Es geht nicht um kritische DemonstrantInnen, sondern um den "Großandrang durch Ausflügler", über den rp-online.de am 21.2. berichtet:
»Menschenmengen am Rheinufer haben am Wochenende zu vielen Corona-kritischen Begegnungen geführt. „Das waren angesichts der Pandemie absolut unhaltbare Zustände“, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller am Sonntagnachmittag. Die Stadtspitze erwägt jetzt die Sperrung der Rheinuferpromenade bei schönem Wetter, wenn viele Besucher zu erwarten sind. Auch der Carlsplatz, wo sich ab Samstagmittag wieder die Menschen knubbelten, soll zu gewissen Zeiten gesperrt werden. Die Entscheidung soll am Montag fallen.
Vor einer Woche noch Eis und Schnee, jetzt Frühlingsgefühle bei fast 20 Grad. Für viele Menschen in der Stadt hieß das: Raus an die frische Luft und das Leben genießen. Dies führte am Samstag bereits an vielen Orten zu Gedrängel. Am Burgplatz wurde am Sonntagmittag die Freitreppe geräumt und abgesperrt.«
Frühlingsgefühle gehen gar nicht für einen CDU-OB. Schlimmer noch:
Kürzlich wurde hier der Bericht einer 72-jährigen Leserin dargestellt, der ihre Erlebnisse als "Maskenbefreite" schildert. Für die "Zeit" war ihre Wut übertrieben. Die Leserin I. Schmidt schreibt:
»Ich habe bei der "Zeit" meine Erfahrungen und meine Wut in einen Kommentar geschrieben und dass ich Lust habe, etwas anderes zu tun als die Faust in der Tasche zu ballen und Lust habe, gefährlich zu werden, dass man auch eine Seele ermorden kann und das auch noch wiederholt,
dass diese Situation die perfekte Retraumatisierung ist.
Es wurde zum Jammern aufgerufen.
Wegen übertriebener Polemik gelöscht.
Kannst du das bitte fett auf deiner Seite mitteilen?
Extra fett! Noch fetter! Überall!
Ach ja, vorm Löschen wurde mir noch geraten, therapeutische Hilfe zu suchen.
Eigentlich ist mir nur noch zum Heulen.
Du darfst gerne meinen Namen nennen!«
Es gab hier verschiedentlich Lob für die Auswahl von Bildern, mit denen die dafür Zuständigen den Inhalt von Artikeln wohltuend relativiert hatten. Vielleicht sind es aber auch einfach wie hier tolle Algorithmen der Content Management Systeme:
»Man wird in meiner Publikationsliste später auch sehen, dass ich als Wissenschaftler aus dieser Krise keinen Profit geschlagen habe. Ich hatte das Gefühl: In dieser Situation bin ich einer der wenigen in Deutschland, die etwas sagen können, das stimmt und auf Dauer trägt. Daraus entstand dann in den Medien die Legende vom Chefberater der Kanzlerin und so weiter. Das ist aber nicht richtig. Natürlich: Frau Merkel hat sich von mir beraten lassen – aber zur gleichen Zeit auch von anderen. Die Beratungen fanden immer nur mit Gruppen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt…
Wenn sich Forschende aber wie Journalisten verhalten – und ein paar solcher Figuren gibt es ja in Deutschland –, dann kommt es zu Verwirrung und Verflachung. Daher entsteht in der Öffentlichkeit wie jetzt in der Corona-Pandemie die falsche Wahrnehmung, die Virologinnen und Virologen seien sich nicht einig. Aber das stimmt nicht: Die Virologen, die sich mit dem Thema auskennen, sind sich einig. Aber es gehen Virologen in die Öffentlichkeit, die nicht aus diesem Fachgebiet stammen. Und dadurch kommt es zu vermeintlichen Streitigkeiten.
Sie stehen derzeit ständig in der Öffentlichkeit. Wann geht für Sie diese Phase zu Ende – und was werden Sie dann tun? Wenn irgendwann eine Impfung verfügbar ist, ist die akute Phase für mich vorbei. Dann ist die Pandemie beendet und wird zu einer chronischen Situation.«
»Der Impfstoff von AstraZeneca ist wirksamer, wenn die zweite Dosis nach zwölf statt sechs Wochen verabreicht wird. Angesichts der Impfstoffknappheit könnte das viele Vorteile bringen.
Der Impfstoff von AstraZeneca ist wirksamer, wenn die zweite Dosis drei Monate nach der ersten verabreicht wird – und nicht, wie bisher empfohlen, nach sechs Wochen. Das hat eine Studie bestätigt, die im Fachjournal »The Lancet« publiziert wurde…
Die Wirksamkeit nach einer Dosis des Impfstoffs liege nach 22 bis 90 Tagen bei 76 Prozent, heißt es in dem Paper. Man habe herausgefunden, dass der Impfschutz innerhalb dieses Zeitraums nicht schwinde.«
Die Meldungen dazu sind widersprüchlich. Auf aargauerzeitung.ch ist am 21.2. zu lesen:
»Dass der Impfstoff von AstraZeneca noch immer nicht zugelassen ist, bietet Raum für Spekulationen. Nun soll die Schweiz gar die Weitergabe der Vakzin-Bestellung von AstraZeneca prüfen. Das BAG widerspricht.
Anders als in Grossbritannien und in der EU darf das Vakzin der Firma AstraZeneca in der Schweiz noch immer nicht verimpft werden. Die dafür nötige Bewilligung der Arzneimittelbehörde Swissmedic steht noch aus. Dabei hat die Schweiz beim britisch-schwedischen Hersteller schon länger 5,3 Millionen Impfdosen bestellt. Dies entspricht einem Drittel der bisher durch den Bund bekanntgegebenen Vakzin-Bestellungen.
Nun meldete die «NZZ am Sonntag» mit Verweis auf Quellen in den Kantonen, der Bund denke darüber nach, seine Bestellung weiterzugeben.
Dieser Auffassung ist Marty Makary, ein prominenter Chirurg und Experte für Gesundheitspolitik der "Johns Hopkins School of Medicine and Bloomberg School of Public Health". Am 18.2. publizierte das "Wall Street Journal" einen Artikel unter dem genannten Titel, der sich auf die Lage in den USA bezieht. Es heißt dort:
»Inmitten der schrecklichen Covid-Warnungen wurde eine entscheidende Tatsache weitgehend ignoriert: Die Fälle sind in den letzten sechs Wochen um 77% gesunken. Wenn ein Medikament die Fallzahlen um 77% senken würde, würden wir es eine Wunderpille nennen. Warum sinkt die Zahl der Fälle viel schneller als von Experten vorhergesagt?
Zum großen Teil, weil die natürliche Immunität durch frühere Infektionen weitaus verbreiteter ist, als durch Tests gemessen werden kann. Die Tests erfassen nur zwischen 10 und 25 % der Infektionen, je nachdem, wann sich jemand während der Pandemie mit dem Virus infiziert hat. Wendet man eine zeitlich gewichtete durchschnittliche Fallerfassung von 1 zu 6,5 auf die kumulativen 28 Millionen bestätigten Fälle an, würde das bedeuten, dass etwa 55 % der Amerikaner eine natürliche Immunität besitzen.
»20, 35 oder 50? Nicht zielführend! Berliner Amtsärzte fordern Abkehr von Lockerungen nach Inzidenzwert In einem Schreiben an den Berliner Senat haben alle zwölf Amtsärzte eine veränderte Lockerungsstrategie gefordert. Sie kritisieren „NoCovid“-Konzepte scharf.
Berlins Amtsärzte fordern, Lockerungen nicht mehr an generelle Inzidenzwerte zu knüpfen. Es sei „nicht zielführend, Eindämmungsmaßnahmen an Inzidenzen von 20/35/50“ zu koppeln, heißt es in einer Stellungnahme aller zwölf Amtsärzte, die dem Tagesspiegel exklusiv vorliegt…
Händeringend versuchen Merkel, Söder und Spahn, trotz Rußland- und China-Bashings, ihre Impfstofflücke samt sinkender Akzeptanz der vorhandenen Stoffe über Lieferungen aus diesen Ländern zu schließen. Nun springen ihnen Linke zur Seite. Einige von ihnen waren in der Vergangenheit der Meinung, volkseigene Atomkraftwerke seien sicher. Heute kann zwar in Rußland und in China kaum mehr Volkseigentum ausgemacht werden als in Deutschland mit dem staatseigenen VW-Konzern. Trotzdem winkt aus dem ehemals sozialistischen Osten die Errettung (zugestanden sei der Begriff für Kuba).
Nachdem bereits vor Monaten erstmals über den erfolgversprechenden Impfstoff Sputnik V aus Russland und die erfolgreiche Einführung chinesischer Impfstoffe berichtet wurde, werden jetzt in der globalen Gesundheitskrise die Forderungen nach Einsatz dieser Impfstoffe lauter.
Rainer Hank war schon dies und das, unter anderem Leiter des "Ressorts Wirtschaft und 'Geld & Mehr' der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". In jüngster Zeit macht er sich in der "FAZ" für einen Impfzwang stark (Vorfahrt für Geimpfte!, 24.1., Freiheit in der Pandemie, 31.1.). Heute legt er nach mit einem Artikel unter der genannten Überschrift. Wir lesen:
»Impfgegner sind nicht recht bei Sinnen und lassen sich kaum von ihrem Irrglauben abbringen. Dann kommt am Ende ein gesetzliches Gebot zum Impfen.
Dieser Tage habe ich meinen Impfpass wieder ausgekramt. Man brauchte das knatsch-gelbe Dokument ja nur noch selten, wenn man nicht gerade durch Gebiete mit hohem Hepatitis-Risiko zu reisen vorhatte. Das wird sich ändern: Wenn wir hoffentlich bald gegen Corona geimpft sind, wird der Impfpass mindestens so wichtig werden wie der Reisepass.…
Impfen macht das Volk gesund Schleierhaft ist mir, warum nicht alle Menschen so schnell wie möglich geimpft werden wollen.