Aktuelles aus den Tollhäusern (16./17.10.)

Heute vom "Liveblog Coronavirus-Pandemie" auf tages​schau​.de

»US-Verkehrsminister: Lieferkettenprobleme bis 2022
Die Beeinträchtigungen der glo­ba­len Lieferketten wer­den nach Einschätzung von US-Verkehrsminister Pete Buttigieg bis ins kom­men­de Jahr hin­ein andau­ern. Der Minister beton­te in meh­re­ren poli­ti­schen Talkshows, die Regierung von Präsident Joe Biden tue alles, um die Häfen sowie den Transport auf Schienen und Straßen zu ent­la­sten. Dabei wür­den "all unse­re Optionen neu bewer­tet"…«

"Dass sowas von sowas kommt", wuß­te schon Nena in 99 Luftballons. Bei der Neubewertungen soll­te Biden die Erfahrungen aus Italien berücksichtigen.


»Reisewelle: Corona-Chaos an deut­schen Flughäfen bleibt aus
Trotz zahl­rei­cher Corona-Vorgaben und Personalengpässen ist das befürch­te­te Chaos an deut­schen Flughäfen am Wochenende aus­ge­blie­ben. Am Berliner Flughafen BER habe es… Schlangen vor der Abfertigung gege­ben, sag­te ein Sprecher. 

Längere Schlangen gab es in Hamburg und Hannover… Auch in München gab es wegen der Pandemiekontrollen län­ge­re Schlangen… 

Bundespolizei und Flughafenbetreiber hat­ten den Fluggästen gera­ten, mög­lichst früh ein­zu­tref­fen, um Check-in und Überprüfungen erle­di­gen zu kön­nen. Zwei Stunden gel­ten wegen der zusätz­li­chen Corona-Kontrollen als Minimum.«

Das "neue Normal" halt. Gute Reise!


»Pilger beten in Mekka wie­der ohne Abstandsregeln
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat in der Großen Moschee von Mekka in Saudi-Arabien wie­der ein Gebet ohne Abstandsregeln statt­ge­fun­den. Nach ent­spre­chen­den Lockerungen fän­den die Gebete dort jetzt wie­der "nor­mal" statt, teil­te das staat­li­che Kommunikationszentrum mit. Auf Fotos waren Hunderte Pilger in wei­ßen Gewändern zu sehen, die beim Gebet Schulter an Schulter im Hof der Moschee ste­hen. Auch Aufkleber am Boden zur Einhaltung von Abstandsregeln wur­den ent­fernt. Die berühm­te Moschee darf seit heu­te wie­der bei vol­ler Kapazität öffnen…

In Saudi-Arabien sind rund 60 Prozent der 34 Millionen Einwohner voll­stän­dig geimpft.«

Gemeingefährliche reli­giö­se Fanatiker! Wo doch der EKD-Vizechef 3G for­dert (s. Kirche darf kein "Hort von Impfskeptikern" wer­den). Lauterbach wird bestimmt die Abweisung rück­keh­ren­der Pilger aus Deutschland verfügen.


»Virologe: Im Winter deut­lich mehr Infektionen erwartet
Der in die­sem Herbst bis­lang allen­falls mil­de Anstieg der Corona-Infektionen wird sich in den näch­sten Monaten vor­aus­sicht­lich erheb­lich beschleu­ni­gen. Das pro­gno­sti­ziert Oliver Keppler, Leiter der Virologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München…«

Den hat­ten wir, glau­be ich, noch nicht.


»RKI: Inzidenz steigt fünf­ten Tag in Folge
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am fünf­ten Tag in Folge gestie­gen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert mit 72,7 an…«

Telefonumfrage oder gewürfelt?


»RKI-Chef erwar­tet mehr Infektionen nach Herbstferien
Der Chef der Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, geht von einem Anstieg der Corona-Infektionszahlen in die­sem Herbst aus. Durch den Urlaubsverkehr wäh­rend der Herbstferien wer­de es "wie­der zu mehr Infektionseinträgen aus dem Ausland kom­men", sag­te Wieler den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die "Schwere und Dauer einer sol­chen Welle" las­se sich aller­dings schwer vorhersagen…«

Vermutlich des­halb gibt es gera­de kaum ein Altenheim ohne "Impfdurchbrüche".


Ab jetzt Meldungen von Samstag (tages​schau​.de).

»10,1 Millionen Auffrischungsimpfungen in den USA
In den USA haben inzwi­schen mehr als 10,1 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung erhal­ten. Das gab die Seuchenbehörde CDC bekannt. In den USA wer­den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus seit Mitte August verabreicht.«

Glückwunsch, das sind drei Prozent in zwei Monaten!


»Schweiz: Tausende pro­te­stie­ren gegen Maßnahmen
Tausende Schweizer haben erneut gegen die Corona-Beschränkungen pro­te­stiert. Bei der größ­ten Demonstration in Rapperswil-Jona im Kanton St. Gallen kamen rund 3000 Gegner der Corona-Maßnahmen zusam­men… Auch in Baden im Aargau und in Lugano gin­gen zahl­rei­che Menschen auf die Straße. In Lausanne for­der­ten Demonstranten den Rücktritt von Gesundheitsminister Alain Berset…

In Bern demon­strier­ten dage­gen rund 300 Menschen für Solidarität und kri­ti­sier­ten die Gegner der Beschränkungen scharf…«

Verschwörungsleugnung hat gera­de kei­ne guten Lauf.


»Arbeitgeberverband for­dert Ende der Corona-Hilfen
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger befür­wor­tet ein rasches Ende der Wirtschaftshilfen in der Pandemie. "Die Corona-Hilfen soll­ten zum Jahresende aus­lau­fen", sag­te er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Deutschland müs­se zurück zur Normalität.

"Wenn wir wei­ter gewis­sen­haft imp­fen, kom­men wir auch gut durch den Winter", sag­te der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände… 

Dulger sprach sich aller­dings für eine Fortsetzung der Kurzarbeits-Regelungen aus – viel­leicht auch über den Jahreswechsel hin­aus. Diese sei ein gutes Instrument, "um den Arbeitsmarkt sta­bil zu hal­ten."«

Und ich dach­te schon… Ob er bei einer Bilanz, die so aus­sieht, auch "gewis­sen­haft wei­ter so" raten würde?

our​world​in​da​ta​.org

»Zahl der ita­lie­ni­schen Armen stark gestiegen
Der ita­lie­ni­sche Caritas-Verband sieht erheb­li­che nega­ti­ve Folgen für die ärme­ren Schichten durch die Corona-Pandemie. Die Zahl der Armen sei wäh­rend der Pandemie um eine Million auf 5,6 Millionen Menschen gestie­gen. Dies sei ein noch "nie dage­we­se­nes Ausmaß" schreibt die Caritas in einer Studie…«

Was soll die Nörgelei? Die "Impfung" ist doch kosten­los. Bei Afrika und Asien ver­ste­hen wir Solidarität auch so und nicht anders.

»Entwicklungsfonds: Zahl hun­gern­der Menschen steigt weiter
Weltweit lei­den nach Angaben des Internationalen Fonds für land­wirt­schaft­li­che Entwicklung (IFAD) immer mehr Menschen an Hunger. Der Anstieg sei durch die Corona-Krise getrie­ben wor­den und betref­fe vor allem Asien, sag­te IFAD-Vizepräsident Dominik Ziller der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". In Asien sei­en etwa 418 Millionen Menschen unter­ernährt oder hun­ger­ten, 57 Millionen mehr als vor zwei Jahren. Eine Folge sei kör­per­li­che Unterentwicklung: "79 Millionen Kinder unter fünf Jahren in Asien, etwa 22 Prozent, sind auf­grund von Unterernährung zu klein für ihr Alter. In Afrika sind es mehr als 61 Millionen Kinder, über 30 Prozent", so Ziller…«


»Handelsverband gegen bun­des­wei­te 2G- oder 3G-Beschränkungen
Der Handelsverband Deutschland (HDE) lehnt bun­des­wei­te Zugangsbeschränkungen beim Einkaufen für Geschäfte ab. Besonders in Läden mit hohen Kundenfrequenzen wie dem Lebensmittelhandel, Möbel- oder Bekleidungsgeschäften mache eine 3G- oder 2G-Regelung kei­nen Sinn, sag­te der HDE-Hauptgeschäftsführer, Stefan Genth…«

Derselbe Mann:

»„Es ist gut, wenn die Händler die Wahlmöglichkeit haben, wie sie mit dem Thema 2G oder 3G als Zutrittsvoraussetzung zu ihren Geschäften umge­hen möch­ten“, sag­te HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem RND.«
welt​.de (15.10.)

Ultras bleiben Waldstadion weiterhin fern

»Eintracht Frankfurt muss auch wei­ter­hin ohne die Unterstützung der Ultras in der Stehplatzkurve aus­kom­men. Wie die Fangruppierung auf ihrer Website mit­teil­te, wer­de man auch zum näch­sten Heimspiel des Bundesligaklubs am 16. Oktober gegen den Berliner Vertreter Hertha BSC nicht ins Waldstadion zurück­keh­ren. Als zen­tra­len Grund dafür, dass die akti­ve Fanszene, wie sie häu­fig genannt wird, den Spielen der Eintracht bis auf wei­te­res fern­blei­ben will, nen­nen die Ultras unter ande­rem die Maskenpflicht im Stehplatzbereich, die sie als „inak­zep­ta­bel und illu­so­risch“ bezeich­nen.  „Ultras blei­ben Waldstadion wei­ter­hin fern“ weiterlesen

Fidele Nassauer beißen in bittere Pille

»Wie vie­le Vereine in ganz Deutschland, müs­sen sich auch Fastnachtsvereine mit den gro­ßen Gs, die gera­de in aller Munde sind, aus­ein­an­der­set­zen. 2 G oder 3 G – wol­len die Vereine nur Genesenen und Geimpften, oder auch nega­tiv Getesteten den Zutritt zu ihren Veranstaltungen gewäh­ren? Erst Ende September beschloss der Große Rat der Karnevalsvereine Frankfurt auf einer Delegiertenversammlung, dass die Saalfastnacht nur unter der 2‑G-Regelung durch­ge­führt wer­den kön­ne. Wer also nicht geimpft oder gene­sen ist, kann nicht teil­neh­men, egal ob Vereinsmitglied oder nicht. „Wir haben in die bit­te­re Pille gebis­sen“, sagt Haft.«

Der Pillenbeißer, über den faz​.net am 17.10. berich­tet, ist "der erste Vorsitzende der Fidelen Nassauer 1931, dem Karnevals- und Tanzsportclub Heddernheim". „Fidele Nassauer bei­ßen in bit­te­re Pille“ weiterlesen

Goethe-Universität: Zutrittsverbot für SeniorInnen

Das kön­nen die alten Menschen noch so brav "geimpft" sein. Am 16.10. auf faz​.net hin­ter der Bezahlschranke zu lesen:

»Dieter Brinkmann ist tief ent­täuscht. Von näch­ster Woche an woll­te der 72 Jahre alte Rentner wie­der die Universität des drit­ten Lebensalters (U3L) in Frankfurt besu­chen – nicht im vir­tu­el­len Raum, son­dern ganz real in der Goethe-Uni. Zwei Veranstaltungen hat­te sich der frü­he­re Marketingfachmann aus­ge­sucht, die eine zum Thema Sport in der Antike, die ande­re zum Völkerrecht. „Goethe-Universität: Zutrittsverbot für SeniorInnen“ weiterlesen

"Ich entscheide mich, das Trennende nicht zu unterstützen und werde als Künstler und Mensch für das Trennende, für Menschen ausschliessende Veranstaltungen nicht zur Verfügung stehen"

Das teilt der Leipziger Geschichtenerzähler, Dj und Veranstalter Andi Rietschel unter dem Titel "Verrückte Zeiten… Für ein Miteinander… – Ein Denkanstoss" mit. Dazu gibt es mut­ma­chen­de Musik:

„"Ich ent­schei­de mich, das Trennende nicht zu unter­stüt­zen und wer­de als Künstler und Mensch für das Trennende, für Menschen aus­schlie­ssen­de Veranstaltungen nicht zur Verfügung ste­hen"“ weiterlesen

Zur Modellierung der Corona-Pandemie – Eine Streitschrift

Unter die­sem Titel legt die "Info-Plattform Corona" um Antes, Schrappe, Stöhr am 11.10. ein Papier von Prof. Bernhard Müller, Astrophysiker und Associate Professor an der Monash University Australien, vor. Es kann als PDF hier gela­den wer­den. Es heißt dort:

»Wissenschaftliche Modellierung hat in Corona-Zeiten Hochkonjunktur. Wer sei­ne Karriere damit ver­bracht hat, mit­hil­fe von Modellen astro­phy­si­ka­li­schen Phänomenen zu ent­locken, was direk­ten Beobachtungen ver­bor­gen bleibt, der soll­te sich, so möch­te man mei­nen, dar­über freu­en kön­nen. Doch lei­der erle­ben wir in der Corona-Pandemie Modellierung nicht von ihrer besten Seite. Selten gab es in der Geschichte der Wissenschaft eine grö­ße­re Spannung zwi­schen dem Geltungsanspruch und der poli­ti­schen Wirkmächtigkeit von Vorhersagen und dem bemer­kens­wer­ten Mangel an Offenheit und Selbstkritik, wenn Vorhersagen sich nicht erfüll­ten. „Zur Modellierung der Corona-Pandemie – Eine Streitschrift“ weiterlesen

Wo bleibt denn nun die Überprüfung der Corona-Politik?

Das fragt "Welt"-Autorin Susanne Gaschke in einem Kommentar auf welt​.de am 17.10. hin­ter der Bezahlschranke:

»In der all­ge­mei­nen Ampel-Harmonie bleibt ein Thema außen vor: Corona. Niemand macht Anstalten, die „epi­de­mi­sche Lage von natio­na­ler Tragweite“ für been­det zu erklä­ren oder die Schäden des Lockdowns auf­zu­ar­bei­ten. Grüne und SPD dürf­ten dar­an auch kaum Interesse haben.

Die Verhandler von SPD, Grünen und FDP sind so sehr damit beschäf­tigt, ein­an­der zu ver­si­chern, was für sym­pa­thi­sche Leute sie sind und was für einen groß­ar­ti­gen Aufbruch sie für unser Land pla­nen, dass sie ver­ständ­li­cher­wei­se kei­ne Lust haben, sich mit längst Vergangenem zu beschäf­ti­gen. Auch nicht mit der „größ­ten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg“ (Angela Merkel), der Corona-Krise. „Wo bleibt denn nun die Überprüfung der Corona-Politik?“ weiterlesen

COVID-Zertifikat verliert Rückhalt im Schweizer Parlament

Das berich­tet am 17.10. gmx​.ch:

»Die Corona-Massnahmen in der Schweiz ver­lie­ren in der Politik immer mehr den Rückhalt. Auch die Mitte, wel­che bis­lang in Sachen Corona-Politik dem Bundesrat den Rücken gestärkt hat, wen­det sich lang­sam ab.

So pran­ger­te bei­spiels­wei­se Mitte-Nationalrat Martin Candinas im Interview mit der "SonntagsZeitung" an, dass die Massnahmen einen Teil der Bevölkerung stark ein­schrän­ken wür­den, wie "20min​.ch" berich­tet. „COVID-Zertifikat ver­liert Rückhalt im Schweizer Parlament“ weiterlesen