EU-Vertrag mit Astrazeneca "ungewöhnlich ungenau formuliert"

So wer­tet Hilko J. Meyer, Professor für Europarecht, am 30.1. in einem Interview mit t‑online.de. Dort ist u.a. zu lesen:

»t‑online: Herr Meyer, hat die EU einen schlech­ten Vertrag mit Astrazeneca abgeschlossen?

Hilko Meyer: Besonders gelun­gen ist er sicher­lich nicht. Jedenfalls sind erst ein­mal bei­de Parteien beschä­digt: Die EU steht mit lee­ren Händen da und Astrazeneca stößt den gro­ßen euro­päi­schen Markt vor den Kopf. Aber ich glau­be nicht, dass das etwas mit dem Kleingedruckten des Vertrags oder den geschwärz­ten Passagen zu tun hat. Eher schon mit einer Machtprobe zwi­schen Großbritannien und der EU… Dass der Astrazeneca-Streit unmit­tel­bar nach dem end­gül­ti­gen Austritt Großbritanniens erfolgt, dürf­te kein Zufall sein.

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"Bei Grippe-Pandemie müssen viele Menschen beatmet werden"

Am 21.3.2005 war auf aerz​te​zei​tung​.de zu lesen:

»"In der kri­ti­schen Phase einer Influenza-Pandemie ist damit zu rech­nen, daß jedes Krankenhaus pro Woche mit 50 bis 300 Patienten kon­fron­tiert wird, die sta­tio­när auf­ge­nom­men wer­den müs­sen", sag­te der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), Professor Dieter Köhler aus Schmallenberg. Wegen der bei der schwe­ren Influenza häu­fi­gen Virus-Pneumonie benö­tig­ten vie­le davon eine Beatmung (wie kurz berich­tet). "Dies ist mit den jet­zi­gen Intensivstationen in kei­ner Weise zu lei­sten", so Köhler auf dem Pneumologen-Kongreß in Berlin.

Wegen sol­cher Schätzungen hat die DGP eine Empfehlung zur Behandlung von Patienten mit respi­ra­to­ri­schen Komplikationen bei einer Virus-Pneumonie erstellt, bei der die nicht-inva­si­ve Beatmung im Vordergrund steht. Diese Empfehlung für Kliniken soll dem Pandemieplan nach Absprache mit dem für den Plan zustän­di­gen Robert-Koch-Institut ange­hängt wer­den…«

Woher soll­te man das 2020 noch wissen?

Stiko muß auf Todesfälle reagieren

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut hat am 29.1. ihre "Empfehlung zur COVID-19-Impfung" aktua­li­siert. Erstmals heißt es dort:

»Auch bei sehr alten Menschen oder Menschen mit pro­gre­di­en­ten Krankheiten, die sich in einem schlech­ten Allgemeinzustand befin­den, muss die Impffähigkeit gege­ben sein. Bei die­sen Gruppen soll­te ärzt­lich geprüft wer­den, ob ihnen die Impfung emp­foh­len wer­den kann.«

Interessant ist die Begründung dafür, daß "ehe­mals an COVID-19 erkrank­te Personen" zunächst nicht geimpft wer­den sol­len – auch das wur­de bis­lang offen­bar anders gehandhabt:

»Aufgrund der anzu­neh­men­den Immunität nach durch­ge­mach­ter Infektion, zur Vermeidung über­schie­ßen­der Nebenwirkungen und in Anbetracht des bestehen­den Impfstoffmangels soll­ten ehe­mals an COVID-19 erkrank­te Personen nach Ansicht der STIKO unter Berücksichtigung der Priorisierung im Regelfall etwa 6 Monate nach Genesung geimpft wer­den. Tritt nach Verabreichung der 1. Impfstoffdosis eine labor­dia­gno­stisch gesi­cher­te (posi­ti­ve PCR) SARS-CoV-2-Infektion auf, soll­te nach Ansicht der STIKO die Verabreichung der 2. Impfstoffdosis eben­falls erst etwa 6 Monate nach Genesung bzw. Diagnosestellung erfolgen.«

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Ein Jahr "coronafrei", dann kam die Impfung

Die Meldungen klin­gen alle gleich, ver­blei­ben in den Lokalmedien und kön­nen nur durch Zufälle erklärt wer­den (s. Zufälle (IV)). Nun hat es meh­re­re Altenheime bei München erwischt:

»Fürsten­feld­bruck – „Ein Jahr lang waren wir coro­nafrei, wir haben dafür enorm stren­ge Maßnahmen ergrif­fen.“ Das erklärt Petra Diekmann, Verbundleitung des Fachbereiches Altenhilfe bei der Diakonie Oberbayern West. Doch am Ende haben weder die noch vor den Regierungsanordnungen ein­ge­führ­te Masken – und spä­ter die FFP2-Maskenpflicht das Virus aus dem Laurentiushaus in Olching her­aus­hal­ten können.

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dpa lügt über Impfstoffe – und alle machen mit

"Drei Corona-Impfstoffe im Vergleich" ist die dpa-Meldung vom 29.1. über­schrie­ben, aus der hier nach frei​e​pres​se​.de zitiert wird:

»Berichte über schwe­re uner­wünsch­te Folgen gibt es bei allen drei Vakzinen bis­her nicht.«

In sei­nem Sicherheitsbericht vom 28.1. berich­tet das zustän­di­ge Paul-Ehrlich-Institut:

»Bis zum 24.01.2021 erhielt das Paul-Ehrlich-Institut ins­ge­samt 1.232 Einzelfallberichte zu Verdachtsfällen von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen (uner­wünsch­te Reaktionen) nach Impfung mit COVID-19- Impfstoffen in Deutschland. Es wur­den 3.404 uner­wünsch­te Reaktionen geschil­dert (im Mittel 2,8 Reaktionen pro Meldung). In 182 Fällen wur­de über schwer­wie­gen­de uner­wünsch­te Reaktionen berichtet.«

Auch in den Wochenberichten zuvor war von schwer­wie­gen­den uner­wünsch­ten Reaktionen die Rede. Das hin­dert auch die FAZ nicht, am 28.1. unter Berufung auf dpa zu behaup­ten: "Berichte über schwe­re uner­wünsch­te Folgen gibt es bei allen drei Impfstoffen bis­her nicht." Ähnlich am 28.1. die "Welt", nwzon​line​.de und vie­le andere.

"Kanzlerin bricht Drohkulisse weg"

Ob bei dem "Ressortleiter Wirtschaft, Finanzen, Immobilien" der "Welt" die Sache mit dem Maskengutschein für sei­nen sie­ben­jäh­ri­gen Sohn den Ausschlag für sei­ne Kanzlerinnenschelte gege­ben hat, wis­sen wir nicht. Am 27.1. ist von ihm auf welt​.de mit der Überschrift »Das „Vorsorgeprinzip“ der Bundeskanzlerin wird immer unglaub­haf­ter« zu lesen:

»Die Kanzlerin hat die­ser Tage wahr­lich genug Probleme. „Uns ist das Ding ent­glit­ten“, hat Angela Merkel „Bild“ zufol­ge bei uni­ons­in­ter­nen Beratungen gesagt. Jeder kann sich den­ken, was gemeint ist ange­sichts des mul­ti­plen Behördenversagens an fast allen Corona-Fronten.

Jetzt kommt aber noch ein Problem hin­zu. Es ist, iro­ni­scher­wei­se, ein Erfolg: Die Corona-Fallzahlen und mit ihnen die berühmt-berüch­tig­ten Inzidenzen bre­chen regel­recht ein.

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Es geht ums Geschäft

Dachte wirk­lich jemand, bei der Impfkampagne gehe es um Gesundheit? Wir erle­ben gera­de einen welt­wei­ten Krieg von Pharmafirmen um Märkte und Einfluß. Dabei wer­den sie von natio­na­len Regierungen gepam­pert, für die EU kann nur mit Mühe Gemeinsamkeit nach außen simu­liert wer­den. Über einen der Akteure brach­te faz​.net am 27.1. eini­ge Hintergrundinformationen:

»Astra-Zeneca-Chef Pascal Soriot gilt in Großbritannien als Held der Corona-Impfstoffproduktion. Doch in der EU machen ihn man­che plötz­lich zum Buhmann...

Das Corona-Abenteuer begann für Soriot im ver­gan­ge­nen März. Mit Impfstoffen hat­te Astra-Zeneca vor­her wenig zu tun, der Konzern ver­dient haupt­säch­lich mit Krebsmitteln Milliarden. Im März erhielt Soriot einen Anruf von Sir John Bell, einem ehe­ma­li­gen Kollegen bei Roche, heu­te Medizinprofessor in Oxford. Bell erzähl­te von der Corona-Forschung am Jenner Institute. „Wir kön­nen hel­fen mit dem Zeug“, ant­wor­te­te Soriot. Als Oxford dann im April zwei bri­san­te Bedingungen stell­te – „Non-pro­fit“ und gleich­be­rech­tig­te Lieferungen an arme Länder in aller Welt –, stimm­te Soriot (anders als ande­re Pharmakonzerne) sofort zu.

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