Eine etwas undurchsichtige Umfrage wurde am 7.1. auf t‑online.de veröffentlicht. Ein Ergebnis wird so dargestellt:

Eine etwas undurchsichtige Umfrage wurde am 7.1. auf t‑online.de veröffentlicht. Ein Ergebnis wird so dargestellt:
Der Historiker René Schlott nimmt bis zum 31.12.2021 ein Habilitationsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung wahr. Nach landläufiger Meinung sollte man denken, daß er damit der Regierung nahe steht. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk unter dem Titel "Corona-Politik: Ende der Maßnahmen-Spirale?" am 10.1. kritisiert er die Maßnahmen scharf.
Der Podcast ist nicht gut zu finden beim Deutschlandfunk. Es gibt ihn auch hier.
Warnhinweis an die radikalen KritikerInnen: Schlott setzt auf Masken und Abstand. Das hindert ihn nicht, hart mit der Einschränkung von Grundrechten und mit "Meinungsumfragen" ins Gericht zu gehen.
Bereits im April hatte er in der taz unter der Überschrift »„Rendezvous mit dem Polizeistaat"« gewarnt. (Das gab es damals dort noch!)
»Beilngries/München – Weil er bei einer Corona-Kontrolle der Polizei im Auto mitfilmte und davon ein Video im Internet veröffentlichte, hat ein 34-Jähriger aus Beilngries mächtig Ärger mit der Polizei… Am 4. Januar war er abends gegen 21.45 Uhr mit seiner Frau im Auto auf einer Landstraße unterwegs und wurde dabei von der Polizei angehalten – Corona-Kontrolle, da man das Haus nach 21 Uhr nur noch aus triftigen Gründen verlassen darf…
Quelle: https://youtu.be/hfIR0ddNct4
»Testen sei „letztlich die einzige Antwort, um über die schwierige Phase bis zur Durchimpfung zu kommen“, sagte der österreichische Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP) am Samstag in Wien. Insgesamt fünf Millionen Antigen-Tests sollen dafür an die Schulen verteilt werden.
Die Tests können von den Schülern selbst unter Anleitung von Erwachsenen angewendet werden. Die Stäbchen müssen etwa ein bis zwei Zentimeter in die Nase eingeführt werden. Das sei so einfach wie Nasenbohren, hieß es in einem Video mit Anleitung, das am Samstag gezeigt wurde. Eltern von Grundschülern sollen ihren Kinder einmal pro Woche montags zu Hause beim Testen helfen. Bei älteren Schülern könnten die Tests zu Hause oder in der Schule vorgenommen werden.«
(rp-online.de, 10.1.)
»Söder warnt vor "Corona-RAF": "Aus bösen Gedanken werden irgendwann böse Taten"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor einer Radikalisierung der sogenannten Querdenker-Szene gewarnt. "Auch wenn die Umfragewerte der AfD sinken, besteht die Gefahr, dass sich aus ihrem Umfeld heraus in Deutschland ein Corona-Mob oder eine Art Corona-RAF bilden könnte, die zunehmend aggressiver und sogar gewalttätig werden könnte", sagte Söder im Interview mit der "Welt am Sonntag".
In einem "virtuellen Press Briefing" des "Science Media Center Germany" behandelten am 8.1. "eine Expertin und zwei Experten" das Thema "Neue Varianten von SARS-CoV‑2, ihre Mutationen und Effekte auf die Kontrolle der Pandemie – Worauf müssen wir uns einstellen?". Zum Veranstalter s.u. Es fällt ein unterschiedliches Niveau der Debattierenden auf.
Prof. Dr. Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, erklärt:
»Nextstrain ist ein Projekt, das schon einige Jahre läuft und wir verfolgen damit seit Beginn 2020 die Evolution und Ausbreitung von SARS-CoV‑2. Und wir beobachten, dass generell im SARS-CoV‑2 ungefähr pro Monat sich zwei Mutationen akkumulieren, und das passiert in vielen unabhängigen Linien, die sukzessive Mutationen durch Kopierfehler einsammeln. Und nun haben wir es hier mit diesen zwei Varianten zu tun, denen die Mutation 501Y gemein ist, wie Sie es grad schon gesagt haben. Und was diese Varianten auszeichnet, ist, dass sie in einem relativ kurzen Zeitraum viele Mutationen aufgesammelt haben, also viele Kopierfehler sich relativ schnell in Folge durchgesetzt haben…
Andrea Edenharter, Staatsrechtlerin an der Staatlichen Fernuni Hagen, erklärt in einem Artikel auf welt.de heute:
»„Für diese extreme Ungleichbehandlung gibt es keine Rechtfertigung“
… Es ist immer problematisch, wenn nur bestimmte Expertengruppen gehört werden. Es fehlt dann eine gute Basis an Erkenntnissen, auf deren Grundlage durchdachte Entscheidungen getroffen werden. Außerdem läuft man Gefahr, dass die Entscheidungen lediglich auf Modellierungen beruhen und nicht mehr auf den tatsächlichen Gegebenheiten, unter denen Menschen leben…
WELT: Laut den Beschlüssen sind Treffen künftig auf einen Hausstand und eine weitere Person begrenzt. In einigen Bundesländern gilt das auch für kleinere Kinder, die sich nun nicht mehr ohne Weiteres zum Spielen treffen können. Halten Sie diese Maßnahme dennoch für gerechtfertigt?
Edenharter: Ich halte die verschärften Kontaktbeschränkungen mit Blick auf das Grundgesetz für sehr problematisch.
„Staatsrechtlerin hält Maßnahmen für verfassungswidrig“ weiterlesen
So richtig festlegen mag sich bluewin.ch in einem Artikel mit diesem Titel vom 10.1. nicht. Zwar lesen wir dort:
"«Gealterte Einwegmasken können mehr Fasern freisetzen als neue Masken», sagte Robert Landsiedel, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Toxikologie (GT), der dpa. Die Fasern gelangten zwar in der Regel nicht in die tieferen Atemwege und könnten daher dort auch keine schädliche Wirkung entfalten. «Sie können jedoch möglicherweise die Haut, die Schleimhäute und die oberen Atemwege reizen.»
Mehrere Lagen von Mikrofasern
Die von vielen Menschen genutzten Einwegmasken bestehen zumeist aus mehreren Lagen von Mikrofasern aus Kunststoff, in der Regel Polypropylen, das aus Rohöl gewonnen wird."
Dann erfolgt zunächst ein Zurückrudern:
"Mehr Nutzen als Schaden
Aus den oberen Atemwegen werden abgelagerte Fasern und Partikel zusammen mit dem Schleim der Atemwege durch kleine bewegliche Härchen (Zilien) in Richtung Mund transportiert und dann verschluckt. «Von den aus den Masken freigesetzten Fasern geht nach unserer Einschätzung keine oder eine vergleichsweise geringe Gesundheitsgefahr aus; die Verringerung der Risiken einer Infektion überwiegt hier bei weitem», so das Fazit der GT-Experten. Auch das Verschlucken von Partikeln aus Masken stellt demnach ein zu vernachlässigendes Risiko dar. Sichergestellt müsse allerdings sein, dass man keine minderwertigen Atemmasken verwende.
Zu bedenken sei bei der Beurteilung auch, dass der Mund-Nase-Schutz neben Bakterien und Viren auch Partikel und Fasern aus der Luft abhalte, die ohne Maske aufgenommen würden. Die Menge aufgenommener Fasern aus Masken könne zwar diejenige von Fasern aus Textilien, denen wir ständig ausgesetzt seien, unter bestimmten Umständen durchaus übersteigen – zum Beispiel an Arbeitsplätzen, an denen dauerhaft Atemmasken getragen werden müssen. Aber: «Von Berufstätigen, die täglich Atemmasken tragen, sind keine besonderen Gesundheitsgefährdungen bekannt.»"
Letzten Endes bleibt aber dieses Fazit:
"CE-Zeichen kein Qualitätssiegel
Kritisch zu sehen sei allerdings eine Verbreitung von nicht mit «CE» gekennzeichneten Produkten, die als potenzielle Gefahr für die Sicherheit der Anwender diskutiert würden, heisst es in der Studie aus Mainz. Die Hypothese sei, dass von bestimmten Nicht-CE-FFP-Masken mehr Polypropylen-Fasern in den eingeatmeten Luftstrom gelangen, was zu einer Anhäufung auf der Nasenschleimhaut und potenziell in den gesamten Atemwegen führen könne.
Eine CE-Kennzeichnung ist kein Qualitätssiegel, mit ihr erklärt ein Hersteller oder Vertreiber lediglich eigenverantwortlich, dass sein Produkt den geltenden europäischen Anforderungen genügt. In welchem Umfang falsch gekennzeichnete oder qualitativ mangelhafte Masken hierzulande verkauft werden, ist unklar."
Das ist sicher eine gewagte Formulierung. Die allermeisten Querdenkenden werden mit der Kommunistin nichts am Hut haben wollen, einige wenige unter ihnen ihre Ermordung durch schwarz-weiß-rote Soldaten am 15.1.1918 auch begrüßen. Auf der anderen Seite dürften viele, die sich in ihrer Tradition wähnen, über diesen Gedanken die Nase rümpfen. Es lohnt dabei, sich mit ihren Texten zu beschäftigen. Ihre Worte von 1916, mit denen sie den Übergang der Sozialdemokratie in den Burgfrieden mit dem Kapital und die Zustimmung zum Krieg, geißelte, klingen aktuell:
»Ein Hund ist, wer den Stiefel der Herrschenden leckt, der ihn jahrzehntelang mit Tritten bedachte.
Ein Hund ist, wer im Maulkorb des Belagerungszustandes fröhlich schweifwedelt und den Herren der Militärdiktatur, leise um Gnade winselnd, in die Augen blickt…
Ein Hund ist, wer die ganze Vergangenheit seiner Partei, wer alles, was ihr ein Menschenalter heilig war, auf Kommando der Regierung abschwört, begeifert, in den Kot tritt.«