeit ist näm­lich kein Exerzierplatz für hygie­ne­po­li­ti­sche Manöver, son­dern die manch­mal etwas wil­de Bühne der Demokratie. Es ist grund­sätz­lich eher gut als schlecht, wenn sie in Anspruch genom­men wird.

Nenas „Danke Kassel“ ist eine klei­ne Erinnerung an die­sen Umstand. Dafür könn­te man ihr – selbst wenn man die Ziele der Demonstranten nicht teilt und ihr Verhalten miss­bil­ligt – ein klei­nes biss­chen dank­bar sein.«

Polen sponsert der Nato Impfstoff

Auf boersen-zeitung.de ist am 26.3. zu lesen:

»BRÜSSEL (dpa-AFX) - Um eine reibungslose Organisation des ersten Nato-Gipfels mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden zu ermöglichen, werden derzeit rund 3500 Beschäftigte in der Brüsseler Bündniszentrale vorzeitig gegen Corona geimpft. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat medizinisches Personal am Donnerstag mit dem Spritzen der Vakzine begonnen. Bereits an diesem Samstagabend soll die erste Impfrunde abgeschlossen sein. Als Termin für den ersten Nato-Gipfel mit Biden wird derzeit der 14. Juni in Erwägung gezogen.

Die Immunisierung des Nato-Personals kann erfolgen, weil sich Polen trotz Impfstoffknappheit im eigenen Land dazu bereit erklärt, die insgesamt rund 7000 notwendigen Dosen zur Verfügung zu stellen. Das Nato-Gastland Belgien wollte nicht von der normalen Impfreihenfolge abweichen.

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