Drosten-Dissertation verwirrt nun auch "Faktenchecker"

Die famo­sen "Fakten-Checker" von mimi­ka­ma schrei­ben am 15.10.:

»Ein Widerspruch, der ver­wirrt: Obwohl von 2003, ist die Doktorarbeit erst seit 2020 verfügbar.

Im Juli berich­te­ten wir über die zu die­sem Zeitpunkt angeb­lich nicht auf­find­ba­re Doktorarbeit des Virologen Christian Drosten. Verschwörungsmythiker fol­ger­ten dar­aus, dass Drosten gar kei­nen Doktortitel habe, dem­zu­fol­ge auch kein Virologe sei und somit sei­ne Ratschläge nichts wert seien.

Dass es tau­sen­de Nicht-Virologen in sozia­len Medien gibt, die des­halb glau­ben, alles bes­ser zu wis­sen, las­sen wir mal bei­sei­te, denn in einem Punkt haben sie tat­säch­lich recht, und das ist etwas, was auch wir über­sa­hen: Vor dem Juni 2020 war die Doktorarbeit tat­säch­lich nicht zu finden.

Wo hat­te sich die Doktorarbeit ver­steckt?«

Es folgt eine Aufzählung von Nachforschungen, die hier an ver­schie­de­nen Stellen bereits seit lan­gem nach­zu­le­sen sind.

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"Überwiegende Teil der Reisende ist einsichtig"

Über Grammatik dis­ku­tie­re ich nicht mit faz​.net. So jeden­falls ist dort am 15.10. zu lesen.

»Die Bundespolizei hat von Mitte September bis Mitte Oktober bei Maskenkontrollen in Bahnhöfen und Zügen in 71.233 Fällen Ermahnungen gegen Reisende ohne Mund-Nase-Schutz aus­ge­spro­chen. Das geht aus Zahlen der Gewerkschaft der Polizei her­vor, die den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" vor­lie­gen. In genau 200 Fällen sei­en unein­sich­ti­ge Reisende durch die Bundespolizei von der Weiterfahrt aus­ge­schlos­sen bezie­hungs­wei­se des Bahnhofs
ver­wie­sen wor­den. In 1124 Fällen wur­de das zustän­di­ge Gesundheitsamt infor­miert, um Bußgelder zu ver­hän­gen. Der ganz über­wie­gen­de Teil der Reisenden habe sich bei Ermahnungen durch die Polizei ein­sich­tig gezeigt.«

Am 2.10. hat­te www​.tages​schau​.de noch berichtet:

»Die Bundespolizei hat in den knapp drei Wochen zwi­schen dem 12. September und 1. Oktober fast 50.000 Bahnreisende wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bahnhöfen und Zügen ermahnt.«

Das ist ein Zuwachs von mehr als 20.000 Ermahnungen in zwei Wochen. Siehe auch Volksabstimmung in der Bahn?.

Corona-PatientInnen zum Üben für Auslandseinsätze der Bundeswehr

"An der Front" ist ein Artikel in der Druckausgabe der FAZ vom 15.10. über­schrie­ben. Dort ist zu erfahren:

»Früher behan­del­te die Bundeswehr in ihren Lazaretten nur Soldaten, doch inzwi­schen sind die mei­sten Patienten Zivilisten. Die Sanitäter im Koblenzer Zentralkrankenhaus ope­rie­ren am lieb­sten Schwerverletzte – so trai­nie­ren sie für den spä­te­ren Einsatz im Ausland

In Koblenz, Berlin, Hamburg, Ulm und Westerstede sind die Militär­kliniken… Teil der regu­lä­ren Krankenversorgung. Überall behan­deln die Sanitäterinzwischen mehr Zivilisten als Kameraden… 

Anders als bei zivi­len Krankenhäusern kommt es hier nicht so sehr dar­auf an, dass eine Abteilung ren­ta­bel ist… In ihren Krankenhäusern bil­det die Truppe Sanitäter für den Einsatz im Ausland aus – je näher die Verletzungen der Patienten dem kom­men, was die Ärzte spä­ter in Afghanistan oder Mali sehen, desto bes­ser… "Die Verletzungen kön­nen gar nicht schwer genug sein", sagt [Oberstarzt] Kollig…

In der Notaufnahme des Koblenzer Zentralkrankenhauses ist von Personal- und Materialmangel nichts zu spüren… 

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Wöchentliche Sterbefallzahlen in Deutschland

Wöchentliche Sterbezahlen Bandbreite 2016 – 2019 2020 Wöchentliche Sterbezahlen 2020 davon Covid-19
KW 11 18665 – 24385 19.854 17
KW 12 17640 – 22777 19.714 162
KW 13 17731 – 20906 19.677 301
KW 14 17028 – 20038 20.622 1.366
KW 15 16901 – 19165 20.485 1.737
KW 16 16637 – 18089 19.250 1.593
KW 17 17053 – 17894 18.522 1.167
KW 18 16789 – 17129 17.877 782
KW 19 17118 – 17629 17.596 510
KW 20 16488 – 17315 16.950 347
KW 21 16286 – 17080 17.129 268
KW 35 16000 – 17637 16.418 34
KW 36 15706 – 16390 16.445 17
KW 37 16146 – 16372 16.626 26
Quelle: https://​www​.desta​tis​.de/​D​E​/​T​h​e​m​e​n​/​G​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​-​U​m​w​e​l​t​/​B​e​v​o​e​l​k​e​r​u​n​g​/​S​t​e​r​b​e​f​a​e​l​l​e​-​L​e​b​e​n​s​e​r​w​a​r​t​u​n​g​/​s​t​e​r​b​e​f​a​l​l​z​a​h​l​e​n​.​h​tml

Quelle: desta​tis​.de – Vollständige Tabelle hier – Dank an einen Leser!

Drosten-Dissertation: Dementi der Goethe-Uni ist keins

Die Erklärung "Falschbehauptungen zum Promotionsverfahren von Prof. Dr. Christian Drosten", die die Goethe-Universität heu­te zum dies­jäh­ri­gen Schiller-Redner ver­öf­fent­licht, klärt kei­ne der Ungereimt­heiten, son­dern wirft neue Fragen auf.

"Falschbehauptung": Die Dissertation "wäre nicht auf­find­bar, bzw. die­se sei vor 2020 nicht zugäng­lich gewe­sen und dem­entspre­chend nicht ord­nungs­ge­mäß ver­öf­fent­licht wor­den".

"Widerlegung": Das sind "frei erfun­de­nen Behauptungen". Denn:

»Im Universitätsarchiv befin­det sich eine all­ge­mein zugäng­li­che "Originalkopie" der Dissertation… Zusätzliche Exemplare der Originaldissertation von Prof. Drosten sind… seit 2020 in der Frankfurter Universitätsbibliothek sowie in Kopien in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) ver­füg­bar, da es im Verlauf des Jahres 2020 auf­grund der stark gestie­ge­nen Prominenz von Herrn Drosten in der Universitätsbibliothek ver­mehrt zu Anfragen nach sei­ner Dissertation kam.«

Probleme: Der Begriff "Originalkopie" ist erläu­te­rungs­be­dürf­tig. Die Lagerung eines sol­chen Objekts im Archiv wird kaum als Veröffentlichung gel­ten kön­nen. Erstmals zugäng­lich gemacht und damit ver­öf­fent­licht wur­de das in Frage ste­hen­de Werk 2020. Dabei kann dahin­ge­stellt blei­ben, ob es sich dabei um "Exemplare der Originaldissertation" han­delt.

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