Laut intensivregister.de können innerhalb von 7 Tagen 12.156 Intensivbetten zusätzlich aufgestellt werden.
Schaut auf diese Stadt!
»Ihr Völker der Welt, ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien! Schaut auf diese Stadt und erkennt, daß ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft und nicht preisgeben könnt!«
Das sagte nicht etwa Berlins Regierender Müller zur Ankündigung neuer Zwangsmaßnahmen, sondern ein großer Sohn der Stadt, der glühende kalte Krieger Ernst Reuter, im September 1948.
Und das sind die aktuellen Werte aus Berlin:
Aktion "Dich schickt der Himmel" in Witzenhausen-Hübenthal
n‑tv berichtet am 9.10.:
»Nach einem Ausbruch ist ein Großteil der Bevölkerung eines Mini-Dorfs in Nordhessen unter Quarantäne gestellt worden. Hübenthal ist ein Stadtteil der Stadt Witzenhausen und hat rund 90 Einwohner. Die meisten lebten dort auf zwei Höfen und seien nun in Quarantäne, sagte der parteilose Bürgermeister Daniel Herz. Die vermutete Ursache der Infektionen: "Es muss dort eine private Feier auf dem größeren der Höfe stattgefunden haben." Aktuell gibt es laut dem Werra-Meißner-Kreis 33 akute Infektionen in Witzenhausen, 30 davon in Hübenthal. Durch die Quarantäne stellt sich nun die Frage, wer dort Lebensmittel besorgt. Man arbeite daran, sagte Herz. Angedacht sei, dies über die Aktion "Dich schickt der Himmel" zu organisieren, eine Art Nachbarschaftshilfe.«
hessenschau.de informiert über ein Interview:
»Kurz nach dem Interview mit Biolandwirt Christof Niehaus entschied das Gesundheitsamt des Werra-Meißner-Kreises, den Betrieb sicherheitshalber für vier Wochen bis mindestens 4. November zu schließen. "Das ist für uns ein unglaublicher und inaktzeptabler Vorgang", sagten die Betreiber am Freitag zu hessenschau.de. Der Biohof mit seinen 30 Mitarbeitern fürchtet nun um seine Existenz.«
Die ganze Absurdität des Vorgangs wird im Interview erkennbar:
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Mehr als 20.000 Neuinfektionen in Frankreich
Darüber berichteten alle Medien gestern. Seltener sind weitere Angaben wie hier in der Grafik auf n‑tv.de:
»Frankreich hat mit 20.339 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden einen Rekord erzielt. Wie die Behörden am Abend mitteilten, wurde damit der bisherige höchste Wert von 18.746 neuen Fällen vom vergangenen Mittwoch überschritten. Es wurden 62 neue Todesfälle gezählt…«
"Ein Grenzwert alleine ist nicht ausreichend"
tagesschau.de informiert über eine Sendung der Tagesthemen vom 9.10.:
»Der Epidemiologe Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig hat davor gewarnt, den Fokus ausschließlich auf die Zahl der steigenden Neuinfektionen zu richten: "Ein Grenzwert alleine ist nicht ausreichend, um die Risiko-Einschätzung vorzunehmen", sagte er in den tagesthemen – und bezog sich dabei auf den Richtwert, wonach spätestens dann Einschränkungen kommen sollen, wenn innerhalb von sieben Tagen 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner auftreten.
Krause verwies darauf, dass Gesundheitsämter und Robert Koch-Institut weit mehr Daten zur Verfügung stellten, die zur Bewertung der Corona-Lage berücksichtigt werden sollten.
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Dummfug in und aus der FAZ von heute
Ob das Blatt über Unfug berichtet oder selbst Dummheiten schreibt, zum Thema "Corona" findet sich reichlich Material. Hier eine Auslese:
»[Im] Hotel "Mariandl zum Singenden Wirt" im Bayerischen Wald… hat man schon viel getan, um einen ungefährlichen Aufenthalt für die Gäste zu gewährleisten: Man hat ein Hygienekonzept erarbeitet, das ganze Lokal wurde tischweise eingeglast.«
So im Artikel An den Rändern der Kontrollierbarkeit.
»Nachdem nun an diesem Donnerstag mehr als 4000 Neuinfektionen gemeldet wurden und Gesundheitsminister Jens Spahn von Zahlen sprach, die ihn "sehr besorgen", sprang der Dax im Tagesverlauf über die Marke von 13.000 Punkten. Das ist der höchste Stand seit rund drei Wochen.«
Zu lesen im Kommentar Die selektive Wahrnehmung der Märkte
Auch in Belgien rebellieren ÄrztInnen
Ein am 5.9. gestarteter Appell trägt inzwischen die Unterschrift von 610 ÄrztInnen, 1.911 in Gesundheitsberufen Beschäftigten und 14.050 BürgerInnen. Dort heißt es:
»Wir, Ärzte und Angehörige der Gesundheitsberufe, möchten unsere ernste Besorgnis über die Entwicklung der Situation in den letzten Monaten im Zusammenhang mit dem Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus zum Ausdruck bringen. Wir fordern die Politiker auf, unabhängig und kritisch über den Entscheidungsprozess und die obligatorische Durchführung von Korona-Maßnahmen informiert zu sein. Wir fordern eine offene Debatte, in der alle Experten ohne jede Form von Zensur vertreten sind. Nach der anfänglichen Panik um Covid-19 zeigen die objektiven Fakten nun ein völlig anderes Bild – es gibt keine medizinische Rechtfertigung mehr für eine Notfallpolitik.
Das derzeitige Krisenmanagement ist völlig unverhältnismäßig geworden und richtet mehr Schaden an, als dass es etwas nützt.
Wir fordern ein Ende aller Maßnahmen und fordern die sofortige Wiederherstellung unserer normalen demokratischen Regierungs- und Rechtsstrukturen und aller unserer bürgerlichen Freiheiten…
Licht und Schatten in Tagen der Wirrnis
Es wäre langweilig und ermüdend, das Schauspiel mit künstlich in die Höhe getriebenen "Fällen" – etwa durch den Zwang, einen negativen Test vorlegen zu müsen, um seinen Stadtteil zu verlassen – gäbe es nicht auch schöne Bilder und Nachrichten. Hier einige aus dem aktuellen NewsTicker von tagesschau.de.
Der Text zu diesem Bild mit hübsch bestickter Maske lautet überraschenderweise: "'Mir bereitet diese Entwicklung sehr große Sorge', heißt es in einem Redemanuskript Kretschmanns anlässlich der Corona-Lage. Die Zahlen stiegen rasant, eine zweite Welle stehe bevor, so Kretschmann."
Der gute Virologe – Tests nicht nach "Goldstandard"
Der größte Teil der Medienschaffenden plappert immer noch auch die absurdeste Botschaft von Christian Drosten nach. Doch die Front der Papsttreuen bröckelt. Während auf den Titelseiten überwiegend auf Panik gemacht wird, finden sich doch immer wieder nachdenklichere Stimmen weiter hinten.
So ist es auch in der "Zeit". Eingebettet in einen gruseligen Home-Story-Ton lesen wir in einem Artikel vom 8.10. doch erstaunliche Informationen.
»Eine kleine Küche mit rosa Wänden und rotem Boden. Auf dem Tisch liegt eine Wachstuchdecke mit goldenen Weihnachtssternen. Sie ist aus dem letzten Winter übrig geblieben, jenem Winter, in dem ein Virus begann, die Welt zu erobern. Seine Ausbreitung hat Menschenleben gekostet und Existenzen. Die Frau, die vor der rosa Wand sitzt, erzählt von den Schulden, die sich seit Monaten bei ihr anhäufen…
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Geschichte aus der nahen Zukunft
Niemand macht sich die Mühe, die Trümmer fortzuräumen. Lediglich eine Polizeistreife kontrolliert rund um die Uhr, daß nicht mehr als die erlaubten drei Kerzen von Karl Lauterbach und Stefan Quandt aufgestellt werden.Dabei genoß der Gestürzte bis vor wenigen Wochen noch hohes Ansehen. "Dem großen Erfinder von Corona – sein dankbares Volk" ist noch immer auf dem Sockel zu lesen. Eigens für ihn wurde ein Nobelpreis für Perkolationismus gestiftet, kein Tag verging über Monate, an dem seine weisen Worte nicht über alle Kanäle schallten.
Was genau der Grund für den unerwarteten Sturz des ungekrönten Kaisers der Virologie war, liegt noch immer im Dunklen. Ob es der unlautere Doktortitel war, das ständige Sprechen in sich ausschließenden Konjunktiven, das für alle Ewigkeit gelten sollende "Stay at home" – sicher ist nur: Nun liegt er da.