Injizieren geht über Studieren

Auf aerz​te​blatt​.de heißt es am 16.1.23 unter der Überschrift "Studien: Bivalente Booster haben begrenz­te Wirkung gegen BA.4/5":

»New York und Boston – Die Schutzwirkung der biva­len­ten Booster gegen die Omikron-Subvarianten BA.4/5 ist hin­ter den Erwartungen zurück­ge­blie­ben. Nach 2 Laborstudien, die jetzt im New England Journal of Medicine (NEJM 2023; DOI: 10.1056/NEJMc2213948 und 10.1056/NEJMc2213907) publi­ziert wur­den, erzielt ein biva­lenter Booster zwar etwas höhe­re Antikörper-Titer als ein mon­o­va­len­ter Booster.

Ein Vorteil für die T‑Zell-Antwort war dage­gen nicht nach­weis­bar. Beide Impfstoffe ver­stärk­ten in erster Linie die Abwehrkräfte gegen den Wildtyp, was auf eine immu­no­lo­gi­sche Prägung („Immune imprin­ting“) zurück­zu­füh­ren sein könn­te. „Injizieren geht über Studieren“ weiterlesen

WHO-Studie zu Grippe-Impfung:
»In den meisten Saisons war die Wirksamkeit des Impfstoffs… jedoch positiv (Wirksamkeit des Impfstoffs >0 %)«

"Verringert die wie­der­hol­te Grippeimpfung die Wirksamkeit? Eine syste­ma­ti­sche Überprüfung und Meta-Analyse". So lau­tet der Titel einer Veröffentlichung auf pub​med​.ncbi​.nlm​.nih​.gov am 11.1.23. Sie bezieht sich auf eine bereits im September 2022 auf thel​an​cet​.com publi­zier­te Arbeit im Auftrag der WHO.

»Diskussion
Diese syste­ma­ti­sche Überprüfung von 83 Studien ergab kei­ne aus­rei­chen­de Evidenz, um eine Änderung der jähr­li­chen Grippeimpfempfehlungen zu recht­fer­ti­gen. Die Meta-Analyse von 41 Studien ergab eine durch­schnitt­li­che Verringerung der Wirksamkeit des Impfstoffs für Personen, die in der aktu­el­len und der vor­an­ge­gan­ge­nen Saison geimpft wur­den, im Vergleich zur aktu­el­len Saison (ΔVE) von ‑9 % (95 % CI ‑16 bis ‑1) für Influenza A(H1N1)pdm09, ‑18 % (-26 bis ‑11) für Influenza A(H3N2) und ‑7 (-14 bis 0) für Influenza B.
Diese Schätzungen deu­ten dar­auf hin, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs bei auf­ein­an­der­fol­gen­den Auffrischungsimpfungen in gewis­sem Umfang nach­las­sen könn­te. „WHO-Studie zu Grippe-Impfung:
»In den mei­sten Saisons war die Wirksamkeit des Impfstoffs… jedoch posi­tiv (Wirksamkeit des Impfstoffs >0 %)«“
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»Mit der Spucke im Nacken habe ich meine Fahrgäste bis zum Endziel gebracht.«

Vorab: Ich fin­de es blöd, jeman­den zu bespucken oder anzu­pö­beln, egal aus wel­chem Grund. Die gräus­li­che Story über die Duisburger Straßenbahnfahrerin, die sich bemü­ßigt sah, "kurz vor dem Weihnachtsfest" einen von einem Mitreisenden denun­zier­ten Fahrgast aus der Bahn zu wer­fen, ist für mich den­noch Meinungsmache der unter­sten Schublade. Am 16.1.23 liest man auf waz​.de:

»Unter Tränen: DVG-Fahrerin über den Ekel-Angriff in 901
An die­sem Dezembertag fuhr Pannek auf der Linie 901, die von Mülheim nach Obermarxloh führt. Ein Fahrgast mach­te die Fahrerin dar­auf auf­merk­sam, dass sich ein Mann nicht an die obli­ga­to­ri­sche Maskenpflicht im ÖPNV hal­ten wür­de.
„»Mit der Spucke im Nacken habe ich mei­ne Fahrgäste bis zum Endziel gebracht.«“ weiterlesen

Katharina Kleinen-von Königslöw: Kammerjungfer des Kapitals?

Ich gebe ger­ne zu, man fin­det jede Menge dum­mes Zeug über Klaus Schwab und sein World Economic Forum. Was ein "Faktenfinder" von tages​schau​.de am 16.1.23 dazu ver­öf­fent­li­chen darf, gehört zwei­fel­los dazu.

Seine Vorgeschichte weist ihn als unbe­stech­li­chen und neu­tra­len Gutachter aus:

»Während sei­nes Volontariats beim SWR hat er sich beson­ders im inve­sti­ga­ti­ven Bereich enga­giert – bei Report Mainz und in der Rechercheunit. Dabei recher­chier­te er bei­spiels­wei­se ver­deckt zu Ärzten, die Corona ver­harm­lo­sten und ohne medi­zi­ni­schen Grund Atteste gegen das Tragen von Schutzmasken ausstellten.«
swr​.de
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Ärztepräsident: Maskenpflicht im Gesundheitswesen abschaffen

Noch so ein Dolchstoßer (s. Wie pas­send: Masken sol­len zu Fasching enden)! Unter genann­tem Titel ist am 16.1.23 auf han​dels​blatt​.com zu lesen:

»BERLIN (dpa-AFX) ‑Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, plä­diert für ein Ende der gesetz­li­chen Maskenpflicht im Gesundheitswesen. "Wir brau­chen in medi­zi­ni­schen Einrichtungen kei­ne gene­rel­le, gesetz­li­che Maskenpflicht mehr. Nicht jede Einrichtung hat mit Hochrisikopatienten zu tun", sag­te Reinhardt der "Welt" (online Montag/Print Dienstag). Über das Tragen einer Maske soll­ten des­halb die Praxen unter Berücksichtigung von Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) selbst ent­schei­den kön­nen. "Menschen, die gesund­heit­lich beson­ders gefähr­det sind, soll­ten eigen­ver­ant­wort­lich eine Maske auf­set­zen oder mit dem Arzt ver­ein­ba­ren, dass sie zu Randzeiten der Sprechstunde vorbeikommen."«

Erklärt jemand den Medien mal end­lich, daß es nur einen wirk­li­chen Ärztepräsidenten gibt, Franz-Josef Montgomery? (Oder so.)

Wie passend: Masken sollen zu Fasching enden

Langsam, ganz lang­sam gibt es Anzeichen dafür, die Vermummung auch für Pflegekräfte zu been­den. Am 16.1.23 ist auf ndr​.de zu lesen:

»Holetschek: Maskenpflicht in Krankenhäusern könn­te Ende Februar enden
Der baye­ri­sche Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält ein Ende der Maskenpflicht in Krankenhäusern Ende Februar für mög­lich. Er fin­de einen ent­spre­chen­den Vorschlag des Intensivmediziners Christian Karagiannidis "mit Ende Fasching durch­aus beden­kens­wert", sag­te Holetschek der "Augsburger Allgemeinen". Man beob­ach­te die Entwicklung auch im Hinblick auf Krankenhäuser, Seniorenheime und vul­nerable Gruppen in Bayern genau. "Wir pas­sen die Regeln an, sobald es die Lage zulässt", sag­te Holetschek. Er plä­die­re dafür, auf mehr Eigenverantwortung und die hohe Sachkunde in den Einrichtungen selbst zu set­zen.«

Der Divi-Funktionär will nicht der Letzte im Land sein, der noch nach dem Karneval an der Maskerade lei­den muß.