»In 29 Kreisen in Baden-Württemberg gelten Ausgangssperren für Ungeimpfte
Mittlerweile gelten in 29 der 44 Stadt- und Landkreise in BW Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte. Die Maßnahmen sollen die Ausbreitung der Omikron-Coronavirusvariante eindämmen.«
Ein weiterer bedauerlicher sehr seltener Einzelfall, bei dem das Paul-Ehrlich-Institut maximal eine zeitliche Nähe zur "Impfung" erkennen wird. Schließlich kann der gute deutsche Biontech-Stoff nicht schlechtgeschrieben werden. Unter obigem Titel ist am 18.1. auf berliner-zeitung.de zu lesen:
»Die Schweizer Sprinterin Sarah Atcho muss wegen einer Entzündung des Herzbeutels aussetzen. Die 26-jährige Profi-Sportlerin teilte am Montagabend auf Instagram mit, dass sie an Perikarditis leide. Erste Symptome traten nach Angaben der Frau nach ihrer Booster-Impfung im Dezember auf. Ende des Jahres sei die Erkrankung dann von einem Kardiologen diagnostiziert worden.„Sprinterin Sarah Atcho: Herzbeutelentzündung nach Booster-Impfung“ weiterlesen
»Als geimpft mit vollständigem Grundschutz gilt man in Deutschland nun erst dann, wenn auf die Johnson&Johnson-Erstimpfung eine zweite Impfung erfolgt.« zeit.de (18.1.)
Mit dieser Grafik will das RKI beweisen, daß ein hoher Anteil "Geimpfter" im Krankenhaus eine schöne Entwicklung darstellt.
Lassen wir das Versprechen außer Acht, daß die 'Impfung" eigentlich vor schweren Verläufen schützen soll, und betrachten die unteren Zahlen. Danach führt die Steigerung der "Impfquote" von 75 auf 90 Prozent dazu, daß nicht nur 42 "Geimpfte" im Krankenhaus behandelt werden müssen, sondern 50, jeweils bezogen auf 1 Million Menschen. Erfreulicherweise sinkt bei hoher "Impfquote" dagegen die Zahl der nicht "Geimpften" von 140 auf 56.
Die Rechnung beruht auf diesen magischen Voraussetzungen:
Auch hier sehen wir davon ab, daß das RKI ausweislich seines letzten Wochenberichts vom 13.1. von weniger als zwei Dritteln der "Fälle" überhaupt klinische Informationen besitzt und nur für vier von fünfen den "Impfstatus" kennt. Rufen wir uns statt dessen in Erinnerung, wie das RKI "Geimpfte" in den Krankenhäusern ermittelt:
»Ein Impfdurchbruch als ein COVID-19-Fall (Nachweis der Infektion mittels PCR oder Erregerisolierung) definiert, für den eine klinische Symptomatik und mindestens eine Grundimmunisierung angegeben wurde.«
Was darunter zu verstehen ist, erklärt das RKI so:
»COVID-19-Fälle galten als grundimmunisiert, wenn für sie in den übermittelten Daten entweder 2 Impfdosen eines COVID-19-Impfstoffes (Comirnaty (BioNTech/Pfizer), Spikevax (Moderna), Vaxzevria (AstraZeneca) oder eine Kombination daraus) bzw. 1 Dosis des JanssenImpfstoffes (Johnson & Johnson) angegeben waren und das Datum der Gabe der letzten Impfdosis mindestens 14 Tage vor Erkrankungsbeginn lag oder mindestens 3 Dosen eines COVID-19-Impfstoffes bzw. mindestens 2 Dosen des Janssen-Impfstoffes angegeben waren und das Datum der Gabe der letzten Impfdosis maximal 6 Tage vor Erkrankungsbeginn lag.«
Beispielsweise für den Biontech-Stoff geht in obige Berechnung nur ein, wer vor seiner "Erkrankung" zweimal gespritzt war und dessen zweite Spritze mindestens 14 Tage zuvor gesetzt wurde und der dann im Krankenhaus landet. Alle anderen "Geimpften" zählen nicht als "Impfdurchbruch" und kommen in obiger Berechnung nicht vor.
Doch egal, wie mit den Zahlen jongliert wird: Laut den aktuellen Daten (KW 50/21 – 1/22) machen "grundimmunisierte" Erwachsene 33 Prozent der Zahl nicht "geimpfter" und "grundimmunisierter" Hospitalisierungen aus. Das ist deutlich mehr als die in der Grafik angegebene Zahl von 23 Prozent.
Zwei Drittel der "Omikron-Toten" "geimpft" und/oder geboostert
Noch höher ist der Anteil bei der Omikron-Variante: 72 Prozent (276 von 382) der im Krankenhaus behandelten Menschen waren "geimpft" oder sogar geboostert. Auf 15 der 23 in dem Zeitraum Verstorbenen trifft das ebenso zu:
Ein Artikel auf n‑tv.de vom 18.1. rührt die Werbetrommel:
»Corona und Grippe Seuchenbehörde warnt vor "Zwillingsepidemie" Die Grippe ist zurück – viel schneller als gedacht. Seit Mitte Dezember stecken sich wieder mehr Menschen in Europa mit Influenzaviren an. In der letzten Dezemberwoche 2021 müssen 43 von ihnen intensivmedizinisch behandelt werden, meldet das European Centre for Disease Prevention and Control, kurz ECDC. Im Vorjahr wurde lediglich ein intensivmedizinischer Fall von Grippe im gesamten Dezember registriert. In den Jahren vor der Corona-Pandemie waren rund 400 Intensivfälle durch Grippe pro Woche in Europa normal. Ungefähr 650.000 Menschen starben jährlich weltweit daran.„"Zwillingsepidemie". Auch der Grippe-Impfstoff muß in den Arm“ weiterlesen
»Karl Lauterbach ® und Christopher Farys (2.v.r) lassen sich von Manuela Schwesig (l) fotografieren. Foto: Jens Büttner/dpa Pool/dpa (Quelle: dpa)«