Der Große Bruder kommt auf Samtpfoten

Es gibt in die­sem Land (noch?) kei­ne Lager für "Corona-LeugnerInnen" und RegelbrecherInnen; für Geflüchtete an Europas Außengrenzen sieht das schon anders aus. Was es gibt, ist eine media­le Stimmungsmache, die tota­li­tä­re Züge hat, und ein Verordnungs-Regime, das mit der Verfassung nicht in Übereinklang steht.

Wie weit die Pläne zu umfas­sen­der Überwachung vor allem im Arbeitsleben bereits gedie­hen sind, dar­über plau­dert in einem Artikel vom 8.10. auf faz-net der Deutschland-Chef der Boston Consulting Group*.

»Geschäftstüchtig, wie Berater sind, wirbt er im Gespräch mit der F.A.Z. gleich für eine zusätz­li­che App, die BCG spe­zi­ell für Unternehmen ent­wickelt hat, um ihren Pflichten als Arbeitgeber in Corona-Zeiten bes­ser nach­kom­men zu kön­nen.«

Was die BCG mit Christian Drosten und der Charité zu tun hat, davon spä­ter. Hier ist zunächst die Information inter­es­sant, daß das Großunternehmen bei der Entwicklung der Corona-App ent­schei­dend mit­ge­mischt hat:

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"Publikationskrimi" um die Doktorarbeit des Star-Virologen Christian Drosten steht vor der Auflösung

pla​gi​ats​gut​ach​ten​.com legt nach:

»Zweites Update 09.10.2020, 11:00 Uhr: Der aktu­el­le Wissensstand ist der folgende: 

Herr Drosten dürf­te im Jahr 2003 gemäß § 12 Abs. 1 b der damals gül­ti­gen Promotionsordnung drei gebun­de­ne Exemplare (und nicht 30) sei­ner Dissertation ord­nungs­ge­mäß an der Universität abge­lie­fert haben. Davon wur­de offen­bar kein Exemplar an die Deutsche Nationalbibliothek über­mit­telt, was zwar nicht Usus, aber doch mög­lich ist. Alle drei Exemplare sind laut Eigenangabe der Universität Frankfurt (E‑Mail an Markus Kühbacher vom Juli 2020) wegen eines Wasserschadens unbe­nutz­bar geworden. 

So kam es 2020, als plötz­lich die Nachfrage nach der Dissertation da war, zu einem Neudruck der Dissertation im Umfang von min­de­stens vier Exemplaren, die alle­samt neue Katalognummern bekom­men haben (Scan auf Basis der ursprüng­li­chen Exemplare).

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Elferrat soll's richten

Vor drei Wochen titel­te rp-online noch "Spahn will Karneval wegen Corona bun­des­weit aus­fal­len las­sen". Soeben lesen wir auf boer​se​-online​.de:

»12.47 Uhr – Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich ange­sichts der stark stei­gen­den Corona-Infektionszahlen am Freitag mit den Oberbürgermeistern der elf größ­ten deut­schen Städte bera­ten, heißt es in Regierungskreisen. Dabei soll es um die Frage gehen, was getan wer­den kann, um vor allem die schnel­le Ausbreitung des Virus in gro­ßen Städten einzudämmen.«

Für Nicht-KarnevalistInnen erklärt Wikipedia:

»Der Elferrat ist das Parlament des Narrenreiches in Karneval, Fastnacht, Fasching und Fastelovend. Dieses besteht aus elf Würdenträgern.«

Was sich jetzt dadurch qua­li­täts­mä­ßig ändern soll, bleibt nebu­lös. Wie hier bereits ver­mu­tet wur­de: Wo geschun­kelt wird, fal­len Spähne.

In Brandenburg hat keiner die Absicht, …

»Kein Bett für Berliner in Brandenburg
12:13 Uhr

In Brandenburg gilt ein Beherbergungsverbot für Berliner. Betreiber von pri­va­ten und öffent­li­chen Beherbergungsbetrieben dürf­ten solan­ge kei­ne Berliner Gäste auf­neh­men, wie die Sieben-Tage-Inzidenz des Landes Berlin über dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern lie­ge, erklär­te das Brandenburger Gesundheitsministerium.

"Wir befin­den uns mit­ten in einer neu­en Welle und damit in einer Zeit, in der man auf unnö­ti­ge Reisen ver­zich­ten und sozia­le Kontakte ver­mei­den soll­te", erklär­te die bran­den­bur­gi­sche Gesundheitsministerin Ursula Nonnenmacher (Grüne). Von der Regelung aus­ge­nom­men sind Gäste, die einen nega­ti­ven Corona-Test vor­wei­sen kön­nen. Dieser darf aller­dings nicht älter als 48 Stunden sein.« mel­det tages​schau​.de.

Sie beneh­men sich düm­mer und aggres­si­ver als 2‑Jährige im Sandkasten. Jede Dorfschultin stellt medi­en­wirk­sam ihre Hirn-Inkontinenz zur Schau.

»Mit dem Begriff Inkontinenz bezeich­net man in der Medizin den unge­woll­ten Abgang von Ausscheidungen…

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Leuchtturm der Wissenschaft appelliert

»10:20 Uhr: Corona-Pressekonferenz in Berlin – Virologe Drosten attackiert "vie­le Irrlichter"
Bei einer Pressekonferenz in Berlin zu den stei­gen­den Corona-Zahlen in deut­schen Großstädten gab es Klartext von Virologe Christian Drosten. Er kön­ne nicht ver­ste­hen, wie­so über den gan­zen Sommer hin­weg öffent­lich dis­ku­tiert wur­de, ob die Erkrankung wirk­lich noch so gefähr­lich sei. Da sei­en "vie­le Irrlichter unter­wegs momen­tan in der Öffentlichkeit".

Der Direktor der Virologie der Charité in Berlin for­der­te die Medien dazu auf, die Quellen der­je­ni­gen zu hin­ter­fra­gen, die so etwas behaup­ten. Es brau­che eine "Qualitätskontrolle" bei Wissenschaftlern, auf wel­cher Basis argu­men­tiert wer­de, ob emo­tio­nal oder auf Basis wis­sen­schaft­li­cher Fakten. Das soll­te mehr hin­ter­fragt wer­den.«

Von die­ser Form desTotalitarismus war hier bereits vor zwei Tagen die Rede: Wissenschafts-Blockwart bei der FAZ.

»Drosten sag­te, dass es mitt­ler­wei­le sehr kla­re Zahlen zur Infektions­sterblichkeit gibt. Wenn man alle Infizierten betrach­te, und nicht nur die regi­strier­ten Fälle, kön­nen man in Deutschland von einer Sterblichkeit "im Bereich von einem Prozent oder sogar etwas mehr" aus­ge­hen. Das wäre eine etwa 20-mal höhe­re Sterblichkeit als bei der Grippe.

Entscheidend bei Covid-19 sei das Alter, was auch eine Erklärung sei, wie­so es in den jun­gen Gesellschaften in Afrika rela­tiv weni­ge Todesfälle gibt.

Der Virologe appel­lier­te an die Bevölkerung, im Alltag die "rich­ti­gen Entscheidungen" zu tref­fen. "Das ist das, was uns ret­ten wird vor einer schwie­ri­gen Situation". Dafür brau­che es eine gute Informiertheit.«

Ja, Mann, wir tun ja unser bestes! Was uns obi­ges Medium da an "Information" anbie­tet, ist von A‑Z schwar­zes Loch, jetzt mal naiv licht­mä­ßig gesehen…

Wird Bundestag zum Risikogebiet erklärt?

Reichlich wich­tig­tue­risch mel­det am 8.10. saar​bruecker​-zei​tung​.de:

»Infektionswelle im Bundestag – 37 Corona-Fälle bis­her im Bundestag
Exklusiv Saarbrücken. Seit dem Ausbruch der Corona-Krise im März hat es im Deutschen Bundestag 37 Infektionen mit dem Corona-Virus gegeben.

Das hat unse­re Zeitung von der Bundestagsverwaltung erfah­ren. Demnach sind in den Gebäuden des Deutschen Bundestages etwa 10 000 Menschen tätig, dar­un­ter Abgeordnete, Fraktions- und Verwaltungs­mitarbeiter sowie Handwerker und ande­re Dienstleister.

Die 37 Infektionsfälle stamm­ten aus die­sem Personenkreis, sag­te eine Sprecherin der Verwaltung auf Anfrage. "Das bedeu­tet aber nicht, dass sich das Infektionsgeschehen im Bundestag abge­spielt hat." Die Ansteckungen könn­ten auch im Wahlkreis, im Urlaub oder in den Wohnorten staat­ge­fun­den [so im Original, AA] haben.«

Angesichts einer Reisewarnung für Venezuela bei 24,99 Infizierten pro 10.000 Ew. wäre eine Erklärung des Bundestags zum Risikogebiet drin­gend ange­ra­ten, selbst wenn hier die Inkompetenzrate deut­lich höher aus­fal­len dürf­te als die Inzidenz – wir spre­chen hier nicht von Handwerkern und ande­ren Dienstleistern.

T‑Zellen gegen saisonale Coronaviren erkennen auch SARS-CoV‑2

Darüber berich­te­te aerz​te​blatt​.de in einem ersten Artikel vom 31.7. Nun liegt die end­gül­ti­ge Publikation vor. Über den Stand von Ende Juli war zu lesen:

»T‑Zellen kön­nen nach Kontakt zu sai­so­na­len huma­nen Coronaviren auch Struk­tu­ren des SARS-CoV-2-Virus erken­nen. Das legt eine Studie der Universitätsklinik Tübingen nahe, die Mitte Juni als Vorveröffentlichung erschie­nen ist (DOI: 10.21203/rs.3.rs-35331/v1). Eine Immunität gegen SARS-CoV‑2 geht damit nicht einher.

Vorangegangene Arbeiten mit SARS-CoV‑1 hät­ten gezeigt, dass eine antikörper­vermitt­el­te Immunität nur von kur­zer Dauer sei, schrei­ben die Autoren. Der zel­lu­lä­ren Immunant­wort käme daher wahr­schein­lich auch bei SARS-CoV‑2 eine gro­ße Bedeutung zu. Neuere Studien lie­ßen zudem eine Kreuzreaktivität von T‑Zellen vermuten…

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Warnung aus dem Süden

So lau­tet der Titel eines Beitrags auf rubi​kon​.news vom 3.10. Es heißt dort u.a.:

»Maskenpflicht auf offe­ner Straße im Bundesstaat Victoria, Australien. Zwangsquarantäne in Hotels und weni­ger kom­for­ta­blen Einrichtungen in Neuseeland. Drohnen, die Kennzeichen der Autos scan­nen, um zu prü­fen, ob sich die Besitzer zu weit weg von ihrem erlaub­ten Aufenthaltsort befin­den. Das von der Realität voll­kom­men los­ge­lö­ste Herbeifantasieren einer Pandemie. All das sind Aspekte des­sen, was sich in Australien und Neuseeland bereits abspielt. Die Orte, an denen der Winter herrscht, der uns dro­hen könnte.«

Der Autor fürch­tet, auch hier­zu­lan­de könn­ten man­che Zeitgenossen für ähn­li­chen Verhältnisse bereit sein.

»Wie lie­ße sich sonst erklä­ren, dass sich manch einer zur jeg­li­chen Sinn und Verstand ver­mis­sen­den Hirnrissigkeit hin­rei­ßen lässt, auf einem Fahrrad mit Maske, aber ohne Helm zu fah­ren? Wäre der Lauf der Entwicklung des Menschen vom gebückt gehen­den Affen hin zum auf­recht gehen­den Homo sapi­ens eine Kurve, wäre dann der Maskenradler eine Ausdrucksform eines evo­lu­tio­nä­ren "Flatten the Curve"?…

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Die „dritte Welle“ der Pandemie rollt unbemerkt

Das ist die Überschrift eines Artikels auf faz​.net, der sich mit den "psy­chi­schen Folgen von Covid-19" beschäf­tigt.

»Die "drit­te Welle" in der Pandemie scheint unauf­halt­sam. Es ist die der psy­chi­schen Leiden. Sie trifft jun­ge Menschen genau­so wie Erwachsene. Warum bleibt der Staat so passiv?

Vierzehn schma­le Zeilen in einem zwölf­sei­ti­gen Dokument, dazu kei­ne ein­zi­ge Zahl. Und über dem klei­nen Kapitel der pro­vo­zie­rend schlich­te Titel: "Soziale und psy­chi­sche Folgen abmil­dern". In der jüng­sten Stellungnahme der Nationalakademie der Wissenschaften Leopoldina wur­de der Bewältigung der psy­chi­schen Folgen der Pandemie genau die Position zuge­wie­sen, die der Psyche seit Jahrzehnten im Gesundheitswesen zukommt: ganz am Ende, nah dran an einer Fußnote. 

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Wahrsagerin Vanga – da kann selbst Christian Drosten nicht mithalten

»Prophezeite die blin­de Seherin Baba Vanga Trumps Corona-Infektion?« fragt heu­te rtl​.de

»Den Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001, den Tsunami in Thailand 2004 und sogar den Brexit – all das soll die bul­ga­ri­sche Seherin Baba Vanga (auch Baba Wanga) bereits vor­her­ge­sagt haben. Doch damit nicht genug: Auch dass US-Präsident Donald Trump nun am Coronavirus erkrankt, soll die 1996 ver­stor­be­ne Seherin kom­men sehen haben – und auch wenn er das offen­bar aktu­ell anders sieht, sei­ne Krankheit soll laut Baba Vanga noch dra­sti­sche Folgen für ihn haben.«

"Coronavirus: Zweite Welle wird laut Drosten eine ganz ande­re Dynamik haben" war am 15.9. auf mer​kur​.de zu ver­neh­men. Am 29.5. hat­te rnd​.de gemel­det "Drosten glaubt an zwei­te Jahreshälfte ohne neue Corona-Welle". Am 22.9. wie­der­um sag­te CD dem Tagesspiegel "Wir alle sind die Welle". Das Wellenförmige von Aussagen und spä­te­re Distanzierungen beglei­ten alle Themen, die der Seher anspricht.

Wäre es nicht an der Zeit, daß sich die Bundesregierung statt des­sen mit dem Nachlaß von Baba Vanga ver­traut machte?